Der richtige Luftdruck ist ja ein breit diskutiertes Thema. Mehr verringert den Rollwiderstand, erhöht die Gefahr des Platzens, weniger erhöhrt den Grip, verbessert den Sitzkomfort.
Am Wochenende war ich bei einem Abendessen, an dem auch Mike Kluge teil nahm, und er empfahl für den Velothon (also Radrennen mit trockener Straße und ohne Abfahrten) einen Reifendruck von gerade mal 7,5bar.
Er begründete diese Empfehlung damit, dass nicht nur der Komfort für den Fahrer zunimmt, sondern auch die Schläge auf die Muskulatur verringert werden, und so die Muskulatur länger seine Leistungsfähigkeit erhält.
Eine Perspektive, die ich so auch noch nicht betrachtet habe, die ich aber als sehr interessant einstufen würde.
Wie seht ihr das?
VG Sebastian
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
In schwammiger Reifen verhält sich genauso wie ein super gedämpfter Laufschuh.
Die verschwendete Energie der Dämpfung wird nicht für den Vortrieb eingesetzt, also langsamer, dafür aber komfortabel.
Auf einem Radkurs mit viel Plasterabschnitten macht ein verminderter Luftdruck dagegen schon Sinn.
Auf Superasphalt wie Roth dagegen gibt’s nur eins, max. Luftdruck.
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Geändert von locker baumeln (11.06.2013 um 19:36 Uhr).
Keine Ahnung, ob sich weniger Erschütterungenfür im Bezug auf die Muskeln positiv bemerkbar machen. Ich fahre pragmatisch immer je nach Empfehlung des Herstellers mit maximalem Druck (meistens etwas mehr als 8 Bar), denn mit großem Druck minimieren sich die Pannen. Nichts ist so ätzend wie Schlauchwechsel noch dazu im Wettkampf. Deshalb würde ich auch bei Pflastersteinabschnitten nicht mit weniger Druck fahren.
Das ist ja interessant...
Ich bin am Sonntag im Kraichgau mit brutalen Rückenschmerzen (Lendenwirbel) vom Rad gestiegen und die ersten knapp 8km konnte ich nur wandern und erst danach wa laufen wieder möglich. Hintenraus war dann sogar das urspünglich angedachte Lauftempo möglich und die Schmerzen erträglich. Da mir da so in der Art das erste Mal passiert ist, bin ich entsprechend auf Ursachensuche. Zu wenig Stabi, Dehnen und Krafttraining ist sicher eine Möglichkeit und eine sehr wahrscheinliche dazu. Nur bin ich im Training auch schon 55km auf dem Auflieger ohne Probleme vor paar Wochen gefahren und auch hinterher schmerzfrei gekoppelt. Und vom Anfang abgesehen, liegt man im Kraichgau als mittelmäßiger Radfahrer ja auch nicht so oft auf dem Auflieger. Tja und nun kommst du bzw. Mike Kluge - der Unterschied zum Training war nämlich vor allem der Reifendruck. Während ich mich im Training mit max. 7Bar zufrieden gebe, waren es Sonntag fast 9. Könnte das gepaart mit den Erschütterungen eine Ursache sein? Und ist hier weniger doch mehr... Bin gespannt auf Antworten...
Der richtige Luftdruck ist ja ein breit diskutiertes Thema. Mehr verringert den Rollwiderstand, erhöht die Gefahr des Platzens, weniger erhöhrt den Grip, verbessert den Sitzkomfort.
Mit Platzen meinst du direkt beim Aufpumpen, wobei wenn man den Reifen wie von Hersteller empfohlen aufpumpt sollte da nichts platzen.
Mehr Druck verringert die Pannenanfälligkeit, insbesondere Durchschläge (Snakebites) sind seltener.
Ansonsten denke ich da ist schon was dran, was der Kluge sagt.
Ich pump aber eher auf 8-8.5 weil die Spitze ist eh schnelle wieder raus difundiert und real sind dann vielleicht 7.5 drin.
Wenn ich 11 Bar in den (Schlauch-)Reifen pumpe und fahre gibt es tatsächlich ordentliche Schläge, aber die gehen bei mir auf den Arsch - ich fahr ja nicht im Stehen. Insofern finde ich das Argument mit den Muskeln schwach.
Das der Maximale nicht der beste Druck ist, ist ne uralte Radfahrerweisheit. Diskussionen dazu zum Beispiel hier.