Rekorde auf langen Wettkampfstrecken haben häufig eines gemeinsam: Einen verhaltenen Beginn und eine starke zweite Rennhälfte. Diese Renneinteilung scheint besonders erfolgreich zu sein, wie auch Weltrekorde über die Marathonstrecke oder Weltmeistertitel beim Zeitfahren belegen. Wir erläutern, wie dieses taktische Konzept funktioniert und sagen, wie schnell die erste und zweite Hälfte eines perfekten Rennens genau sein sollte. Mit dieser Methode lässt sich auf allen Triathlonstrecken Zeit sparen, insbesondere auf der Mittel- und Langdistzanz.
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Interessant. Wie steht Ihr zu den Aussagen auch hier im Forum, dass man eher zu schnell loslaufen soll und dann hoffen, dass man möglichst wenig einbricht? Das Thema hatten wir ja schon mehrfach.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Interessant. Wie steht Ihr zu den Aussagen auch hier im Forum, dass man eher zu schnell loslaufen soll und dann hoffen, dass man möglichst wenig einbricht? Das Thema hatten wir ja schon mehrfach.
Gegen das Hoffen ist aus meiner Sicht nichts einzuwenden.
Auf der Langdistanz ist der limitierende Faktor der Verbrauch an Kohlehydraten. Sind sie verbraucht, ist auch die Fettverbrennung sehr stark beeinträchtigt. Das Ergebnis ist ein erheblicher Leistungseinbruch.
Mit zunehmendem Tempo steigt der Verbrauch an Kohlehydraten pro Kilometer. Dieser Anstieg ist überproportional. Das bedeutet: Bei gleicher Marathonzeit verbraucht ein ungleichmäßiges Lauftempo mehr Kohlehydrate als als ein gleichmäßiges. Daher geht die Taktik "erst ein Zeitpolster aufbauen, später davon zehren" auf den langen Strecken nicht auf, auch wenn dieser Glaube schwer auszurotten ist.
Das Ziel ist daher ein (weitgehend) gleichmäßiges Tempo, das möglichst nah am Limit des maximal tolerierbaren Kohlehydratverbrauchs liegt. Nur: wo liegt dieses Tempo genau? Das kann man nur ungefähr schätzen. Also beginnt man besser eher vorsichtig, und "verballert" überschüssige Energien auf der zweiten Hälfte, wenn man die Tagesform besser abschätzen kann.
Weitere Informationen zur konkreten Umsetzung dieser Strategie am großen Tag im Filmbeitrag.
Ok, trifft meine Denkweise genau. Da ich alle meine Bestzeiten mit negativen Splits aufgestellt habe, gibt's da von meiner Seite eh keine Zweifel.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Mmh, funktioniert das mit den negativen Splits auch bei einem Ironman? Leistungsbestimmend ist ja die aerobe Schwelle, an der man sich bewegen soll, aber selbst wenn man zurückhaltend losläuft, wird doch jeder am Ende langsamer, oder? Ich habe noch nie von jmd. gehört, der beim Marathon im IM negative Splits gelaufen ist. Dort kommen doch noch andere Faktoren wie z.B. die Kraft ins Spiel.
Och... ich bin hintenraus auch schneller gelaufen als zwischendurch...
Nur war das weder geplant, noch gewollt, noch hatte das was mit Taktik zu tun...
aber selbst wenn man zurückhaltend losläuft, wird doch jeder am Ende langsamer, oder?
Nö, wieso sollte das so sein?
Zitat:
Zitat von Flipps
Ich habe noch nie von jmd. gehört, der beim Marathon im IM negative Splits gelaufen ist. Dort kommen doch noch andere Faktoren wie z.B. die Kraft ins Spiel.
Klar ist das vor allem eine Kraftausdauerfrage. Aber negative Splits in LDs gibt's doch haufenweise, das ist ja auch gar nicht die Kunst, man muss ja nur lahm genug lostraben. Die wahre Herausforderung ist doch ein minimal negativer Split, also die erste Hälfte mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit zu laufen, mit der man die zweite gerade eben noch schneller laufen kann.