Ich dachte ich poste das Thema mal hier, da es eher frauenspezifisch ist.
Ich wollte mal wissen wieso es verhältnismässig wenig bis gar keine Frauen in bestimmten Bereichen von Extremsport gibt bzw ob jemand eine Idee hat wieso das nicht so ist. Ich kam drauf, da es beim Rekorversuch mit dem Rad die Welt zu umradeln bisher keine einzige Frau gab....bis auf eine: Juliana Buhring, die sich alleine mit dem Rennrad einmal um den Globus machte aber sich selbst wundert, wieso es sonst keine Frauen gibt.
Hier ist ein Video von ihr kurz vor dem Ziel und sie adressiert die Frage selbst: https://www.youtube.com/watch?v=o1gXsxa0b0E
Sie sagte mir, dass sie im August am Transcontinentalen Radrennen von London bis zur Türkei teilnimmt...und wieder mal die einzige Frau ist. Was denkt Ihr woran das liegt?
Frauen sind vernünftiger und müssen sich (bis auf ein paar Ausnahmen) nichts beweisen
Im Ernst: Was ist Extremsport?
Fragen wir doch 'mal den Lidl wieviel Chrissie auf dem sportlichen Höhepunkt trainierte. Sie und all die anderen Pro-Frauen mach(t)en "nur" Langdistanz aber trainier(t)en sie weniger als so genannte Extremsportlerinnen? Gehen Skilangkläuferinnen oder Eisschnellläuferinnen in Wettkampf und Training gweniger an ihre Grenzen. Trainieren Schwimmerinnen nicht extrem hart und viel? Was ist mit Dressurreiterinnen, Fechterinnen, jungen Turnerinnen.....?
Warum es in Männerdomänen dann ab und zu Ausnahmefrauen gibt? Keine Ahnung. Vielleicht liegt es daran, dass die jeweilige Frau weniger Bedarf an gemeinsamen Erlebnissen, an Austausch mit anderen Frauen vor während und nach einem Extremsportevent hat. Weiß nicht! Ich gebe die Frage weiter oder setze den Telefonjoker.
Also was ich bei solchen Dingen mal auf jeden Fall ausschließen würde ist ein körperlicher Nachteil, denn wenn man sich so die Ergebnisse von richtig richtig langen Wettkämpfen anschaut (so aller Ultratriathlon) dann sind da Frauen ebenso vertreten.
Vielleicht ist es also einfach fehlendes Interesse oder noch zu wenig soziale Akzeptanz für solche Dinge.
Gerade weil ich denke, dass Frauen Männern gerade im Ausdauersportbereich im Nichts nachstehen, entsteht ja die Frage. Chrissie Wellington ist eine diese Ausnahmen.
Beim Weltumradeln, brauchte die Buhring etwa 5 Monate wo sie im Schnitt etwa 200km am Tag geradelt ist, mit allen extremen Bedingungen, wie Wetter, Berge, schlechte Wege usw. Mich wundert wieso es vor Juliana keine andere Frau bisher wagte diesen Rekord anzugehen. Männer gibt es reichlich: Marl Beaumont, Mike Hall, Vin Cox, Thomas Großerichter usw.
Bei Radrennen von London bis zur Türkei sind auch alle Männer bis auf eine.
Ich bin eher verwundert, dass es so ist. Ok, ich selbst würde mir nicht trauen mit dem Rad um die Welt zu radeln, aber ich bin ja auch ne Memme
Zitat:
Zitat von Necon
Also was ich bei solchen Dingen mal auf jeden Fall ausschließen würde ist ein körperlicher Nachteil
Das istja was Juliana selbst sagt. Sie sagt zwar, dass Männer durch Kraft schneller sind, aber dafür sind Frauen ausdauernder. Mark Beaumont ist zB am Tag 100 Meilen im Schnitt gefahren und hat nur gestöhnt. Die Buhring ist über 200km gefahren. Ok, Mike Hall ist teilweise 250km am Tag gefahren und hat das Ganze in 3 Monaten runtergrissen, aber er ist schon erfahrener Ultraradrennenfahrer(nennt man das so?).
Man braucht hier gar nicht bis ins Extrem eines Sports gehen. Im vergangenen Winter war ich zwei oder dreimal die einzige Frau im Starterfeld eines Crossradrennens. Dass es dann nur wenige gibt, die extremeres machen, ergibt sich dann (leider) zwangsläufig.
Vielleicht haben Frauen weniger ein "Schingergen" bzw wollen es nicht ausleben. Und der Sport erfordert absolute Hingabe. Da bleibt wenig zeit für anderes. Und das ist ein Preis, den viele Frauen vermutlich nicht zu zahlen bereit sind.
Und was sind schon Rekorde? Einen Tag später sind sie wieder Schall und Rauch
Und was sind schon Rekorde? Einen Tag später sind sie wieder Schall und Rauch
Wobei es nicht immer um Rekorde geht. Ich sagte zu Juliana, dass es schade ist wie wenig Aufmerksamkeit sie für ihre Weltumradelung(oder wie man das nennt ) bekommen hat in Vergleich zu anderen. Sie sagte, dass es ihr nicht um die Aufmerksamkeit ging sondern um die Herrausforderung, wovor ich meinen Hut ziehe. Das nennt man das Gegenteil von Posen.
Extremsport ist auch das falsche Wort. Extrem-Challenge wäre besser gewesen.
Ich denke bei vielen Extrem-Challenges kommt es nicht nur darauf an zu gewinnen sondern um Grenzerfahrungen zu machen, wie wenn einer den Everest erklimmt. Was ich bei der Buhring interessant finde, ist dass sie vorher weder Radsport machte noch Sport überhaupt. Sie hat 8 Monate vorher mit dem Training angefangen und im Grunde kein Support-Team gehabt, und alle sagten, dass sei zu wenig bzw unmöglich. Sie sagte, wenn sie darauf wartet bis sie die perfekte Kondition hat, den perfekten Support, die perfekten Wetterkonditionen, dann zieht sie das nie durch.
Interessant was du bei kleineren Crossradrennen sagst.