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merz
08.04.2021, 07:06
UK: AstraZeneca nicht mehr für Personen unter 30:

https://www.bbc.com/news/health-56665517

EMA/EU: AstraZeneca ohne Einschränkungen nutzbar:


https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ema-astrazeneca-117.html

m.

Hafu
08.04.2021, 07:11
...
Der Sahin hat das der EU vorgemacht gemacht - nur von der anderen Position (Verkäufer)aus. Der hat genau gewusst, dass er die zugesagten Mengen nicht wird liefern können. Jeder g‘standene mittelständische Unternehmer hätte den gefragt:“Lieber Herr Sahin, dass ist ja schön und gut was sie uns da versprechen, aber sie haben ja gar nicht die Kapazitäten das zu liefern. Wie wolle n sie das machen?“ Da fehlt es halt an praktischer Erfahrung im Produktions- und Logistikumfeld.

:Blumen:

Biontech-Pfizer hat seit ungefähr Mitte Februar über Kapazitätsausweitungen und neue impfstofffabriken alle seine gegenüber der EU gemachten Lieferzusagen eingehalten (und auch trotzdem den amerikanischen Markt bedient). Die Zuverlässigkeit der Biontech-Lieferunen sind ja der Grund, dass wir es uns überhaupt leisten können, Astra-Zeneca nicht mehr an unter 60-jährige zu verimpfen und trotzdem mit den impfungen an z.B. Grundschullehrer und Kitabetreuer fortzufahren.

Ich weiß aber nicht, ob Sahin bei den Verhandlungen mit der EU überhaupt nennenswert involviert war, denn als die EU im Herbst letzten Jahres (vier Monate nach den USA und zweifellos viel zu spät) den Biontech-Impfstoff verbindlich bestellt hatte, war der viel größere Partner Pfizer ja längst mit im Boot.

dr_big
08.04.2021, 07:23
EMA/EU: AstraZeneca ohne Einschränkungen nutzbar:


https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ema-astrazeneca-117.html

m.

Absolut unverständlich. Die EMA argumentiert damit, dass der Nutzen größer ist als der Schaden. Dabei haben andere Imprstoffe den gleichen Nutzen bei viel weniger Schaden. Warum soll man das Leben von jungen, gesunden Menschen riskieren, obwohl es bessere Alternativen gibt? Liegt es daran, dass AZ 5 Euro billiger ist? Oder hat man Angst das Gesicht zu verlieren, weil man AZ bereits mit Exportverboten gedroht hat und jetzt den Impfstoff evtl. nicht mehr in dieser Menge braucht?
Das alles führt zu weiterem massiven Vertrauensverlust in Impfungen und EMA.

Helmut S
08.04.2021, 08:33
Biontech-Pfizer hat seit ungefähr Mitte Februar über Kapazitätsausweitungen und neue impfstofffabriken alle seine gegenüber der EU gemachten Lieferzusagen eingehalten


Ok - da habe ich leicht andere Informationen, nämlich: Biontech/Pfizer konnte die Lieferzusage im 1Q einhalten, weil sie seit Mitte Februar durch Umbauten erhöhte Kapazitäten hatten und so den Rückstand von ca. 2-3 Wochen ausgleichen konnten. Was zwei/drei Wochen Rückstand für die Impfkampagne bedeuten weißt du eh besser als ich.

Ich habe da irgendwie die Sicht drauf wie auf avg P und NP: Drei Monate mit 200W zu fahren ist halt nicht das selbe wie 1,5 Monate mit 100W und dann 1,5 Monate mit 300W. :Lachen2:

Wie auch immer - wenn es so war wie du sagst: Umso besser. Vielleicht habe ich die Kommunikation in den Medien einfach nur unvollständig wahr genommen. :Blumen:

El Stupido
08.04.2021, 08:37
Aber hatte BioNTech diesen Rückstand nicht nur wegen eben dieser Umbauten?
Man wollte mehr liefern können und nahm dafür Umbauten vor. Hierdurch wurde kurzfristig weniger geliefert und später, nach erfolgreichem Umbau dann mehr.

Matthias75
08.04.2021, 09:02
Ok - da habe ich leicht andere Informationen, nämlich: Biontech/Pfizer konnte die Lieferzusage im 1Q einhalten, weil sie seit Mitte Februar durch Umbauten erhöhte Kapazitäten hatten und so den Rückstand von ca. 2-3 Wochen ausgleichen konnten. Was zwei/drei Wochen Rückstand für die Impfkampagne bedeuten weißt du eh besser als ich.

Ich habe da irgendwie die Sicht drauf wie auf avg P und NP: Drei Monate mit 200W zu fahren ist halt nicht das selbe wie 1,5 Monate mit 100W und dann 1,5 Monate mit 300W. :Lachen2:

Wie auch immer - wenn es so war wie du sagst: Umso besser. Vielleicht habe ich die Kommunikation in den Medien einfach nur unvollständig wahr genommen. :Blumen:

Statistik ist doch was tolles :liebe053:

Natürlich ist es etwas anderes, wenn später geliefert wurde, denn bei einer früheren Lieferung und somit einer früheren Impfung hätte vielleicht die eine oder andere Infektion verhindert werden können. Insofern ist deine Aussage richtig.

Hafus Aussage war aber, dass Biotech eine Anzahl von X Dosen Impfstoff versprochen hat und diese Zusage auch eingehalten hat. Biontech hatte einen Lieferengpass aufgrund der Umbauten, hat diesen Rückstand aber auch wieder aufgeholt, indem sie in den Folgewochen mehr geliefert haben. Somit hat Biontech insgesamt die versprochene Anzahl Impfdosen geliefert. Die Aussage von Hafu stimmt also auch.

Natürlich wäre eine konstante Lieferung schön gewesen. Aber um in deinem Beispiel zu bleiben: Biontech kann jetzt die nächsten Monate weiterhin konstant mit 300W fahren. Wenn sie versucht hätten konstant die 200W zu bringen, wären die 300W vielleicht wesentlich später reicht worden.

M.

Nepumuk
08.04.2021, 09:13
Warum hat die EU nicht noch mehr Eisen im Feuer, warum sind die Briten in dem einen Impfstoff drinnen, aber Europa nicht und die USA können bei AZ müde abwinken? Es reget mich mglw. so auf, weil ich aus der Generation Europa bin ...

m.

Erinnerst du dich noch an die Sache "Schweinegrippe"-Pandemie 2009. Damals hat die Bundesregierung richtig gehandelt und Impfstoff in großen Mengen gekauft, die dann aber doch nicht benötigt wurden. Dafür haben die dann, wegen der angeblichen Geldverschwendung, Unmengen Prügel bezogen. Wundert es dich da, wenn man dieses Mal vorsichtiger vorgeht?

pepusalt
08.04.2021, 09:47
Warum soll man das Leben von jungen, gesunden Menschen riskieren, obwohl es bessere Alternativen gibt?
Seltsames Argument. Die Impfstoffe sind schlichtweg noch nicht ausreichend. Da sollte man halt auch ein Citybike statt Rennrad nehmen für die Alternative 'vom Fleck weg zu kommen'.

dr_big
08.04.2021, 09:55
Seltsames Argument. Die Impfstoffe sind schlichtweg noch nicht ausreichend. Da sollte man halt auch ein Citybike statt Rennrad nehmen für die Alternative 'vom Fleck weg zu kommen'.

Ich verstehe nicht was du damit sagen willst. Es gibt ausreichend Impfberechtigte die man risikoärmer mit AZ impfen kann, da wäre es doch nur logisch wenn man jetzt die Ü60 mit AZ impft und die U60 mit mRNA. Warum sollte man da an einer Emfpehlung von AZ für alle Altersgruppen festhalten? Wenn alle Ü60 geimpft sind und immer noch nicht genügend alternative Impfstoffe zur Verfügung stehen, dann kann man das wieder neu bewerten. Aber Stand heute macht es einfach keinen Sinn, AZ für U60 zu empfehlen.

Matthias75
08.04.2021, 10:26
Dabei haben andere Imprstoffe den gleichen Nutzen bei viel weniger Schaden. Warum soll man das Leben von jungen, gesunden Menschen riskieren, obwohl es bessere Alternativen gibt?

Mal eine Frage na die Mediziner hier im Forum, irgendwie habe ich auf die Schnelle keine zufriedenstellend Antwort finden können:

Wie schnell bildet sich so eine Sinusvenenthrombose aus? Habe ich bei Auftreten der ersten Symptome noch ausreichend Zeit einen Arzt zu konsultieren oder wache ich eines Morgens auf und bin tot?

Oder anders ausgedrückt: Kann ich das Risiko minimieren oder im besten Fall sogar ganz ausschließen, wenn ich auf die möglichen Symptome achte und rechtzeitig zu Arzt gehe, wenn ich diese feststelle oder mir unsicher bin?

Ich gehe mal davon aus, dass fast jeder Arzt/jede Notaufnahme mittlerweile weiß, was zu tun ist, wenn ich mit den entsprechenden Symptomen komme and sage, dass ich vor x Tagen eine Impfung mit Astra-Zeneca bekommen habe.

M.

pepusalt
08.04.2021, 10:31
Ich verstehe nicht was du damit sagen willst. Es gibt ausreichend Impfberechtigte die man risikoärmer mit AZ impfen kann, da wäre es doch nur logisch wenn man jetzt die Ü60 mit AZ impft und die U60 mit mRNA. Warum sollte man da an einer Emfpehlung von AZ für alle Altersgruppen festhalten? Wenn alle Ü60 geimpft sind und immer noch nicht genügend alternative Impfstoffe zur Verfügung stehen, dann kann man das wieder neu bewerten. Aber Stand heute macht es einfach keinen Sinn, AZ für U60 zu empfehlen.

Es macht eben keinen Sinn, Priogruppe oder nicht, für 30 jährige mögliches AZ abzulehnen und auf Biontech zu bestehen und ggf. lange zu warten.

Das Warten auf Biontech hat ein größeres Risiko als die jetztige Verwendung von AZ.
Wenn 20 Dosen BionTech und 20Dosen AZ da sind, warum sollte man 40 Leute vor AZ warnen? Ergibt keinen Sinn.

Jetzt verstanden?

Das wäre ja so wie eine Warnung, man könne sich am Sicherheitsgurt auch verletzen.

dr_big
08.04.2021, 10:43
Es macht eben keinen Sinn, Priogruppe oder nicht, für 30 jährige mögliches AZ abzulehnen und auf Biontech zu bestehen und ggf. lange zu warten.

Das Warten auf Biontech hat ein größeres Risiko als die jetztige Verwendung von AZ.
Jetzt verstanden?
Warum sollte man dann von AZ warnen?

Das wäre ja so wie eine Warnung, man könne sich am Sicherheitsgurt auch verletzen.

Nein. Wenn man AZ richtig verteilt, dann stellt sich für die 30jährige überhaupt nicht die Frage ob AZ oder Nichts. AZ liefert (nach Spiegel Grafik geschätzt) 11 Mio Impfdosen in Q2. Die lassen sich vollständig an Ü60 verimpfen. Der größte Anteil kommt von Biontech. Also: falls eine 30jährige Frau impfberechtigt ist, dann kann man ihr Biontech anbieten und die AZ vollständig bei Ü60 verimpfen. Es gibt keinerlei Nachteile, nur Vorteile. Warum sollte man also das zusätzliche Risiko mit AZ für jüngere Frauen eingehen?

pepusalt
08.04.2021, 10:46
Nein. Wenn man AZ richtig verteilt, dann stellt sich für die 30jährige überhaupt nicht die Frage ob AZ oder Nichts. AZ liefert (nach Spiegel Grafik geschätzt) 11 Mio Impfdosen in Q2. Die lassen sich vollständig an Ü60 verimpfen. Der größte Anteil kommt von Biontech. Also: falls eine 30jährige Frau impfberechtigt ist, dann kann man ihr Biontech anbieten und die AZ vollständig bei Ü60 verimpfen. Es gibt keinerlei Nachteile, nur Vorteile. Warum sollte man also das zusätzliche Risiko mit AZ für jüngere Frauen eingehen?

Wird doch eh schon sinngemäß so verteilt, ich weiß gar nicht was du hast.

Aber es ist Schwachsinn vor AZ zu warnen.
AZ ist nicht gefährlicher als kein AZ.

Helmut S
08.04.2021, 11:04
Statistik ist doch was tolles :liebe053:

Alles gut - ich wollte da kein Faß aufmachen :Lachen2:

Mir ging es halt darum, dass man da als EU auch hinlangen soll, wenn sich so eine Gelegenheit ergibt. Einfach mal machen halt. So ähnlich wie der Söder jetzt:


Bayern sichert sich noch vor einer möglichen EU-Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V Millionen Dosen des Mittels. Der Freistaat werde heute einen Vorvertrag mit einer Produktionsfirma im schwäbischen Illertissen unterzeichnen, kündigte Ministerpräsident Markus Söder nach der Sitzung des Kabinetts an. Nach der Zulassung soll der Freistaat 2,5 Millionen Impfdosen erhalten. (https://www.n-tv.de/politik/Soeder-bestellt-Sputnik-V-auf-eigene-Faust-article22475139.html)


Wenn es aus Gründen die HaFu angeführt hat tatsächlich so überhaupt keinen Sinn macht - well. Da wird ein Unternehmer halt wohl anders drauf schauen als ein Arzt. :Blumen:

Allerdings ist es m.M.n. in dem konkreten Fall des guten Herrn Söder halt nicht da selbe, auch wenn Zwei das gleiche tun. ;) Man muss sich m.E. schon Fragen, ob ein einzelnes Bundesland und nicht wenigstens der Staat oder noch besser die EU das hätte machen sollen. Ich verstehe Söder einerseits: Er macht halt. Andererseits war die Impfstoffbeschaffung (ob gut oder schlecht) doch bisher immer vom Gemeinschaftsgeiste der EU getragen. Das is es was ich der EU vorwerfe. Sie ist zu träge und schaut viel zu lange zu. Aber ein Ausscheren aus dem Gemeinschaftsgeist muss sich Söder ankreiden lassen. Ich finde das bedenklich. :Blumen:

Schwarzfahrer
08.04.2021, 11:14
Aber es ist Schwachsinn vor AZ zu warnen.
AZ ist nicht gefährlicher als kein AZ.
Gilt das für jeden? Riskoanalysen sind erst quantitativ aussagekräftig. Es wäre interessant, mal eine Berechnung für eine z.B. 30-Jährige Frau zu sehen:

1 von xxx Impfungen führt zu tödlichen Komplikationen. 1 von yyy ungeimpften Frauen in dieser Gruppe stirbt an Corona. Wie ist das quantitative Verhältnis von xxx zu yyy? Deine Behauptung impliziert daß yyy kleiner oder höchstens gleich ist wie xxx. Ist das belegbar, hast Du Zahlen dazu?

So könnte man z.b. nach Alterskohorten rechnen, und eine Altersgrenze finden, bei der das Risikoverhältnis zu Gunsten der Impfung wechselt (oder auch zeigt, daß Du für alle Altersgruppen Recht hast). Gibt es diese Berechnung bei EMA oder STIKO? Wenn nicht, warum nicht?

dr_big
08.04.2021, 11:23
Aber es ist Schwachsinn vor AZ zu warnen.

Nein, eben nicht. Nach den letzten Zahlen (ich habe schon länger keine Updates mehr gesehen) war das Risiko bei jungen Frauen ca. 1:50.000. Das ist nicht so extrem selten. Daher sollte die EMA meiner Meinung nach die Anwendung von AZ bei jungen Frauen nicht empfehlen. Dadurch müssten nicht alle Länder wieder individuell unterschiedliche Regelungen schaffen und das Vertrauen in die Europäische Organisation und die Impfkampagne insgesamt würde gestärkt.


AZ ist nicht gefährlicher als kein AZ.

Diese Frage stellt sich nicht, siehe mein vorheriger Kommentar.

dr_big
08.04.2021, 11:29
Mal eine Frage na die Mediziner hier im Forum, irgendwie habe ich auf die Schnelle keine zufriedenstellend Antwort finden können:

Wie schnell bildet sich so eine Sinusvenenthrombose aus? Habe ich bei Auftreten der ersten Symptome noch ausreichend Zeit einen Arzt zu konsultieren oder wache ich eines Morgens auf und bin tot?

Oder anders ausgedrückt: Kann ich das Risiko minimieren oder im besten Fall sogar ganz ausschließen, wenn ich auf die möglichen Symptome achte und rechtzeitig zu Arzt gehe, wenn ich diese feststelle oder mir unsicher bin?

Ich gehe mal davon aus, dass fast jeder Arzt/jede Notaufnahme mittlerweile weiß, was zu tun ist, wenn ich mit den entsprechenden Symptomen komme and sage, dass ich vor x Tagen eine Impfung mit Astra-Zeneca bekommen habe.

M.

Ich bin kein Mediziner, habe mir diese Frage aber auch gestellt bevor ich AZ bekommen habe. Mein Schluss:
- die Symptome sind sehr unspezifisch und eine direkte Diagnose nicht möglich
- Hausärzte wissen sicher von der Gefahr, unterliegen aber auch finanziellen Zwängen und werden dich bei unspezifischen Symptomen nicht gleich zu MRT oder CRT schicken (ich weiss auch nicht ob das wirklich helfen würde)

Ich vermute aus bisheriger Lebenserfahrung, dass dich der Hausarzt zuerst vertröstet, nach dem Motto "wenn es nicht besser wird, dann kommen Sie in ein paar Tagen wieder". Ob das dann noch rechtzeitig oder zu spät ist steht in den Sternen.

pepusalt
08.04.2021, 11:38
Nein, eben nicht. Nach den letzten Zahlen (ich habe schon länger keine Updates mehr gesehen) war das Risiko bei jungen Frauen ca. 1:50.000. Das ist nicht so extrem selten. Daher sollte die EMA meiner Meinung nach vor die Anwendung von AZ bei jungen Frauen nicht empfehlen. Dadurch müssten nicht alle Länder wieder individuell unterschiedliche Regelungen schaffen und das Vertrauen in die Europäische Organisation und die Impfkampagne insgesamt würde gestärkt.

Ich erinnere mich an den glaubhaften zahlenmäßigen Vergleich, dass es ein weit höheres Risiko als die 1:50k an fatalen Sinustrombosen bei der Anwendung der Pille und diverser anderer Medikamenten gibt. Und da warnt keiner überdreht wie jetzt bei AZ, sondern es gibt eine Warnung vor sehr seltenen Nebenwirkungen und Folgen, aber keine Warnung vor dem nach wie vor in der Anwendung sinnigen Produkt.

Diese Frage stellt sich nicht, siehe mein vorheriger Kommentar.
sollte sie aber, auch wenn's nicht in Dein Konzept passt.

dr_big
08.04.2021, 11:50
Ich erinnere mich an den glaubhaften zahlenmäßigen Vergleich, dass es ein weit höheres Risiko als die 1:50k an fatalen Sinustrombosen bei der Anwendung der Pille und diverser anderer Medikamenten gibt. Und da warnt keiner überdreht wie jetzt bei AZ, sondern es gibt eine Warnung vor sehr seltenen Nebenwirkungen und Folgen, aber keine Warnung vor dem nach wie vor in der Anwendung sinnigen Produkt.


Du verwechselst wieder VTE und CVST.

vherzo
08.04.2021, 11:55
Besonders bei "Pillen" mit hohem Östrogenanteil ist das Risiko einer Sinusvenenthrombose und allgemein venöser Thrombosen erheblich höher als nach Astra Zeneca.


Hier ist eine gute Handreichung für das Vorgehen nach Astra Zeneca Impfung und einschlägigen Beschwerden. Das würde ich ggf meinem Arzt vorlegen:

https://gth-online.org/wp-content/uploads/2021/04/GTH-Stellungnahme-AstraZeneca_4-1-2021.pdf

Auszug daraus:
"Grippeähnliche Symptome wie Gelenk-, Muskel-und Kopfschmerzen, die über 1–2 Tage nach erfolgter Impfung anhalten, stellen eine häufige Nebenwirkung dar und sind kein Anlass zur Besorgnis.

Bei Nebenwirkungen, die > 3Tage nach erfolgter Impfung anhalten oder neu auftreten (z.B. Schwindel,Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit/Erbrechen, Luftnot, akute Schmerzen in Brustkorb, Abdomen oder Extremitäten),sollte eine weitere ärztliche Diagnostik zur Abklärung einer Thrombose erfolgen.

Wichtige Untersuchungen sind insbesondere Blutbild mit Bestimmung der Thrombozytenzahl, Blutausstrich, D-Dimere und ggf. eine weiterführende bildgebende Diagnostik(z.B. cMRT, Ultraschall, CT-Thorax/Abdomen)"


Ein Blutbild ist leicht verfügbar und gibt erste wichtige Infos. Ich empfehle, im dringenden Verdachtsfall einer Thrombose, wenn CT oder MRT nicht schnell verfügbar sind, und keine harten Kontraindikationen vorliegen, Beginn einer Gerinnungshemmung mit Eliquis oder Xarelto, keinesfalls mit Heparinen, um das Fortschreiten der Thrombose zu hemmen.

dr_big
08.04.2021, 12:03
Besonders bei "Pillen" mit hohem Östrogenanteil ist das Risiko einer Sinusvenenthrombose und allgemein venöser Thrombosen erheblich höher als nach Astra Zeneca.



Hier steht z.B. von 3,5 Fällen pro Jahr:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/antibabypille-versus-astra-zeneca-impfung-124522/seite/2/

pepusalt
08.04.2021, 12:08
Du verwechselst wieder VTE und CVST.

WTF... .:Lachen2:
Klar kann ich's googeln, wäre netter wenn Du's mal klar schreibst. :bussi:

LidlRacer
08.04.2021, 12:23
Mal eine Frage na die Mediziner hier im Forum, irgendwie habe ich auf die Schnelle keine zufriedenstellend Antwort finden können:

Wie schnell bildet sich so eine Sinusvenenthrombose aus? Habe ich bei Auftreten der ersten Symptome noch ausreichend Zeit einen Arzt zu konsultieren oder wache ich eines Morgens auf und bin tot?

Oder anders ausgedrückt: Kann ich das Risiko minimieren oder im besten Fall sogar ganz ausschließen, wenn ich auf die möglichen Symptome achte und rechtzeitig zu Arzt gehe, wenn ich diese feststelle oder mir unsicher bin?

Ich gehe mal davon aus, dass fast jeder Arzt/jede Notaufnahme mittlerweile weiß, was zu tun ist, wenn ich mit den entsprechenden Symptomen komme and sage, dass ich vor x Tagen eine Impfung mit Astra-Zeneca bekommen habe.


Vielleicht hilft dies vom Bundesgesundheitsministerium:

"Wie sollten sich mit AstraZeneca-Geimpfte bei Beschwerden verhalten?

Geimpfte sollten sich sofort an einen Arzt wenden, wenn sie vier bis 16 Tage nach einer Impfung - also nach Abklingen der üblichen Impfreaktionen - Symptome wie Kurzatmigkeit, Unterleibsschmerzen oder Schwellungen in Armen oder Beinen entwickeln. Auch bei starken oder anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen sollten Betroffene sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen."
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung/faq-impfung-astrazeneca.html#c20960

LidlRacer
08.04.2021, 12:24
japp, wir packen ja auch schon die Sachen...

Magst Du sagen, wie's weiter ging?
Hoffentlich gut!?

Hafu
08.04.2021, 12:31
Nein. Wenn man AZ richtig verteilt, dann stellt sich für die 30jährige überhaupt nicht die Frage ob AZ oder Nichts. AZ liefert (nach Spiegel Grafik geschätzt) 11 Mio Impfdosen in Q2. Die lassen sich vollständig an Ü60 verimpfen. Der größte Anteil kommt von Biontech. Also: falls eine 30jährige Frau impfberechtigt ist, dann kann man ihr Biontech anbieten und die AZ vollständig bei Ü60 verimpfen. Es gibt keinerlei Nachteile, nur Vorteile. Warum sollte man also das zusätzliche Risiko mit AZ für jüngere Frauen eingehen?

Das ist auch meine Meinung und IMHO hat die Stiko auch eine vernünftige Entscheidung mit ihrer Anwendungseinschränkung auf unter 60jährige getroffen. Auf jeden Fall vernünftiger als die EMA, die gestern zwar plötzlich zugegeben hat, dass es doch einen mutmaßlich kausalen Zusammenhang zwischen Sinusvenenthrombosen und AZ-Impfung gibt (was sie 2 Wochen zuvor noch sehr nachdrücklich widersprochen hatte), aber keine Indikationseinschränkungen (unabhängig von der Verfügbarkeit von Alternativ-Impfungen) empfohlen hat.

Auch Sandra Ciesek hat sich im jüngsten NDR-Coronavirus-Update-Podcast für das deutsche Vorgehen in Abrenzung zur EMA-Empfehlung stark gemacht.

El Stupido
08.04.2021, 12:33
Neue Zahlen vom RKI:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquoten-Tab.html

Demnach gestern 656K Impfungen, davon 564K Erstimpfungen! (Wobei ich denke, dass die Menge der Impfungen durch Hausärzt*innen da von zwei Tagen kumuliert wurden)
Mal schauen, auf welche täglichen Mengen es sich jetzt in den nächsten Tagen / Wochen einpendeln wird.

Bremen mit 16,5 % Impfquote (Erstimpfungen), Saarland 15,9 % usw.

Matthias75
08.04.2021, 13:12
Vielleicht hilft dies vom Bundesgesundheitsministerium:

"Wie sollten sich mit AstraZeneca-Geimpfte bei Beschwerden verhalten?

Geimpfte sollten sich sofort an einen Arzt wenden, wenn sie vier bis 16 Tage nach einer Impfung - also nach Abklingen der üblichen Impfreaktionen - Symptome wie Kurzatmigkeit, Unterleibsschmerzen oder Schwellungen in Armen oder Beinen entwickeln. Auch bei starken oder anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen sollten Betroffene sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen."
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung/faq-impfung-astrazeneca.html#c20960

Danke, die Infos habe ich auch gelesen. Zur Einschätzung des Risikos (das für mich als Mann ja schonmal sehr niedrig ist), fände ich eben ein paar Infos mehr hilfreich, insbesondere wie schnell so eine Sinusvenenthrombose kritisch werden kann, also wie schnell ich mich an einen Arzt wenden muss, wenn ich erste Symptome feststelle? Kann ich abwarten, bis deutlichere Symptome auftreten oder muss ich mich unverzüglich zum Arzt begeben? Reicht der Hausarzt, gehe ich besser direkt zur nächsten Notaufnahme oder rufe ich gleich den Notarzt?

Mir ist dabei schon klar, dass das nicht eindeutig zu beantworten ist.

Ich denke aber, dass es für viele einen Unterschied in der Risikobewertung macht, ob man nach Auftreten der ersten Symptome Minuten, Stunden oder Tage Zeit hat, ensprechende Massnahmen einzuleiten, also ob ich als Patient eine realistische Chance habe, die Symptome rechtzeitig zu erkennen?

Man findet allerdings sehr wenig informationen darüber.

M.

Hafu
08.04.2021, 13:51
...
Ich denke aber, dass es für viele einen Unterschied in der Risikobewertung macht, ob man nach Auftreten der ersten Symptome Minuten, Stunden oder Tage Zeit hat, ensprechende Massnahmen einzuleiten, also ob ich als Patient eine realistische Chance habe, die Symptome rechtzeitig zu erkennen?

Man findet allerdings sehr wenig informationen darüber.

M.

Von den wenigen tödlichen Fällen gibt es ja im Netz bei einigen sehr genau Beschreibungen der zeitlichen Verläufe (z.B. die junge Lehrerin aus Marbella, die Krankenpflegerin aus dem Allgäu oder auch von den in Norwegen aufgetretenen Fällen) und dort war es eigentlich nie ein ganz plötzliches fulminantes Geschehen, sondern eher über mehrere Tagen bis zwei Wochen sich verschlechternde Symptome.

Ob Hausarzt oder Notaufnahme die erste Anlaufstelle ist, wenn unklare Symptome länger als 4 Tage nach der Impfung anhalten, würde ich davon abhängig machen, ob Wochenende ist oder ob der Hausarzt schnell verfügbar ist.
Es spricht einiges dafür, dass die Sinusvenenthrombose außer mit speziellen Gerinnungshemmern auch in ihrem Krankheitsgeschehen mit Immunglobulingabe behandelbar ist, weil sie viele Parallelen mit dem schon länger bekannten HIT-Syndrom hat. Ob es dazu mittlerweile aber schon echte klinische Daten gibt, weiß ich nicht.

Helmut S
08.04.2021, 18:33
Man muss sich m.E. schon Fragen, ob ein einzelnes Bundesland und nicht wenigstens der Staat oder noch besser die EU das hätte machen sollen. Ich verstehe Söder einerseits: Er macht halt. Andererseits war die Impfstoffbeschaffung (ob gut oder schlecht) doch bisher immer vom Gemeinschaftsgeiste der EU getragen. Das is es was ich der EU vorwerfe. Sie ist zu träge und schaut viel zu lange zu. Aber ein Ausscheren aus dem Gemeinschaftsgeist muss sich Söder ankreiden lassen. Ich finde das bedenklich. :Blumen:

Jetzt macht‘s der Spahn auch selbst, weil die EU nicht will. Weil man hat ja schon genug bestellt. Ehrlich: Vollpfosten.

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-deutschland-will-gespraeche-mit-russland-ueber-sputnik-v-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210408-99-123802

Wenn ich alleine das zusammenzähle was nicht pünktlich geliefert wurde während der Pandemie an Rohstoffen für die Produktion in unserem Unternehmen .... oh mei .... wenn ich da nicht aus Risikomanagementgründen und Gefühl für möglicherweise aufkommende Probleme in der Lieferkette über Bedarf bestellen und reservieren hätte lassen, wären wir nicht durchgängig lieferfähig gewesen. Dafür bedienen wir jetzt Kunden von Wettbewerbern, die wohl bei der EU auf Schulung bzgl. Bestandsmanagement waren :Cheese:

:Blumen:

Matthias75
09.04.2021, 08:32
Von den wenigen tödlichen Fällen gibt es ja im Netz bei einigen sehr genau Beschreibungen der zeitlichen Verläufe (z.B. die junge Lehrerin aus Marbella, die Krankenpflegerin aus dem Allgäu oder auch von den in Norwegen aufgetretenen Fällen) und dort war es eigentlich nie ein ganz plötzliches fulminantes Geschehen, sondern eher über mehrere Tagen bis zwei Wochen sich verschlechternde Symptome.

Ob Hausarzt oder Notaufnahme die erste Anlaufstelle ist, wenn unklare Symptome länger als 4 Tage nach der Impfung anhalten, würde ich davon abhängig machen, ob Wochenende ist oder ob der Hausarzt schnell verfügbar ist.
Es spricht einiges dafür, dass die Sinusvenenthrombose außer mit speziellen Gerinnungshemmern auch in ihrem Krankheitsgeschehen mit Immunglobulingabe behandelbar ist, weil sie viele Parallelen mit dem schon länger bekannten HIT-Syndrom hat. Ob es dazu mittlerweile aber schon echte klinische Daten gibt, weiß ich nicht.

