Nach schnellem Durchlesen des Artikels:
1. Die Wirkung eines Medikamentes ohne Nebenwirkungen steht grundsätzlich in Frage. Dass es der Regelfall ist, wenn man über einen langen Zeitraum täglich Medikamente nimmt und diese ausschließlich positive Wirkungen haben, glaubt hier hoffentlich niemand.
2. @LidlRacer:
Zitat:
Bis zu vierfach erhöhte Herz-Kreislauf-Sterblichkeit
Die Forschenden haben die Nebenwirkungen von Naproxen, Ibuprofen, Diclofenac, Celecoxib, Etoricoxib, Rofecoxib und Lumiracoxib zusammengetragen. Diese Medikamente kommen oft bei älteren Patienten zum Einsatz, welche neben ihren muskuloskelettalen Beschwerden häufig auch mit Herz-Kreislaufproblemen vorbelastet sind. Ohne Medikamente stirbt daran im Durchschnitt während eines Jahres einer von hundert Patienten.
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Ich verstehe das eher so, dass sich die Sterblichkeit auf eben diese Patientengruppe, die der kardial vorbelasteten, älteren Patienten, bezieht. Ein herzgesunder, 30 Jahre alter Triathlet (

) wird wohl kaum mit 40%-iger Wahrscheinlichkeit seinen vierzigsten Geburtstag nicht erleben, nur weil er jetzt täglich NSAR nimmt und dann an einer Herz-Kreislauferkrankung stirbt.
3. Auch jene alten, kardial vorbelasteten Patienten werden wohl einen Grund haben, diese Medikamente zu nehmen. In der Studie geht es ja um "muskuloskelettale Gesundheit". Da muss man eben die gewonnene Lebensqualität durch Schmerzlinderung gegenüber den Nebenwirkungen wie eben einer vierfach erhöhten Herz-Kreislauf-Sterblichkeit abwägen. Sterben müssen wir alle mal und die Statistiken zeigen, dass bei denen, welche keinen Unfall erleiden, eben am häufigsten die Pumpe schlapp macht. Die zweithäufigste Alternative heißt Krebs und auch sowas wie Nieren- oder Leberversagen ist nicht schön.
4. Ich finde es gut, dass hier vor den Gefahren auch scheinbar "harmloser", nicht rezeptpflichtiger Medikamente gewarnt wird. Wer ansonsten gesund ist, den wird natürlich die berühmte "Kopfschmerztablette" dann und wann nicht direkt umbringen, bevor man aber irgendwas zur Dauermedikation macht, sollte man seinen Arzt konsultieren.