Weiteres Verlustjahr: Canyon-Eigentümer wertet Rennradschmiede brachial ab
Bin eben über den Artikel gestoßen, kann aufgrund von Paywall leider nur die Überschrift lesen. Finde ich überraschend, ich dachte das (Werbe-)Investment und Sponsoring von Canyon hätte sich ausgezahlt die letzten Jahre? Gefühlt ist jedes zweite Rad ein Canyon...
Zitat aus dem Artikel (ich hoffe die Zitatlänge ist in Ordnung - Arne, falls das zu lange ist bitte einfach teilweise oder ganz rauslöschen):
----- Weiteres Verlustjahr Canyon-Eigentümer wertet Rennradschmiede brachial ab
Spitzensportler feiern mit Canyon-Bikes spektakuläre Erfolge. Wirtschaftlich steuert der Hersteller allerdings bergab. Mehrheitseigner GBL zieht nun die Reißleine, schreibt 200 Millionen Euro auf sein Investment ab. Canyon tritt die Flucht nach vorn an.
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Ich habe den Artikel zwar nicht gelesen, aber eine News in dem Kontext vor ein paar Tagen. Demnach hat der Investor in der Tat seine Beteiligung neu bewertet und reduziert. Grund seien überhöhte Lagerkapazitäten. Laut dem Artikel hat Canyon in den Jahren 2023 und 2024 einen Verlust von 14 bzw. 38 Mio. € realisiert.
Ist aber kein Canyon spezifisches Problem. Diverse Hersteller kämpfen mit hohen Beständen in ihren Lagern. Daher sind auch vermehrt Rabattaktionen im Markt zu erleben.
In einigen Branchen tritt gerade eine harte Konsolidierung nach dem Corona-Boom ein. Da wurden Preise nach oben geschraubt, Produktionskapazitäten ausgebaut usw.. die auf Dauer nicht funktionieren. Dazu kostet die Masse an Sponsoring und Entwicklung halt auch gut Geld das erstmal wenig einbringt.
Das ist halt das Thema überall wenn Investoren einsteigen und die Gründergeneration weg ist. Umsatz, Umsatz, Umsatz, Laden aufblähen, Stückzahlen, Geld ... Kundenservice, Customizing etc. kosten nur Geld. Dann kommen Qualitätsprobleme, Kunden merken dass die Konkurrenz das dann billiger/besser kann zu dem Preis, ... und das Kerngeschäft mit dem man groß geworden ist wird vergessen. Statt auf den Massenmarkt E-Bikes, Alltagsräder lieber kleiner, guter Service für die Rennradfahrer und Triathleten die vielfach nicht nach 500€ mehr oder weniger fragen für ihr Wunschbike.
... und das Kerngeschäft mit dem man groß geworden ist wird vergessen.
Das war im Falle Arnold mitm Anhänger von Radrennen zu Radrennen zu tingeln und dort Service zu machen und Teile zu vertickern...
Wäre vielleicht tatsächlich ne Tugend, auf die man sich zurückbesinnen könnte;- aber ob das im Sinne irgendwelcher Investoren wäre...?
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Das war im Falle Arnold mitm Anhänger von Radrennen zu Radrennen zu tingeln und dort Service zu machen und Teile zu vertickern...
Wäre vielleicht tatsächlich ne Tugend, auf die man sich zurückbesinnen könnte;- aber ob das im Sinne irgendwelcher Investoren wäre...?
Macht Canyon ja fast. Nur dass die Anhänger jetzt große Flaghshipstores sind. Erster in München. 5 - 6 weitere sollen noch folgen.
aber ob das im Sinne irgendwelcher Investoren wäre...?
Nö, aber das sehe ich ja als Problem. Die Arnolds sind mit ihrer Taktik ja auch nicht an Armut gestorben. Vielleicht muss man sich einfach mal wieder auf die doch eher finanzstarke Klientel im Sportbereich besinnen statt jetzt überall im Massenmarkt mit E-Cityrädern und Co. mitspielen zu müssen und möglichst groß zu werden.
Manchmal ist auch aus kaufmännischer Sicht weniger Umsatz mit mehr Ebit die bessere Entscheidung.
Vielleicht muss man sich einfach mal wieder auf die doch eher finanzstarke Klientel im Sportbereich besinnen...
Mit denen gewinnste doch auch keinen Blumentopf und vorallem ernährste nicht den Wasserkopf, den Canyon in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut hat.
Gut;- vielleicht kickste wirklich die Ebikes hintenrunter, da würde ich mich als Kunde nie und nimmer bei nem Versender bedienen, aber letztlich ist der Markt halt langam mal so gesättigt, wie man es während Corona hätte vorhersehen können und die Nachfrage nimmt ab.
Wenn einer dann halt ein Bike verkauft, verkaufen alle anderen es nicht und bei Canyon sehe ich dabei das Thema, dass sie mittlerweile (annähernd) die Preise haben, die man im Fachhandel regional auch bezahlt, aber halt immer noch ein Versender sind. Zu Coronazeiten egal, da zählte erstens, wer liefern konnte, zweitens brauchte der Fachhandel keine Nachlässe zu geben, aber mittlerweile sieht das halt etwas anders aus.
Und ob ich mir vor dem Hinterrund dann noch den Kostenfaktor Flagshipstore an bein binden würde? Eher nicht.
Der Cube-Flagschiff-Laden hier war jedenfalls auch eher ein Laubfeuer und ziemlich fix wieder zu, trotz so atemberaubender Aktionen wie ein zweites Bike zum halben Preis zum teureren dazu...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
war jedenfalls auch eher ein Laubfeuer und ziemlich fix wieder zu, trotz so atemberaubender Aktionen wie ein zweites Bike zum halben Preis zum teureren dazu...