Danke!

Für mich würde das bedeuten, dass ich zwar ein paar Tage hypochondrisch durch die Gegen rennen würde, aber bei entsprechenden Anzeichen durchaus noch genug zeit habe, mal Luft zu holen und zum Arzt zu fahren, was das Risiko aus meiner Sicht etwas relativiert.

M.

crazy
09.04.2021, 09:02
Danke!

Für mich würde das bedeuten, dass ich zwar ein paar Tage hypochondrisch durch die Gegen rennen würde, aber bei entsprechenden Anzeichen durchaus noch genug zeit habe, mal Luft zu holen und zum Arzt zu fahren, was das Risiko aus meiner Sicht etwas relativiert.

M.

Zudem Du als Mann ein nur sehr geringes Risiko aufweist.
Bis dato wurden knapp 3mio Dosen AZ in Deutschland verimpft ( Quelle (https://www.hna.de/politik/corona-deutschland-impfung-impfstoff-astrazeneca-biontech-moderna-mangel-kassel-news-90257018.html) ), wobei 31 Fälle von Impfkomplikationen hinsichtlich einer Sinusvenenthrombose auftraten ( Quelle (https://www.pei.de/DE/service/presse/aktuelles/aktuelles-inhalt.html;jsessionid=7C63F1E4F9A2A12E296611B3695 2A6F0.intranet241) ). Von den 31 Fällen waren 2 Männer betroffen.

Klar, das waren viele Impfungen im Bereich Pflegepersonal, Erziehungs- und Bildungswesen, wo traditionell mehr Frauen im risikobehafteten Alter geimpft wurden.

Statistisch nicht richtig, aber grob 1:1.5mio... das ist immerhin 4mal wahrscheinlicher als ein Blitzschlag, da liegt's bei 1:6mio. ;)

Matthias75
09.04.2021, 09:16
Zudem Du als Mann ein nur sehr geringes Risiko aufweist.
Bis dato wurden knapp 3mio Dosen AZ in Deutschland verimpft ( Quelle (https://www.hna.de/politik/corona-deutschland-impfung-impfstoff-astrazeneca-biontech-moderna-mangel-kassel-news-90257018.html) ), wobei 31 Fälle von Impfkomplikationen hinsichtlich einer Sinusvenenthrombose auftraten ( Quelle (https://www.pei.de/DE/service/presse/aktuelles/aktuelles-inhalt.html;jsessionid=7C63F1E4F9A2A12E296611B3695 2A6F0.intranet241) ). Von den 31 Fällen waren 2 Männer betroffen.

Klar, das waren viele Impfungen im Bereich Pflegepersonal, Erziehungs- und Bildungswesen, wo traditionell mehr Frauen im risikobehafteten Alter geimpft wurden.

Statistisch nicht richtig, aber grob 1:1.5mio... das ist immerhin 4mal wahrscheinlicher als ein Blitzschlag, da liegt's bei 1:6mio. ;)

Schon klar. Trotzdem würde eine geringe Restangst bleiben, dass man dann der 3. Mann in der Statistik ist.

Wie in vielen Bereichen, fände ich, dass hier eine bessere Kommunikation grundsätzlich nicht schaden könnte.

Für den medizinischen Laien bleibt doch aus der ganzen Diskussion hängen: Gefahr von Sinusvenenthrombosen, die tödlich sein können. Wenn klar ist, dass so eine Thrombose in den meisten Fällen rechtzeitig erkannt und gut behandelt werden kann, und man eben nicht wenige Stunden nach Auftreten der ersten Symptome tot umfällt, relativiert sich das Risiko. Es würden vermutlich mehr Personen nach der Impfung in den Notaufnahmen auftauchen und entsprechende Tests einfordern, aber vielleicht würde die Skepsis gegenüber dem Impfstoff etwas abnehmen.

M.

merz
09.04.2021, 11:05
Die spezielle FAQ Seite zu AZ des RKI ist hier ein gute Quelle:

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html

m.

Lebemann
09.04.2021, 13:00
Hafu mit welchem Impfstoff würdest du deine Zweitimpfung machen. Soweit ich mich erinnere hast du deine erste mit AZ bekommen.

Bei mir war’s jedenfalls so. Hatte nur ganz minimale Nachwirkungen. Tendenziell würde ich wieder AZ nehmen. (34 Jahre, männlich)

Schlafschaf
09.04.2021, 17:23
Bei mir baut zum Glück der Arbeitgeber BASF einfach ne Impfstation auf die nächste Woche in Betrieb geht. Die wichtigen Arbeitskräfte in der unverzichtbaren chemischen Industrie sind also bald gesichert. *

So wird es bei mir vielleicht doch noch was diesen Sommer. :liebe053:

*Ironie. Ich freu mich zwar mal wieder drüber in der basf zu arbeiten und bin froh wenn ich geimpft bin, aber so ganz fair ist das halt nicht. Verkäufer, Frisöre und co sind ja noch nicht durch und ich denke die wären sinnvollerweise vor mir dran...

Helmut S
09.04.2021, 19:18
Bist du sicher, das die dann einfach jeden BASFler impfen der will? Die kriegen ja auch nur wegen der Werksärzte den Impfstoff. Und die werden sich dann ja auch wie die Hausärzte zunächst an die Impfreihenfolge halten müssen denke ich. Oder?

:Blumen:

Hafu
09.04.2021, 19:59
Hafu mit welchem Impfstoff würdest du deine Zweitimpfung machen. Soweit ich mich erinnere hast du deine erste mit AZ bekommen.

Bei mir war’s jedenfalls so. Hatte nur ganz minimale Nachwirkungen. Tendenziell würde ich wieder AZ nehmen. (34 Jahre, männlich)

Wenn du die erste AZ-Impfung vertragen hast, hätte ich keine Bedenken, auch die zweite Impfung mit AZ durchführen lassen.

Tendenziell sind die Impfnebenwirkungen Bei AZ bei der ersten impfung stärker ausgeprägt (wohl da das Immunsystem nicht nur auf die Spike-Proteinanteil des Vektorvirus sondern auch auf den für den Menschen erstmal komplett unbekannten Schimpansenvektorvirus reagiert. Beim zweiten mal ist der Vektorvirus dann schon dem Immunsystem bekannt.

Bei den mRNA-Impfstoffen ruft tendenziell eher die zweite Impfung die stärkere Reaktion hervor. Hier gibt es ja keinen Vektorvirus, sondern die verimpfte mRNA muss erstmal in eigene Körperzellen gelangen, wo dann vorübergehend die Spike-Protein-Teile von SARS-Cov2 von den eigenen Körperzellen produziert werden und das eigene Immunsystem dann gegen diese neu produzierten Proteine Antikörper produzieren und die T-Zellen passend umprogrammieren.
Warum statistisch die impfnebenwirkungen bei den mRNA-Impfstoffen beim zweiten mal oft stärker sind, weiß ich aber auch nicht. Gibt bestimmt auch dafür Erklärungsansätze.

(ich selbst bin übrigens vor 6 Wochen mit Moderna geimpft worden (hätte aber damals - und als Mann auch heute- nichts gegen AZ einzuwenden gehabt, meine Frau hatte AZ erhalten. Am Sonntag folgt dann Impfzentrum im die zweite Dosis Moderna.)

Schlafschaf
09.04.2021, 20:05
Bist du sicher, das die dann einfach jeden BASFler impfen der will? Die kriegen ja auch nur wegen der Werksärzte den Impfstoff. Und die werden sich dann ja auch wie die Hausärzte zunächst an die Impfreihenfolge halten müssen denke ich. Oder?

:Blumen:

Ich hab das so verstanden, dass sich zwar an die Impfreihenfolge gehalten wird, aber eben nur innerhalb der Mitarbeiter. Das Zentrum steht auf dem Werksgelände, da kommt man ohne Ausweis gar nicht hin.
Also ganz sicher bin ich nicht, das Impfen geht ja so langsam weil nicht genug Impfstoff da ist. Wundert mich schon das die BASF da überhaupt Impfstoff bekommen hat.
Aber so hab ich das mal verstanden und die Kollegen auch. Schau mer mal. Ich glaub ich würde mich freuen wenn du recht hättest. Die Reihenfolge hat ja einen Grund. Ich sag Bescheid wenn ich mehr weiß.

Helmut S
09.04.2021, 20:14
Danke. Alles klar. Wir haben ja das selbe Thema hier mit BMW. Da geht m.W.n. diesbezüglich auch was vorwärts. Es arbeitet (oder arbeitete) ja praktisch meine ganze Verwandschaft dort ... werde dementsprechend bestimmt auch informiert - da komme ich garnicht aus 😉

:Blumen:

abc1971
09.04.2021, 20:35
Bist du sicher, das die dann einfach jeden BASFler impfen der will? Die kriegen ja auch nur wegen der Werksärzte den Impfstoff. Und die werden sich dann ja auch wie die Hausärzte zunächst an die Impfreihenfolge halten müssen denke ich. Oder?

:Blumen:

Glaubst Du das wirklich?

Mitarbeiter mit akutem Krebsleiden, Demenz oder über 70jährige wird man bei BASF kaum finden. Allerhöchstens Kontaktpersonen von Schwangeren oder pflegebedürftigen Personen. Aber diese Personen können sich auch alle über Impfzentrum oder Hausärzte impfen lassen.

Das die Politik inzwischen Großunternehmen offenbar recht schnell die Möglichkeit zur Impfung der Mitarbeiter einräumt, hat für mich andere Ziele bzw. Hintergründe. VW, BASF, Audi, BMW etc. werden in kürze alle impfen können, wenn sie es nicht heute schon tun (Ich meine VW wäre bereits soweit, natürlich als "Modellversuch" in Niedersachen, um zu prüfen, ob es überhaupt praktikabel sei, wenn Betriebsärzte impfen).

Die Wahrheit ist doch, dass die verordnete Impfreihenfolge nicht einmal das Papier wert ist, auf dem sie steht.

Helmut S
09.04.2021, 20:43
Glaubst Du das wirklich?


Ich bin noch im Begriff mir eine Meinung diesbezüglich zu bilden. :Blumen:

qbz
09.04.2021, 21:26
.....
Die Wahrheit ist doch, dass die verordnete Impfreihenfolge nicht einmal das Papier wert ist, auf dem sie steht.

Es gibt Bundesländer, da sind mit der 1. Impfung noch nicht alle > 70jährigen durch und in den meisten Ländern sind die 60-70jährigen (Gruppe 3) in den Impfzentrum noch nicht an der Reihe. Insofern wäre es schon sehr verwunderlich, wenn derart von der Priorisierung abgewichen werden würde, weil die Grundlage dafür das Sterberisiko im Falle einer Erkrankung darstellt, was eben stark vom Alter abhängt, wie die Statistiken zeigen.

merz
09.04.2021, 21:33
in meiner Heimatstadt kommt gerade die Diskussion hoch, ob man jetzt nicht (Teile der (?) der Belegschaft der) Stadtwerke (Wasser, Strom) durchimpft, Stichwort "systemrelevant" - würde ich im Ansatz besser verstehen als ein Autobauer.

Wie das bei gegenwärtigem Impfstand in die Impfpriorisierung passen sollte, verstehe ich nicht.

m.

qbz
09.04.2021, 21:39
in meiner Heimastadt kommt gerade die Diskussion hoch, ob man jetzt nicht (Teile der (?) der Belegschaft der) Stadtwerke (Wasser, Strom) durchimpft, Stichwort "systemrelevant" - würde ich im Ansatz besser verstehen als ein Autobauer.

Wie das bei gegenwärtigem Impfstand in die Impfpriorisierung passen sollte, verstehe ich nicht.

m.

Man ändert damit unter der Hand die Ethik der Priorisierung vom Erhalt von Leben auf Nützlichkeit (Utilitarismus).

dr_big
09.04.2021, 21:43
Mittlerweile gibt es mit AZ bereits 42 Fälle von Sinusvenenthrombosen in D, davon 7 Männer. Mit dem Johnson Impfstoff soll es bereits in den Zulassungsstudien Thrombosefälle gegeben haben. Bin gespannt wie das weitergeht.

NBer
09.04.2021, 21:47
Man ändert damit unter der Hand die Ethik der Priorisierung vom Erhalt von Leben auf Nützlichkeit (Utilitarismus).

was in diesem fall richtig wäre. irgendwo gab es mal den spruch "die anarchie ist nur 3 ausgefallene mahlzeiten entfernt". es gibt einfach ein paar sachen die MÜSSEN, koste es was es wolle, aufrechterhalten werden, da ansonsten die schäden überproportional groß wären.
und man darf nicht vergessen.....gas-, wasser-, stromverantwortliche waren am anfang der pandemie, als es noch keinen impfstoff gab, diejenigen, die man zur not auch von den familien getrennt und einkaserniert/isoliert hätte, um ihren betrieb aufrechterhalten zu können. die pläne lagen vor.

Helmut S
09.04.2021, 22:05
Mir geht‘s wie dem merz. Verstehe das auch nicht ehrlich gesagt.

Man ändert damit unter der Hand die Ethik der Priorisierung vom Erhalt von Leben auf Nützlichkeit (Utilitarismus).

Ob diese (m.M.n. lediglich kapitalistische) Nützlichkeit solcher Impfhandlungen tatsächlich zum größten Glück der größten Zahl beiträgt? Vermutlich nicht mal. Abgesehen davon, dass diese übliche aber sehr einfache Definition des Utilitarismus eh Schwächen hat. Aber auch wenn man die bessere Definition nimmt: Trägt sie zum geringstmögliche Leid aller bei? Wird man das wohl verneinen müssen.

Im Endeffekt denke ich, dass diese Änderung aus dem Grund kein hinwenden zum Utilitarismus ist, sondern einen Kniefall vor dem Kapitalismus (der selbst recht wahrscheinlich ebenfalls nicht utilitaristisch gerechtfertigt werden kann) i.W.S.darstellt.

Allerdings ist die Verfasstheit unseres Staates - bis zu dem Punkt der Menschenwürde, hier nicht mehr - schon ein utilitaristisches Konzept. So richtig geht das aber auch irgendwie nicht auf, wenn man die immer weiter aufklaffende Schere betrachtet. Freilich kann man einwenden, dass es den Schwachen nicht so gut gehen würde, wenn es den starken nicht so gut ging. Well und anyways....

Die ethische Begründung des Ethikrates für die Impfreihenfolge (https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Ad-hoc-Empfehlungen/deutsch/gemeinsames-positionspapier-stiko-der-leopoldina-impfstoffpriorisierung.pdf)halte ich nach wie vor für recht gut.

:Blumen:

deralexxx
09.04.2021, 22:09
Mir geht‘s wie dem merz. Verstehe das auch nicht ehrlich gesagt.



Ob diese (m.M.n. lediglich kapitalistische) Nützlichkeit solcher Impfhandlungen tatsächlich zum größten Glück der größten Zahl beiträgt? Vermutlich nicht mal. Abgesehen davon, dass diese übliche aber sehr einfache Definition des Utilitarismus eh Schwächen hat. Aber auch wenn man die bessere Definition nimmt: Trägt sie zum geringstmögliche Leid aller bei? Wird man das wohl verneinen müssen.

Im Endeffekt denke ich, dass diese Änderung aus dem Grund kein hinwenden zum Utilitarismus ist, sondern ein Kniefall vor dem Kapitalismus (der selbst recht wahrscheinlich ebenfalls nicht utilitaristisch gerechtfertigt werden kann) i.W.S.darstellt.

Allerdings ist die Verfasstheit unseres Staates - bis zu dem Punkt der Menschenwürde, hier nicht mehr - schon ein utilitaristisches Konzept. So richtig geht das aber auch irgendwie nicht auf, wenn man die immer weiter aufklaffende Schere betrachtet. Freilich kann man einwenden, dass es den Schwachen nicht so gut gehen würde, wenn es den starken nicht so gut ging. Well und anyways....

Die ethische Begründung des Ethikrates für die Impfreihenfolge (https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Ad-hoc-Empfehlungen/deutsch/gemeinsames-positionspapier-stiko-der-leopoldina-impfstoffpriorisierung.pdf)halte ich nach wie vor für recht gut.

:Blumen:

Stimme ich zu. Wenn Unternehmen ihre Infrastruktur wie Ambulanzen bereit stellen und Mitarbeiter vllt sogar während der Arbeit impfen, die sowieso dran gewesen wären -> Daumen hoch

Sollte es anders sein, eher Daumen runter.

Bis man genaueres weiß halte ich die Füße still und such mir positive Dinge.

merz
09.04.2021, 22:10
im Grunde: das Elend des Konsequentialismus

(Philosophie OFF :))

im Ernst: ich finde die Begründung auch gut (man kann das auch anders machen, nicht lifes lost, sondern life years lost - das würde ich nicht mitgehen).
Aber die Mühen sind einfach auch die Umsetzung - Beispiel: Ü80 Person wurd von Lebenspartner (U80 - Ü70) der/die zentrale Pflege- und Bezugsperson zum Impfen begleitet - U80-Ü70 wurde nicht mitgeimpft (?) - da kommt dann der Augenmaß über die hausärtzlichen Verteilung ins Spiel.

m.

Lebemann
09.04.2021, 22:16
Hafu, vielen Dank.

Hab heute einen neuen zweiten Termin (wie meine komplette Dienstgruppe) mit Biontech erhalten. Die Wahl hat man nun scheinbar nicht mehr. Hauptsache die Wirkung passt.

Helmut S
09.04.2021, 22:17
Jap. Es muss einfach jetzt Gas gegeben werden bei der Impferei nach Reihenfolge und gut. So lange kann das ja nicht mehr dauern Mensch. :Blumen:

P.S. Vorher habe ich grad gelesen, dass Rheinland-Pfalz wohl Ausnahmen bei Testpflicht und Rückreisequarantäne aus Risikogebieten für vollständig Geimpfte einführt. Z.B. hier: https://www.allgemeine-zeitung.de/politik/rheinland-pfalz/rheinland-pfalz-beschliesst-ausnahmen-fur-vollstandig-geimpfte_23489338

merz
09.04.2021, 22:20
schöner loop zur Bundesnotbremse und einheitlichen Regelungen ....

(oder zur Digitalisierung: in allen C-Impfungen, die ich bisher gesehen habe, war das eben nur ein Eintrag (oder zwei) im Impfpass (umblättern zur Tetanus-Auffrischung von vor 8 Jahren) oder ("Deutschland sucht den Impfpass") ein free style "Formular"....


m.

abc1971
09.04.2021, 22:44
Es gibt Bundesländer, da sind mit der 1. Impfung noch nicht alle > 70jährigen durch und in den meisten Ländern sind die 60-70jährigen (Gruppe 3) in den Impfzentrum noch nicht an der Reihe. Insofern wäre es schon sehr verwunderlich, wenn derart von der Priorisierung abgewichen werden würde, weil die Grundlage dafür das Sterberisiko im Falle einer Erkrankung darstellt, was eben stark vom Alter abhängt, wie die Statistiken zeigen.

In meiner Heimatgemeinde haben die niedergelassenen Ärzte den Aufstand geprobt, nachdem alle Mitarbeiter des lokalen Krankenhauses geimpft worden waren, sie selbst aber noch nicht. Alle heißt übrigens alle: auch Mitarbeiter in der Verwaltung.

Meine Nachbarin ist geimpft, weil sie beim Zahnarzt arbeitet. Sie macht das Online-Marketing, überwiegend im Home Office.

Ein Stammtischkollege von mir ist bei der Polizei, im Controlling. Seine Kollegen sind auch geimpft.

In meinem Landkreis können sich sogar Angehörige von Mitarbeitern von Pflegeberufen mit höherer Prio impfen lassen. Das gibt die Impfverordnunf eigentlich nicht her.

Ich selbst gehöre auch zur Gruppe mit höherer Prio, als Kontaktperson einer pflegebedürftigen Person. Über das Impfzentrum bekomme ich aber keinen Impftermin.
Wenn ich Glück habe, klapppt es über den Hausarzt.

Ich glaube nicht, dass sich Betriebsärzte an irgendeine Reihenfolge halten werden und auch gar nicht sollen. Es geht knallhart nur um wirtschaftliche Interessen.

Hafu
10.04.2021, 07:01
...
Die ethische Begründung des Ethikrates für die Impfreihenfolge (https://www.ethikrat.org/fileadmin/Publikationen/Ad-hoc-Empfehlungen/deutsch/gemeinsames-positionspapier-stiko-der-leopoldina-impfstoffpriorisierung.pdf)halte ich nach wie vor für recht gut.
...:

Der Ethikrat hatte gute Gründe für seine Impfreihenfolge, allerdings ist er auch kein demokratisch legitimiertes Gremium und es gab keine parlamentarische oder gesellschaftliche Debatte um die vom Ethikrat vorgeschlagene Priorisierung.

Der Ethikrat sah z.B. keine priorisierte Impfung von Lehrern oder Polizisten vor (bzw. nur in der vorletzten Prio-Gruppe), obwohl dies Berufsgruppen sind, die mitten in der Pandemie vom Staat als Dienstherr einem besonders hohem Infektionsrisiko (mit Öffnung der Schulen entgegen wissenschaftlichen Ratschlägen, Überwachung von aus dem Ruder gelaufenen Querdenkerdemonstrationen usw.) ausgesetzt worden sind.

Insgesamt bin ich jetzt der Meinung, dass in der aktuellen Phase ein korrektes Einhalten der Priorisierung kaum noch möglich ist, so dass man zunehmend auch darauf verzichten, bw. weichere Kriterien zum Einsatz kommen lassen kann. Ein 50jähriger mit deutlichem Übergewicht oder mit Nikotinabusus als Risikofaktor (und davon dürfte es z.B. bei der BASF viele geben) hat mit Sicherheit ein höheres Risiko bei einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation zu landen, als ein gesunder, sportlicher Ü70er, der in der offiziellen Impfreihenfolge vor ihm stehen würde, so dass eine eine rein formale Priorisierung nach Alter mittlerweile nur noch wenig Sinn macht.
In den impfzentren werden vorhandene Risikofaktoren ja auch nicht mehr ernsthaft abgeprüft, sondern man verlässt sich dort auf mitgebrachte Atteste irgendwelcher Ärzte, was alleine schon eine große Unschärfe bei der Priorisierung bedingt. Kontaktpersonen von Schwangeren sind dann z.B. plötzlich nicht nur die im selben Haushalt lebenden Personen, sondern auch mal die Schwägerin (weil sie gelegentlich Einkäufe erledigt) oder die in einem anderen Haushalt lebenden Eltern usw.

Man muss den Betriebsärzten genauso wie den Hausärzten einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegenbringen, dass sie bei den aktuell noch begrenzt zur Verfügung stehenden Impfdosen innerhalb ihrer Belegschaft bzw. innerhalb ihres Praxiskollektivs (dass sie in der Regel ausreichend gut kennen) die richtigen Patienten bevorzugt impfen und epidemiologisch betrachtet geht es jetzt, nach weitgehender Durchimpfung der Priogruppe 1 mit täglich ansteigenden Impfzahlen zunehmend darum mit Erhöhung der allgemeinen Impfdichte potenzielle Infektionsketten zu unterbrechen, um die Pandemie auszutrocknen. Und für dieses Impfziel geht es nicht primär darum die besonders von einem schweren Verlauf gefährdeten Personen zu impfen (die selbst meist am Ende von Infektionsketten stehen und selbst das Virus nicht mehr weitergeben, weil sie sozial eher isoliert leben, bzw. sich überdurchschnittlich gut schützen im Bewusstsein ihres individuellen Risikos bei Covid19-Erkrankung, sondern v.a. die sozial besonders aktiven, die im Falle eines (womöglich asymptomatischen Verlaufs) besonders viele weitere Personen anstecken würden.

Und wenn sich Deutschland schon nicht entschließen kann, mit einem echten Lockdown die Inzidenzzahlen auf ein vertretbares Maß zu senken, dann muss man mit den Impfungen v.a. dorthin gehen, wo höchstwahrscheinlich nach wie vor in relevantem Ausmaß Infekte stattfinden, wozu Betriebe wie BASF höchstwahrscheinlich gehören.

qbz
10.04.2021, 07:23
.......
Insgesamt bin ich jetzt der Meinung, dass in der jetztigen Phase ein korrektes Einhalten der Priorisierung kaum noch möglich ist, so dass man zunehmend auch darauf verzichten kann. Ein 50jähriger mit deutlichem Übergewicht oder mit Nikotinabusus als Risikofaktor (und davon dürfte es z.B. bei der BASF viele geben) hat mit Sicherheit ein höheres Risiko bei einer Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation zu landen, so dass eine eine rein formale Priorisierung nach Alter mittlerweile wenig Sinn macht.

Personen mit deutlichem Übergewicht wurden der Gruppe 2 zugeordnet wie einige andere Vorerkrankungen mit besonders hohem Risiko auch. Ob die aktuell im Impfzentrum, beim Haus- oder Betriebsarzt geimpft wird, spielt keine Rolle, weil die Gruppe 2 dran ist. Es ging um die Frage, normale Werksangehörige < Gruppe 3, die ausserdem noch Homeoffice machen wie Verwaltungen, schon zu impfen, solange 2 und 3 noch nicht abgeschlossen sind.


Man muss den Betriebsärzten genauso wie den Hausärzten einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegenbringen, dass sie bei den aktuell noch begrenzt zur Verfügung stehenden Impfdosen innerhalb ihrer Belegschaft bzw. innerhalb ihres Praxiskollektivs (dass sie in der Regel ausreichend gut kennen) die richtigen Patienten bevorzugt impfen und epidemiologisch betrachtet geht es jetzt, nach weitgehender Durchimpfung der Priogruppe 1 mit zunehmender Impfdichte zunehmend darum mit Erhöhung der allgemeinen impfdichte potenzielle Infektionsketten zu unterbrechen, um die Pandemie auszutrocknen. Und für dieses Impfziel geht es nicht primär darum die besonders von einem schweren Verlauf gefährdeten Personen zu impfen (die selbst meist am Ende von Infektionsketten stehen und selbst das Virus nicht mehr weitergeben, weil sie sozial eher isoliert leben, bzw. sich überdurchschnittlich gut schützen im Bewusstsein ihres individuellen Risikos bei Covid19-Erkrankung, sondern v.a. die sozial besonders aktiven, die im Falle eines (womöglich asymptomatischen Verlaufs) besonders viele weitere Personen anstecken würden.


Schau Dir nochmals die faktische Todesrate bei den Covid-Erkrankungen nach der Altersstatistik bis dato an: todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/ (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/). D.h. Will die Gesellschaft die Intensivbehandlungen in den Krankenhäusern und Todesfälle reduzieren, ist sehr, sehr gut beraten, sich an die Empfehlungen des Ethikrates zu halten, die Gruppe 3, speziell auch die 60-70jährigen auch als 3 in der Reihenfolge schnellstmöglich zu impfen, die Priorisierungsgruppen korrekt einzuhalten und nicht ganz allgemein aufzuweichen. Insofern würde ich Dir widersprechen bzw. vertrete da eine andere Ansicht.

Hafu
10.04.2021, 08:15
Personen mit deutlichem Übergewicht wurden der Gruppe 2 zugeordnet wie einige andere Vorerkrankungen mit besonders hohem Risiko auch. Ob die aktuell im Impfzentrum, beim Haus- oder Betriebsarzt geimpft wird, spielt keine Rolle, weil die Gruppe 2 dran ist. Es ging um die Frage, normale Werksangehörige < Gruppe 3, die ausserdem noch Homeoffice machen wie Verwaltungen, schon zu impfen, solange 2 und 3 noch nicht abgeschlossen sind.

Um diese Frage ging es nicht (in keinem der Beiträge, außer in deinem eigenen wurde Prio-Gruppe 3 explizit genannt), sondern es ging um die Frage, ob man es Betriebsärzten überhaupt zutrauen darf, ob sie innerhalb ihrer Belegschaft eine vernünftige Priorisierung gemäß den aktuellen Epfehlungen vornehmen können und ob es überhaupt zulässig ist, Betriebsärzten Impfdosen zur Verfügung zu stellen während es zeitgleich Bundesländer gibt, wo über 70-jährige noch auf einen Temin warten.

Übergewicht berechtigt übrigens erst ab BMI von 40 für die Priogruppe 2. Ein BMI von 39 (das sind zum Beispiel 120kg bei Körpergröße von 175) (erst recht wenn noch andere Risikofaktoren wie z.B. Nikotinabusus hinzukommen ist zweifelsfrei auch ein erheblicher Risikofaktor, würde aktuell aber nicht die Einstufung in Priogruppe 2 rechtfertigen.

Mich würde es wundern wenn unter den fast 40 000 Mitarbeitern der BASF in Ludwigshafen nicht mehrere tausend mit derartigem Übergewicht oder vergleichbaren Risikokonstellationen sich finden lassen würden und manche von denen wissen vermutlich nicht einmal, dass sie in Prio-Gruppe 2 sich einreihen lassen dürfen.

Einer der relevantesten, von der Ethikkommission überhaupt nicht erfasster Risikofaktor für einen schweren Covid-19-Verlauf ist übrigens Haushaltseinkommen/ Schulbildung/ sozialer Status: je geringer der Ausbildungsgrad/ Schulabschluss, je geringer das Einkommen desto höher ist das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf. Diese Beobachtung wird weltweit gemacht.

triduma
10.04.2021, 08:19
Der Landkreis Tirschenreuth an der Grenze zu Tschechien hat gestern ein Sonderkontingent von 2150 Dosen AstraZeneca bekommen.
Es wurde auf Facebook bekannt gemacht dass sich auch unter 60 Jährige freiwillig einen Impftermin für nächste Woche buchen können.
Ich bin jetzt doch etwas ins grübeln gekommen ob ich warten soll bis ich regulär dran bin und einen anderen Impfstoff bekomme oder gleich zuschlagen soll.
Ich hab mich aber doch dafür entschieden und mir einen Termin für nächste Woche gesichert. Es waren übrigens schon sehr viele Termine vergeben.
Mit 59 Jahren hätte ich sonst bestimmt noch einige Monate warten müssen.

dr_big
10.04.2021, 08:20
Nicht zu vergessen, dass sich die Betriebsärzte auch an Zeweitimpfungen beteiligen können.

qbz
10.04.2021, 08:29
Um diese Frage ging es nicht (in keinem der Beiträge, außer in deinem eigenen wurde Prio-Gruppe 3 explizit genannt), ......
.....


abc971 hat ausserhalb von BASF von betrieblichen Impfungen berichtet, wo von der Impfreihenfolge klar abgewichen wurde. Das deckt sich auch mit Kenntnissen aus meinem persönlichem Umfeld.

