"Endlich, endlich: die Carbon statt Kondition-Fraktion mit Design-Funktions-Kleidern, thermonuklear-Brille und GPS am Handgelenk hab ich nie ernst genommen. Ich bin früher regelmässig jeden Tag 20 km Joggen gegangen, dazu habe ich noch oft Bern-Olten-Bern mit dem Renner gemacht. Ich war damals so fit, dass ich viele lokale cracks wie Schaller oder auch Ryffel an der Aare locker begleiten konnte. Was ich an hatte? Alte Addidas-Shorts und noname-dry-Kleider. Mein Fahrrad? Ein altes Moser-Rennvelo aus dem ebay für 500 Franken, das hielt dann über 25’000 km (nach einigen Reparaturen…). 35 Km Joggen und 140 km Velofahren war damals ein Klacks. Beim Schwimmen bin ich mir nicht sicher, da bin ich oft auf dem nach Hauseweg in den Moossee einmal, selten auch zweimal ganz durchgeschwommen. Und am nächsten Tag? Nix, nada… mal etwas die Kniebänder oder ein Zwicken in den Waden in der Nacht. Und das alles ohne High-Tech-Nahrung. Am abend 1 Kilo Teigwaren mit 6 Eiern. Und beim Sport Wasser mit Magnesium (günstig aus der Drogerie) und etwas Vitaminen, oft zwei Bananen. Ich “hasse” all die Triathleten und Marathönler, die am Tisch oder im Büro mit ihren Leistungen angeben und prahlen. Ich schweig und grinse. Sport, das macht man. 1. Liga Fussball, 1. Liga Hockey, teilweise auch Nationalligaeinsatze. Das macht man einfach und redet nicht drüber. Es sind die Erlebnisse die man hat, nicht die Story danach. Unvergessen, wie ich mit einem 14er Ritzel den Simplon rauf bin und ein ganzes Velo-Amateur-Team aus Deutschland, die mindestens die doppelte Trittfrequenz hatten, hab stehen lassen. Unvergessen, wie ich zu Fuss zwischen Lagendorf und Weissenstein gute Rennvelofahrer überholt habe und zuerst oben war. Unvergessen, wie ich von Biel nach Magglingen mit alten Turnschuhen und uralt-Baumwolltshirt die Treppen beim Bähnli rauf gesprungen bin und schneller als ein Mountainbiker mit 5’000 Franken-Bike war. Hey, Sport ist leben. Puls. Natur, Schweiss. Alltag. Und genau wie im Sport ist doch ein Leben mit BMW, neustem Iphone, Designküche und Job bei UBS sowas von lahm. Nur looser wollen um jeden Preis reich werden, und nur nerds fliegen nach New York und hoffen, zwischen all den Obdachlosen zu laufen und dass das Rennen nicht abgesagt wird. Ich kenn Leute, die sind extra mit einem Budget von 4’000 Franken nach NY für 5 Tage wegem Rennen. Und die sind jetzt traurig, weil sie das neue Ipad-mini nicht im NY kaufen konnte… Phhh…. lieber am freien Nachmittag auf den Gurten. Konsum ist nicht alles. Und darum sind solche Minimal-Rennen das einzig wahre. Back to the roots. Ohne Bigbands, Fans am Strassenrand und Dutzende von Werbegeschenken in der Tasche danach, die kein Mensch braucht. Just do it! Ohne Traritrara. OK: jetzt killen mich sicher tausende Schweizer, die im überbezahlten Partnerlook-Nike-Addidas-outfit und super-teuren Sportgeräten sowie in überorganisierten Grossanlässen Ihren Lebenssinn suchen und nun kritisiert sehen. Hey, den besten event macht ihr allein. Nächste Woche, beim Start regnet es, unterwegs zufällig mit Jemanden mitjoggen, unbekannte Route, neue Wege, Fahrrad kurz auf 5.5 bar pumpen, den Wind spüren… und dann zu Hause ankommen. Füsse pflegen, Duschen und ein gutes Buch lesen (in Papierform)."
--Ed Berner
naja, ist ja irgendwie immer dasselbe mit vergangenen generationen. über ed berner lachen sich wiederum sportler der 30er jahre ab, die ohne gangschaltung am 10kg schwereren rädern rumgefahren sind, und läufer, die in stiefeln unterwegs waren, und nicht in turnschuhen. und von 1 kilo nudeln mit 6 eiern konnten die damals sicherlich auch nur träumen.
früher war halt alles besser :-)
Im Kern sicher was dran aber man kann kaum glauben dass das wirklich echt ist...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Wenn man den Sport machen und nicht darüber quatschen soll, verstehe ich nicht, warum er uns aufzählt, wen er mit unterlegenem Material alles versenkt hat. Sportexhibitionismus 2.0.
Wenn man den Sport machen und nicht darüber quatschen soll, verstehe ich nicht, warum er uns aufzählt, wen er mit unterlegenem Material alles versenkt hat. Sportexhibitionismus 2.0.
So sieht es aus.
Nur Noch Bessersportlerdiskussionen in jedem Extrem.
vv
Wie schon auf FB geschrieben, finde ich den Artikel dümmlich.
Kohelnhydrate werden verbraucht, Kohlenhydrate müssen also wieder rein.
Ein Tisch, Kohlenhydrate und Flüssigkeit. Das ist essentiell, mehr braucht es nicht. Soviel muss es aber!
Extra einen "Supporter" mitnehmen, der dann "Strres" hat, finde ich persönlich ätzend...