Athleten, die am zehnfachen Ironman-Triathlon teilnehmen, halten gar nichts von solcher Flüssignahrung. Sie essen Reis, Pizza, Hamburger, Hotdog und Salat. Dazu trinken sie gewöhnliches Wasser, Cola oder Tee
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Vizeeuropameister Duathlon EM Alsdorf 2024 AK 45 Racebericht
Athleten, die am zehnfachen Ironman-Triathlon teilnehmen, halten gar nichts von solcher Flüssignahrung. Sie essen Reis, Pizza, Hamburger, Hotdog und Salat. Dazu trinken sie gewöhnliches Wasser, Cola oder Tee
Na ja die Meinungen sind ja durchaus geteilt. Reto Schoch will mit Flüssigneharung durchkommen.
Ansonsten ist der Vergleich der Ernährung von RAAM und z.b. einer LD, genauso sinnig wie zwischen einer LD und einem 100 m Rennen
Ich kenne einige Triple-Athleten.... das setzt kaum einer auf eine Gel und Riegel Strategie.... Vielmehr wird zwischendurch alles gegessen, was reingeht ;-)
... Vielmehr wird zwischendurch alles gegessen, was reingeht ;-)
Mein erster Ultramarathon (Bambiniwertung, 50km...) war eine echte Bereicherung. Die Jungs sind hammerhart und wissen sehr genau was sie da tun.
Die Ernährung sieht auf den ersten Blick völlig pervers aus - keine Gels und Sachenbacher-Riegel, statt dessen Rote-Beete Saft, Gewürzgurken Salzkräcker, Kuchen / Torte, Würstel und gerne auch mal ein Bierchen zwischendurch...
Wenn man dann näher hinschaut, ist das alles doch sehr ausgeglichen und gut strukturiert: Ordentlich Kohlehydrate, Salz und die Gurken sind erste Wahl gegen Krämpfe, ISO ist auch ganz wichtig - Und wer kann schon allein mit monotonem Flüssig-Fresschen die Birne bei Laune halten !
Ich habe da ganz viel gelernt, insbesondere eine gewisse "Selbstsicherheit", was meine Wettkampf-Ernährung angeht (ich geniesse die manchmal irritierten Blicke, wenn die Gummibärentüte und die Salami aus der Tasche vom Radtrikot blitzen....)
Und wenn die Jungs (und Mädels !!!) einen 100er in < 8 Stunden rennen, machen die meiner Meinung nach nicht allzuviel verkehrt.
Selbst bei den niedrigen Intensitäten von Ultra-Distanzen ist der Verbrauch an Glykogen höher, als man über das Verdauungssystem selbst im günstigsten Fall zuführen könnte. Irgendwann ist der Tank leer, ganz gleich, was man isst. Bei langsam zur Verfügung stehenden Kohlenhydraten ist dieser Punkt bei gleichem Tempo logischerweise eher erreicht, als bei schnell verfügbaren. Langsame Energieträger machen langsam.
Alkohol beeinträchtigt darüber hinaus die Fettverbrennung.
Im trithlon 220 habe sie gerade auch den Trend zur festen Nahrung wiedergefunden. Könnte bei Radeinheiten ganz gut klappen. Der Wasseranteil der zugeführten Nahrung ist recht hoch und die Energie daher auch schnell verfügbar.
Athleten, die am zehnfachen Ironman-Triathlon teilnehmen, halten gar nichts von solcher Flüssignahrung. Sie essen Reis, Pizza, Hamburger, Hotdog und Salat. Dazu trinken sie gewöhnliches Wasser, Cola oder Tee
Zitat:
Zitat von monte gaga
Die Ernährung sieht auf den ersten Blick völlig pervers aus - keine Gels und Sachenbacher-Riegel, statt dessen Rote-Beete Saft, Gewürzgurken Salzkräcker, Kuchen / Torte, Würstel und gerne auch mal ein Bierchen zwischendurch...
Also wenn ich hier von Hotdog, Torte und Würstel lese, weiß ich ja nicht so recht.
Rein theoretisch könnte man auch Ultradistanzen mit Flüssignahrung bestreiten. Du bist halt limitiert, was den maximalen Energieinput angeht. ca. 80-100 g KH/h, bei gut adaptierten Athleten, wie z.B. Christoph Strasser beim RAAM liest man auch mal bis zu 120 g KH/h, was ca. 480 kcal/h wären. Das übt er auch im Training entsprechend. Das war's dann aber auch. Damit kommt man aber - gut trainierten Fettstoffwechsel vorausgesetzt - ziemlich weit.
Beispielrechnung:
4 kcal/g_KH; menschlicher Wirkungsgrad 23% und 60% Energiebereitstellung über Fett
bei 80g KH/h -> ca. 214W
bei 100g KH/h -> ca. 267W
Strasser fährt beim RAAM glaub einen Overall-Schnitt von ca. 200 Watt. Am Anfang mit vollen Speichern deutlich mehr, am Ende weniger. Das passt also ganz gut zusammen.
Ich meine, Strasser hat sich letztes Jahr auch weitgehend flüssig ernährt. Auch Michael Nehl's schreibt in seinem Buch über's RAAM von weitgehend flüssiger Ernährung über Sportgetränke.
Abseits der Theorie stimmt es aber, dass in der Praxis irgendwann der Punkt kommt, wo auch mal was Festes rein muss. Nur pappsüßes Getränke packt's einfach nicht. Sei es mental, sei es, dass der Magen streikt. Und dann darf dann auch gerne was herzhaftes sein. Pizza / Nudeln mit Soße etc. passt da sehr gut.
Fetthaltiges wie Torte oder Würstel geht zwar sicher auch, belastet aber definitiv und senkt meiner Erfahrung nach erstmal die Leistung. Entweder machst Du deutlich langsamer weiter oder brauchst eine echte Pause zum Verdauen. Zumindest für die schnelleren Ultras glaub ich nicht, dass diese Strategie verfolgt wird.
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"Ich weiß noch, wie der Jochen kurz vor Brest gekotzt hat"
"Wieso? Hatte er Magenprobleme?"
"Nein, ihm tat das Knie weh."
Also wenn ich hier von Hotdog, Torte und Würstel lese, weiß ich ja nicht so recht.
Rein theoretisch könnte man auch Ultradistanzen mit Flüssignahrung bestreiten.
Ich hatte von den Läufern mit ca. 8 Stunden / 100km (und langsamer...) berichtet.
Wenn das Fahrgestell wie Feuer brennt und die Arme schwer werden, muss man den Kopf bei Laune halten. Dafür ist permanente Abwechslung mit Würstln und Gummibärchen eben in Summe effektiver als das 20. pappige Powerbar Gel mit Vanillegeschmack.
Selbstverständlich trinkt man nicht nur Bier (lustig macht langsam...), sondern zwischendurch auch Iso-Plörre mit Malto, damit es "ingesamt stimmt" Da hat Arne durchaus recht.
Die Spitzenläufer rennen übrigens die 100 km < 7 Stunden und die sind dann tatsächlich ohne Pommes und nur mit Flaschensprit sowie auf den Flaschen aufgedruckten Zwischenzeiten unterwegs. Das sind aber dann aber richtige Sportler und zwar wirkliche Extremsportler, weil es nur extrem wenige in der Kampfklasse <7 gibt. Und mit diesen Zeiten ist es dann wohl auch "mental egal"....