Meine Nachbarin ist geimpft, weil sie beim Zahnarzt arbeitet. Sie macht das Online-Marketing, überwiegend im Home Office.

Ein Stammtischkollege von mir ist bei der Polizei, im Controlling. Seine Kollegen sind auch geimpft.

In meinem Landkreis können sich sogar Angehörige von Mitarbeitern von Pflegeberufen mit höherer Prio impfen lassen. Das gibt die Impfverordnunf eigentlich nicht her.

Ich sprach mich übrigens nicht gegen Impfungen bei Betriebs- oder Hausärzten aus, sondern allein gegen eine allgemeine Aufweichung der publizierten Impfpriorisierung. Und über 40 oder 39kg Übergewicht brauchen wir natürlich auch nicht zu reden. Aber diesen Satz von Dir teile ich so nicht, weil dann Gruppen mit einem höheren Corona-Sterberisiko später an die Reihe kämen als beim Einhalten der Empfehlungen: "Insgesamt bin ich jetzt der Meinung, dass in der aktuellen Phase ein korrektes Einhalten der Priorisierung kaum noch möglich ist, so dass man zunehmend auch darauf verzichten, bw. weichere Kriterien zum Einsatz kommen lassen kann. "

Wenn man etwas an der publizierten Priorisierung ändern will, muss man die Impfverordnung entsprechend ändern, damit es für alle transparent ist. Alles andere schafft Willkür, Frustrationen und Chaos.

Helmut S
10.04.2021, 08:54
Harald,hier liegt eine Reihe von Missverständnissen vor.

Mir ging es in meinem Beitrag darum, dass die utilitaristische Begründung aus meiner Sicht keine gute Begründung ist. Die ethische Begründung des Ethikrates ist dagegen recht gut.

Der Ethikrat hat die Impfreihenfolge nicht festgelegt. Das war die Politik. Der Ethikrat hat als unabhängiges Sachverständigengremium ein Positionspapier (zusammen mit der Stiko) veröffentlicht. Zu solchen Veröffentlichungen ist er gesetzlich verpflichtet (Ethikratgesetz).

In dem Positionspapier gibt es nur eine ausdrücklich auf Prio 1 gesetzte Gruppe: Die Alten. Alle anderen Gruppen werden als zu priorisieren betrachtet. Lehrer sind da auch dabei.

Ich habe im anderen Thread bereits Mitte November 2020 (also lange bevor der Ethikrat das Papier veröffentlicht hat) darauf hingewiesen, das der Begriff der Vulnerabilität in der üblichen medizinischen Verwendung zu eng gegriffen ist und z.B. vorgeschlagen den Begriff auf Leher oder Schüler z.B. in Abschlussklassen auszudehnen.

Ich stimme dir völlig zu, dass man die Impfreihenfolge unbedingt überdenken muss. Ich bin auch nicht mit der Position des Ethikrates d‘accord, dass die Änderung der Impfreihenfolge aus ethischer Sicht bedenklich ist. Es gibt gute ethische Gründe dafür, die Reihenfolge zu ändern m.E. Ob es auch medizinische, epidemiologische oder sonstige Gründe gibt, ist an der Stelle nicht mein Thema.

:Blumen:

NBer
10.04.2021, 17:39
Bei uns konnte sich heute jeder der Lust und etwas Zeit zum Anstehen hatte mit AZ impfen lassen.....

Helmut S
10.04.2021, 21:58
Ein Interview mit einem Mitglied des Ethikrates (https://taz.de/Ethikrat-Mitglied-ueber-Impfprivilegien/!5759237/). Fr. Graumann sieht ebenso wie ich, die Ungleichbehandlung bei der Gleichsetzung von Geimpften mit negativ Getesteten. Allerdings ist Fr. Graumann - im Gegensatz zu mir - der Meinung, dass dies der Bevölkerung noch zuzumuten ist.

Über diesen einen Punkt hinaus, finde ich, das Interview bietet einige überlegenswerte Argumente verschiedener Aspekte.. :Blumen:

Matthias75
11.04.2021, 14:13
Baden-Württemberg scheint übrigens die Zeit bis zur Zweitimpfung maximal zu verkürzen, zumindest bei Biontech. Ich habe Ende März meinen Eltern geholfen, Termine zu bekommen (*). Termine waren Ende März, die Termine für die Zweitimpfung jeweils Mitte Mai. Zuerst mal war es kein Problem, dass mein Vater, der seinen Termin eigentlich zwei Tage später hatte, zeitgleich mit meiner Mutter geimpft wurde. Kurz nachgefragt, „Normalerweise nicht, aber ja, geht!“. Dann wurde verkündet, dass man anstelle der Termine Mitte Mai neue Zweittermine zugesendet bekommt, die deutlich früher sind. Schlussendlich sind die Termine jetzt Mitte April, also ziemlich genau drei Wochen nach der Erstimpfung.

M.

(*) Wer hat sich diesen Blödsinn mit den Vermittlungscodes ausgedacht, die man fast ohne Prüfung (Einzige Fragen: Gehören Sie zu den derzeit berechtigten Gruppen? Wie als sind Sie?), per Mail zugesendet bekommt, aber nur, wenn man den PIN, der auf‘s Handy gesendet wird, eingibt? Den Vermittlungscode kann man übrigens nicht beliebig im Vornhinein beantragen/abrufen, sondern nur, wenn die Terminvergabe offen ist. Dafür kann man dann beliebig viele Vermittlungscodes beantragen, mit denen man sich parallel im Temrinvergabesystem einloggen kann, da keine persönlichen Daten abgefragt werden. Erst, wenn man einen Termin vorgeschlagen bekommen und diesen angenommen hat, werden weitere persönliche Daten eingegeben.

M.

Superpimpf
11.04.2021, 15:07
Vermittlungscodes scheint etwas landesspezifisches zu sein.
In Sachsen musst du bereits bei der Registrierung alle persönlichen Daten eingeben, die auch mit dem Melderegister abgeglichen werden (weiß ich, da es bei mir anfangs nicht ging weil Vor und Nachname vertauscht).

Nur mit Registrierung kannst du einen Termin anfragen.

Super-hat hier bei allen die ich kenne problemlos funktioniert-pimpf

qbz
11.04.2021, 19:05
......
(*) Wer hat sich diesen Blödsinn mit den Vermittlungscodes ausgedacht, die man fast ohne Prüfung (Einzige Fragen: Gehören Sie zu den derzeit berechtigten Gruppen? Wie als sind Sie?), per Mail zugesendet bekommt, aber nur, wenn man den PIN, der auf‘s Handy gesendet wird, eingibt? Den Vermittlungscode kann man übrigens nicht beliebig im Vornhinein beantragen/abrufen, sondern nur, wenn die Terminvergabe offen ist. Dafür kann man dann beliebig viele Vermittlungscodes beantragen, mit denen man sich parallel im Temrinvergabesystem einloggen kann, da keine persönlichen Daten abgefragt werden. Erst, wenn man einen Termin vorgeschlagen bekommen und diesen angenommen hat, werden weitere persönliche Daten eingegeben.

M.

Auf diese Weise wird nur die eingetragene Mailadresse über das Handy auf ihre Richtigkeit bestätigt , weil man nach der Terminbuchung die Impfcodes ja an diese Mailadresse erhält. Ich erhielt nach der Online Anmeldung noch parallel eine schriftliche Einladung von der KV mit den gleichen Termin-Impfcodes wie zuvor per Mail. Möglicherweise kontrolliert die KV grob die Berechtigung, bevor sie die schriftlichen Impfcodes versendet. Die Identität authentifzieren kann allerdings weder das Online- noch das Telefonannmeldesystem noch die KV. Am Ende zählen allein die Kontrolle / Prüfung der Personalausweise / Bescheinigungen im Impfzentrum für die Identifizierung, die vorher nicht Online / per Telefon stattfinden kann, solange man keine Personalausweise mit Personenvergleich Online per Videoschaltungen kontrolliert.

Matthias75
11.04.2021, 19:20
Auf diese Weise wird nur die eingetragene Mailadresse über das Handy auf ihre Richtigkeit bestätigt , weil man nach der Terminbuchung die Impfcodes ja an diese Mailadresse erhält.

Zumindest in Ba-Wü läuft das anders. Das oben Beschriebene ist nur das Procedere für die Vermittlungscodes, um sich bei der Terminvergabe einloggen zu können. Sobald man einen Termin vorgeschlagen bekommen und diesen bestätigt hat, gibt man seine persönlichen Daten ein und gibt eine Handynummer und Mailadresse für die Terminbestätigung ein. Diese müssen nicht mit den Daten übereinstimmen, die man für die Vergabe des Vermittlungscodes angegeben hat. Für den Vermittlungscode habe ich meine Daten angegeben, für die Terminbestätigung die meiner Eltern.

So, wie das in Ba-Wü läuft, ist der Vermittlungscode eine sinnlose Hürde, da eben nichts bestätigt oder geprüft wird. Weder die in diesem Schritt angegebene Handynummer noch die Mailadresse werden im weiteren Prozess benötigt oder geprüft.

Vielmehr begünstigt es Missbrauch, denn jeder kann beliebig sich viele Vermittlungscodes zusenden lassen und sich so mehrfach gleichzeitig im Buchungssystem einloggen.

M.

qbz
11.04.2021, 19:30
Zumindest in Ba-Wü läuft das anders. Das ist nur das Procedere für die Vermittlungscodes, um sich bei der Terminvergabe einloggen zu können. Sobald man einen Termin hat, gibt man seine persönlichen Daten ein und gibt eine Handynummer und Mailadresse für die Terminbestätigung ein. Diese müssen nicht mit den Daten übereinstimmen, die man für die Vergabe des Vermittlungscodes angegeben hat. Für den Vermittlungscode habe ich meine Daten angegeben, für die Terminbestätigung die meiner Eltern.

M.

Okay, in dem Fall ist der Zweck der Handy-PIN halt nur die Bestätigung der Mailadresse für den Vermittlungscode, um groben Unsinn auszuschliessen, z.B. von Impfsaboteuren, welche automatische Scripte laufen lassen, um X-Vermittlungscodes an Spam-Adressen anzufordern.

crazy
11.04.2021, 19:34
Seit gestern Mittag bin ich auch erstgeimpft...
Rötung, Schwellung, Schmerzreaktion im Deltoideus beim Heben des linken Arms, fertig.
Jetzt fast wieder vorbei.

Ich bin Prio 2, Mädel schwanger, aber was man hier im Forum mitbekommen hat hinkt NRW da etwas hinterher. Jetzt fühle ich mich besser, da ich bis zur Geburt noch einige Male arbeiten bin (EInzelhandel).
Da es eine Spontanlieferung Comirnaty ans Impfzentrum gab erfolgte die Einladung per Mail für einen Termin 2 Tage später, das ging recht zügig.

Meine Frau hatte als zweite Kontaktperson ihre Mutter angegeben, diese wurde jedoch zwischenzeitlich via Hausarzt geimpft. Absagen darf man den Termin jedoch nur telefonisch, und 127 Telefonate (sic!) später hatten wir immer noch keinen erreicht.

Also die beste Freundin* mitgenommen, Situation vor Ort geklärt, kein Thema: Termin wurde von Mutter auf Freundin geändert. Es ging ja nicht um eine zusätzliche Impfdosis, sondern um einen geplanten Termin, Packung angebrochen, darf nicht verfallen, und "sowieso ist meine Frau als Schwangere ja die Entscheiderin, wer da dran kommt".


*die Freundin ist schwer immunsupprimiert und hat Rheuma am ganzen Körper, mit 35. Ihr Hausarzt hätte sie längst geimpft... aber nach seinen, von der Krankenkasse erhaltenen Infos seien alle Lehrer lange durch, daher sah er keine Notwendigkeit.
Freundin und Frau an der gleichen Schule. Niemand geimpft bisher, sie war nun die erste.
Informationskette 1A.

Matthias75
11.04.2021, 19:46
Okay, in dem Fall ist der Zweck der Handy-PIN halt nur die Bestätigung der Mailadresse für den Vermittlungscode, um groben Unsinn auszuschliessen, z.B. von Impfsaboteuren, welche automatische Scripte laufen lassen, um X-Vermittlungscodes an Spam-Adressen anzufordern.

Ok, ich habe mich missverständlich ausgedrückt: Du gibst eine Handynummer ein, bekommst auf diese eine PIN zugesendet, die du online gemeinsam mit deiner Mailadresse eingibst. Dann bekommst du den Vermittlungscode per Mail. Kannst du mit gleicher Handynummer und Mailadresse mehrfach hintereinander machen.

Wofür der Umweg über PIN da ist, erschließt sich mir nicht.

M.

crazy
11.04.2021, 19:54
Ok, ich habe mich missverständlich ausgedrückt: Du gibst eine Handynummer ein, bekommst auf diese eine PIN zugesendet, die du online gemeinsam mit deiner Mailadresse eingibst. Dann bekommst du den Vermittlungscode per Mail. Kannst du mit gleicher Handynummer und Mailadresse mehrfach hintereinander machen.

Wofür der Umweg über PIN da ist, erschließt sich mir nicht.

M.

Eine Mobilfunknummer (sei es Vertrag, sei es Prepaid) bekommt man aber nur durch vorheriges Ausweisen.

Über die Mobilnummer hast Du eine definitive Konnektivierung mit einer natürlichen juristischen Person.
Über die Email kann man besser größere Informationspakete senden.

qbz
11.04.2021, 19:57
Ok, ich habe mich missverständlich ausgedrückt: Du gibst eine Handynummer ein, bekommst auf diese eine PIN zugesendet, die du online gemeinsam mit deiner Mailadresse eingibst. Dann bekommst du den Vermittlungscode per Mail. Kannst du mit gleicher Handynummer und Mailadresse mehrfach hintereinander machen.

Wofür der Umweg über PIN da ist, erschließt sich mir nicht.

M.

Meines Erachtens gewährleistet die Handynummer eine höhere Fälschungssicherheit, weil da bei der Handynummer-Anmeldung eine Identifizierung des Besitzers stattgefunden hat, im Vergleich zu einer Mailadresse, die man anonym beliebig viele anlegen kann. Handymissbrauch lässt sich auch leichter aufklären.

pepusalt
11.04.2021, 20:20
Das ist auch meine Meinung und IMHO hat die Stiko auch eine vernünftige Entscheidung mit ihrer Anwendungseinschränkung auf unter 60jährige getroffen. Auf jeden Fall vernünftiger als die EMA, die gestern zwar plötzlich zugegeben hat, dass es doch einen mutmaßlich kausalen Zusammenhang zwischen Sinusvenenthrombosen und AZ-Impfung gibt (was sie 2 Wochen zuvor noch sehr nachdrücklich widersprochen hatte), aber keine Indikationseinschränkungen (unabhängig von der Verfügbarkeit von Alternativ-Impfungen) empfohlen hat.

Auch Sandra Ciesek hat sich im jüngsten NDR-Coronavirus-Update-Podcast für das deutsche Vorgehen in Abrenzung zur EMA-Empfehlung stark gemacht.

Auch wenn mich Deine Einlassung hat nachdenken lassen, heute hat ein befreundeter Notfallarzt (der auch im Impfzentrum engagiert arbeitet) eine Graphik geschickt, wo Zahlen (UK) zu der Abwägung genannt sind. Nur als Diskussionsbeitrag dazu, ob vor AZ 'gewarnt' werden sollte. OK, ich weiß die Zahlen aus UK könnte man etwas kritisch sehen...
Auch ist die Unterscheidung m/w nicht dabei (wobei unter den Impflingen mit festgestellter HVTs überproportional mehr Frauen einfach auch dabei waren )

dr_big
11.04.2021, 20:54
Auch wenn mich Deine Einlassung hat nachdenken lassen, heute hat ein befreundeter Notfallarzt (der auch im Impfzentrum engagiert arbeitet) eine Graphik geschickt, wo Zahlen (UK) zu der Abwägung genannt sind. Nur als Diskussionsbeitrag dazu, ob vor AZ 'gewarnt' werden sollte. OK, ich weiß die Zahlen aus UK könnte man etwas kritisch sehen...
Auch ist die Unterscheidung m/w nicht dabei (wobei unter den Impflingen mit festgestellter HVTs überproportional mehr Frauen einfach auch dabei waren )

Und wie schon mehrfach gesagt ist dieser Vergleich völlig falsch. Auf der linken Seite im Bild "Soviele sparen sich die Intensivstation" wird immer mit Ungeimpften verglichen. Das ist aber genau der Fehler, da es ja alternative Impfstoffe gibt, die genauso gut oder sogar besser als AZ vor Covid19 schützen, aber dieses Sinusvenenthromboserisiko nicht haben. Wenn man das Risiko bei Frauen etwas höher einschätzt als bei Männern, dann ist man schnell bei 1/50.000. D.h., bei 10 Mio Frauen unter 60 J werden völlig sinnlos 200 Menschenleben riskiert.

zahnkranz
11.04.2021, 21:19
Eine Mobilfunknummer (sei es Vertrag, sei es Prepaid) bekommt man aber nur durch vorheriges Ausweisen.

Über die Mobilnummer hast Du eine definitive Konnektivierung mit einer natürlichen juristischen Person.
Über die Email kann man besser größere Informationspakete senden.

Meines Erachtens gewährleistet die Handynummer eine höhere Fälschungssicherheit, weil da bei der Handynummer-Anmeldung eine Identifizierung des Besitzers stattgefunden hat, im Vergleich zu einer Mailadresse, die man anonym beliebig viele anlegen kann. Handymissbrauch lässt sich auch leichter aufklären.

Dann gebt einfach bei google 'temporary sms' ein...

qbz
11.04.2021, 21:31
Dann gebt einfach bei google 'temporary sms' ein...

Offtopic:
Verfügen die Portalprogrammierer über keine Listen, auf der diese DE-Mobil-Nummern verzeichnet sind und damit im Programm sperrbar? Ich habe mich damit noch nicht beschäftigt bisher und es nicht getestet.

crazy
11.04.2021, 21:41
Dann gebt einfach bei google 'temporary sms' ein...


Klar, ist ja wie 10minutemail.com , welches ich sehr gerne nutze, wenn ein spontan-notwendiger Inhalt hinter einer Registrierungsschranke steckt.

Die 'guten' Seiten lassen diese Mailadressen aber nicht zu, und das wird ebenso bei den sms-Varianten sein.

Andererseits, wann hat die BRD schon einmal was gutes programmiert... Ok, Du hast recht. ;)

Matthias75
11.04.2021, 22:26
Eine Mobilfunknummer (sei es Vertrag, sei es Prepaid) bekommt man aber nur durch vorheriges Ausweisen.

Meines Erachtens gewährleistet die Handynummer eine höhere Fälschungssicherheit, weil...

Das könnte ein Grund sein. Meine Kritik setzte aber eigentlich einen Punkt weiter vorne an, wobei ich auch das Verfahren gerade für die Generation 80+ unnötig kompliziert finde:

Welchen Sinn hat dieser Vermittlungscodes, wenn weder eine Prüfung nach tatsächlicher Impfberechtigung erfolgt noch dieser an eine Person gebunden ist.

Die Prüfung der Berechtigung besteht in einer Selbstbestätigung, dass man zu einer berechtigten Gruppe gehört und der Altersangabe. Weitere Daten werden nicht abgefragt. Dafür muss man dann aber, um zur Terminvergabe zu gelangen, erst den 12-stelligen Vermittlungscode eingeben. Persönliche Daten werden ja erst zum Schluss abgefragt.

Im Prinzip könnte man, Handynummer und Mailadresse vorausgesetzt, beliebig viele Vermittlungscodes abrufen, mit denen man sich zeitgleich einloggen kann. Im Prinzip könnten so bspw. auch mehrere Personen gleichzeitig für eine berechtigte Person versuchen, einen Termin zu bekommen oder eine Person versucht sich zeitgleich mit mehreren Vermittlungscodes einzuloggen, um ihre Chancen zu erhöhen oder Termine für andere Personen zu buchen. Ich könnte mir vorstellen, dass Systemüberlastungen auch auf das Konto solcher Aktionen gehen.

M.

abc1971
12.04.2021, 07:39
Seit gestern Mittag bin ich auch erstgeimpft...
Rötung, Schwellung, Schmerzreaktion im Deltoideus beim Heben des linken Arms, fertig.
Jetzt fast wieder vorbei.

Ich bin Prio 2, Mädel schwanger, aber was man hier im Forum mitbekommen hat hinkt NRW da etwas hinterher. Jetzt fühle ich mich besser, da ich bis zur Geburt noch einige Male arbeiten bin (EInzelhandel).
Da es eine Spontanlieferung Comirnaty ans Impfzentrum gab erfolgte die Einladung per Mail für einen Termin 2 Tage später, das ging recht zügig.

Meine Frau hatte als zweite Kontaktperson ihre Mutter angegeben, diese wurde jedoch zwischenzeitlich via Hausarzt geimpft. Absagen darf man den Termin jedoch nur telefonisch, und 127 Telefonate (sic!) später hatten wir immer noch keinen erreicht.

Also die beste Freundin* mitgenommen, Situation vor Ort geklärt, kein Thema: Termin wurde von Mutter auf Freundin geändert. Es ging ja nicht um eine zusätzliche Impfdosis, sondern um einen geplanten Termin, Packung angebrochen, darf nicht verfallen, und "sowieso ist meine Frau als Schwangere ja die Entscheiderin, wer da dran kommt".


*die Freundin ist schwer immunsupprimiert und hat Rheuma am ganzen Körper, mit 35. Ihr Hausarzt hätte sie längst geimpft... aber nach seinen, von der Krankenkasse erhaltenen Infos seien alle Lehrer lange durch, daher sah er keine Notwendigkeit.
Freundin und Frau an der gleichen Schule. Niemand geimpft bisher, sie war nun die erste.
Informationskette 1A.


Lief es bei Dir über den Kreis Euskirchen?
Meines Wissens funktioniert die Orga dort besser, als im Rhein-Erft-Kreis, in dem ich wohne. Nicht nur die Performance der Bundesländer ist höchst unterschiedlich (Rheinland Pfalz und BaWü impfen Kontaktpersonen von Schwangeren schon seit Wochen), sondern auch der Landkreise.

crazy
12.04.2021, 07:44
Lief es bei Dir über den Kreis Euskirchen?
Meines Wissens funktioniert die Orga dort besser, als im Rhein-Erft-Kreis, in dem ich wohne. Nicht nur die Performance der Bundesländer ist höchst unterschiedlich (Rheinland Pfalz und BaWü impfen Kontaktpersonen von Schwangeren schon seit Wochen), sondern auch der Landkreise.

Check, Kreis Euskirchen.

Wir haben zudem das Glück, nicht allzu weit von Marmagen entfernt zu wohnen.

runningmaus
12.04.2021, 08:19
Von da, wo ich mich vor Monaten registrieren ließ, um evtl. an Impfstudien teilzunehmen, kam nun ein email:
Sehr geehrte(r) Frau runningmaus,

da Sie sich in der Datenbank für Corona-Impfstudien-Interessierte registriert haben, möchten wir Sie über neue Möglichkeiten der Registrierung aufmerksam machen.

Da es bisher keinen zugelassenen Corona-Impfstoff für Kinder gibt, ist es wichtig, dass Impfstoffe für Kinder in klinischen Impfstudien getestet werden. Daher haben wir uns entschieden unser Register zu erweitern, um so schneller Impfstoffstudien mit Kindern zu starten und dazu beizutragen, dass neue Impfstoffe für Kinder zur Zulassung gebracht werden.

Wir möchten Sie daher heute darüber informieren, dass unsere Datenbank nun auch für die Registrierung von Minderjährigen freigegeben ist.

Einwilligungsfähige Jugendliche von 14 bis 18 Jahren können sich selbst registrieren, Kinder unter 14 Jahren oder nicht einwilligungsfähige Jugendliche sollten von einem Sorgeberechtigen registriert werden.

Wenn Sie Kinder haben und Sie sich für deren Teilnahme in einer Corona-Impfstoffstudie interessieren, oder sonstige Informationen brauchen, gehen Sie bitte auf:

https://impfstudien-corona.de/

Gerne dürfen Sie diese Informationen auch mit Freunden und anderen Familien mit Kindern und Jugendlichen teilen.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Corona-Impfstudien Team

merz
13.04.2021, 14:18
Trouble mit J&J:
FDA rät zum Aussetzen, wieder „blood clots“ bei jungen Frauen .....

https://www.nytimes.com/2021/04/13/us/politics/johnson-johnson-vaccine-blood-clots-fda-cdc.html?referringSource=articleShare

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-usa-will-impfung-mit-johnson-und-johnson-vorerst-aussetzen-a-b9a24b22-8bdf-40d0-a760-e3c87f5ec18d


m.

merz
13.04.2021, 21:29
SPon (paywall) hat die Zahlen rausgekramt, was J&J für Deutschland bedeutet:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/corona-ohne-johnson-und-johnson-kommt-deutschlands-impfkampagne-nicht-aus-a-0a91b414-e38d-4ca2-bac9-4e442322e6b4

10 Millionen Dosen bis Ende Juni - als Einmalimpfung, also mal ein Pfeiler.

(Ich leg die Platte mit Novavax und Valneva und der EU (für jetzt) nicht mehr auf, aber besser ist es schon mehrere Optionen zu haben.)


m.

merz
14.04.2021, 11:18
Plan vs. Realität, Auslieferungen April um mehr als 300.000 Dosen geringer als angenommen, AZ und Moderna liefern nicht wie angenommen


https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/spahn-ministerium-aendert-innerhalb-von-vier-tagen-impfstoff-lieferplaene-mehr-als-373-000-dosen-fallen-bis-ende-april-aus-a/

m.

Hafu
14.04.2021, 11:25
Plan vs. Realität, Ausliefeurngen Aril um mehr als 300.000 Dosen geringer als angenommen, AZ und Moderna liefern nicht wie angenommen


https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/spahn-ministerium-aendert-innerhalb-von-vier-tagen-impfstoff-lieferplaene-mehr-als-373-000-dosen-fallen-bis-ende-april-aus-a/

m.

Insgesamt über 4 Mio an die Länder ausgelieferte Impfdosen liegen innerhalb Deutschlands in irgendwelchen Depots auf Halde. (https://www.tagesspiegel.de/politik/4-6-millionen-impfstoff-dosen-auf-lager-zahl-der-nicht-verabreichten-dosen-auf-rekordhoch/27070540.html)Da machen ein paar Lieferverzögerungen keinen großen Unterschied. Man muss erstmal die länderspezifische Logistik angleichen. Mehrere Bundesländer schaffen es nämlich seit Beginn der Impfkampagne zuverlässig 98% bis 99% der ausgelieferten Impfdosen zeitnah zu verimpfen. Andere Länder seltsamerweise nicht.

Den gesamten AZ-Impfstoff sollte man IMHO komplett an die niedergelassene Ärzte verteilen. Wegen der Anwendungsbeschränkungen erfordert AZ eine gewissenhafte Vorauswahl in Frage kommender Patienten, eine besonders detaillierte Aufklärung und ggf. auch vertrauensvolle Überzeugungsarbeit bei in Frage kommenden potentiellen AZ-Kandidaten, die die anonymen Impfärzte in den impfzentren unmöglich leisten können.
Außerdem kann der AZ-Impfstoff unter üblichen Praxisbedingungen viel leichter gelagert werden als Biontech.

In den Impfszentren drehen viele Impflinge an der Eingangstür um, wenn sie hören, dass sie AZ erhalten sollen (das sind im Impfzentrums-Jargon die sog. "Heimgänger"), was die Logistik/ Einbestellpraxis in diesen Zentren unnötig erschwert.

pepusalt
14.04.2021, 11:42
Außerdem kann der AZ-Impfstoff unter üblichen Praxisbedingungen viel leichter gelagert werden als Biontech.

In den Impfszentren drehen viele Impflinge an der Eingangstür um, wenn sie hören, dass sie AZ erhalten sollen (das sind im Impfzentrums-Jargon die sog. "Heimgänger"), was die Logistik/ Einbestellpraxis in diesen Zentren unnötig erschwert.

Der Grund warum ich geschimpft habe, AZ mit Warnung zu versehen, statt 'fast so gut wie Biontech'.

El Stupido
14.04.2021, 12:47
Insgesamt über 4 Mio an die Länder ausgelieferte Impfdosen liegen innerhalb Deutschlands in irgendwelchen Depots auf Halde. (https://www.tagesspiegel.de/politik/4-6-millionen-impfstoff-dosen-auf-lager-zahl-der-nicht-verabreichten-dosen-auf-rekordhoch/27070540.html)(...)

Sekundärquelle und zudem vom 08.04. bereits.
Die Primärquelle (https://impfdashboard.de/) sagt 22.444.875 gelieferte Dosen (Stand Montag) vs. 19.244.464 verabreichte Dosen.
Die Differenz wäre demnach 3,2 Mio und nicht > 4 Mio.
Mit berücksichtigen sollte man die Dosen, die entweder gerade auf der Straße sind (sprich zwischen Anlieferadresse vom Hersteller und regionalem Verteilzentrum) und denen, die für die kommenden zwei bis drei Tage verplant sind.
Sooo riesig ist die Lücke zwischen verimpften Mengen und Lagerbestand dann nicht mehr.
Also zumindest nicht mehr so sehr wie es durchaus mal war.

Hafu
14.04.2021, 13:37
...
Die Primärquelle (https://impfdashboard.de/) sagt 22.444.875 gelieferte Dosen (Stand Montag) vs. 19.244.464 verabreichte Dosen.
...

Die 19,2Mio verabreichte Impfdosen sind stand heute, also Mittwoch und die 22,4 Mio gelieferte Dosen sind Stand Mo (mittlerweile wurden natürlich schon wieder neue Dosen geliefert (derzeit werden 2,25 Mio Dosen pro Woche geliefert).

Da derzeit i.D. 500 000 Impfdosen pro Tag verabreicht werden, ergibt sich so natürlich eine reduzierte Lücke zwischen gelagerten und verimpften Dosen.

Hier in diesem Text (FAZ vom 14.4.) wird auch die Zahl von rund 4 Mio eingelagerte Impfdosen genannt (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/astrazeneca-biontech-und-moderna-vier-millionen-impfdosen-ungenutzt-17291586.html)und aufgrund der mittlerweile sehr stabil laufenden Lieferungen dringend empfohlen, alles was neu reinkommt zeitnah zu verimpfen und insbesondere jetzt zur Bekämpfung der dritten Welle die "Rücklagen" für die Zweitimpfung zügig zu verimpfen.

In den kommenden Wochen sind derartig viele neue Impfdosis-Lieferungen angekündigt, dass die Impfzentren ohnehin nicht in der Lage wären diese vielen Impfdosen zu verimpfen, so dass man zwingend das für die niedergelassene Ärzte vorgesehen Kontingent vergößern muss.

