Nachbetrachtung von mir
Nach 2018, 19 & 22 war's meine 4. Teilnahme.
Und die wird durch den ein oder anderen Umstand auf jeden Fall in Erinnerung bleiben...
Die Vorbereitung seit November verlief soweit reibungslos - ich war zufrieden mit meiner Form und die Sub11h sollten wieder machbar sein...
Dann kam der Sonntag Abend vor der Rennwoche. Besuch beim Lokal "Zur goldenen Möve" und dann in der Nacht auf Montag komplette Magenverstimmung. Das WC wurde zum Schlafzimmer. Montag dann den ganzen Tag komplett am Sand und regelrecht "krank" gefühlt. Dienstag gings dann schon besser - aber noch nicht bei 100%. Ich spekulierte schon mit einer Verschiebung - denn zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht wie ich auch nur ansatzweise den Bewerb am Sonntag drüber bringen sollte. Es wurde aber über den Tag besser und am Mittwoch war das flaue Gefühl vorbei und ich kam wieder zu Kräften. Gewichtstuning war jedenfalls damit abgeschlossen - das hätte ich allerdings lieber ausgelassen bzw. zu einem anderen Zeitpunkt gehabt - aber ok.
Mittwoch dann schon die Anreise.
Donnerstag Registrierung und eine kurze Radrunde. Soweit körperlich alles ok.
Freitag ein ganz kurzer Lauf und Runde im See.
Samstag: Nach dem Frühstück retour aufs Zimmer: Rad hat hinten einen Platten. Der Aerothan war plötzlich undicht - warum auch immer. OK - keine Experimente, Standard-Conti-Schlauch rein und gut ist. Kurze Check-Runde mit dem Rad, Reifen hält, allerdings nicht der kleinste Gang. WTF?? Versucht einzustellen, hielt aber nicht. OK, was machen? Gut - ab zum Bike Service in der Expo. Es war kurz vor 10 Uhr. Angekommen und es stehen 20 Leute in der Schlange. 90min später bei doch gut runter brennender Sonne war ich an der Reihe. Kurzer Versuch vom Mechaniker - Nope. Das Rad muss da bleiben. "Komm gegen 15 Uhr wieder". OK - also am Nachmittag wieder hin. Rad war noch nicht fertig. Gut, jetzt aber: Hinter ein paar Umdrehungen bei der Anschlagschraube & Feinjustierungen der Di2 über die Junktion Box & es ging wieder. Immerhin. Aber meine Nerven waren doch etwas angespannt. Aber ok.
Rad eingecheckt und auch die Beutel, bis auf die WK-Verpflegung soweit fertig....
Nacht auf Sonntag eigentlich sehr gut geschlafen - um 4 Uhr läutete der Wecker:
Mein Standard-LD-Frühstück bekam ich gut runter, allerdings regenete es doch sehr stark als wir uns auf den Weg nach Klagenfurt machten.
Radcheck - alles ok, WK-Verpflegung aufs Rad & in die Beuteln. Alles gut.
Ab zum Start. Neo anziehen,...wo ist meine Pulsgurt?? Im Hotel...Volldepp, aber ok, den kann ich echt verschmerzen...aber wiedermal ein Teil, dass ich vergessen hatte..Bewerb ohne irgendeine kleine Panne oder anderes gibts wohl nicht....
Kurzes Einschwimmen und ab in den Startblock von 1:10-15h.
Es dauerte sehr lange bis sich die Masse in Bewegung setzte - Knapp eine halbe Stunde später um 7:10 Uhr gings los.
Ein für den weiteren Verlauf kleines Detail sei noch erwähnt: Ich stellte mir auf der Uhr einen 15min Intervall-Timer, damit ich ungefähr ein Gefühl hatte wie lang ich bei welcher Distanz war - ok...los gings....
Zum Schwimmen möchte ich gar nicht viel sagen. Es war mit 1:15h für gemessene 4Km für mich "ok", aber am unteren Rand meiner erwarteten bzw. erhofften Zielzeit. Der See war doch etwas unruhig - es waren schon sehr viele Starter unterwegs. Rythmus kam nie so richtig auf und "der Druck" und das Gefühl waren nicht besonders. Aber gut. Ich stieg trotzdem, zu meiner positiven Überraschung recht entspannt aus dem Wasser. Am Weg in die WZ fühlte ich mich gut.
Wechsel 1 recht gemütlich und in aller Ruhe alles erledigt.
Ab zum Rad: Die Strassen waren nach dem doch stärken Regen nass und das Wetter wechselhaft. Regen war immer wieder da, dann wieder trocken, dann wieder nass. Runde 1 hielt ich mich bewusst zurück - alles war ok und nach 2:42h war ich wieder retour. Es war sehr kühl, tw. wurde mir etwas kalt, aber es war noch im Rahmen. Zeitlich passte das alles wunderbar, aber trotzdem merkte ich, dass ich nicht die Radbeine an diesem Tag hatte. Trotzdem hatte ich die Worte meines Trainers im Kopf: Riskier bei den Anstiegen nix, aber trödel auch nicht bei den leichten Bergaufstücken. Ein junger Deutscher, der gleichzeitig beim Radeln mit mir startete rede mich grinsend an: "auf den Flachstücken holst du mich immer".."Bergziege bin ich keine, im Gegensatz zu dir"...wir trafen uns zwischnedurch immer wieder. Er fragte, wann denn dieser "Rupertiberg" kam & das er zum 1. Mal eine LD macht...ich erlaubte mir ihm zu sagen, er solle sich zurückhalten, denn Runde 2 war immer deutlich zacher und der letzte Anstieg gefühlt doppelt so lange und steil..wir verloren uns dann aus den Augen. Bergauf war er weg....