El Stupido
14.04.2021, 13:55
Die 19,2Mio verabreichte Impfdosen sind stand heute, also Mittwoch und die 22,4 Mio gelieferte Dosen sind Stand Mo (mittlerweile wurden natürlich schon wieder neue Dosen geliefert (derzeit werden 2,25 Mio Dosen pro Woche geliefert).
(...)


Genau genommen sind die 19,2 Mio. verimpften Dosen stand gestern. Was heute verimpft wird das wird morgen erst in der Statistik stehen. Und ob die 2,25 Mio. auch komplett bereits geliefert und weiter verteilt wurden weiß ich auch nicht.
:)

Nee, ich weiß schon was du meinst. Ich stimme dir da ja auch teilweise zu.
Nur ist es IMHO so, dass die Kritik der Bevorratung vor wenigen Wochen angebrachter war als jetzt und es aktuell schon in die richtige Richtung geht.
Der ganze Apparat ist halt nur etwas träge.

merz
14.04.2021, 21:56
Die Lokalzeitung hier (sorry,paywall, Link sinnlos) berichtete heute morgen, dass die Hausärzte in NRW:

(1) für min. 1-2 Woche mit einem geringeren Bestand an Lieferungen auskommen müssten
(2) nur noch generisch "Anti-Covid-Impfstoff" anfordern könnten und dann halb-halb Biontech / AZ bekommen sollten.
Woraus sie sagten, sie wissen nicht, wie sie das AZ verimpft bekommen sollten.


Erklärt sich der Rückstand von ca./ungefähr 4 Mio Dosen jetzt immer noch durch das Rückstellen der 2.Dosen oder gibt es da neue Regeln?


m.

Update: freier Link weiter unten

mwpk71
15.04.2021, 00:20
Ich habe mir jetzt nicht die letzten 200 Seiten durchgelesen, also durchaus möglich, dass das hier schon erwähnt wurde. :cool:

Wer gerne aus Gruppe 4 in Gruppe 3 rutschen würde (falls das in ein paar Wochen noch relevant ist) kann was für die Demokratie tun und sich als Wahlhelfer registrieren (https://www.bundeswahlleiter.de/info/presse/mitteilungen/bundestagswahl-2021/03_21_wahlhelfer_impfung.html).

Hafu
15.04.2021, 07:07
....
Woraus sie sagten, sie wissen nicht, wie sie das AZ verimpft bekommen sollten.
...

Die AZ-Daten sind exzellent für alle über 60-jährige. Es gibt keine nachgewiesene Sinusvenenthrombose in dieser Altersgruppe und auch keine sonstigen gehäuften Nebenwirkungen für AZ gegenüber Biontech.

Die Schutzwirkung vor schweren Krankheitsverläufen ist bei AZ nach der 1.Impfung sogar besser als bei Biontech.

Großbritannien hat rund die Hälfte seine Impfungen mit AZ bestritten und weitaus bessere Inzidenz- und Todeszahlen als Deutschland.

Derartige Fakten sollte man als Hausarzt in der Lage sein, den eigenen Patienten zu kommunizieren (und den guten Hausärzten, die ich kenne traue ich das auch zu. Dass es auch andere gibt, z.T. sogar solche, die die Pandemieprobleme klein reden, weiß ich auch).

Wir sind immer noch mitten in einer Pandemie und nicht bei "Wünsch dir was". Jeder über 60jährige, der sich einen mRNA-Impfstoff spritzen lässt (und dem dabei vom Hausarzt Unterstützung entgegengebracht wird) oder der sich entschließt noch ein paarb Wochen zu warten, bis ein mRNA-IMpfstoff verfügbar wird, verlängert unnötigerweise die Pandemie weil er damit einem jüngeren Patienten (demnächst auch Jugendlichen oder Kind) den dringend benötigten mRNA-Impfstoff aus egoistischen Motiven wegschnappt.

Die jungen Menschen haben, obwohl von Covid-19 selbst nur wenig gefährdet zugunsten der in Deutschland dominierenden Gruppe der Älteren im letzten Jahr auf sehr viel verzichtet. Jetzt wäre spätestens der Zeitpunkt, etwas von dieser Solidarität zurückzugeben. Auch darauf hat Drosten -ungewöhnlich emotional für ihn- im letzten Podcast richtigerweise hingewiesen. Ich würde, das habe ich gestern schonmal geschrieben: den Hauärzten nur noch AZ-Impfstoff zuteilen, da dieser Impfstoff ja auch Lagerungsvorteile bietet und jüngere Patienten damit an die Impfzentren verweisen. Dann fiele auch die komplett unnötige Wahlmöglichkeit für Patienten weg, die sich beim HA impfen lassen wollen.

Trimichi
15.04.2021, 07:23
Wir sind immer noch mitten in einer Pandemie und nicht bei "Wünsch dir was".

Sag das bitte auch mal Jens Spahn. Er hat versprochen, jedem Deutschen bis Juni ein Impfangebot zu machen. Sogar die Tageszeitung lies heute durchblicken, dass Spahn wohl eher davon träumt.

Nun sind 9 Millionen Dosen zugesagt worden. 5,4% der Bevölkerung sind schon geimpft. Werden alle 9 Millionen Dosen verimpft (also zusätzlich knapp 11% der Bevölkerung), so sind im Sommer sagen wir 17% der Bevölkerung geimpft (die dann auch reisen dürfen, nicht Geimpfte sollen daheim bleiben?).

Spahn meinte in einem Interview, die Bundesregierung bekomme alle möglichen Angebote von Impfstoffen und wähle dann eben sorgfältig aus. Vermutlich entlastet das Spahn.

Stimmt meine Schätzung, so haben wir 1/4 der Wegstrecke hinter uns. 17% x 4 = 68%. 70% Geimpfte war ja das Minimum um von Herdenimmunität zu sprechen. Manche sprechen von 60%, andere von 95%. NBer schrieb glaube ich auch mal was von 70% als (Schätz- oder Mittel)Wert noch im Jahre 2020 glaube ich, zu Beginn der Pandemie, in irgendeinem anderen Faden hier.

Insofern machte das auch Sinn was UvdL verkündete gestern auf BBC, von wegen das man für 2022 und 2023 plane.

Tut mir leid, dass ich auch hier poste. Ich bin schon wieder ruhig. Allerdings glaube ich nicht mehr, dass wir die Pandemie schnell in den Griff bekommen. Was ich glaube, tippe ich lieber nicht ein, kann das ja sowieso nicht ändern.

Daher dito, wir sind noch mitten in der Pandemie. Und dito, wir sind nicht bei "wünsch dir was."

merz
15.04.2021, 07:57
Nur zur Info, hier der Artikel den ich erwähnte, entweder hat die RP die Bezahlschranke entfernt oder ich hatte mich gestern geirrt, er ist frei:

https://rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-hausaerzte-muessen-mit-astrazeneca-impfen-sonst-gibt-es-kein-biontech_aid-57314941

m.

Hafu
15.04.2021, 09:02
Nur zur Info, hier der Artikel den ich erwähnte, entweder hat die RP die Bezahlschranke entfernt oder ich hatte mich gestern geirrt, er ist frei:

https://rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-hausaerzte-muessen-mit-astrazeneca-impfen-sonst-gibt-es-kein-biontech_aid-57314941

m.

in dem RP-Link stehen ein paar richtige Dinge, die unterstreichen, dass es unter den Hausärzten genügend Leute mit Durchblick gibt. Insbesondere die Aufhebung der Priorisierung für AZ wäre sehr sinnvoll:

...

„Jetzt wäre es jetzt wichtig für die Praxen, sich nicht mehr nur an die Priorisierung halten zu müssen. Dann wäre es für viele Praxen kein Problem, den Astrazeneca-Impfstoff zur verimpfen. Er ist im Gegensatz zu Biontech auch im Kühlschrank sechs Monate haltbar“, sagte Preis. Er ist überzeugt: „Zur freiwilligen Impfung wäre die Nachfrage nach Astrazenecea hoch.“ Das zeigten auch Sonderaktionen in den Impfzentren, sie sollten daher bevorzugt Astrazeneca verimpfen. Für langwierige Beratungen hätten Praxen gar keine Zeit.

Auch Oliver Funken ist überzeugt: „Die Studien zeigen, dass Bion*tech und Astrazeneca gleichwertige Impfstoffe sind. Astrazeneca ist durch Politik und Behörden schlechtgeredet worden. Meine Praxis selbst verimpft viel Astrazeneca, wir überzeugen die Patienten.“

Der Chef des Hausärzte-Verbands fordert ebenfalls, die Priorisierung aufzugeben: „Wenn wir jetzt Strecke machen wollen, müssen wir die Priorisierung aufgeben. Die Priorisierung kann nicht im Wartezimmer der Praxen stattfinden.“ Wenn eine Praxis nicht genug über 60-jährige Patienten habe, die mit Astrazeneca geimpft werden können und wollen, müsse es den Ärzten freigestellt sein, auch jüngere Patienten damit zu impfen. „Die rechtliche Lage gibt das her: Wenn ein junger Patient 24 Stunden Bedenkzeit hatte, kann er auch auf eigenes Risiko hin mit Astrazeneca geimpft werden. Die Ständige Impfkommission gibt nur eine Empfehlung, am Ende muss der Arzt entscheiden“, so Funken.

MattF
15.04.2021, 09:35
Wer gerne aus Gruppe 4 in Gruppe 3 rutschen würde (falls das in ein paar Wochen noch relevant ist) kann was für die Demokratie tun und sich als Wahlhelfer registrieren (https://www.bundeswahlleiter.de/info/presse/mitteilungen/bundestagswahl-2021/03_21_wahlhelfer_impfung.html).


Das hab ich doch glatt mal gemacht :Blumen:

Helmut S
15.04.2021, 10:18
Sehr starker Beitrag #2091 HaFu :Blumen:

Neben der Lagerung des Comirnaty Impfstoffes von Biontech/Pfizer ist auch die Rekonstitution in den Hausarztpraxen ein Thema - diese wird ja nicht zwangsweise von Ärzten durchgeführt. Der Hersteller hat zwar in beiden Bereichen (Lagerung und Rekonstitution) deutliche Aufweichungen im Vergleich zum Anfang der Lieferungen gemacht - so einfach zu handhaben wie Vaxzevria von AZ ist er dennoch nicht.

Die jungen Menschen haben, obwohl von Covid-19 selbst nur wenig gefährdet zugunsten der in Deutschland dominierenden Gruppe der Älteren im letzten Jahr auf sehr viel verzichtet. Jetzt wäre spätestens der Zeitpunkt, etwas von dieser Solidarität zurückzugeben.

Unbedingt!

Nach den handwerklichen/kommunikativen Fehlern in der Impfkampagne in der EU und in DE, muss man jetzt besonnen vorgehen um nicht noch auch eine weitere Spaltung in der Gesellschaft zu erzeugen. Menschen haben vergleichsweise wenig Gespür für Gerechtigkeit aber sehr feine Antennen, wenn es um Ungerechtigkeit, insbesondere einem selbst gegenüber geht. Dankbarkeit ist nicht nötig denke ich, aber keinesfalls darf am Ende der Solidarität ein Gefühl der Ungerechtigkeit bei den Menschen bleiben.

Risikopunkte gibt es diesbezüglich in der Debatte einige (digitaler Impfnachweis, Schnelltest vs. Geimpft, Subgruppenimpfung ohne Bindung an die Reihenfolge, ...).

BASF impft ja jetzt "Subgruppen (Werksangehörige) - wie (ich glaube es war von Schlafschaf) schon berichtet wurde. Allerdings hat sich meine Vermutung bestätigt, dass man sich auch dort zunächst an die Reihenfolge hält:

Angeboten wird zunächst der Impfstoff von BioNTech. Zum Auftakt haben laut BASF 300 Mitarbeiter einen Impftermin bekommen. Geimpft werde entsprechend der vom Land vorgegebenen Reihenfolge: zunächst also ausschließlich Mitarbeitende mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Diabetes. (https://www.xing-news.com/reader/news/articles/3941601?cce=em5e0cbb4d.%3AgFR7vXV4AKTsX8h0nuaJAB&link_position=digest&newsletter_id=74370&toolbar=true&xng_share_origin=email)

Ich denke, man sollte die Impfreihenfolge bundesweit schnellstmöglich aufheben. Sollte trotzdem zeitnah nicht jedem Bürer ein Impfangebot gemacht werden können, muss man versuchen, Zweitimpfungen so weit wie möglich nach hinten zu schieben - evtl. reicht es dann. Sollte dann tatsächlich aktuell noch immer nicht allen Bürgern ein zeitnahes (Was das heißt ist zu diskutieren. 2 Wochen? 4 Wochen?) Impfangebot gemacht werden können, entsteht aus meiner Sicht ein Dilemma:

Einerseits kann dann die Impfreihenfolge nicht aufgehoben werden, weil sowas wie ein "race for the vaccine / first come-first server" entsteht und ein "Gegeneinander" fördern würde. Andererseits ist es völlig klar, dass absolut nötige Tempo nur durch Aufheben der Reihenfolge entsteht.

:Blumen:

kupferle
15.04.2021, 10:34
Sag das bitte auch mal Jens Spahn. Er hat versprochen, jedem Deutschen bis Juni ein Impfangebot zu machen. Sogar die Tageszeitung lies heute durchblicken, dass Spahn wohl eher davon träumt.

Nun sind 9 Millionen Dosen zugesagt worden. 5,4% der Bevölkerung sind schon geimpft. Werden alle 9 Millionen Dosen verimpft (also zusätzlich knapp 11% der Bevölkerung), so sind im Sommer sagen wir 17% der Bevölkerung geimpft (die dann auch reisen dürfen, nicht Geimpfte sollen daheim bleiben?).

Spahn meinte in einem Interview, die Bundesregierung bekomme alle möglichen Angebote von Impfstoffen und wähle dann eben sorgfältig aus. Vermutlich entlastet das Spahn.

Stimmt meine Schätzung, so haben wir 1/4 der Wegstrecke hinter uns. 17% x 4 = 68%. 70% Geimpfte war ja das Minimum um von Herdenimmunität zu sprechen. Manche sprechen von 60%, andere von 95%. NBer schrieb glaube ich auch mal was von 70% als (Schätz- oder Mittel)Wert noch im Jahre 2020 glaube ich, zu Beginn der Pandemie, in irgendeinem anderen Faden hier.

Insofern machte das auch Sinn was UvdL verkündete gestern auf BBC, von wegen das man für 2022 und 2023 plane.

Tut mir leid, dass ich auch hier poste. Ich bin schon wieder ruhig. Allerdings glaube ich nicht mehr, dass wir die Pandemie schnell in den Griff bekommen. Was ich glaube, tippe ich lieber nicht ein, kann das ja sowieso nicht ändern.

Daher dito, wir sind noch mitten in der Pandemie. Und dito, wir sind nicht bei "wünsch dir was."

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10160088969603357&id=547193356

Die Cash-Maschine läuft. Aber dieser Professor ist auch Schwurbler.Ganz bestimmt sogar.

carolinchen
15.04.2021, 10:50
Wir haben eine dynamische Krankheit erfunden....
da hört es bei mir schon auf!
Ich lasse mich am 4.5.2021 impfen!

kupferle
15.04.2021, 10:59
Wir haben eine dynamische Krankheit erfunden....
da hört es bei mir schon auf!
Ich lasse mich am 4.5.2021 impfen!

Ich sag ja, bestimmt ein Schwurbler.

trithos
15.04.2021, 11:20
Ich sag ja, bestimmt ein Schwurbler.

Ja, in gewisser Hinsicht ist er ein Schwurbler. Ich habe zufällig die von Dir verlinkte Diskussion ganz gesehen. Er hat eine extrem verengte Perspektive und ist nebenbei bemerkt auch gleich ein bisserl bösartig, in dem er jedem Impfwilligen unterstellt, ein besonders ängstlicher Mensch zu sein.

Zurecht kritisiert er (meiner Meinung nach) Geschäftemacherei in der Medizin. Seine Schlussfolgerung geht aber viel zu weit. Und indem er alles ausschließlich aus seinem sehr engen Weltbild der Psychoneuroimmunologie betrachtet, diskreditiert er leider seinen sicher erwägenswerten eigenen Ansatz. Er soll in der Impfdiskussion gerne seinen Beitrag aus seinem Fachgebiet leisten, aber den Überblick hat er sicher nicht.

crazy
15.04.2021, 11:28
Ich sag ja, bestimmt ein Schwurbler.


Lundstrom et al: SARS-CoV-2 hat eine über 96 prozentige Übereinstimmung mit dem Fledermauscoronavirus BatCoVRaTG13.
https://doi.org/10.3390/v12111203

Fan et al haben schon 2019 vorhergesagt, dass Fledermäuse eine Reservoirfunktion für potentiell humanpathogene Coronaviren aufweisen und ein zukünftiger Ausbruch aufgrund dessen wahrsrcheinlich aus China kommen wird.
https://doi.org/10.3390/v11030210

Das aktuelle SARS-CoV-2 wird im kompletten wissenschaftlichen Kanon einer zoonotischen, humanpathogenen Erstübertragung auf den Menschen zugeordnet.

https://scholar.google.de/scholar?hl=de&as_sdt=0%2C5&q=sars+cov+2+zoonosis

Wir, im Sinne von wir als Menschheit, haben da gar nichts virales erfunden.

Ob es klug ist, coronavirentragende Fledermäuse zu essen, steht auf einem anderen Blatt, hat aber mit der Schwurblerthese "Corona kommt aus dem Labor" nichts gemein.

LidlRacer
15.04.2021, 11:42
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10160088969603357&id=547193356

Die Cash-Maschine läuft. Aber dieser Professor ist auch Schwurbler.Ganz bestimmt sogar.

Servus TV ist ein grauenhafter Desinformationssender bzgl. Corona, der permanent Verquerdenkern eine Bühne bietet, und wo seriöse Leute fast nicht mehr auftreten.

triduma
15.04.2021, 12:03
Hallo,

Gestern Mittag 13:00 Uhr hatte ich (59 Jahre alt) meinen ersten Impftermin aus einer Sonderlieferung mit AstraZeneca.

Hab also am Vormittag noch trainiert und bin dann Mittag ins 20 km entfernte Impfzentrum gefahren.

Es waren zwar einige Leute dort ging aber trotzdem alles sehr flott. :)

Registrierung, Fragebogen ausfüllen. Arztgespräch und dann die Impfung.

Nach 20 min war ich schon wieder draußen und konnte in die Arbeit fahren.

Heute Nacht und Vormittag dann etwas Schmerzen im Arm und leichte Kopfschmerzen.

Bin aber trotzdem in meinen Trainingskeller und 2 Std. locker auf der Rolle gefahren.

Die Kopfschmerzen sind fast weg dafür aber ganz leichtes frösteln.

Am Nachmittag muss ich in die Arbeit zur Spätschicht. Bin gespannt wie sich die Impfreaktion der Körpers weiter entwickelt.

kupferle
15.04.2021, 12:14
Servus TV ist ein grauenhafter Desinformationssender bzgl. Corona, der permanent Verquerdenkern eine Bühne bietet, und wo seriöse Leute fast nicht mehr auftreten.

Jeder Professor oder Dr., der nicht der großen Masse folgt ist Schwurbler.
Was bist Du von Beruf?
Ich frage deshalb, weil es jedesmal echt überheblich klingt und Du Leute diskreditierst.

Im Gegenzug erkennst Du Schampus-Kalle als Experten an, obwohl sein Abschluss von 92 ist und er in Gesundheitsökonomie lehrt.
Wenn er nicht gerade im Bundestag oder ner Talkshow sitzt.


Und das mit dem Cash ist ja nicht von der Hand zu weisen.

Und hat es nicht geheißen, Wissenschaft sei immer Diskurs?

Gelbbremser
15.04.2021, 13:15
.....................
da hört es bei mir schon auf!
Ich lasse mich am 4.5.2021 impfen!

ich auch 4.5.21 7:07 PHV

Cube77
15.04.2021, 13:24
:liebe053: :liebe053: seit gestern mit Moderna geimpft :liebe053: :liebe053:

Helmut S
15.04.2021, 13:24
Gestern, in der heute Sendung im ZDF, war ja Jens Spahn zum Interview. (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfkampagne-spahn-100.html) Er hat u.a. davon gesprochen, dass "im Laufe des Sommers, wenn wir auch die allermeisten Deutschen geimpft haben, dann werden wir die Impfzentren irgendwann einstellen" (ab 3:53).

Das hat mich schon überrascht. Ich finde eine Lehre, die wir ziehen sollten ist, dass das Thema Mutationen die Karten neu mischt. Ich habe aktuell keinen Überblick über die Studienlage was z.B. diese brasilianische Mutation angeht ... ich erinnere mich gelesen zu haben, dass AZ und J&J wirksam sein sollen. Well. Ausgerechnet die. Gefühlt sage ich: Belasst mal die Impfzentren bitte wenigstens noch bis in den Herbst/Winter hinein auf dem Niveau operabel.

:Blumen:

El Stupido
15.04.2021, 13:31
Ich kann nur für den regionalen Raum (mein Heimat-Landkreis und die benachbarten Landkreise) sprechen: Hier sind die regionalen Impfzentren in Örtlichkeiten die

a) vorher Leerstand hatten, zum Teil bereits jahrelang oder
b) wegen fehlender Möglichkeiten für Indoor-Sportveranstaltungen, Messen, Konzerte u.ä. temporär eh nicht anderweitig genutzt werden können.

So lange wir eine pandemische Lage haben sollten die Örtlichkeiten der Impfzentren weitesgehend "safe" sein.
Und deren Einrichtung sind meistens ein paar Reihen Stühle für die Aufklärung in Gruppen, ein paar Schreibtische für Anmeldung etc. und ansonsten Leichtbau-Kabinen mit Vorhängen.

Selbst wenn man die Zentren im Sommer irgendwann schließt werden da nicht tags drauf die Inneneinrichtung raustransportiert werden und noch zwei Wochen später Moos dort wachsen.

Man wird sich vermutlich die Entscheidung zur evtl. Verlängerung bestehender Verträge vorher überlegen und selbst wenn es spät erst zur Entscheidung kommt wird man vermutlich ohne zu große Umstände "durchstarten" können.

El Stupido
15.04.2021, 13:49
Das heutige Impfquotenmonitoring des RKI ist online. Etwas später als sonst.
Hier ist es zu finden:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquotenmonitoring.xlsx?__blob=publicationFile

Bei den Impfungen pro Tag waren gestern 738.501 zu verzeichnen (662.711 Erstimpfungen und 75.790 Zweitimpfungen). Neuer Tageshöchstwert.

Was ich aber noch interessanter finde: im Excel sheet "Impfquote bis einschl. 14.04." ist wie gewöhnlich nicht nur die Impfquote (Erst- und Zweitimpfung) je Bundesland sondern auch je Bundesland und Altersgruppe. Interessant hierbei, dass man nicht in U70 und Ü70 aufgliedert (also Prio I&II vs. Rest) sondern in U60/Ü60.

Bremen ist mit 20,9% Erstimpfungen nach wie vor an der Spitze. Und in der Ü60 erreicht Bremen 49,5% Erstimpfungen. Andere Bundesländer geben diese Quoten z.T. nicht an, BaWü liegt z.B. bei Ü60 bei 37,9%.

Wenn man jetzt noch ca. zwei Wochen wartet bis sich ein gewisser Impfschutz erst aufbaut bei denen, die erst kürzlich geimpft wurden müssten wir doch bald auch zumindest in den hohen Altersgruppen stark sinkende Inzidenzen sehen. Oder in Form von Diagrammen fallende Kurven wie wir sie neidisch vor Wochen / Monaten von Israel sahen.

Wenn man jetzt nur mit passenden Maßnahmen die Neuinfektionen eingedämmt bekäme dann würden die Impferfolge schon greifbar nah sicherlich spürbar werden.

Hafu
15.04.2021, 13:55
Gestern, in der heute Sendung im ZDF, war ja Jens Spahn zum Interview. (https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-impfkampagne-spahn-100.html) Er hat u.a. davon gesprochen, dass "im Laufe des Sommers, wenn wir auch die allermeisten Deutschen geimpft haben, dann werden wir die Impfzentren irgendwann einstellen" (ab 3:53).

Das hat mich schon überrascht. Ich finde eine Lehre, die wir ziehen sollten ist, dass das Thema Mutationen die Karten neu mischt. Ich habe aktuell keinen Überblick über die Studienlage was z.B. diese brasilianische Mutation angeht ... ich erinnere mich gelesen zu haben, dass AZ und J&J wirksam sein sollen. Well. Ausgerechnet die. Gefühlt sage ich: Belasst mal die Impfzentren bitte wenigstens noch bis in den Herbst/Winter hinein auf dem Niveau operabel.

:Blumen:

In Deutschland gibt es 400 000 Ärzte, auf die Anzahl der Einwohner bezogen soviel wie nirgendwo sonst auf der Welt. Nahezu jeder davon kann wenn es erforderlich ist impfen. Passiert ja teilweise jetzt auch. Natürlich ist auch jede Krankenschwester und MFA in der Lage, Impfungen zu verabreichen, wobei für die rechtssichere Aufklärung ein Arzt im Hintergrund erforderlich ist.

Wenn also jeder Arzt 10 Impfungen am Tag verteilt, dann lässt sich Deutschland mit seinen 80 Mio Einwohnern in 20 Tagen durchimpfen.
Schon jetzt beklagen sich fast alle, seit Ostern in die impfkampagne eingebundenen Ärzte, dass sie nur 10 bis 20 Impfdosen pro Woche erhalten, obwohl sie viel mehr Patienten haben, die sich gerne impfen lassen wollten.
Die privatärztlichen Praxen beklagen sich, dass sie überhaupt keine impfdosen erhalten, obwohl ein erheblicher Anteil der Impflinge in der Bevölkerung doch privat versichert ist.

Ich habe eigentich noch nie verstanden, warum man derartig viele Impfzentren für Covid-19 hochziehen musste, die ja bei 150 bist 180,-€ Stundenlohn für die darin tätigen Ärzte (deutlich mehr als in Kliniken für die dort tätigen Ärzte bezahlt wird) eine gewaltige Stange Geld gekostet haben.
Gleichzeitig beklagen sich die meisten Krankenhäuser und Arztpraxen über leere Wartezimmer und leerstehende (normale) Krankenhausbetten wegen der Pandemie.

merz
15.04.2021, 15:46
Leichlingen (in NRW): in einem eigentlich durchgeimpften Heim gibt es jetzt ca. 17 positive Fälle - was denn jetzt?
(Die Details sind noch ein bisschen spärlich.)

https://www.merkur.de/welt/corona-altenheim-nrw-impfung-leichlingen-pcr-test-massenausbruch-90460018.html


m.

crazy
15.04.2021, 15:56
Leichlingen (in NRW): in einem eigentlich durchgeimpften Heim gibt es jetzt ca. 17 positive Fälle - was denn jetzt?
(Die Details sind noch ein bisschen spärlich.)

https://www.merkur.de/welt/corona-altenheim-nrw-impfung-leichlingen-pcr-test-massenausbruch-90460018.html


m.

Mein Kontakt arbeitet leider nicht mehr dort, grad angerufen.

Bin 4km entfernt groß geworden.

Wäre sonst spannend gewesen einen Einblick zu erhalten.

Hafu
15.04.2021, 16:00
Leichlingen (in NRW): in einem eigentlich durchgeimpften Heim gibt es jetzt ca. 17 positive Fälle - was denn jetzt?
(Die Details sind noch ein bisschen spärlich.)
...

Keiner der Infizierten hat bislang einen schweren Verlauf. PCR-Ergebniss (und hoffentlich Sequenzierung) steht noch bei den allermeisten Fällen aus... ich würde sagen, dass es da viel zu früh ist, um einen Text über diesen möglichen Heimausbruch zu schreiben und dann auch noch gleich mögliche Konsequenzen, z.B. im Hinblick auf Urlaubsreisen von Geimpften zu diskutieren.

Die Datenlage zu den impfungen ist absolut überzeugend, da muss man sich nur die infektkurven von Israel und Großbritannien ansehen. Die Impfungen verhindern zuverlässig schwere Verläufe und senken (ab eine bestimmten Quote) auch die inzidenzzahlen.

Dass das Heim wirklich vollständig durchgeimpft war ist für mich schwer vorstellbar. in den meisten Kliniken und Heimen liegt die Impfquote beim Personal nur zwischen 40% bis 60%. Von einem Pflegeheim, in dem sich das komplette Personal durchimpfen hat lassen habe ich bislang in meinem Umfeld noch nie gehört.

carolinchen
15.04.2021, 16:20
ich auch 4.5.21 7:07 PHV

7:21:Huhu:

Dembo
15.04.2021, 16:46
Ich habe mir jetzt nicht die letzten 200 Seiten durchgelesen, also durchaus möglich, dass das hier schon erwähnt wurde. :cool:

Wer gerne aus Gruppe 4 in Gruppe 3 rutschen würde (falls das in ein paar Wochen noch relevant ist) kann was für die Demokratie tun und sich als Wahlhelfer registrieren (https://www.bundeswahlleiter.de/info/presse/mitteilungen/bundestagswahl-2021/03_21_wahlhelfer_impfung.html).

Geht das denn schon für die Bundestagswahl?

abc1971
15.04.2021, 17:20
Ich habe mir jetzt nicht die letzten 200 Seiten durchgelesen, also durchaus möglich, dass das hier schon erwähnt wurde. :cool:

Wer gerne aus Gruppe 4 in Gruppe 3 rutschen würde (falls das in ein paar Wochen noch relevant ist) kann was für die Demokratie tun und sich als Wahlhelfer registrieren (https://www.bundeswahlleiter.de/info/presse/mitteilungen/bundestagswahl-2021/03_21_wahlhelfer_impfung.html).

Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich im Strahl kotzen muss, wenn ich daran denke, wer vermutlich auch von dieser Lobby Arbeit vorzüglich profitiert. Spätestens als ich das in der Impfordnung gelesen habe, konnte ich den Ethikrat nicht mehr ernst nehmen. Selbstgefälliges Kasperletheater. Und Leute wie ich warten immer noch auf einen Impftermin (Ich bin Kontaktperson einer pflegebedürftigen Mutter, eines an Demenz erkrankten Vaters und meine Frau ist an Krebs erkrankt).

Feanor
15.04.2021, 18:19
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich im Strahl kotzen muss, wenn ich daran denke, wer vermutlich auch von dieser Lobby Arbeit vorzüglich profitiert. Spätestens als ich das in der Impfordnung gelesen habe, konnte ich den Ethikrat nicht mehr ernst nehmen. Selbstgefälliges Kasperletheater. Und Leute wie ich warten immer noch auf einen Impftermin (Ich bin Kontaktperson einer pflegebedürftigen Mutter, eines an Demenz erkrankten Vaters und meine Frau ist an Krebs erkrankt).
Wenn ich mich richtig erinnere, wurden die Wahlhelfer nachträglich in der Impfverordnung hochgestuft, der Ethikrat hatte seine Finger da nicht drin (kann mich aber irren).
Gut finde ich das auch nicht, zumal mindestens bis zur Bundestagswahl eh jeder Willige geimpft werden kann. Zumindest nach Aussage der Regierung.
Wer hat denn da Deiner Meinung nach Lobbyarbeit geleistet und wer profitiert? Ich habe ein paar Mal Wahlhelfer gemacht und konnte da keine besondere Zielgruppe unter den Mitstreitern ausmachen.

TriVet
15.04.2021, 18:25
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich im Strahl kotzen muss, wenn ich daran denke, wer vermutlich auch von dieser Lobby Arbeit vorzüglich profitiert. Spätestens als ich das in der Impfordnung gelesen habe, konnte ich den Ethikrat nicht mehr ernst nehmen. Selbstgefälliges Kasperletheater. Und Leute wie ich warten immer noch auf einen Impftermin (Ich bin Kontaktperson einer pflegebedürftigen Mutter, eines an Demenz erkrankten Vaters und meine Frau ist an Krebs erkrankt).

Du Scheiterst woran?
Priorität kann es ja nicht sein (alles gute deiner Frau und deinen Eltern).
Termin bekommen? Hier in BW werden wohl Mitternacht die neuen Termine eingestellt, da sollen die Chancen besser sein.

carolinchen
15.04.2021, 19:16
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich im Strahl kotzen muss, wenn ich daran denke, wer vermutlich auch von dieser Lobby Arbeit vorzüglich profitiert. Spätestens als ich das in der Impfordnung gelesen habe, konnte ich den Ethikrat nicht mehr ernst nehmen. Selbstgefälliges Kasperletheater. Und Leute wie ich warten immer noch auf einen Impftermin (Ich bin Kontaktperson einer pflegebedürftigen Mutter, eines an Demenz erkrankten Vaters und meine Frau ist an Krebs erkrankt).

In Ba-Wü bist damit berechtigt, les doch mal deine Verordnung durch.

Helmut S
15.04.2021, 19:21
In Deutschland gibt es 400 000 Ärzte, auf die Anzahl der Einwohner bezogen soviel wie nirgendwo sonst auf der Welt.

Gestern hat der Spahn gesagt es hätten sich 50.000 Ärzte registriert. Ich denke das die Hausärzte sich nahezu alle beteiligen, während ich bei den Fachärzten meine Zweifel habe.

Ich denke auch, dass zwar einerseits die Patienten bei den Hausärzten je bereits in der Praxis sind aber andererseits sind 5-10min pro Patient mit Aufklärungsgespräch etc auch schnell mal weg. Das summiert sich dann ja doch. Und die Ärzte haben ja auch noch anders zu tun. Kleinere Praxen die ich hier bei uns kenne sind organisatorisch auch recht schnell überfordert. Alleine die vernünftige Trennung der Patienten im Wartenereich, am Empfang etc fordert die schon recht.

Die Logistik ist in die Praxen ja auch recht kleinteilig, dass funktioniert jetzt super via Großhandel und Apotheken. Wir reden jetzt auch von AZ und aufgeweichtem Handling von B/P. Am Anfang, als wir nur von Biontech sprachen, redeten wir noch von supersensiblem Handling, -70 Grad und Spezialbehältern/Logistik.

Bei uns hier gibt es außerdem kaum noch Hausärzte, wir sind aber eine der reichsten Städte Deutschlands. So sehr beliebt ist der Beruf leider nicht. Das mag irgendwie keiner mehr machen. Es gibt aktuell ca. 55.000 Hausärzte und die Hausarztdichte variiert regional extrem stark.

Ich finde also qualifizierte Impfzentren machen schon Sinn, vor allem kann ich die Entscheidung nachvollziehen zum Zeitpunkt als sie getroffen wurde. Ich finde an der Stelle macht es die Kombination aus Impfzentren, Hausärzte und Betriebsärzte. Ich persönlich würde viel lieber in ein Impfzentrum gehen als zu nem Hausarzt. Bei meinem Vater zum Beispiel aber auch bei vielen Alten, die ich kenne/aus der Familie ist es umgekehrt.

:Blumen:

Helmut S
15.04.2021, 19:23
Spätestens als ich das in der Impfordnung gelesen habe, konnte ich den Ethikrat nicht mehr ernst nehmen.

Was hat den der Ethikrat damit zu tun?

:Blumen:

shoki
15.04.2021, 19:40
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich im Strahl kotzen muss, wenn ich daran denke, wer vermutlich auch von dieser Lobby Arbeit vorzüglich profitiert. Spätestens als ich das in der Impfordnung gelesen habe, konnte ich den Ethikrat nicht mehr ernst nehmen. Selbstgefälliges Kasperletheater. Und Leute wie ich warten immer noch auf einen Impftermin (Ich bin Kontaktperson einer pflegebedürftigen Mutter, eines an Demenz erkrankten Vaters und meine Frau ist an Krebs erkrankt).

Ich weiß nicht in welchem Bundesland du bist, in Thüringen benötigt du als pflegende Person einen ausgefüllten Vordruck vom Zu Pflegenden. Die Terminierung online funktioniert reibungslos, sind halt nur manchmal nicht mehr alle Orte offen aber ansonsten keine Probleme.

moorii
15.04.2021, 20:24
Gestern hat der Spahn gesagt es hätten sich 50.000 Ärzte registriert. Ich denke das die Hausärzte sich nahezu alle beteiligen, während ich bei den Fachärzten meine Zweifel habe.

Ich denke auch, dass zwar einerseits die Patienten bei den Hausärzten je bereits in der Praxis sind aber andererseits sind 5-10min pro Patient mit Aufklärungsgespräch etc auch schnell mal weg. Das summiert sich dann ja doch. Und die Ärzte haben ja auch noch anders zu tun. Kleinere Praxen die ich hier bei uns kenne sind organisatorisch auch recht schnell überfordert. Alleine die vernünftige Trennung der Patienten im Wartenereich, am Empfang etc fordert die schon recht.

Die Logistik ist in die Praxen ja auch recht kleinteilig, dass funktioniert jetzt super via Großhandel und Apotheken. Wir reden jetzt auch von AZ und aufgeweichtem Handling von B/P. Am Anfang, als wir nur von Biontech sprachen, redeten wir noch von supersensiblem Handling, -70 Grad und Spezialbehältern/Logistik.

Bei uns hier gibt es außerdem kaum noch Hausärzte, wir sind aber eine der reichsten Städte Deutschlands. So sehr beliebt ist der Beruf leider nicht. Das mag irgendwie keiner mehr machen. Es gibt aktuell ca. 55.000 Hausärzte und die Hausarztdichte variiert regional extrem stark.

Ich finde also qualifizierte Impfzentren machen schon Sinn, vor allem kann ich die Entscheidung nachvollziehen zum Zeitpunkt als sie getroffen wurde. Ich finde an der Stelle macht es die Kombination aus Impfzentren, Hausärzte und Betriebsärzte. Ich persönlich würde viel lieber in ein Impfzentrum gehen als zu nem Hausarzt. Bei meinem Vater zum Beispiel aber auch bei vielen Alten, die ich kenne/aus der Familie ist es umgekehrt.

:Blumen:

Ich stimme dir zu, dass die Logistik mit den Impfzentren anfangs sicherlich Sinn gemacht/ Stichwort Kühlkette.

Wie effektiv die flächendeckende Impfung über die Ärzte funktioniert sieht man die letzten Tage eindrucksvoll in den Impfzahlen.

Eine mir nahestehende Person wurde letzte Woche in einer Praxis geimpft. Der Aufenthalt hat hat insgesamt 20 Minuten gedauert inkl. Kaffee während der 15 minütigen Wartefrist.
Die Ärztin hat die Impfungen in der ersten Woche an ihrem freien Nachmittag gemacht.
Diese Woche im laufendem Betrieb, was sich augenscheinlich ohne Probleme organisieren ließ! Wer das will der macht das auch, wer das nicht will sucht Vorwände!

Superpimpf
15.04.2021, 20:53
Ich weiß nicht in welchem Bundesland du bist, in Thüringen benötigt du als pflegende Person einen ausgefüllten Vordruck vom Zu Pflegenden. Die Terminierung online funktioniert reibungslos, sind halt nur manchmal nicht mehr alle Orte offen aber ansonsten keine Probleme.

+1 in Sachsen. Nichtmal ein Vordruck notwendig, sondern ein unterschriebenes Bestätigungsschreiben des "Berechtigenden" mit Nennung des "Berechtigten" und von beiden die Ausweiskopie.

Super-dank der Bezeichnungen in Anführungszeichen durfte man den Punkt tatsächlich mehrmals lesen bis man exakt verstanden wer wie wo unterschreiben muss...-pimpf

Helmut S
15.04.2021, 21:06
Wie effektiv die flächendeckende Impfung über die Ärzte funktioniert sieht man die letzten Tage eindrucksvoll in den Impfzahlen.


Finde ich auch. Beeindruckend. :liebe053:

Ich will auch überhaupt nicht sagen, dass es eine schlechte Idee sei oder so, die Hausärzte und die Werksärzte einzubeziehen, ich finde das sehr gut. Mir geht es nicht um entweder oder sondern darum alle Möglichkeiten offen zu halten, bis der Drops echt gelutscht ist. Gerade die Mutationen lassen die Pandemie ja im schlimmsten Fall irgendwie wieder vom vorne beginnen.

Ich denke auch dass Haralds Ansatz mit den 400.000 arg theoretisch ist. Ich denke nicht, das dies in der Art und Weise skaliert. Lass uns beobachten wie die registrierten Ärzte und vor allem deren Impfzahlen steigen. Ich vermute es werden deutlich weniger sein, die mitmachen und es werden deutlich weniger Dosen pro Tag sein die vom den Hausärzten verimpft werden, wenngleich es trotzdem ein substantieller und entscheidender Beitrag sein wird.

Plädierst du auch dafür, die Impfzentren zu schließen? Auch dann, wenn die Impfreihenfolge aufgehoben wird, jedem Bürger ein Angebot gemacht wird und ein großer Andrang zu erwarten ist?
:Blumen:

Dembo
15.04.2021, 21:20
Wenn ich mich richtig erinnere, wurden die Wahlhelfer nachträglich in der Impfverordnung hochgestuft, der Ethikrat hatte seine Finger da nicht drin (kann mich aber irren).
Gut finde ich das auch nicht, zumal mindestens bis zur Bundestagswahl eh jeder Willige geimpft werden kann. Zumindest nach Aussage der Regierung.
Wer hat denn da Deiner Meinung nach Lobbyarbeit geleistet und wer profitiert?

Niemand - die Hochpriorisierung von Wahlhelfern scheint einfach der Erkenntnis geschuldet, dass aus der Gruppe ohne Priorisierung schlichtweg niemand in 2021 die Möglichkeit für eine Impfung bekommen wird. Läuft ja gerade nicht so gut für die Adenoviren-basierten Impfstoffe. Und da panisch versucht wird die genervten Bürger (insbesondere die bereits geimpften ab Mai/Juni) halbwegs milde für die anstehende Wahl zu stimmen, dürfte die Situation auch Ende September eher außer als unter Kontrolle sein - da stellt sich dann niemand 12h in ein Wahlbüro, wenn keine Immunität vorhanden ist.

moorii
15.04.2021, 21:22
Finde ich auch. Beeindruckend. :liebe053:

Ich will auch überhaupt nicht sagen, dass es eine schlechte Idee sei oder so, die Hausärzte und die Werksärzte einzubeziehen, ich finde das sehr gut. Mir geht es nicht um entweder oder sondern darum alle Möglichkeiten offen zu halten, bis der Drops echt gelutscht ist. Gerade die Mutationen lassen die Pandemie ja im schlimmsten Fall irgendwie wieder vom vorne beginnen.

Ich denke auch dass Haralds Ansatz mit den 400.000 arg theoretisch ist. Ich denke nicht, das dies in der Art und Weise skaliert. Lass uns beobachten wie die registrierten Ärzte und vor allem deren Impfzahlen steigen. Ich vermute es werden deutlich weniger sein, die mitmachen und es werden deutlich weniger Dosen pro Tag sein die vom den Hausärzten verimpft werden, wenngleich es trotzdem ein substantieller und entscheidender Beitrag sein wird.

Plädierst du auch dafür, die Impfzentren zu schließen? Auch dann, wenn die Impfreihenfolge aufgehoben wird, jedem Bürger ein Angebot gemacht wird und ein großer Andrang zu erwarten ist?
:Blumen:

Der große Andrang nach Aufhebung der Impfreihenfolge ist sicherlich durch die Kombination der Impfzentren und der Ärzte besser händelbar Danach sollten die Impfzentren meiner Meinung nach aber wieder zurück gefahren werden. Irgendwie habe ich auch weiterhin die Befürchtung, dass der limitierende Faktor der Impfstoff bleiben wird. Hoffen wir, dass ich unrecht habe.

merz
15.04.2021, 21:26
Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich ein niedergelassener Arzt dagegen wehrt zu impfen - die Bürokratie kann man vll etwas glätten und die Liefer-Logistik effektiv aufsetzen (sagt sich so leicht).
Es hängt wohl immer noch im Grunde an den verfügbaren Dosen.

War nicht ein Argument für die Impfzentren die schwierige Handhabung der mRNA Impfstoffe bei ultratiefen Temperaturen - das hat sich ja inzwischen entschärft.

m.

abc1971
15.04.2021, 21:32
Wenn ich mich richtig erinnere, wurden die Wahlhelfer nachträglich in der Impfverordnung hochgestuft, der Ethikrat hatte seine Finger da nicht drin (kann mich aber irren).
Gut finde ich das auch nicht, zumal mindestens bis zur Bundestagswahl eh jeder Willige geimpft werden kann. Zumindest nach Aussage der Regierung.
Wer hat denn da Deiner Meinung nach Lobbyarbeit geleistet und wer profitiert? Ich habe ein paar Mal Wahlhelfer gemacht und konnte da keine besondere Zielgruppe unter den Mitstreitern ausmachen.

Der Ethikrat hat doch die Impfreihenfolge
maßgeblich geprägt und ich habe ehrlich gesagt nicht verstanden, warum
Wahlhelfer überhaupt dort explizit aufgenommen wurden.
Wahlhelfer sind relativ häufig Beamte. Beamte kommen insgesamt nicht so schlecht weg, was die Impfreihenfolge betrifft. Kann man so machen, aber dann muss mir keiner kommen, dass der Schutz vulnerabler Gruppen im Vordergrund steht. Meine Frau hat letzte Woche Gott sei Dank den ersten Impftermin, Dank des Hausarztes.
Da wurde in NRW aber schon allen Polizisten ein Impfangebot gemacht und die Verwaltungsmitarbeiter gleich mit. Die Liste der Beispiele kann ich leider fortsetzen

Helmut S
15.04.2021, 21:32
War nicht ein Argument für die Impfzentren die schwierige Handhabung der mRNA Impfstoffe bei ultratiefen Temperaturen - das hat sich ja inzwischen entschärft.

Ja, auf jeden Fall. Beides. :Blumen:

Was gegen mein Argument (Mutationen) spricht fällt mir auf is ja, dass man viel mehr Erfahrung mit den mRNA hat und wahrscheinlich ein neuer Impfstoff gegen die Mutation diese Handlingsprobleme nicht mehr haben wird. Außerdem gibt es diese neuen Impfstoffe ja noch nicht und die müssen auch erst wieder zugelassen werden. Es gäbe also genug Zeit zu reagieren im Fall der Fälle. Möglicherweise wäre es dann doch sinnvoll, die Impfzentren wenigstens in so ne Art Standby zu versetzen als offen zu halten. :Gruebeln:

Helmut S
15.04.2021, 21:36
Der Ethikrat hat doch die Impfreihenfolge
maßgeblich geprägt und ich habe ehrlich gesagt nicht verstanden, warum
Wahlhelfer überhaupt dort explizit aufgenommen wurden.

Meines Wissens nach steht in dem Positionspapier die der Ethikrat zusammen mit der Stiko rausgegeben hat nichts von Wahlhelfern. Ich habe da auch gerade eben nochmal reingeschaut und nichts dergleichen gefunden.

Was der Ethikrat aber gesagt hat ist, dass aus Gründen des Vertrauens und der Transparenz eine Impfstrategie über Impfzentren der einer über die Hausärzte vorzuziehen ist:

Auch der Versichertenstatus einer Person darf nicht für ihren Zugang zur Impfung maßgeblich sein. Aus grundlegen- den ethischen und rechtlichen, aber auch aus pragmatischen Gründen ist eine möglichst einheitliche, transparente und damit vertrauenserweckende sowie akzeptanzsichernde Verteilung ge- boten. Das spricht für eine Impfstrategie, die nicht auf einzelne Hausärzt*innen, sondern auf staatlich mandatierte Impfzentren (etwa Gesundheitsämter usw.) setzt. Im Übrigen gilt: Je dezent- raler die Umsetzung erfolgt, desto bedeutsamer werden verbind- liche Priorisierungsregeln.

Da is was dran. Ich warte auf die Schlagzeile, dass Hausärzte nur Privatpatienten impfen oder das Hausärzte die Verwandschaft und Freunde bevorzugen oder sowas in der Art.

Es bleibt am Ende dabei: Die Reihenfolge muss weg. Die schafft zu viele Probleme. So richtig sie Anfangs auch war.

:Blumen:

abc1971
15.04.2021, 21:40
Du Scheiterst woran?
Priorität kann es ja nicht sein (alles gute deiner Frau und deinen Eltern).
Termin bekommen? Hier in BW werden wohl Mitternacht die neuen Termine eingestellt, da sollen die Chancen besser sein.

In NRW läuft die Anmeldung über die Webseite der kassenärztlichen Vereinigung. Der Prozess endet, wenn Du nicht alt genug bist.
In meinem Kreis gibt es eine spezielle E-Mail-Adresse wo man sich bewerben kann. Ich bekomme aber keine Antwort auf meine Mail und habe auch keine Ahnung, wo man nach dem Stand fragen kann. Der Prozess ist völlig intransparent.
Bei meinem Hausarzt stehe ich auf der Prioliste, der hat aber natürlich nur wenige Impfdosen bekommen und muss eine Entscheidung treffen, was auch völlig ok ist. Jemand der Ü70 ist, braucht die Impfung natürlich auch dringend.
Leider bekommt er künftig wohl auch immer mehr Astra, für das ich nicht in Frage komme.
Freund von mir, im benachbarten Landkreis, in ähnlicher Situation, ist aber geimpft. Ist wohl mein persönliches Problem den falschen Wohnort zu haben.

abc1971
15.04.2021, 21:42
Was hat den der Ethikrat damit zu tun?

:Blumen:

Siehe auch vorher
Ich finde die festgelegte Reihenfolge an einigen Stellen höchst diskutabel und die explizite Aufnahme der Wahlhelfer inakzeptabel, zumal in Urspung bestimmte vulnerable Gruppen vergessen wurden

abc1971
15.04.2021, 21:46
Ich weiß nicht in welchem Bundesland du bist, in Thüringen benötigt du als pflegende Person einen ausgefüllten Vordruck vom Zu Pflegenden. Die Terminierung online funktioniert reibungslos, sind halt nur manchmal nicht mehr alle Orte offen aber ansonsten keine Probleme.

In NRW gibt es für diesem Fall keinen Vordruck.
In NRW wurden bestimmte politische Entscheidungen getroffen,
zB die gesamte Polizei zu impfen. Ich gehe davon aus,
dass dann für andere Gruppen schlichtweg die Impfdosen fehlen

abc1971
15.04.2021, 21:48
+1 in Sachsen. Nichtmal ein Vordruck notwendig, sondern ein unterschriebenes Bestätigungsschreiben des "Berechtigenden" mit Nennung des "Berechtigten" und von beiden die Ausweiskopie.

Super-dank der Bezeichnungen in Anführungszeichen durfte man den Punkt tatsächlich mehrmals lesen bis man exakt verstanden wer wie wo unterschreiben muss...-pimpf

Als Vorlage bei der Impfung reicht das in NRW auch
Aber einen Termin zu bekommen ist das Problem

Helmut S
15.04.2021, 21:50
Siehe auch vorher
Ich finde die festgelegte Reihenfolge an einigen Stellen höchst diskutabel und die explizite Aufnahme der Wahlhelfer inakzeptabel, zumal in Urspung bestimmte vulnerable Gruppen vergessen wurden

Da hat sich was überschnitten. Ich habe vorher noch #2131 abgesondert :Blumen:

abc1971
15.04.2021, 21:54
Übrigens können in meinem Landkreis Komtakpersonen von Schwangeren inzwischen Termine über das Impfzentrum bekommen. Kontaktpersonen mit meinem Hintergrund offensichtlich nicht. Eigentlich müsste man klagen.

abc1971
15.04.2021, 21:56
Meines Wissens nach steht in dem Positionspapier die der Ethikrat zusammen mit der Stiko rausgegeben hat nichts von Wahlhelfern. Ich habe da auch gerade eben nochmal reingeschaut und nichts dergleichen gefunden.

Was der Ethikrat aber gesagt hat ist, dass aus Gründen des Vertrauens und der Transparenz eine Impfstrategie über Impfzentren der einer über die Hausärzte vorzuziehen ist:



Da is was dran. Ich warte auf die Schlagzeile, dass Hausärzte nur Privatpatienten impfen oder das Hausärzte die Verwandschaft und Freunde bevorzugen oder sowas in der Art.

Es bleibt am Ende dabei: Die Reihenfolge muss weg. Die schafft zu viele Probleme. So richtig sie Anfangs auch war.

:Blumen:

Genau so ist es. Diesen Status haben wir eindeutig erreicht: Die Reigenfolge muss weg, da diese inzwischen eher missbraucht wird, als genutzt.

Superpimpf
15.04.2021, 21:56
Als Vorlage bei der Impfung reicht das in NRW auch
Aber einen Termin zu bekommen ist das Problem

Das ist natürlich sehr blöd. Es lebe der Föderalismus...

In Sachsen ist die Anmeldeseite vom DRK und dort kann sich prinzipiell jeder (Sachse, wird mit Meldedaten abgeglichen) registrieren. Dann holst du dir einen Termin und erst zu diesem musst du die Unterlagen der Berechtigung mitbringen. Ich habe aber bisher weder von jemandem gehört, der es missbraucht hätte*, noch von Personen die weggeschickt wurden, weil ihre Begründung nicht akzeptiert worden wäre. Vermutlich ist die Missbrauchsrate derzeit sehr gering bis nicht vorhanden.

Super-In Dresden konnte man letzten Mittwoch sogar als u60 Mann zum Impfzentrum kommen und sich mit AZ impfen lassen ohne vorherige Registrierung. War aber eine einmalige und auch nur sehr kurze Aktion. Vermutlich war eine Charge Impfstoff aufgetaut/warm geworden und musste verimpft werden-pimpf

* in einem Bericht von einem Berliner Impfzentrum war mal die Rede von einer geringen Zahl, die weggeschickt wurden.

Helmut S
15.04.2021, 21:58
Alles ist im Fluß. Hieß es zunächst noch, Hausärzte müssen beide Impfstoffe akzeptieren und dürfen nur generisch bestellen, heißt es nun, sie können es sich aussuchen, bekommen aber deshalb von einem Typ auch nicht mehr: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/praxen-koennen-ab-dienstag-impfstoff-bezogen-bestellen/

Derweil impft Brandenburg Erstlinge nicht mehr mit Biontec und Moderna, weil diese Dosen für die Anschlußimpfung der AZ Erstgeimpften eingesetzte werden sollen: https://amp.tagesspiegel.de/berlin/als-ersatz-fuer-astrazeneca-benoetigt-warum-brandenburg-erstimpfungen-mit-biontech-und-moderna-einschraenkt/27094786.html

:Blumen:

Superpimpf
15.04.2021, 22:00
Übrigens können in meinem Landkreis Komtakpersonen von Schwangeren inzwischen Termine über das Impfzentrum bekommen. Kontaktpersonen mit meinem Hintergrund offensichtlich nicht. Eigentlich müsste man klagen.

Das verstehe wer will, da laut Prioliste beides Gruppe 2 und es innerhalb von Gruppen keine weitere Prioritätsdifferenzierung gibt.

Super-Freund von mir ist als werdender Papa deswegen auch geimpft-pimpf

merz
15.04.2021, 22:33
Noch (?) ist Zeit für Promi News: BILD - Welt hatte wohl den scoop - die Kanzlerin bekommt morgen 1. AZ (verschoben aus Termingründen .... komische Nachfolger- (?) - Debatte), UvL hatte schon ihre eigene twitter-Story dazu (BNT)

https://www.bild.de/politik/inland/politik-ausland/kanzlerin-merkel-wird-morgen-geimpft-mit-astrazeneca-76076032.bild.html

m.

Update: und die WELT weiss, dass auch der Innenminister geimpft ist - https://www.welt.de/politik/deutschland/article230399919/AstraZeneca-Bundeskanzlerin-Merkel-laesst-sich-am-Freitag-impfen.html

crazy
15.04.2021, 22:59
Als Vorlage bei der Impfung reicht das in NRW auch
Aber einen Termin zu bekommen ist das Problem


Aus welchem Landkreis kommst Du in NRW?

Helmut S
16.04.2021, 06:25
Der Pfizer Chef denkt, dass eine dritte Impfung nötig ist und dann eine jährliche Auffrischung.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/pfizer-chef-haelt-dritte-und-jaehrliche-impfdosis-fuer-wahrscheinlich-17296048.html

Aha.

:Blumen:

abc1971
16.04.2021, 07:58
Aus welchem Landkreis kommst Du in NRW?

Rhein Erft Kreis

TriVet
16.04.2021, 08:04
Leider bekommt er künftig wohl auch immer mehr Astra, für das ich nicht in Frage komme.

Warum nicht?
Ich (54J.) habe gestern AZ bekommen, bis jetzt alles ok.

crazy
16.04.2021, 08:40
Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich im Strahl kotzen muss, wenn ich daran denke, wer vermutlich auch von dieser Lobby Arbeit vorzüglich profitiert. Spätestens als ich das in der Impfordnung gelesen habe, konnte ich den Ethikrat nicht mehr ernst nehmen. Selbstgefälliges Kasperletheater. Und Leute wie ich warten immer noch auf einen Impftermin (Ich bin Kontaktperson einer pflegebedürftigen Mutter, eines an Demenz erkrankten Vaters und meine Frau ist an Krebs erkrankt).

Rhein Erft Kreis

Alles Gute Deiner Frau, Deinen Eltern, euch allen!

Ich selbst bin Kontaktperson einer Schwangeren (im Mai isses soweit :Blumen: ) und bin dadurch schon dran gekommen, da eine außerplanmäßige Zusatzlieferung Comirnaty verimpft werden musste. In Euskirchen war das via Mail und angehangenem Berechtigungsschein der Gynäkologin möglich.

Rhein-Erft scheint das hinsichtlich Schwangeren ähnlich zu handhabe, eine Freundin mit ebenfalls sehr kranken Eltern rückte nun in der Prio nach oben; Kreis Ahrweiler, wieder andere Geschichte.

Die aktuellste Impfvorschrift ist mE nach diese hier

https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/mags-terminvergabe-impfen-09.04.2021_final.pdf

Kontaktpersonen von Schwangeren oder pflegebedürftigen Personen, die über 70 Jahre alt sind, oder pflegebedürftigen Personen mit Vorerkrankungen (unter § 3 Nummer 2)
Sie haben nach § 3 Abs. 1 Nr. 3 CoronaImpfV einen Anspruch auf Schutzimpfung mit
hoher Priorität. Dieser Personengruppe kann ein Impfangebot unterbreitet werden. Dazu bitte Kontakt zum örtlich zuständigen Impfzentrum aufnehmen.
Wichtig: Es handelt sich um eine „Kann“-Regelung – die Kommunen sind aktuell nicht
verpflichtet, ein solches Angebot zu machen.
Ziel ist es, dass zukünftig – bei ausreichend zur Verfügung stehender Impfstoffmenge – Impfangebote über die Frauenärztinnen und -ärzte unterbreitet werden können.
Nachweise: Personalausweis oder ein anderer Lichtbildausweis, aus dem der Wohnort
oder gewöhnliche Aufenthaltsort hervorgeht.
Bei Personen mit Vorerkrankungen: ärztliches Attest. Dabei ist die Bescheinigung zur
Zugehörigkeit der Personengruppe nach § 3 Abs. 1 Nr. 2 CoronaImpfV ausreichend – es bedarf keiner Aufführung einer konkreten Diagnose.
Bei Kontaktpersonen: Nachweis der Impfberechtigung durch
 Altersnachweis der pflegebedürftigen Person oder ärztliche Bescheinigung über
eine Diagnose der Prioritätsgruppe 2 (erhältlich über Hausärztin/Hausarzt) oder
 Kopie des bereits vorliegenden Bescheids der Pflegekasse über die Anerkennung
der Pflegebedürftigkeit bzw. ein anderes Dokument der Pflegekasse
oder
 Kopie des Mutterpasses bzw. einen gleichwertigen Nachweis
und
 Bescheinigung der Impfberechtigung als Kontaktperson

Schwierig ist hier das kann- Angebot, von welchem die Kommunen abweichen können.

Laut https://www.rhein-erft-kreis.de/uebersicht-impfangebot mach der REK es sich da tatsächlich recht einfach, die komplette, individuelle Impfpriorisierung wird 1:1 an die Hausärzte weitergegeben.
Ich würde es an Deiner Stelle über den Einzelfall versuchen:

Konstellation 2:
Bescheinigt Ihnen Ihr Arzt eine Vorerkrankung, bei der aufgrund der Seltenheit der Erkrankung oder der besonderen Schwere keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zum möglichen Verlauf einer SARS-CoV-2 Infektion vorliegen, aber von einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf ausgegangen werden muss, können sie einen Einzelfallantrag stellen. Wichtig: Hierbei handelt es sich um keine Vorerkrankung nach § 3 Abs. 1 Nr. 2 a) bis j) oder § 4 Abs. 1 Nr. 2 a) bis h) CoronaImpfV. In dem anschließenden Verfahren wird aufgrund ärztlicher Beurteilung geprüft, ob bei Ihnen ein vorrangiger Impfanspruch besteht. Der Einzelfallantrag kann über dieses Meldeformular gestellt werden: einzelfallantrag-impfung@rhein-erft-kreis.de

Natürlich bist nicht Du die erkrankte Person, aber ich würde mich auf die Priorisierung berufen

Kontaktpersonen von Schwangeren oder pflegebedürftigen Personen, die über 70 Jahre alt sind, oder pflegebedürftigen Personen mit Vorerkrankungen (unter § 3 Nummer 2)

und die medizinischen Indikationen von allen 3 Personen (Vater, Mutter, Frau) mitsenden.
Das notwendige Formular hat NRW als pdf nicht mehr online, wieso auch immer, es ist aber noch im Google Cache zu finden:

https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:7lI66xkqIU0J:https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/formular_kontaktpersonen_pflegende_angehoerige_und _schwangere.pdf+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de

Mit ein wenig Word bekommst Du es wieder hin. 3x Formular von Vater, Mutter, Frau auf Dich gerichtet ausfüllen (lassen), bei ggf unterschiedlichen Namen noch auf die familiäre Konstellation verweisen, an die einzelfallantrag-Mail senden und hoffen.