Bei KM 120 kam aus meiner Gelflasche nix mehr raus, weil die Pampe am Flaschenboden hart geworden war. OK - Reserveriegel verputzt und bei der Labe bei KM 130 stehen geblieben Wasser in die Gelflasche gegeben. Nun kam wieder bisschen was raus, aber auch nicht so viel wie erhofft. Aber ok. Ab Schiefling begann es wieder stärker zu regnen. Dann Ruperti die 2. und es wurde nasser. Plötzlich sah ich den deutschen Kollegen - schiebend....er war sichtlich gezeichnet. Ich rief ihm zu, er winkte und bedankte sich.....ich kam gut rauf - das war ein gutes Zeichen, dass die Fahrt gut werden wird. Oben angekommen öffnete der Himmel noch mehr seine Schleusen und es schüttete wirklich wie aus Kübeln. Genau am Beginn der Abfahrt. Visier lief an und ich und alle anderen fuhren wir auf rohen Eiern die überflutete Strasse runter. Da hatte ich echt Schiss - einen blöderen Zeitpunkt und Stelle für einen Wolkenbruch gab's echt nicht. Aber soweit heil überstanden.
Komplett waschelnass, aber mit einem ganz guten Gefühl gings Richtung T2. 5:30h - das war geil und ich stieg wirklich sehr zufrieden ab. Rekord für mich auf der LD und das trotz der Mehr-Höhenmeter ggü. der großen Schleife.
T2 - wieder gemütlich umgezogen. Ein Schluck Iso, Stirnband, Kappe, ab in die Schuhe und ab gehts....
Laufen: Raus aus der WZ, Uhr abdrücken, Blick auf die Uhr: "Akku schwach, bitte laden" - oh Mann. Der Intervalltimer den ich beim Schwimmen gestellt hatte, wurde bei auch beim Radeln fortgesetzt, was wohl dem Akku deutlich zugesetzt hatte.
OK - dann also ein Lauf, rein nach Gefühl...zumindest die Startzeit merkte ich mir: 14:08 Uhr...damit checkte ich bei den KM-Markierungen immer wieder, wie schnell ich denn unterwegs bin. ca 5-5:15min/km...das ging so dahin. Das 21km-Schild passierte ich nach 1:50h - yes, sehr cool...bis jetzt...Schluck aus der Iso-Flasche, die ich mir für 3h angerührt hatte. Was? du hast schon fast alles ausgetrunken??? Nicht gut....und promt 15min später grummelte es im Bauch...zum erstem Mal bei einer LD, beschloss ich eine Klo-Pause einzulegen. Zwar war es im Nachhinein falscher Alarm, aber mich einzusauen, wollte ich nicht riskieren. Gut....KM 26 und jetzt war der Ofen aus....ich musste Gehpausen einlegen - die Beine waren sichtlich kaputt...20 Schritte gehen, laufen...das ging so für ca. 10km....zwischendurch traf ich meinen Trainer: "Halte durch, noch 10k, Geh, versorg dich, lauf an. Du bist super unterwegs!" und meinen Anhang, die mir gut zuredeten. Hier auch ein kurzer Halt: "Wie lang bin ich denn schon unterwegs?" 9:58min - noch 10k....Sub 11? Wird verdammt knapp, mit der Geherei....KM 36 kurz vor der Stadtwende & das gab mir irgendwie einen mentalen Booster. Noch 6K - das bist schon 100erte male gelaufen! Ich hing mich an eine Gruppe Italiener, die ein ambitioniertes aber machbares Tempo liefen. Das hältst du jetzt!!! Passt. KM 38 - Kum! noch 4 verdammte KM! 39, 40 - noch 10min - dann kannst dich ausruhen...nochmal unter der Unterführung rauf durch den Park und dann nochmal durch den Zielbereich. Ich hörte meinen Anhang schreien - Gänsehaut und die Vorfreude aufs Ziel durchströmten mich. "Runde 1 & 2 gerade, Zum Ziel wenden" - Ja!!!!....Kurz vorm Ziel stand der Trainer mit den anderen, die mich schon anschrien. Stehengeblieben, eine fette Umarmung & Danke für Alle und pure Freude....ums Eck, noch ein Halt & ein Bussi beim Anhang - Meine Holde: "Lauf - unter 11h - hol's dir !! 3:55h - Marathon nach Körpergühl - Check
Zielgerade - 11:55:XX - oh yes!!
Im Nachhinein mit all den Umständen (Kotzerei knapp 1 Woche davor, 1 Tag vorm Bewerb die Hektik wegen dem Radl, Pulsgurt vergessen, Uhr leer, Iso eingetrocknet, Wetterkapriolen beim Radeln) bin ich super happy. Es ist zwar keine PB (da war ich 2019 um 2min schneller) - insgesamt aber ordne ich aber gerade deshalb meine Leistung aber bisher am Höchsten ein..
Es war wieder eine sehr coole Grenzerfahrung....
Gratulation an alle Finisher!!!
![Huhu](images/smilies/Huhu.gif)