Leider steht da auch, dass es keine Rückmeldung gibt, wenn's nicht klappt (ich will mal in einem Amt arbeiten, versucht das mal im geschäftlichen Leben...).

Sonst musst Du Dich auf die individuellen Entscheidungen der Hausärzte 'beschränken', wobei, wenn jede der drei genannten Personen einen eigenen hat, die Impfpriorisierung vermutlich nicht an erster Stelle steht ("ist ja nur eine Kontaktperson").

Alles Gute!
Im Sommer lade ich Dich gerne zu einer Radtour in der Eifel ein. :Blumen:

deralexxx
16.04.2021, 11:31
In Zürich werden auch langsam immer mehr Gruppen zur Terminfindung freigeschaltet:
https://www.toponline.ch/news/zuerich/detail/news/kanton-zuerich-schaltet-termine-fuer-weitere-impfgruppen-frei-00156293/

:Blumen: :Blumen: :Blumen:

Matthias75
16.04.2021, 11:46
In DE ist ab nächster Woche zumindest in einigen Bundesländern auch die Gruppe 3 (ab 60 Jahre & weitere Personen) dran. So langsam scheint es voran zu gehen...

M.

El Stupido
16.04.2021, 12:17
In DE ist ab nächster Woche zumindest in einigen Bundesländern auch die Gruppe 3 (ab 60 Jahre & weitere Personen) dran. So langsam scheint es voran zu gehen...

M.

In RLP können sich die Agegrouper >= 60 Jahre bereits seit dem 07.04. (https://corona.rlp.de/de/aktuelles/detail/news/News/detail/terminregistrierung-fuer-60-bis-69-jaehrige-ab-morgen-moeglich-1/) für einen Termin registrieren lassen.

In Trier bspw. können sich Menschen dieses Alters auch bereits in einer Art "Restebörse" (https://www.trier.de/Startseite/broker.jsp?uMen=4cc4fbd0-1d9c-d311-c258-732ead2aaa78&uCon=16c4a5d5-356b-8716-f796-495f52f80e1a&uTem=0b93090b-49e4-7271-94e8-c0f4087257ba) registrieren lassen: wer sich registriert kann durchaus kurzfristig eine SMS bekommen und muss dann innerhalb von 30 Minuten vor Ort sein und kann dann geimpft werden.

Zudem auch nochmals der Hinweis auf das Impfquotenmonitoring des RKI:

Klick (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquotenmonitoring.xlsx?__blob=publicationFile)

Hier sieht man auch die Imfpquoten je Bundesland einmal in <60 Jahre und 60 Jahre oder älter. HB hat bereits mehr als die Hälfte der >= 60 erstgeimpft.

keko#
16.04.2021, 13:17
Der Pfizer Chef denkt, dass eine dritte Impfung nötig ist und dann eine jährliche Auffrischung.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/pfizer-chef-haelt-dritte-und-jaehrliche-impfdosis-fuer-wahrscheinlich-17296048.html

Aha.

:Blumen:

Hat mir meine Schwägerin aus England, die schon 2x geimpft wurde, schon vor einiger Zeit gesagt, dass man dort bereits über eine 3. Impfung nachdenkt. Bundesgesundheitsminister Spahn hat schon vor einiger Zeit gesagt, dass er 2 Impfungen pro Jahr für machbar hält.

abc1971
16.04.2021, 15:15
Alles Gute Deiner Frau, Deinen Eltern, euch allen!

Ich selbst bin Kontaktperson einer Schwangeren (im Mai isses soweit :Blumen: ) und bin dadurch schon dran gekommen, da eine außerplanmäßige Zusatzlieferung Comirnaty verimpft werden musste. In Euskirchen war das via Mail und angehangenem Berechtigungsschein der Gynäkologin möglich.

Rhein-Erft scheint das hinsichtlich Schwangeren ähnlich zu handhabe, eine Freundin mit ebenfalls sehr kranken Eltern rückte nun in der Prio nach oben; Kreis Ahrweiler, wieder andere Geschichte.

Die aktuellste Impfvorschrift ist mE nach diese hier

https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/mags-terminvergabe-impfen-09.04.2021_final.pdf



Schwierig ist hier das kann- Angebot, von welchem die Kommunen abweichen können.

Laut https://www.rhein-erft-kreis.de/uebersicht-impfangebot mach der REK es sich da tatsächlich recht einfach, die komplette, individuelle Impfpriorisierung wird 1:1 an die Hausärzte weitergegeben.
Ich würde es an Deiner Stelle über den Einzelfall versuchen:



Natürlich bist nicht Du die erkrankte Person, aber ich würde mich auf die Priorisierung berufen



und die medizinischen Indikationen von allen 3 Personen (Vater, Mutter, Frau) mitsenden.
Das notwendige Formular hat NRW als pdf nicht mehr online, wieso auch immer, es ist aber noch im Google Cache zu finden:

https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:7lI66xkqIU0J:https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/formular_kontaktpersonen_pflegende_angehoerige_und _schwangere.pdf+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de

Mit ein wenig Word bekommst Du es wieder hin. 3x Formular von Vater, Mutter, Frau auf Dich gerichtet ausfüllen (lassen), bei ggf unterschiedlichen Namen noch auf die familiäre Konstellation verweisen, an die einzelfallantrag-Mail senden und hoffen.

Leider steht da auch, dass es keine Rückmeldung gibt, wenn's nicht klappt (ich will mal in einem Amt arbeiten, versucht das mal im geschäftlichen Leben...).

Sonst musst Du Dich auf die individuellen Entscheidungen der Hausärzte 'beschränken', wobei, wenn jede der drei genannten Personen einen eigenen hat, die Impfpriorisierung vermutlich nicht an erster Stelle steht ("ist ja nur eine Kontaktperson").

Alles Gute!
Im Sommer lade ich Dich gerne zu einer Radtour in der Eifel ein. :Blumen:


Danke und alles Gute für die werdende Mutter :Blumen:
Danke auch für die Tipps.
Auf die Eifeltour komme ich gerne zurück :)
Werde mir das alles noch einmal in Ruhe ansehen.

NBer
16.04.2021, 19:12
Ab nächster Woche 5 Millionen Biontech Dosen jede Woche für D. : https://www.spiegel.de/wirtschaft/biontech-deutschland-soll-mehr-als-fuenf-millionen-dosen-pro-woche-bekommen-a-d994cac7-6c6a-4c56-8d7d-69c543ec74b7

crazy
16.04.2021, 21:21
Die Querdenker rüsten auf.

Um meine Frau zu zitieren: "Uhh, scheisse. Fuck, da sind wir alle am Arsch."

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/impfpaesse-mit-gefaelschten-corona-schutz-nachweisen-offenbar-ueber-telegram-verkauft-a-c39d1a3e-7287-43a4-beed-1387ceba8975

Wenn das große Runde macht...

craven
17.04.2021, 09:03
Die Querdenker rüsten auf.

Um meine Frau zu zitieren: "Uhh, scheisse. Fuck, da sind wir alle am Arsch."

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/impfpaesse-mit-gefaelschten-corona-schutz-nachweisen-offenbar-ueber-telegram-verkauft-a-c39d1a3e-7287-43a4-beed-1387ceba8975

Wenn das große Runde macht...

Habs gestern gelesen - immer wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein A...loch her...
Unglaublich sowas, sowohl die Gewissenlosigkeit, sowas zu verkaufen, als auch die Gewissenlosigkeit, sowas zu kaufen.
Da kann sich Otto-Normalbürger noch so sehr anstrengen, auf die Art kommen wir nie auf einen grünen Zweig :(

dr_big
17.04.2021, 09:10
War doch logisch, alles was gefälscht werden kann und womit man Geld verdienen kann wird auch gemacht werden. Ich halte das aber für relativ irrelevant, es wird sicher eine kleine Minderheit bleiben die sich auf solch illegale Wege begibt und damit praktisch keinen Einfluss auf das Infektgeschehen haben. Im Endeffekt schaden sich diese Leute ja nur selbst, weil sie keinen Impfschutz haben und persönliche Risiken eingehen.

Limette
17.04.2021, 14:00
Hoffen wir mal, dass die Strafen hart sind, wenn einer von den Covidioten auffliegt :-((

Helios
17.04.2021, 14:17
Hab gestern bei OBI ne Spülen-Dichtung online von daheim aus geordert und heute mit ffp2-Maske an der Kasse abgeholt.
Es hat länger gedauert, weil ein Typ den Eingang blockiert hat, er hatte ein selbstgestricktes Schnelltest-Zertifikat von Tante Schummel, das hatl der Überprüfung der kritischen Kassiererin nicht standgehalten, auch nicht als sie bei Tante Schummel anrief und der Typ fast noch Ärger gemacht hätte.

Es gibt nix, wo nicht beschissen wird.

P.S. er hat weder Hausverbot bekommen, noch wurde er eingelocht - er ist pföpfernd gegangen.

LidlRacer
17.04.2021, 14:24
War doch logisch, alles was gefälscht werden kann und womit man Geld verdienen kann wird auch gemacht werden. Ich halte das aber für relativ irrelevant, es wird sicher eine kleine Minderheit bleiben die sich auf solch illegale Wege begibt und damit praktisch keinen Einfluss auf das Infektgeschehen haben. Im Endeffekt schaden sich diese Leute ja nur selbst, weil sie keinen Impfschutz haben und persönliche Risiken eingehen.

Natürlich schaden sie auch anderen, wenn sie infiziert herumlaufen.

deralexxx
17.04.2021, 20:26
Hab gestern bei OBI ne Spülen-Dichtung online von daheim aus geordert und heute mit ffp2-Maske an der Kasse abgeholt.
Es hat länger gedauert, weil ein Typ den Eingang blockiert hat, er hatte ein selbstgestricktes Schnelltest-Zertifikat von Tante Schummel, das hatl der Überprüfung der kritischen Kassiererin nicht standgehalten, auch nicht als sie bei Tante Schummel anrief und der Typ fast noch Ärger gemacht hätte.

Es gibt nix, wo nicht beschissen wird.

P.S. er hat weder Hausverbot bekommen, noch wurde er eingelocht - er ist pföpfernd gegangen.

Hut ab vor der kritischen Kassiererin. Es gehört viel Mumm dazu
Zivilcourage zu zeigen.

crazy
17.04.2021, 21:55
Hut ab vor der kritischen Kassiererin. Es gehört viel Mumm dazu
Zivilcourage zu zeigen.

Mit der ersten Maskepflicht zu Beginn der Pandemie kamen einige Menschen mit Attest oder Güllesprenger-Spritzschutz bei uns auf der Arbeit vorbei.

Da hat dann das Hausrecht gegriffen, gab's bei uns nicht.

Michi1312
17.04.2021, 23:32
Natürlich schaden sie auch anderen, wenn sie infiziert herumlaufen.

Wieso?

crazy
18.04.2021, 08:27
Wieso?

Je länger das Virus aktive Träger findet- und sich dabei repliziert- desto höher ist das Risiko einer Mutation.
https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/2776039

In Brasilien zB gab es erneute Wellen, gleichwohl man durch das vorherige, schlimm verlaufende Infektionsgeschehen von einer Herdenimmunität aufgrund durchgemachter Infektionen ausging. Viele Menschen waren immunologisch sicher vor dem Wildtyp, nicht jedoch vor der brasilianischen P.1 Mutante
https://virological.org/t/sars-cov-2-reinfection-by-the-new-variant-of-concern-voc-p-1-in-amazonas-brazil/596

Aktuelle Vakzine wurden und werden jedoch für den meistverbreiteten Wildtyp entwickelt und erst sukzessive auf mögliche Mutationen angepasst; Vakzin und Virus liefern sich quasi ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Die Impfstoffentwicklung kann jedoch nur auf vorhandene Änderungen der viralen Eigenschaften reagieren, da die Forschung niemals exakt die nächste Mutation vorhersagen kann.
https://f1000research.com/articles/9-365

Und wenn's dann ungeimpfte Deppen* gibt, die mitunter infektiöse Mutanten verbreiten, hat das ein wenig was von Pandoras Büchse.


*hier möchte ich explizit jene ausnehmen, die aufgrund von medizinischen Einschränkungen nicht geimpft werden können oder dürfen. In deren Sinne muss die restliche Herde umso geimpfter zusammenstehen, um diese vulnerablen Bevölkerungsteile effektiv mitzuschützen.

dr_big
18.04.2021, 08:54
Und wenn's dann ungeimpfte Deppen* gibt, die mitunter infektiöse Mutanten verbreiten, hat das ein wenig was von Pandoras Büchse.



In der Theorie hast du damit Recht, in der Praxis sehe ich das anders. Ein großer Teil der Weltbevölkerung wird mangels Geld und politischem Willen nur wenig Zugang zu Impfstoff haben, das betrifft viele Länder aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Dort werden Mutationen gezüchtet und im Nachgang auf der Welt verteilt. Die paar Impfverweigerer in D werden dagegen keinen nennenswerten Einfluss auf das weltweite Mutationsgeschehen haben.

Hafu
18.04.2021, 09:13
In der Theorie hast du damit Recht, in der Praxis sehe ich das anders. Ein großer Teil der Weltbevölkerung wird mangels Geld und politischem Willen nur wenig Zugang zu Impfstoff haben, das betrifft viele Länder aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Dort werden Mutationen gezüchtet und im Nachgang auf der Welt verteilt. Die paar Impfverweigerer in D werden dagegen keinen nennenswerten Einfluss auf das weltweite Mutationsgeschehen haben.

Sehe ich anders. Die Mutante, die uns (und den Rest von Europa) in die dritte Welle gezwungen hat, stammt aus Großbritannien und konnte sich dort auch wegen Versäumnissen der britischen Regierung (die dafür bei der späteren impfkampagne beeindruckend viel richtig gemacht hat) entwickeln.

Für einen großen Teil der dritten Welt (insbesondere Afrika) ist Covid-19 wegen des niedrigen Durchschnittsalters der Bevölkerung und unter Immunologen diskutierten Besonderheiten des Immunsystems der Menschen dort kein großes Problem bislang. Das kann sich aber natürlich mit Mutationen auch ändern, wie man an indien derzeit sieht.
Grundsätzlich ist das Impfprogramm weltweit angelegt und bei den überschaubaren Kosten aller bisherigen Impfstoffe ist auch eine weltweite Impfung umsetzbar, sobald die Produktionskapazitäten hochgefahren sind.

Es ist beim Impfen und beim Umgang mit hohen Covid-19-Inzidenzzahlen sehr ähnlich wie beim Klimawandel: man sollte sich davor hüten, keine oder sogar falsche Maßnahmen zu ergreifen mit dem Argument, dass Deutschland ja nur ein kleines Land ist, dessen Beitrag für ein globales Problem vernachlässigbar ist.

Deutschland ist das Leuchtturmland für die EU. Wenn Deutschland irgendwann im Laufe der Pandemie sich für eine no-Covid-Strategie entschieden hätte, dann wären die Nachbarländer längst auf diese Strategie mit eingeschwenkt, so wie Australien, das anfangs mit der Pandemie auch ganz anders umgegangen ist, als das glänzend regierte Neuseeland. Irgendwann letzten August ist Australien auf die erkennbar erfolgreiche neuseeländische NoCovid-Strategie eingeschwenkt und konnte im weiteren Verlauf die eigene Bevölkerung mit zunehmenden Lockerungen beglücken.

crazy
18.04.2021, 09:14
In der Theorie hast du damit Recht, in der Praxis sehe ich das anders. Ein großer Teil der Weltbevölkerung wird mangels Geld und politischem Willen nur wenig Zugang zu Impfstoff haben, das betrifft viele Länder aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Dort werden Mutationen gezüchtet und im Nachgang auf der Welt verteilt. Die paar Impfverweigerer in D werden dagegen keinen nennenswerten Einfluss auf das weltweite Mutationsgeschehen haben.

Insbesondere Drittweltländer haben da, so ethisch falsch es sich anhört, einen 'Vorteil' gegenüber dem Virus.
Durch die geringe Wirtschaftskraft, mangelnde Entwicklung, fehlende medizinischen Interventionsmöglichkeiten etc pp werden die Menschen nicht sehr alt.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242841/umfrage/laender-mit-dem-niedrigsten-durchschnittsalter-der-bevoelkerung/

Das Durchschnittsalter in ganz Afrika ist deutlich unter 20 Jahre. Die Chance, dort einen schwerwiegenden Verlauf zu haben, ist statistisch deutlich geringer. Damit einhergehend sinkt ebenso die Rate derer, die eine Ausbildung von Symptomen wie Husten o.ä. zeigen, was ja nachgewiesenermaßen die interpersonelle Transmission beschleunigt.

https://www.nature.com/articles/s41591-020-0962-9?fbclid=IwAR0DM-WoHX5tcEp5WU_UzKW8BwFjcXWXa7aGsFdzzmGeCt1ir3LpM8lt 1r4

Natürlich gibt es auch dort schwere Verläufe, und die kaum vorhandenen medizinischen Möglichkeiten sind quasi sofort erschöpft. Diese Länder müssen von COVAX mit Impfstoffen versorgt werden, keine Frage.

Das Durchschnittsalter in Deutschland liegt mit 44.5 Jahren mehr als doppelt so hoch, unsere teils überalterte Bevölkerung ist deutlich vulnerabler für einen potentiell schwerwiegenden Verlauf von COVID-19.

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1525861020304412

via deepl.com
Schlussfolgerungen und Implikationen
Diese Meta-Analyse mit mehr als einer halben Million COVID-19-Patienten aus verschiedenen Ländern unterstreicht den determinierenden Effekt des Alters auf die Mortalität mit den relevanten Schwellenwerten bei Alter >50 Jahre und insbesondere >60 Jahre. Ältere erwachsene Patienten sollten bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen priorisiert werden.

Da müssen wir jeden Strohhalm ergreifen.

crazy
18.04.2021, 09:15
Hafu :Blumen:

Trimichi
18.04.2021, 09:30
Deutschland ist das Leuchtturmland für die EU. Wenn Deutschland irgendwann im Laufe der Pandemie sich für eine no-Covid-Strategie entschieden hätte, dann wären die Nachbarländer längst auf diese Strategie mit eingeschwenkt, so wie Australien, das anfangs mit der Pandemie auch ganz anders umgegangen ist, als das glänzend regierte Neuseeland irgendwann letzten August auf die erkennbar erfolgreiche neuseeländische NoCovid-Strategie eingeschwenkt ist.

Wird sich zeigen in wie weit diese Typen da unten noch durchhalten. Der Tourismus ist weggebrochen, und auch nach Australien braucht niemand bis Ende des Jahres einfliegen. Natürlich können die die Grenzen dicht machen, ist ihr gutes Recht. Auch für länger. Japan zum Beispiel hat sich in der Geschichte öfters auch über Jahrzehnte vom Kontinent isoliert.

Theoretisch: lassen solche Länder wie NZ und AU die Grenzen dicht, weil wir ja nicht wissen, ob nicht irgendwann ein Virus aus Afrika kommt? Mit dieser Argumentation kannst du dann auch dafür plädieren, dass die Grenzen nie wieder aufgemacht werden, weil wir nie wissen mit Sicherheit, ob es nicht irgendwo, irgendwann und irgendwie ein gefährliches Virus geben wird.

Praktisch: müssen wir eben dann damit leben, nie wieder nach NZ oder AU zu reisen, auch nach HI wird es nicht mehr gehen, weder für dich, noch für deinen Sohn. Ist eine bittere Pille, gebe ich zu. Wirtschaftlich werden diese Schafszüchter da unten und diese Bierfanatiker in Australien bald einsehen, dass es sich ohne Tourismus nicht so schön leben lässt? Auch auf Hawaii wird man sich bald umschauen, wenn die Touris ausbleiben?

keko#
18.04.2021, 09:56
In der Theorie hast du damit Recht, in der Praxis sehe ich das anders. Ein großer Teil der Weltbevölkerung wird mangels Geld und politischem Willen nur wenig Zugang zu Impfstoff haben, das betrifft viele Länder aus Asien, Afrika und Lateinamerika. Dort werden Mutationen gezüchtet und im Nachgang auf der Welt verteilt.....

In einer mir bekannten Bananenrepublik stößt das Impfen auf kein Interesse. Grund ist einmal, dass dort Corona keine echte Gefahr darstellt. Hunger, Entführung und Mord sind Dinge, die die Menschen viel mehr fürchten müssen. Corona is a rich world problem. Dazu kommt ein noch viel größeres Problem: der Präsident hat Millionen €, die für die Impfungen bestimmt waren, in undurchsichtige Kanäle abgeleitet (Ich vermute Villen, Autos und Mädchen). Falls in solchen Ländern neu Mutationen entstehen oder dorthin kommen, dann Gute Nacht!

dr_big
18.04.2021, 09:58
Ich war der Meinung, dass Mutationen durch Vervielfältigung des Virus entstehen, ob der daraus folgende Krankheitsverlauf schwer oder leicht ist, ist doch nebensächlich. Die bekannten und möglicherweise infektiöseren Mutationen sind ja auch dort entstanden wo das Infektgeschehen hoch ist. Das war UK, ist aktuell noch Brasilien und Indien. Die Brasilianische Mutante ist bereits in der EU, die indische Mutante in UK, somit auch bald bei uns.

Stellt euch vor, in D (oder EU) sind 90% der Menschen geimpft, dann wird das Infektionsgeschehen so gering sein, dass auch für Impfverweigerer das Risiko sich anzustecken sehr gering ist. Dass daraus dann noch weitere gefährliche Mutationen entstehen ist doch viel, viel unwahrscheinlicher als das Entstehen solcher Mutationen in Hochinzidenzgebieten wie Brasilien, Indien, Afrika (wo es kaum verlässliche Zahlen gibt). Daher bin ich eben der Meinung, dass ein paar Impfverweigerer kaum Einfluss auf das weltweite Mutationsgeschehen haben.

Dass man möglichst hohe Impfquoten bei uns erreichen muss ist ganz klar und muss das Ziel sein, das stelle ich ja überhaupt nicht in Frage. Dass bei jeder einzelnen Virenreplikation eine höchstgefährliche Mutante entstehen kann ist auch klar, aber die Wahrscheinlichkeit ist eben geringer, wenn das Infektgeschehen niedrig ist.

Hafu
18.04.2021, 21:21
...

Stellt euch vor, in D (oder EU) sind 90% der Menschen geimpft, dann wird das Infektionsgeschehen so gering sein, dass auch für Impfverweigerer das Risiko sich anzustecken sehr gering ist. Dass daraus dann noch weitere gefährliche Mutationen entstehen ist doch viel, viel ....

Wenn es Deutschland schaffen sollte, dass sich 90% der Bevölkerung impfen, dann wäre es tatsächlich so, wie du es beschreibst und dann wären die nicht Geimpften in der Tat in der Herdenimmunität der Geimpften mit geschützt. Das ist aber ohne Impfpflicht ein komplett unrealistisches Szenario.

Beim Personal der Altenpflege, die alle schon impfberechtigt in Prio 1 gewesen wäre, liegt die Impfquote meist nur bei enttäuschenden 50-60%. Selbst unter Ärzten werden die 90% in den meisten Kliniken nicht erreicht.
Und in diesem Personenkreis sind noch relativ wenig Querdenker dabei.

Ich vermute, dass wir in Deutschland bis zum Spätsommer halbwegs problemlos auf knapp unter 60% Impfquote kommen (das wird der Zeitpunkt sein, von dem Spahn spricht, dass dann jedem Erwachsenen in Deutschland ein "Impfangebot" gemacht werden kann) und ab da muss man mit Impfpass und daran gebundenen Impfprivilegien aktiv dafür "werben", dass einige Impfskeptiker sich noch für eine Impfung entscheiden, weil sie anders nicht auf Events oder in den Urlaub kommen.

dr_big
18.04.2021, 22:12
So skeptisch bin ich bei der Impfquote nicht. Wenn die Menschen merken, dass man leichter mit Impfpass in den Urlaub fahren kann, dann werden sich die meisten impfen lassen. Diese Erkenntnis kommt erst nach und nach, aber spätestens im Sommer werden dann alle Schlange stehen. Querdenker sind ja auch nicht zwangsläufig Impfverweigerer, sondern einfach nur aus Prinzip gegen alles was von der Politik kommt. Auch sie werden sich aber ganz schnell impfen lassen, wenn sie einen persönlichen Vorteil davon haben.

Ich schätze, dass Ende Juni bereits 50% geimpft sind.

Was ich unterschlagen habe ist, dass Kinder (noch) nicht geimpft werden können. Da wird sich aber sicher auch noch etwas ändern.

Helmut S
18.04.2021, 22:17
Was denkt ihr, hat ein Impfpass als Voraussetzung für eine Reise für Auswirkungen auf die Freizügigkeit in der EU? Denkt ihr, dass in Zukunft permanente Kontrollen innerhalb der EU bei Grenzübertritten kommen werden?

:Blumen:

TriVet
18.04.2021, 23:03
Denkt ihr, dass in Zukunft permanente Kontrollen innerhalb der EU bei Grenzübertritten kommen werden?
Ich hoffe nein.
Doch fürchte ja.
Man hat hier an der Grenze zu Frankreich in der ersten Welle ja gesehen, wie dünn nur die Decke der europäischen Idee das hässliche Gespenst des nationalismus verhüllt. 😔

welfe
19.04.2021, 06:19
Und man sah in der dritten Welle hier an der Grenze zu Frankreich, wer zuerst die Grenzkontrollen wieder eingeführt hat samt Pflicht zur Vorlage eines negativen PCR-Tests.... Betroffen und belangt übrigens auch Autofahrer (!), die von ihrem deutschen Wohnort zu ihrer deutschen Arbeitsstätte eine Landstraße nutzen, die ein Stück französischen Bodens quert - da saßen sie und kontrollierten.

Helios
19.04.2021, 07:32
Und man sah in der dritten Welle hier an der Grenze zu Frankreich, wer zuerst die Grenzkontrollen wieder eingeführt hat samt Pflicht zur Vorlage eines negativen PCR-Tests....

ähhh ähhhh ähhhh - die Griechen haben seit 15.6.2020 die Landgrenzen zu, außer über Prochmanos/Bulgarien kommt man nirgends rein. Dazu muss man sich mit dem Passenger Lokator anmelden, am Tag der Einreise erhält man einen Q-Drecks-Quatsch-Kot, den man bei Einreise vorzeigen muß - negativer PCR-Test in englischer Sprache mit Nr. des Reisepasses ist selbstverständlich.

Was macht man wie ich, der kein Mobile-Smart-Phone hat???

Bekäme ich einen Impfausweis, ohne dem anderen Gerödel, dann wäre der Deal gepiekst.

keko#
19.04.2021, 08:15
Was denkt ihr, hat ein Impfpass als Voraussetzung für eine Reise für Auswirkungen auf die Freizügigkeit in der EU? Denkt ihr, dass in Zukunft permanente Kontrollen innerhalb der EU bei Grenzübertritten kommen werden?

:Blumen:

Kommt drauf an..... :) Falls wir in den nächsten Monaten und Jahren in den nationalen Populationen durch neue Mutationen weitere Pandemien erleben werden, dann halte ich temporäre Grenzschließungen und dauerhafte -kontrollen für sehr wahrscheinlich. Kontrollen dann auch auf Basis eines digitalen Impfpasses. Falls sich Corona in den nächsten Monaten wieder "verläuft", dann eher nicht.
:Blumen:

TriVet
19.04.2021, 08:55
Und man sah in der dritten Welle hier an der Grenze zu Frankreich, wer zuerst die Grenzkontrollen wieder eingeführt hat samt Pflicht zur Vorlage eines negativen PCR-Tests.... Betroffen und belangt übrigens auch Autofahrer (!), die von ihrem deutschen Wohnort zu ihrer deutschen Arbeitsstätte eine Landstraße nutzen, die ein Stück französischen Bodens quert - da saßen sie und kontrollierten.

et voila.:(
dergleichen ressentiments auf der anderen seite des rheins, dort klagen die franzosen den deutschen kontrollwahn.
es sind immer die anderen. ist ja auch leicht, denen die schuld zu geben:( :(

Helmut S
19.04.2021, 08:57
Kommt drauf an..... :) Falls wir in den nächsten Monaten und Jahren in den nationalen Populationen durch neue Mutationen weitere Pandemien erleben werden, dann halte ich temporäre Grenzschließungen und dauerhafte -kontrollen für sehr wahrscheinlich. Kontrollen dann auch auf Basis eines digitalen Impfpasses. Falls sich Corona in den nächsten Monaten wieder "verläuft", dann eher nicht.
:Blumen:

... und man liest ja auch, dass man sich jährlich Impfen lassen werden muss, weil wohl der Immunstatus nachlässt. Will sagen, es entstehen laufend "Ungeimpfte" wenn man nicht die weltweite Impfkampagne weiter durchzieht. Gut, andererseits: Das gab es schon immer, dass man in gewisse Länder nicht einreisen durfte ohne bestimmte Impfungen ... aber innerhalb der EU .... :Blumen:

merz
19.04.2021, 09:40
Gassen (KBV) meint mit steigender Verfügbarkeit entfiele am besten im Mai die Impfpriorisierung bei Imofung durch niedergelassene Ärzte:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kassenaerzte-ueber-corona-impfung-priorisierung-ab-mai-ueberfluessig-17299613.html

m.

keko#
19.04.2021, 09:52
... und man liest ja auch, dass man sich jährlich Impfen lassen werden muss, weil wohl der Immunstatus nachlässt. Will sagen, es entstehen laufend "Ungeimpfte" wenn man nicht die weltweite Impfkampagne weiter durchzieht. Gut, andererseits: Das gab es schon immer, dass man in gewisse Länder nicht einreisen durfte ohne bestimmte Impfungen ... aber innerhalb der EU .... :Blumen:

Keine Ahnung wie das alles wird....
Falls im Laufe der Jahre verschiedene Mutanten 1..m im Umlauf sind und es dazu verschiedene Impfstoffe 1...i gibt, dann ist das ein klassisches Aufgabenfeld für elektronische Massenverarbeitung. Aber bei mir gehen bei so was immer komplett die Pferde durch. Ich sehe die Algorithmen vor mir und die Schnittstellen, um das Navigationssystem mit dem elektronischen Impfpass zu koppeln und viele Dinge mehr :Cheese:

crazy
19.04.2021, 10:24
Kommt drauf an..... :) Falls wir in den nächsten Monaten und Jahren in den nationalen Populationen durch neue Mutationen weitere Pandemien erleben werden, dann halte ich temporäre Grenzschließungen und dauerhafte -kontrollen für sehr wahrscheinlich. Kontrollen dann auch auf Basis eines digitalen Impfpasses. Falls sich Corona in den nächsten Monaten wieder "verläuft", dann eher nicht.
:Blumen:

Die IATA beginnt schon damit:

https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/airlines-wollen-eigene-impfnachweis-apps-anwenden-a-858ec8f4-6780-475a-96c7-049c3acd5bd9

TriVet
19.04.2021, 10:26
die mit AZ erstgeimpften insbesondere u60 sollen ja mit mRNA die zweitimpfung bekommen.
nicht zuletzt aus egoistischen interessen die frage:
ist das nicht evtl. sogar die beste kombi, da die immunantwort sich dann beim zweiten mal nicht auch noch (als quasi-nebenschauplatz) mit dem vektor beschäftigen muss?

keko#
19.04.2021, 10:59
Die IATA beginnt schon damit:

https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/airlines-wollen-eigene-impfnachweis-apps-anwenden-a-858ec8f4-6780-475a-96c7-049c3acd5bd9

Ist natürlich genial, wenn private Wirtschaftsunternehmen, die man demokratisch nicht wählen kann, staatliche Aufgaben übernehmen.

tandem65
19.04.2021, 11:26
Ist natürlich genial, wenn private Wirtschaftsunternehmen, die man demokratisch nicht wählen kann, staatliche Aufgaben übernehmen.

Du willst das Hausrecht der Airlines beschneiden?
Du kannst eine Airline für ungeimpfte machen. Steht Dir frei!
Ich möchte auch meinen, daß es da um möglichst schnelle Rückkehr zum regelmässigen Flugbetrieb geht
Wie ich schon mehrfach schrieb, ich lasse schon lange niemanden mehr in den Laden. Obwohl es mir jetzt längere Zeit gestattet war.
Genauso kann ich dann auch geimpfte mit E-Impfpaß reinlassen und ungeimpfte darf ich an der Türe bedienen.
Wo ist Dein Problem?

keko#
19.04.2021, 11:45
Du willst das Hausrecht der Airlines beschneiden?
Du kannst eine Airline für ungeimpfte machen. Steht Dir frei!
Ich möchte auch meinen, daß es da um möglichst schnelle Rückkehr zum regelmässigen Flugbetrieb geht
Wie ich schon mehrfach schrieb, ich lasse schon lange niemanden mehr in den Laden. Obwohl es mir jetzt längere Zeit gestattet war.
Genauso kann ich dann auch geimpfte mit E-Impfpaß reinlassen und ungeimpfte darf ich an der Türe bedienen.
Wo ist Dein Problem?

Wenn du an deinem Fahrradgeschäft stehst und mich kontrollierst und meinem Impfpass kontrollierst, den mir Stadt Stuttgart oder die Bundesrepublik Deutschland erstellt hat, habe ich damit kein Problem. Das würde ich evt. genauso machen.

Wenn du (als Privatmann und Unternehmer) aber deinen eigenen Impfpass erstellst und Zugriff auf meine Daten hast, dann habe ich damit ein Problem.

Superpimpf
19.04.2021, 11:58
die mit AZ erstgeimpften insbesondere u60 sollen ja mit mRNA die zweitimpfung bekommen.
nicht zuletzt aus egoistischen interessen die frage:
ist das nicht evtl. sogar die beste kombi, da die immunantwort sich dann beim zweiten mal nicht auch noch (als quasi-nebenschauplatz) mit dem vektor beschäftigen muss?

IMHO ja (habe in der Familie auch einige wo die Kombi wohl so ein wird).
Durchaus geübte Kritik an Vektorimpfstoffen ist ja, dass das Immunsystem auch auf den Trägerviruse reagiert und diesen deswegen bei der 2. Impfung schon effizient bekämpft und die Wirkung der Impfung damit mehr oder weniger deutlich nachlässt.

Super-Deswegen gab es, abseits von Kritik, auch Lob für Sputnik V, da der für erst und zweit Impfung verschiedene Träger benutzt-pimpf

LidlRacer
19.04.2021, 11:59
Wenn du (als Privatmann und Unternehmer) aber deinen eigenen Impfpass erstellst und Zugriff auf meine Daten hast, dann habe ich damit ein Problem.

Hast Du den Spiegel Artikel gelesen?
Angeblich haben die Fluggesellschaften keinen Zugriff auf die Daten.

sportfanatiker
19.04.2021, 12:46
Ich lasse mich auf jeden Fall impfen, sobald ich die Chance dazubekomme. Glücklicherweise bin ich bis jetzt von dem Virus verschont geblieben. Allerdings hat es einige Freunde und Familienmitglieder erwischt, die, trotz durchweg sportlichen Lebensstils, sehr schwere Verläufe erlebt haben. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Impfung verheerendere Auswirkungen haben kann...

crazy
19.04.2021, 12:56
Wenn du an deinem Fahrradgeschäft stehst und mich kontrollierst und meinem Impfpass kontrollierst, den mir Stadt Stuttgart oder die Bundesrepublik Deutschland erstellt hat, habe ich damit kein Problem. Das würde ich evt. genauso machen.

Wenn du (als Privatmann und Unternehmer) aber deinen eigenen Impfpass erstellst und Zugriff auf meine Daten hast, dann habe ich damit ein Problem.

Deutsche Nutzer diverser, zufällig herausgesuchter Nutzer:

Payback >30Mio
Facebook >32Mio
DeutschlandCard 20Mio

Der Allgemeinheit wird es vollkommen egal sein, ob ihre Daten nun auch dem 5ten, 6ten oder 7ten Portal zur Verfügung stehen.

Spannend ist natürlich der Part, dass ein potentiell fundamentales System wie Flugreisen nur dem erlauchten Kreis jener, die ihre Daten freigeben, zur Verfügung steht.

dr_big
19.04.2021, 12:59
Das kommt alles davon, dass man die Mitarbeiter abgeschafft hat und die Fluggäste an Automaten einchecken lies. Dummerweise kann ein Automat aber keinen Papierimpfpass lesen, jetzt haben die Airlines ein Problem. Mein 90jähriger Schwiegervater wird sich aber sicher kein Smartfone anschaffen, damit die Airline ihren elektronischen Impfpass platzieren kann.

keko#
19.04.2021, 13:46
Deutsche Nutzer diverser, zufällig herausgesuchter Nutzer:

Payback >30Mio
Facebook >32Mio
DeutschlandCard 20Mio

Der Allgemeinheit wird es vollkommen egal sein, ob ihre Daten nun auch dem 5ten, 6ten oder 7ten Portal zur Verfügung stehen.....

Ja genau, das ist das gängige Argmument: Ich nutz doch Facebook sowieso schon. :)
Interessant wird es dann, wenn diese Dienste privatwirtschaftlicher Unternehmen, die nicht demokratisch wählbar sind und das eine oder andere mal scheinbar straff organisiert sind, nicht mehr freiwillig sind.
Corona fördert die Digitalisierung, was wiederum den Digitalriesen in die Karten spielt. Amazon verkauft ja nicht nur Bücher, sondern bietet mit AWS Dienste an, die z.T. nicht nur genial sind, sondern für staatlichen Entwicklungen technologisch gar nicht mehr zu erreichen sind.

Da tut sich gerade ziemlich viel.... "Schaun mer mal, dann sehn mer scho" ;)

JENS-KLEVE
19.04.2021, 20:34
Offtopic:

Die junge Frau von der ich hier mal erzählt hatte (Schwester meiner Trauzeugin) ist am Wochenende kurz nach ihrem 25. Geburtstag in der Duisburger Klinik verstorben. Meine Frau sagt, dass es entgegen erster Vermutungen keinen Zusammenhang mit Impfen gab, daher Offtopic. Da es aber einige interessierte, wollte ich es trotzdem kurz berichten.

TakeItEasy
19.04.2021, 21:10
Nochmals kurz zu den Thrombosen, speziell in Verbindung mit Astrazeneca, insbesondere die Frage an @Hafu: Inzwischen heißt es doch, dass die (Sinusvenen)Thrombosen als Nebenwirkung bei allen Impfstoffen gleichhäufig auftritt. Wieso ist das aber erst so richtig bei Astrazeneca publik geworden?

FMMT
19.04.2021, 21:15
Offtopic:

Die junge Frau von der ich hier mal erzählt hatte (Schwester meiner Trauzeugin) ist am Wochenende kurz nach ihrem 25. Geburtstag in der Duisburger Klinik verstorben. Meine Frau sagt, dass es entgegen erster Vermutungen keinen Zusammenhang mit Impfen gab, daher Offtopic. Da es aber einige interessierte, wollte ich es trotzdem kurz berichten.

Sehr schade und traurig. Mein Beileid:Blumen:

Hafu
19.04.2021, 23:09
Nochmals kurz zu den Thrombosen, speziell in Verbindung mit Astrazeneca, insbesondere die Frage an @Hafu: Inzwischen heißt es doch, dass die (Sinusvenen)Thrombosen als Nebenwirkung bei allen Impfstoffen gleichhäufig auftritt. Wieso ist das aber erst so richtig bei Astrazeneca publik geworden?

Das wäre mir neu. Quelle? Die Sinusvenenthrombose hängt mutmaßlich als Autoimmunreaktion mit der zusätzlichen Reaktion des Immunsystems auf das Vectorvirus zusammen. Es ist keine ganz große Überraschung, dass beim ähnlich gebauten J&J -Impfstoff Sinusvenenthrombosen aufgetreten sind, aber sie scheinen seltener zu sein als bei Astra Zeneca.

Bei den mRNA-Impfstoffen( Biontech, Moderna) gab es zwar auch schon Einzelfallberichte über Thrombozytopenie, aber diese Fälle waren extrem selten. meines Wissens nach in der besonders gefährdeten Gruppe der unter 50'jährigen mindestens 10mal seltener als bei AZ. Bei den mRNA-Impfstoff gibt es kein Vectorvirus, dementsprechend läuft die Immunreaktion nach einer solchen Impfung deutlich anders ab.

Superpimpf
20.04.2021, 09:09
H
Damit ich mir nicht dauernd einen "abklicke "

Genauso lief es hier auch. Einfach regelmäßig F5 drücken und dann schnell sein bzw. bei mir war es so, dass ein Freund mir geschrieben hat, dass er gerade einen Termin bekommen hat und ich bin sofort an den Rechner um mir einen zu holen.

Super-Hat sich angefühlt wie (die mir aufgrund meines Alters nicht Bekannte) Nachricht von verfügbaren Bananen in der ehemaligen DDR :Cheese:pimpf

FMMT
20.04.2021, 09:12
Hallo Zusammen,

seit gestern kann ich mir auch einen Impftermin beantragen.

Auf der Homepage habe ich zigmal ohne Erfolg die Beantragung angeklickt.
Es kommt dann ständig der folgende Text:

"Es wurden keine freien Termine in Ihrer Region gefunden. Bitte probieren Sie es später erneut.

Sobald genügend Impfstoff und die entsprechenden Kapazitäten vorhanden sind, werden die Impfzentren weitere Termine einstellen. "

Damit ich mir nicht dauernd einen "abklicke " und den obigen Text lesen muss, hätte ich diesbezüglich folgende Frage: :)

Muss ich mit der Beantragung solange warten, bis in den Medien oder auf der Corona-BaWü-Homepage mitgeteilt wird, dass genügend Impfstoff vorhanden ist.

Ich hoffe , dass meine Frage nicht allzu dumm ist....:o

Viele Grüße.

Hippoman :cool:


Wir können alles außer Hochdeutsch und Impftermine vergeben:dresche :Lachanfall:

Hast Du schon deinen Berechtigungscode?
Danach gilt Probieren und viel Glück. Nach Mitternacht und am Wochenanfang morgens sollten die besten Chancen sein.

TobiBi
20.04.2021, 09:36
Wir können alles außer Hochdeutsch und Impftermine vergeben:dresche :Lachanfall:

Hast Du schon deinen Berechtigungscode?
Danach gilt Probieren und viel Glück. Nach Mitternacht und am Wochenanfang morgens sollten die besten Chancen sein.

Mir wurde auch gesagt, dass die neuen Terminee in Ba-Wü nach Mitternacht eingestellt werden würden und man zwischen 0 und 2 Uhr die größten Chancen hätte.

Meine Schwägerin hat es schon mehrmals erfolglos versucht, eine Freundin aus dem Ort hat es gleich auf den ersten Versuch geschafft.

Vielleicht werden auch die IP Adressen per Zufallsprinzip geblockt oder sowas...;)

Matthias75
20.04.2021, 09:37
Den Berechtigungscode möchte ich ja beantragen und es kommt ständig der Text, den ich postete.
Ich war mir nicht sicher , ob es momentan überhaupt was bringt, den Berechtigungscode weiter zu beantragen, wenn sowieso kein Impfstoff vorhanden ist.

@Superpimpf
Der Vergleich mit den Bananen in der früheren DDR war gut...:Lachanfall:

Viele Grüße.

Hippoman :cool:

Wenn man einen Vermittlungscode hat (habe gerade den alten Code, den ich für meine Eltern beantragt hatte, ausprobiert), kommt man auf die Terminvergabeseite und bekommt dann die Nachricht:

"Derzeit stehen leider keine Termine zur Verfügung.

Die Impfzentren stellen regelmäßig neue Termine ein. Bitte prüfen Sie zu einem späteren Zeitpunkt mit Hilfe Ihres Vermittlungscodes, ob wieder Termine zur Verfügung stehen"

Hast du mal ein anderes Impfzentrum ausprobiert? Bekannte von mir sind auch von Freiburg nach Lahr gefahren. Dort ist aktuell auch eine Registrierung möglich. Vorsicht: Die Codes sind jeweils nur für das jeweils ausgewählte Impfzentrum gültig!

M.

GreatPanther
20.04.2021, 10:07
https://www.fr.de/wissen/suedafrikanisch-variante-b1351-israel-coronavirus-impfung-astrazeneca-studie-antigenerbsuende-90451034.html

Tja.......wie von einigen renommierten Wissenschaftlern bereits kommuniziert, jetzt kommen die ersten Meldungen, dass Geimpfte sich achtmal so häufig wie Ungeimpfte mit der südafrikanischen Variante angesteckt haben.

not good

merz
20.04.2021, 10:08
Der FR Artikel ist grob falsch und versteht die Studien nicht, war hier auch schon Thema

m.

GreatPanther
20.04.2021, 10:10
oh das hatte ich dann wohl überlesen.

TakeItEasy
20.04.2021, 10:27
Das wäre mir neu. Quelle? Die Sinusvenenthrombose hängt mutmaßlich als Autoimmunreaktion mit der zusätzlichen Reaktion des Immunsystems auf das Vectorvirus zusammen. Es ist keine ganz große Überraschung, dass beim ähnlich gebauten J&J -Impfstoff Sinusvenenthrombosen aufgetreten sind, aber sie scheinen seltener zu sein als bei Astra Zeneca.

Bei den mRNA-Impfstoffen( Biontech, Moderna) gab es zwar auch schon Einzelfallberichte über Thrombozytopenie, aber diese Fälle waren extrem selten. meines Wissens nach in der besonders gefährdeten Gruppe der unter 50'jährigen mindestens 10mal seltener als bei AZ. Bei den mRNA-Impfstoff gibt es kein Vectorvirus, dementsprechend läuft die Immunreaktion nach einer solchen Impfung deutlich anders ab.

Danke für Deine Antwort. Inzwischen hat sich die Welt etwas weiter gedreht, siehe Thrombose-Fälle auch bei Biontech: So reagiert der Hersteller (https://www.praxisvita.de/thrombose-faelle-bei-biontech-so-reagiert-der-hersteller-studie-oxford-astrazeneca-19767.html)

crazy
20.04.2021, 12:08
Danke für Deine Antwort. Inzwischen hat sich die Welt etwas weiter gedreht, siehe Thrombose-Fälle auch bei Biontech: So reagiert der Hersteller (https://www.praxisvita.de/thrombose-faelle-bei-biontech-so-reagiert-der-hersteller-studie-oxford-astrazeneca-19767.html)

Da ich das gerade täglich mache, hier mal der Abstract
(s.a. meine Anmerkungen unten!)

https://osf.io/a9jdq/

Unter Verwendung einer Gesundheitsdatenbank schätzten wir die absolute Inzidenz an Sinusvenenthrombosen in den zwei Wochen nach

einer COVID-19-Diagnose (513.284 Personen)
oder einer Influenza (172.742 Personen)
oder Geimpften mit Biontech bzw Moderna (489.871 Personen).

Die Inzidenz der Sinusvenenthrombosen betrug

39,0 pro Million Menschen nach COVID-19 Diagnose (95% CI, 25.2–60.2)
0,0 pro Million Menschen nach Influenza (95% CI 0.0–22.2)
4,1 pro Million Menschen nach Impfung Biontech/Moderna (95% CI 1.1–14.9)
5,0 pro Million Menschen nach Impfung AstraZeneca (95% CI 4.3–5.8)*
0,41 pro Million Menschen im gesamten Gesundheitsdatennetzwerk

*Schätzung der European Medicines Agency

Die relativen Risiken waren ähnlich, wenn eine breitere Definition von Sinusvenenthrombosen verwendet wurde.

Die Inzidenz von Pfortaderthrombosen (Leber) wurde in diesen Gruppen ebenfalls untersucht.

Für Pfortaderthrombosen betrug die Inzidenz
436,4 pro Million Menschen nach COVID-19
98,4 nach Influenza
44,9 nach Impfung.

Labortestergebnisse, die in einer Untergruppe der COVID-19-Patienten verfügbar waren, liefern vorläufige Hinweise auf
- erhöhte D-Dimere (Thrombosenanzeiger)
- erniedrigtes Fibrinogen (gestörte Blutgerinnung, kann zB durch COVID-Behandlung entstehen)
- eine erhöhte Rate an Thrombozytopenie in den Sinusvenenthrombosen- und Pfortaderthrombosen-Gruppen.
Die Sterblichkeit (dieser Untergruppe) lag bei knapp 20%.


Der Abstract wurde von mir so umgeschrieben und aufbereitet, dass er besser verständlich ist. Was auffällig ist:

- sehr enges Konfidenzintervall für die AstraZeneca-Fälle (spricht sehr für die Präzision der Schätzung)
- sehr breites Konfidenzintervall für Biontech bzw Moderna (spricht gegen die Präzision der Schätzung)
- COVID-19 ist in jedem Fall um mind. den Faktor 10 schlechter, und hier werden nur Thrombose-bezogene Risiken untersucht. COVID-19 als Multiorganerkrankung verursacht erheblich mehr Schaden.

Was ich persönlich als Defizit der Studie sehe: Es fehlt eine geschlechts- und alterspezifische Differenzierung.
Das Risiko von AstraZeneca ist, rein auf Frauen unter 60 bezogen, zB erheblich höher- auf die Gesamtpopulation aller Geimpften (jedes Alter, m+w), liegt es 'nur' bei 5/mio.
Ist einer der beiden mRNA-Vakzine nun für die Gesamtpopulation gleichermaßen riskant, das wäre in Anbetracht der Pandemie ein akzeptables* Risiko, oder wirkt es sich in höherem Maße geschlechts- und/oder altersspezifisch aus?

*meine Ansicht, diskutabel

Weiterhin ist es ein Preprint, peer review steht noch aus.

Hafu
20.04.2021, 13:28
...

Was ich persönlich als Defizit der Studie sehe: Es fehlt eine geschlechts- und alterspezifische Differenzierung.
Das Risiko von AstraZeneca ist, rein auf Frauen unter 60 bezogen, zB erheblich höher- auf die Gesamtpopulation aller Geimpften...

Die Alters- und Geschlechtsdifferenzierung ist der absolut entscheidende Punkt!

Wenn tödliche Nebenwirkungen in einer Gruppe auftreten, die ein nur sehr geringes Sterberisiko bei Covid18 hat, dann sind derartige Nebenwirkungen komplett anders zu bewerten, als schwere Nebenwirkungen bei Menschen älteren Jahrganges, die ein gravierendes Risiko haben, bei einer Covid-19-Erkrankung zu versterben oder einen sehr schweren Verlauf zu erleiden.

Seit mehreren Wochen werden bei jungen Frauen in Deutschland ausschließlich mRNA-Impfstoffe verimpft. Wenn es da in einer vergleichbaren Häufigkeit zu Sinusvenenthrombosen kommen würde wie bei Astra-Zeneca (Risiko lag je nach Land bei 1:30000 bis 1:50000, also viel höher als das auf die gesamte impfkohorte hinuntergerechnete Thromboserisiko aus dem Paper) , wäre das längst zum Paul-Ehrlich-Institut und auch in die Tagespresse durchgedrungen.

Todesfälle nach Impfungen in dieser Altersgruppe erregen stets viel Aufsehen.

carolinchen
20.04.2021, 14:01
Ich habe meinen Termin Mittwochs um 6:20 Uhr gemacht.

hanse987
21.04.2021, 01:04
Interessant wie sich die Anmeldeprozedere unterscheiden. Bei uns in Bayern kann sich jeder schon für Impfung anmelden und gibt direkt die Daten ein, die einen in eine der Gruppen einteilt. Wenn man dran ist kommt eine SMS und E-Mail, mit dem Hinweis dass man sich einen Termin im Portal auswählen kann. Ältere wurden alternativ Angerufen, dass sie dran sind.

Ich muss mich die nächsten Tage auch mal um einen Termin kümmern. Ich werds warscheinlich beim Hausarzt machen lassen. Ich bin zumindest dort schon mal vorgemerkt. Mal schauen was mir morgen die Uniklink in Verbindung mit meiner Vorerkrankung für einen Impfstoff empfiehlt.

qbz
21.04.2021, 05:27
In Berlin haben die Grünen im Senat eine Vorbestellung für Sputnik V, falls eine Zulassung durch die EU erfolgt, aus politischen Gründen blockiert. Andere Bundesländer (Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern u.a. haben bisher eine solche aufgegeben.) .
https://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-um-sputnik-v-und-spd-stinksauer-gruene-blockieren-russen-impfstoff-fuer-berliner/27115282.html

Hafu
21.04.2021, 06:24
In Berlin haben die Grünen im Senat eine Vorbestellung für Sputnik V, falls eine Zulassung durch die EU erfolgt, blockiert. Andere Bundesländer (Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern u.a. haben bisher eine solche aufgegeben.) .
https://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-um-sputnik-v-und-spd-stinksauer-gruene-blockieren-russen-impfstoff-fuer-berliner/27115282.html

Richtig so.:Blumen:

Die "Bestellung" von Sputnik-V durch Söder war ein schwerwiegender politischer Fehler, der Söder im Falle einer Kanzlerkandidatur noch auf die Füße gefallen wäre.

Sputnik V ist trotz aller Verfahrensererleichterung himmelweit von einer EMA-Zulassung entfernt, da Russland bis jetzt wichtige Studiendaten nicht an die EMA zur Nachprüfung zu liefern imstande war.

Tschechien hat erst vor wenigen Wochen eine von Russland erhaltene Sputnik-V-Charge zurückgegeben wegen erheblicher Qualitätsmängel.

Die Vermarktung von Sputnik-V durch eine staatlich gelenkte Agentur entspricht einer White-Washing-Strategie der Russischen Regierung. Neben dem menschenrechtswidrigen Umgang von Putin mit Nawalny muss man auch das aktuelle militärische Vorgehen Russlands in der Ostukraine im Blick haben.

Wenn es irgendwann eine EU-Zulassung für Sputnik-V gäbe, dann müsste man erst Produktionskapazitäten für diesen Impstoff aufbauen, über die Russland selbst erstaunlicherweise nur in sehr geringem Umfang verfügt, so dass bislang erst ein sehr kleiner Teil der Russischen Bevölkerung geimpft werden konnte, (https://www.dw.com/en/is-sputnik-v-vaccine-safe/a-57219314)obwohl der Impfstoff in Russland schon über ein halbes Jahr lang zugelassen ist. Bis Sputnik-V dann evt. verfügbar wäre, ist der EU-Markt schon absehbar überschwemmt von Biontech, Moderna, AZ und J&J.

merz
21.04.2021, 07:09
Vorabmeldung, Daten komme wohl heute oder morgen, Details fehlen - bei ca. 74.000 Krankenhausaufnahmen mit Covid in UK waren genau 32 geimpft .....
(Und UK betont ja die Erstimpfung stark und hat früh mit B.1.1.7 zu tun)
Details wie Erhebungszeitraum (09.20-03.21?/ Impfstart 12.20) fehlen noch, wie auch Abstand zur Impfung etc. - aber erstmal wow, oder?

https://www.msn.com/en-gb/health/medical/exclusive-just-32-people-in-hospital-with-covid-after-having-vaccination/ar-BB1fRxKr



m.

qbz
21.04.2021, 08:19
Richtig so.:Blumen:
........


Begründet wurde die Ablehnung der grünen Fraktion nicht mit mangelhaften Zulassungsunterlagen, sondern rein politisch. Ich halte das für verfehlt, zumal die EU selbst täglich an ihren Aussengrenzen nach Kriterien der UNO Menschenrechtsverletzungen begeht, wozu bei den Grünen wegen der Wahlen gerade auffälliges Schweigen herrscht.

Was die Menge der Corona-Impfstoffe angeht: Weltweit fehlt es an Impfstoffen und je schneller, je mehr, desto besser für die Pandemiebekämpfung. Ungarn hat z.B. schon 29 % der Bevölkerung geimpft, weil dort u.a. Sputnik V zugelassen ist, Serbien auch. Deutschland hängt weit hinterher. Sputnik V mit Hinblick auf kommende Lieferungen generell als überflüssig darzustellen, verstehe ich nicht bzw. kann nur politisch motiviert sein, weil bis die Lieferungen eintreffen, jeden Monat Menschen an Covid 19 infolge des Impfstoffmangels sterben. Und was der Rückruf verunreinigter Chargen betrifft, das soll auch schon bei westlichen Herstellern vorgekommen sein.

Report zu Sputnik V in the Lancet (https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)00234-8/fulltext)
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)00191-4/fulltext

pepusalt
21.04.2021, 10:34
Die Alters- und Geschlechtsdifferenzierung ist der absolut entscheidende Punkt!

Nicht das ich wieder falsch verstanden werde:
Ich bin absolut für eine Alters- und Geschlechtsdifferenzierung bei der Verteilung der verschiedenen Impfstoffe (Bsp. Biontec und AZ).
Ich hatte mich damals nur gewehrt AZ (teils auch ohne Alters- und Geschlechtsdifferenzierung) als gefährlich zu brandmarken. Das führte ja dazu dass AZ teils schon weggeworfen werden musste, weil Leute wirklich ohne zur A&G-Differenzierung dazuzugehören, sich komplett weigerten und die Orga bei Verimpfungen komplett durcheinander brachten.

Dazu:

Risiko von Nebenwirkungen
Ciesek hält Gefahr durch Impfung für überschätzt
Virologin Sandra Ciesek kritisiert, dass das Risiko von Nebenwirkungen durch eine Impfung in Deutschland überbewertet wird. Sogar junge Menschen seien doppelt so gefährdet, auf einer Intensivstation zu landen. (https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-sandra-ciesek-haelt-gefahr-durch-impfung-fuer-ueberschaetzt-a-595170ef-544f-486d-b2c7-ba52e74463f4)
SPON

Ciesek wies auf einen »Risiko-Rechner« der Universität Cambridge in England hin. Der vergleicht für bestimmte Altersgruppen, wie groß das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung ist und wie hoch das Risiko ist, nach einer Impfung mit AstraZeneca eine solche Thrombose zu bekommen. Die Berechnung zeige klar, »dass der Impfstoff bei Weitem sicherer ist als das Risiko einer Covid-19-Infektion«, so Ciesek

Hippoman
21.04.2021, 10:42
Interessant wie sich die Anmeldeprozedere unterscheiden. Bei uns in Bayern kann sich jeder schon für Impfung anmelden und gibt direkt die Daten ein, die einen in eine der Gruppen einteilt. Wenn man dran ist kommt eine SMS und E-Mail, mit dem Hinweis dass man sich einen Termin im Portal auswählen kann. Ältere wurden alternativ Angerufen, dass sie dran sind.

Ich muss mich die nächsten Tage auch mal um einen Termin kümmern. Ich werds warscheinlich beim Hausarzt machen lassen. Ich bin zumindest dort schon mal vorgemerkt. Mal schauen was mir morgen die Uniklink in Verbindung mit meiner Vorerkrankung für einen Impfstoff empfiehlt.

Hi,

wieviel mal ich die Terminbuchung angeklickt habe, weiss ich nicht...
So langsam tut der Finger weh...

Jedesmal kommt folgender Vermerk:
"Die Termine sind reserviert für 09 min 48s

Derzeit stehen leider keine Termine zur Verfügung.

Die Impfzentren stellen regelmäßig neue Termine ein. Bitte prüfen Sie zu einem späteren Zeitpunkt mit Hilfe Ihres Vermittlungscodes, ob wieder Termine zur Verfügung stehen. "

Ich komme mir gerade total verarscht vor, weil ich noch was wichtigeres (meine Arbeit z.B) zu tun habe, als mir vergebens ein Impftermin zu besorgen, der wahrscheinlich grad'ein Lotteriespiel ist...

Viele Grüße.

Hippoman :cool:

pepusalt
21.04.2021, 10:44
Begründet wurde die Ablehnung der grünen Fraktion nicht mit mangelhaften Zulassungsunterlagen, sondern rein politisch.

Zwar als zweiten Punkt, aber mit der fehlenden Zulassung indirekt auch die mangelhaften Zulassungsunterlagen:

kritisierten die Grünen, dass der Vektorimpfstoff nicht zugelassen sei.

Wenn ich das richtig verstanden habe kann Sputnik eh erst (rein zulassungstechnisch, herstellungstechnisch und logistisch) realistisch da sein, wenn mit den anderen Impfstoffen wahrscheinlich die Impfwilligen ziemlich durchgeimpft sein werden.

der Vertragsabschlus Söders und der anderen paar Bundesländer ist somit eh ein Schuß in den Ofen, populistisch und nicht durchdacht.

TriVet
21.04.2021, 10:53
wieviel mal ich die Terminbuchung angeklickt habe, weiss ich nicht...
So langsam tut der Finger weh...

Durchhalten!

Einfach zu jeder Tages- und Nachtzeit probieren.
War bei mir auch so, der Versuche waren Legion. Aber irgendwann klappt es.:Blumen:

qbz
21.04.2021, 11:07
Zwar als zweiten Punkt, aber mit der fehlenden Zulassung indirekt auch die mangelhaften Zulassungsunterlagen:

Wenn ich das richtig verstanden habe kann Sputnik eh erst (rein zulassungstechnisch, herstellungstechnisch und logistisch) realistisch da sein, wenn mit den anderen Impfstoffen wahrscheinlich die Impfwilligen ziemlich durchgeimpft sein werden.

der Vertragsabschlus Söders und der anderen paar Bundesländer ist somit eh ein Schuß in den Ofen, populistisch und nicht durchdacht.

Wir haben auch bei allen anderen Impfstoffen jeweils lange vor der offiziellen Zulassung vorbestellt, nur Sputnik V blieb von Anfang an ausserhalb der Vertragsverhandlungen der EU. Der jetzige Impfstoffmangel besteht doch gerade darin, dass die EU viel zu spät vorbestellt hat, weil die Firmen ihre Produktion aufbauen müssen. Das gilt natürlich auch für Sputnik V, wo die Grünen jetzt sogar erst die Zulassung bis zur Vorbestellung abwarten wollen. Man macht sich unglaubwürdig, wenn man sagt, man solle mit der Bestellung auf die Zulassung warten, weil das nie passiert ist.

Je mehr Firmen mit guten Impfstoffen im Angebot verfügbar, desto kleiner wäre auf Dauer die Abhängigkeit von einzelnen Pharmakonzernen, vor allem, wenn man in die Zukunft denkt, wo evtl. weitere Produkte folgen müssen wegen der Mutationen. Soweit ich sehe, gibt es aber bisher aktuell nur 2 Vektorimpfstoffe in DE, Astra Zeneca und Johnson, quasi monopolisiert. Blieben wegen der Vorbestellungen zuviel Vakzine übrig, weltweit gäbe es genug Abnehmer.

TriVet
21.04.2021, 11:21
Heute die geilste Pro-Sputnik-Begründung überhaupt gehört:
Die Russen sind so gut mit Nervengiften, da sind ein paar Impfstoffe nur Fingerübungen dagegen...:Lachanfall:

Ja, ich weiß. Aber ich wollte mir den Gag nicht entgehen lassen.;) :Cheese:

Helmut S
21.04.2021, 11:23
Je mehr Firmen mit guten Impfstoffen im Angebot verfügbar, desto kleine wäre auf Dauer die Abhängigkeit von einzelnen Pharmakonzernen, vor allem, wenn man in die Zukunft denkt, wo evtl. weitere Produkte folgen müssen wegen der Mutationen. Soweit ich sehe, gibt es aber bisher nur 2 Vektorimpfstoffe in DE, Astra Zeneca und Johnson. Bleiben zuviel Vakzine übrig, weltweit gäbe es genug Abnehmer.

Das ist auch m.E. der springende Punkt (neben der Tatsache, dass es sich auch nach meiner Meinung um ein rein politisches Manöver handelt - auch hier stimme ich dir zu) :Blumen:

So wie es aussieht, muss man sich eh jährlich impfen lassen und wie du völlig richtig schreibst, benötigt man weltweit den Impfstoff. Es ist ja ne Pandemie. Sollte man überschüssigen Impfstoff nicht benötigen, kann man den sicher entweder weiterverkaufen oder gar im Rahmen der Entwicklungshilfe einsetzen. By the way: Das täte Deutschland oder auch der EU gut übrigens zu Gesichte stehen finde ich.

Und mal ehrlich: Ein LOI is doch eh kein Ding, dass ist ja kein Vorvertrag, da geht es ja erstmal nicht um Gelder. Das die da überhaupt nen Beschluss fassen wollen/müssen? Das gehört gemacht und fertig. Hat man den als Gesundheitssenatorin überhaupt keine Kompetenz und muss wegen jeder Kleinigkeit fragen?

:Blumen:

Hafu
21.04.2021, 11:46
Begründet wurde die Ablehnung der grünen Fraktion nicht mit mangelhaften Zulassungsunterlagen, sondern rein politisch. Ich halte das für verfehlt, zumal die EU selbst täglich an ihren Aussengrenzen nach Kriterien der UNO Menschenrechtsverletzungen begeht, wozu bei den Grünen wegen der Wahlen gerade auffälliges Schweigen herrscht.

Der Umgang der EU mit Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen ist ein komplett anderes Thema und somit in dieser Argumentationskette ein typisches Strohmannargument.
Es geht hier um Verhandlungen der Stadt Berlin mit russischen Regierungsstellen und da kann man eine völkerrechtswidrige Verurteilung des wichtigsten russischen Oppositionspolitikers und völkerrechtswidrige, gesundheitsgefährdende Haftbedingungen auf gar keinen Fall ignorieren.

Die Haltung der Bundestagsfraktion der Grünen zu illegalen Push-Backs an den EU-Außengrenzen ist im übrigen bislang komplett unmissverständlich, (https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-04/frontex-pushbacks-migranten-deutsche-polizisten-griechenland-bundesregierung-aufklaerung?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google. com%2F) (es gab diesbezüglich mehrere Anfragen grüner Abgeordnete an Regierung und Innenministerium) während Teile der großen Koalition bisher larvieren.

...
Report zu Sputnik V in the Lancet (https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)00234-8/fulltext)
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)00191-4/fulltext

Zu der Lancet-Studie habe ich selbst schon Stellung genommen hier im Forum vor ein paar Monaten. Der Lancet ist ein zu Recht hoch angesehenes Magazin. Allerdings werden bei einem Review-Prozess v. a. die wissenschaftliche Logik und die Gültigkeit angewandter statistischer Methoden geprüft und nicht die Studienprokolle der teilnehmenden Probanden im Detail geprüft, so wie in einem offiziellen Zulassungsprozess bei Arzneimittelbehörden. Und Russland hat es innerhalb mehrerer Wochen nicht geschafft, angeforderte Unterlagen für die Zulassung bei der EMA nachzureichen, was bei einer abgeschlossenen Studie eigentlich keinerlei Problem darstellen sollte.
Alleine das sollte einen langsam misstrauisch werden lassen.

Klugschnacker
21.04.2021, 11:55
Es geht hier um Verhandlungen der Stadt Berlin mit russischen Regierungsstellen und da kann man eine völkerrechtswidrige Verurteilung des wichtigsten russischen Oppositionspolitikers und völkerrechtswidrige, gesundheitsgefährdende Haftbedingungen auf gar keinen Fall ignorieren.

Die Auswirkungen auf die Lage von Nawalny, sowie auf Putins Haltung zu Menschenrechten oder Grenzkonflikten mit Nachbarländern sind vermutlich exakt Null. Auf der anderen Seite stehen konkret gerettete Menschenleben durch den Impfstoff.

Auch das muss man meiner Meinung nach bedenken. Ebenso wie die Tatsache, dass andere, bereits früher verhängte Sanktionen keinerlei erkennbares Ergebnis gebracht haben. So bitter das auch ist.
:Blumen:

Hafu
21.04.2021, 11:56
...Das die da überhaupt nen Beschluss fassen wollen/müssen? Das gehört gemacht und fertig. Hat man den als Gesundheitssenatorin überhaupt keine Kompetenz und muss wegen jeder Kleinigkeit fragen?

:Blumen:

Also einfach mal fünfe gerade sein lassen und den Fall Nawalny und die Art und Weise, wie sich Putin, der lupenreine Demokrat für weitere 12 Jahre per Verfassungsreform " die Macht gesichert hat, ignorieren?

In der Denkart können wir dann auch gleich Nordstream2- fertig bauen und vielleicht kann ja die EU, statt Sputnik mit wertvollen EU-Steuergeldern zu bezahlen auch ein Tauschgeschäft organisieren und die Ost-Ukraine den Russen anbieten. WinWin-Situation für die bedrohte Russisch-stämmige Minderheit dort und die ungeduldig auf Impfstoff wartenden EU-Bürger...:(

Hafu
21.04.2021, 12:03
... Auf der anderen Seite stehen konkret gerettete Menschenleben durch den Impfstoff.
...

Die geretteten Menschenleben sind alles andere als konkret, weil Russland aktuell keinen Impfstoff in der Qualität und Zusammensetzung dem in der Lancet-Studie getesteten Impfstoff liefern kann (Tschechien wartet ja seit Wochen darauf nachdem sie die gelieferten Impfdosen nach Prüfung zurückgeschickt haben) und weil der impfstoff weder eine EU-Zulassung hat, noch mit einer Zulassung innerhalb der nächsten Wochen zu rechnen ist.

Impstoffe und Arzneimittel ohne Zulassung dürfen in unserer Gesellschaft auch nicht (außerhalb von definierten Studien) genutzt werden.

Helios
21.04.2021, 12:04
Zumindest gäbe es dann keine kämpfenden Auseinandersetzungen in der Region.

Solange man sich im Westen aufpludert, gibt man der Ukraine Versprechungen, die man niemals halten kann und befeuert sogar verbal einen Krieg (eigentlich wollte die EU abschrecken, das kann man aber schon lange nicht mehr ernst nehmen).

text ist für eins höher

qbz
21.04.2021, 12:05
Es geht hier um Verhandlungen der Stadt Berlin mit russischen Regierungsstellen ....



Da irrst Du Dich, Hafu, es geht um Verhandlungen mit dem nichtstaatlichen Hersteller von Sputnik V .
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) wollte sich am Dienstag im Kabinett des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) grünes Licht für Verhandlungen mit dem russischen Hersteller holen. ....
Demnach sollte der Senat der Gesundheitsverwaltung „zur Vergrößerung des Impfangebots“ den Auftrag erteilen, „mit Vertriebs- und Herstellungsbeauftragten des Vektorimpfstoffes Sputnik V einen Letter of Intent“ abzuschließen. Darin sollte die „Aufnahme von Verhandlungen (…) für den Kauf von bis zu zwei Millionen Dosen Sputnik V“ vereinbart werden.
(https://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-um-sputnik-v-und-spd-stinksauer-gruene-blockieren-russen-impfstoff-fuer-berliner/27115282.html)

Im Jahr 2020 exportierte DE übrigens Waren im Umfang von ca. 23 Milliarden nach Russland und importierte ca. 20 Milliarden von Russland.

Hafu
21.04.2021, 12:12
...Ebenso wie die Tatsache, dass andere, bereits früher verhängte Sanktionen keinerlei erkennbares Ergebnis gebracht haben. So bitter das auch ist.
:Blumen:

Nawalny ist gestern in eine Krankenstation verlegt worden, obwohl sein Zustand am Tag zuvor noch angeblich "zufriedenstellend" war. Ich bezweifle, dass dies ohne den aufgebauten internationalen Druck passiert wäre.

Ohne Druck wäre Nawalny höchstwahrscheinlich schon nach dem Giftanschlag in einem russischen Krankenhaus verstorben und hätte niemals zur weiteren Behandlung nach Deutschland ausreisen dürfen.

Ohne diesen internationalen Druck hätte sich Russland im Verlauf der letzten Jahre nach der Halbinsel Krim mit Sicherheit auch schon die Ostukraine geschnappt und hätte es nicht nur bei Unterstützung der dortigen Separatisten bewenden lassen. Putin liebt es, die eigene Bevölkerung mit auaßenpolitischen Hegemonialstreben von wirtschaftlichen und innenpolitischen Problemen abzulenken.

Helmut S
21.04.2021, 12:15
Es geht hier um Verhandlungen der Stadt Berlin mit russischen Regierungsstellen und da kann man eine völkerrechtswidrige Verurteilung des wichtigsten russischen Oppositionspolitikers und völkerrechtswidrige, gesundheitsgefährdende Haftbedingungen auf gar keinen Fall ignorieren.


Also einfach mal fünfe gerade sein lassen und den Fall Nawalny und die Art und Weise, wie sich Putin, der lupenreine Demokrat für weitere 12 Jahre per Verfassungsreform " die Macht gesichert hat, ignorieren?

Da is schon was dran. Keine Frage. Ich bin hin- und her gerissen. Das Argument von Arne oben hat ja auch was.

Die Argumentation mit Nordstream-2 als Analogie sehe ich aber ehrlich gesagt nicht, denn wir reden beim Impfstoff von einer Ausnahmesituation "Pandemie" und Nordstream-2 is ja doch "nur" politisches Alltagsgeschäft (ich bin übrigens kein Befürworter von NS2 aber das is hier ja OT).

Unter'm Strich würde ich hier sagen: Macht den LOI, schaut ob das Ding in der EU überhaupt zugelassen wird und beginnt mal Vertragsverhandlungen. Bevor nicht die Tinte unter nem Vertrag trocken ist, is eh alles "subject to change". Parallel dazu kann man ja tatsächlich - und ich fände das schon auch gut - in den Gremien oder in der Öffentlichkeit die Debatte über den politischen und menschenrechtlichen Hintergrund und eine mögliche Berücksichtigung in der Pandemiebekämpfung zusammen mit RUS laufen lassen.

Ich finde in erster Näherung an sich schon, dass man auch in der Pandemiebekämpfung mit Russland zusammenarbeiten kann. Ich meine man sollte als gesamte Menschheit daran arbeiten und für den "Moment" (haha) die anderen Dinge "ruhen" lassen. Wenngleich ich freilich schon auch weiß, dass z.B. Demokratie- oder Menschenrechtsverletzungen nicht "ruhen" werden. Von der Hand weißen möchte ich deine Bedenken ausdrücklich nicht. Die sind schon valide - das sehe ich auch.

:Blumen:

MattF
21.04.2021, 12:22
Nawalny ist gestern in eine Krankenstation verlegt worden, obwohl sein Zustand am Tag zuvor noch angeblich "zufriedenstellend" war. Ich bezweifle, dass dies ohne den aufgebauten internationalen Druck passiert wäre.


Hab vorhin im Radio gehört, dass diese angebliche Krankenstation nichts weiter ist als ein anderes Lager.

https://www.deutschlandfunk.de/russland-lagodinsky-gruene-nawalny-wurde-in-folterlager.1939.de.html?drn:news_id=1250699

Hafu
21.04.2021, 12:24
Da irrst Du Dich, Hafu, es geht um Verhandlungen mit dem nichtstaatlichen Hersteller von Sputnik V .
...

Der internationale Vermarkter von Sputnik-V (überleg' mal woher der Name kommt), ist der "Russian Direct investment Fund". (https://rdif.ru/Eng_About/) Die hältst du allen Ernstes für einen "nichtstaatlichen Hersteller":Lachanfall:

Auf der Ebene brauchen wir gar nicht weiter diskutieren.:Maso:

(einen detallierten aktuellen Überblick über die unabhängig von der politischen Problematik noch offenstehenden wissenschaftlichen Unklarheiten hinsichtlich des noch nicht ausgeräumten Verdachts auf Datenmanipulation in den bislang präsentierten Studien gibt die Pharmazeutische Zeitung) (https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wie-sicher-ist-der-russische-covid-19-impfstoff-124920/)

qbz
21.04.2021, 13:02
Der internationale Vermarkter von Sputnik-V (überleg' mal woher der Name kommt), ist der "Russian Direct investment Fund". (https://rdif.ru/Eng_About/) Die hältst du allen Ernstes für einen "nichtstaatlichen Hersteller":Lachanfall:

Der Hersteller von Sputnik V ist das Pharmaunternehmen Biocad in Moskau u. Petrograd, das zu 30 % einem privaten Besitzer (Oligarchen) gehört und das Pfizer auch schon mal aufkaufen wollte. Damit so etwas mit russischen Firmen u.a. nicht einfach passiert (Aufkauf durch westliche Monopole), gründete Russland den staatlichen Investment-Fonds RDIF, der auch in den Pharmabereich investiert und der den Impfstoff Sputnik V vertreibt.

Es gibt weltweit X-Staatsfonds mit Billionen Vermögen, die auch an deutschen Großkonzernen beteiligt sind. Obwohl in einigen Ländern dieser Staatsfonds aus dem Nahen Osten die Menschenrechte nicht eingehalten werden, wurden ihre Investments in Deutschland in den Großkonzernen noch nie boykottiert und gerne angenommen. Und das ist kein Whataboutism noch ein Strohmann: Ich mache nur darauf aufmerksam, wie unterschiedlich das Kriterium Menschenrechte bei Handelsverboten mit Staatsfonds gehandhabt wird, nämlich sehr willkürlich. Kaufen wir in DE keine Produkte oder Aktien von VW, Siemens, der Deutschen Bank, weil der Staatsfonds aus Katar Mitbesitzer ist? Oder von Firmen mit saudi-arabischer Beteiligung?

Hafu
21.04.2021, 13:21
Der Hersteller von Sputnik V ist das Pharmaunternehmen Biocad ...


Aha. Quelle Russia today?

Da vertraue ich lieber den Recherchen der New York Times, die vor ein paar Tagen berichtet haben, dass Russland Sputnik-V aus Südkorea importiert (wo Sputnik-V in Lizenz produziert wird), (https://www.nytimes.com/2021/03/28/world/europe/sputnik-vaccine-russia.html) weil die einheimischen Fabriken nicht ansatzweise in der Lage sind auch nur den nationalen Bedarf zu decken.

In Russland sind wegen der impfstoffknappheit und Ressentiments der eigenen Bevölkerung erst 4% der Bevölkerung geimpft, in Deutschland sind es mittlerweile 20%, obwohl immer noch 4 Mio astra Zeneca-Dosen, die niemand haben will, ungenutzt lagern und es werden angesichts fix zugesagter Leifermengen von Biontech und der gestern erfolgten Bestätiogung der Zulassung des Vektorimpfstoffes von J&J immer mehr.

Man könnte auch die Frage stellen, ob es nicht gerade vor diesen Rahmenbedingungen unethisch ist, der russischen Bevölkerung dringend benötigten Impfstoff wegzukaufen, nur um den Devisenhunger des russischen Staates zu befriedigen und dabei Putins White-washing-Stragie in die Hände zu spielen. Der Vector-Impfstoff aus Russland würde mit Sicherheit genauso in unseren Kühlschränken vergammeln wie es die Astra-Zeneca-Phiolen derzeit tun.

Wir haben vorgestern 200 Dosen AZ an das Rosenheimer Impfzentrum zurückgegeben, weil sich in unserer Belegschaft niemand mehr gefunden hat, der bereit gewesen wäre sich das spritzen zu lassen. Keine Ahnung, was das Impfzentrum damit jetzt anstellt. Am 30.5. endet die Haltbarkeit.

snigel
21.04.2021, 13:32
Wir haben vorgestern 200 Dosen AZ an das Rosenheimer Impfzentrum zurückgegeben, weil sich in unserer Belegschaft niemand mehr gefunden hat, der bereit gewesen wäre sich das spritzen zu lassen. Keine Ahnung, was das Impfzentrum damit jetzt anstellt. Am 30.5. endet die Haltbarkeit.

gerade J&J schlägt ja in die selbe Kerbe wie AZ. Wenn jetzt vermehrt jüngere Menschen dran kommen und die genannten dafür keine Empfehlung haben. Bauen wir nicht Überbestände auf?

Abgabe an Drittländer wie Russland wären doch was, auch beim Thema die Hand reichen.
Russen sind nicht generell das Böse. Politisch geht das ja auch langsam wieder in die Richtung aber das ist ein anderes Thema.
Wobei die Abgabe an ärmere Länder sinnvoller wäre wenn es einen Überhang gibt.

El Stupido
21.04.2021, 13:35
gerade J&J schlägt ja in die selbe Kerbe wie AZ. Wenn jetzt vermehrt jüngere Menschen dran kommen und die genannten dafür keine Empfehlung haben. Bauen wir nicht Überbestände auf?

(...)

Es mag an mir vorbei gegangen sein: haben sich denn STIKO und / oder PEI und / oder Bundesgesundheitsministerium schon dazu geäußert, wie es hier nun mit J&J weitergeht?
Bei AZ wurden auch nach EMA Empfehlung unterschiedliche Umsetzungen in den europäischen Ländern beobachten lassen.

qbz
21.04.2021, 13:50
Aha. Quelle Russia today?

Da vertraue ich lieber den Recherchen der New York Times, die vor ein paar Tagen berichtet haben, dass Russland Sputnik-V aus Südkorea importiert (wo Sputnik-V in Lizenz produziert wird), (https://www.nytimes.com/2021/03/28/world/europe/sputnik-vaccine-russia.html) weil die einheimischen Fabriken nicht ansatzweise in der Lage sind auch nur den nationalen Bedarf zu decken.
....

Langsam wird es etwas albern, finde ich. Quelle Wikipedia und X-Interviews, an die ich mich erinnere.

Biocad ist ein Arzneimittelhersteller und ein Biotechnologieunternehmen mit Sitz in Moskau. Die Gründung erfolgte 2001.

Die nichtöffentliche Aktiengesellschaft[5] stellt unter anderem den SARS-CoV-2-Impfstoff Sputnik V her, der vom Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie entwickelt wurde.[6] Mit Stand März 2021 wurde das Unternehmen in 25 Ländern GMP-zertifiziert.[7]

Es gibt 9 Betriebsstätten und 5 Vertretungen im Ausland.[8][9] Im Moody's-Rating wurde im Jahr 2021 der Wert „B2 corporate family rating“ (mit wahrscheinlicher künftiger Hochstufung) erreicht.[10] (https://de.wikipedia.org/wiki/Biocad)

craven
21.04.2021, 14:00
[...] obwohl immer noch 4 Mio astra Zeneca-Dosen, die niemand haben will, ungenutzt lagern [...]

[...]

Wir haben vorgestern 200 Dosen AZ an das Rosenheimer Impfzentrum zurückgegeben, weil sich in unserer Belegschaft niemand mehr gefunden hat, der bereit gewesen wäre sich das spritzen zu lassen.[...]

Hi Hafu,

ist das Mißtrauen gegen AZ bei euch so ausgeprägt? Die Wahrscheinlichkeit für entsprechende SVT ist ja doch recht gering.. Ich bin mir sicher dass die bei uns schnell weggingen, solange man dann einen vorgezogenen Impftermin bekäme.

Interessanter finde ich den ersten Punkt mit den 4Mio Dosen AZ - hast Du da eine Quelle dafür?
Ich bin nicht sooo sehr drin in den Impfstofflieferungen, aber laut dem Impfdashboard wurden bis 18. April 2021 insgesamt 25.491.976 Dosen Impfstoff geliefert. 90,0 % wurden davon bereits verimpft -> dann bleiben maximal 2,5491976 Dosen AZ übrig ;) vorausgesetzt, von allem anderen wurde jede Dosis verimpft.

Sollte es bessere Quellen geben - immer her damit :Blumen:

Immerhin zeigen diese Zahlen, dass keine Impfdosen zurückgelegt werden sondern praktisch alles rausgehauen wird :)

El Stupido
21.04.2021, 14:05
4,4 Mio. Dosen AZ sind verimpft.
Quelle:

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquotenmonitoring.xlsx?__blob=publicationFile

Geliefert wurden laut dem von dir ja bereits genannten Impfdashboard knapp 6 Mio. AZ.

Helmut S
21.04.2021, 14:22
.Wir haben vorgestern 200 Dosen AZ an das Rosenheimer Impfzentrum zurückgegeben, weil sich in unserer Belegschaft niemand mehr gefunden hat, der bereit gewesen wäre sich das spritzen zu lassen. Keine Ahnung, was das Impfzentrum damit jetzt anstellt. Am 30.5. endet die Haltbarkeit.

Dito. Im KH meiner Frau. Da hat der ärztliche Direktor letzte Woche auch angeordnet, dass die AZ zurückgegeben werden.

Was die genau damit machen, weiß ich auch nicht. Bei uns im LK gab es am WE Sonderimpfaktionen für Ü60, die noch nicht dran waren und unser neuer Landrat will kommendes WE eine Sonderimpfaktion für U60 starten und lässt das gerade rechtlich klären.

:Blumen:

Hafu
21.04.2021, 14:30
...

Was willst du denn damit ausdrücken? Die Durchimpfungsquote von nur 4% ist doch von Russland selbst gemeldet. Natürlich gibt es in Russland Impfstofffabriken. Nur sind diese aus verschiedenen Gründen (auch wegen Knappheit von wichtigen Reagenzien auf dem Weltmarkt) nicht in der Lage in ausreichenden Mengen zu produzieren, so dass Russland eine unbekannte Menge aus Südkorea importiert hat.

Es gibt gute Gründe, derzeit keine white-washing-Geschäfte mit Putin und seinen Institutionen abszuschließen. Du siehst das anders. Ich respektiere das, aber du wirst mich nicht von deiner Position überzeugen (und ich dich wohl auch nicht von meiner).

Es gibt begründete wissenschaftliche Zweifel an der Qualität der zum impfstoff Sputnik-V vorgelegten Studiendaten: solange die EMA nicht die nachgeforderten Studienprotokolle erhalten hat und ihre Vertreter die russischen Impfstoffabriken besichtigen durften, wird es auch keine reguläre Zulassung geben.
(https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wie-sicher-ist-der-russische-covid-19-impfstoff-124920/seite/4/)

Wenn sich die Wirksamkeit und akzeptabel gute Verträglichkeit doch noch in der ferneren Zukunft bewahrheiten sollte, dann sollte in erster Linie erstmal die Bevölkerung Russlands von dem Impfstoff profitieren. Die EU ist zum frühestmöglichen Lieferzeitpunkt eines russischen impfstoffes absehbar überversorgt mit den schon jetzt zugelassenen 4 Impfstoffen und dem auch schon in erheblichen Mengen vorproduzierten dritten mRNA-Impfstoff von Cure-Vac, der auch nicht die Imageprobleme aller vektorbasierten Impfstoffe haben wird.

Helmut S
21.04.2021, 14:40
Wenn sich die Wirksamkeit und akzeptabel gute Verträglichkeit doch noch in der ferneren Zukunft bewahrheiten sollte, dann [B]sollte in erster Linie erstmal die Bevölkerung Russlands von dem Impfstoff profitieren.

Das ist ein sehr gutes, ja hervorragendes Argument. Das überzeugt mich und ändert meine Meinung. Mein Ansatz ist im Lichte dieses Arguments betrachtet ja ein „we first“ Ansatz. Das ist global betrachtet nicht ok. Danke :Blumen:

iaux
21.04.2021, 14:41
ist das Mißtrauen gegen AZ bei euch so ausgeprägt? Die Wahrscheinlichkeit für entsprechende SVT ist ja doch recht gering.. Ich bin mir sicher dass die bei uns schnell weggingen, solange man dann einen vorgezogenen Impftermin bekäme.

Termin heute, 17:30 Uhr. U50, keine Risikogruppe. Bayern.

In Sachsen haben man die Priorisierung übrigens auch aufgebhoben.

Adept
21.04.2021, 14:53
Aha. Quelle Russia today?

Da vertraue ich lieber den Recherchen der New York Times, die vor ein paar Tagen berichtet haben, dass Russland Sputnik-V aus Südkorea importiert (wo Sputnik-V in Lizenz produziert wird), (https://www.nytimes.com/2021/03/28/world/europe/sputnik-vaccine-russia.html) weil die einheimischen Fabriken nicht ansatzweise in der Lage sind auch nur den nationalen Bedarf zu decken.
.

Amerikanische Medien kann man doch nicht wirklich als objektive Quelle über Russland nehmen. Das ist völlig politisch gefärbt. Genauso ist es bei Russia Today zum eigenen Land und USA.

Ist also eine Idiologie-Diskussion (gut-böse).

Hafu
21.04.2021, 15:06
Amerikanische Medien kann man doch nicht wirklich als objektive Quelle über Russland nehmen. Das ist doch völlig politisch gefärbt. Genauso ist es bei Russia Today zum eigenen Land und USA.

Ist also auch eine Idiologie-Diskussion (gut-böse).

RT würde ich eigentlich nicht auf einer Ebene mit der New York Times sehen. Das eine ist Journalismus, das andere Propaganda.

RT als Äquivalent der politischen Berichterstattung von Fox News, das würde ich eher gelten lassen. Gelenkte Propaganda gibt es durchaus auch in manchen westlichen Medien.

Als ausreichen guter Russlandkenner kannst aber eventuell du uns Insights über die Gründe der erschreckend niedrigen Impfquote in Russland geben? Immerhin ist Sputnik-V in Russland schon seit August zugelassen und es war genügend Zeit, einerseits Impfkonzepte zu entwickeln und andererseits die Produktion hoch zu fahren.

Schwarzfahrer
21.04.2021, 16:03
...
Als ausreichen guter Russlandkenner kannst aber eventuell du uns Insights über die Gründe der erschreckend niedrigen Impfquote in Russland geben?
Ein Arbeitskollege, selbst Russe (kürzlich auf Familienbesuch zu Hause gewesen) meint, daß es zwei Komponenten sein dürften: vor allem ein extremes Mißtrauen der Bevölkerung allem Gegenüber, was von Putin kommt, und dazu ein deutlich geringeres Angstniveau vor Corona bei breiten Teilen der Bevölkerung, als in Westeuropa, sowie auch die geringe Produktionskapazität. Ist natürlich auch nur eine persönliche Meinung, vielleicht durch seine eigene pragmatische Haltung mitgeprägt.

iaux
21.04.2021, 16:10
gerade J&J schlägt ja in die selbe Kerbe wie AZ. Wenn jetzt vermehrt jüngere Menschen dran kommen und die genannten dafür keine Empfehlung haben. Bauen wir nicht Überbestände auf?

Abgabe an Drittländer wie Russland wären doch was, auch beim Thema die Hand reichen.
Russen sind nicht generell das Böse. Politisch geht das ja auch langsam wieder in die Richtung aber das ist ein anderes Thema.
Wobei die Abgabe an ärmere Länder sinnvoller wäre wenn es einen Überhang gibt.

Gut gemeint, aber nicht gut gemacht. (https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-impfungen-in-afrika-im-suedsudan-und-malawi-muessen-impfdosen-weggeschmissen-werden-a-bc1e1e59-9bde-4e53-94a5-32aff4693294)

Adept
21.04.2021, 16:11
RT würde ich eigentlich nicht auf einer Ebene mit der New York Times sehen. Das eine ist Journalismus, das andere Propaganda.

RT als Äquivalent der politischen Berichterstattung von Fox News, das würde ich eher gelten lassen. Gelenkte Propaganda gibt es durchaus auch in manchen westlichen Medien.

Als ausreichen guter Russlandkenner kannst aber eventuell du uns Insights über die Gründe der erschreckend niedrigen Impfquote in Russland geben? Immerhin ist Sputnik-V in Russland schon seit August zugelassen und es war genügend Zeit, einerseits Impfkonzepte zu entwickeln und andererseits die Produktion hoch zu fahren.

Ich habe in der Tat aus familiären Grunden einen recht guten Einblick in beide Systeme (Ost und West). Dazu habe ich das Glück sehr international (inkl. Asien) arbeiten zu dürfen. Dadruch habe ich einen diffferenzierten Blick erhalten, und das kann man meiner Meinung nach nur, wenn man sich beide Seiten anhört.

Finde es aber müssig, hier über Idiologien zu streiten.

qbz
21.04.2021, 16:51
Was willst du denn damit ausdrücken?
......

Ich habe das ja schon mehrfach formuliert und will es jetzt nicht wiederholen.

Das Argument, dass man der russischen Bevölkerung den Impfstoff nicht wegkaufen sollle, haben nach meinen Presseinformationen die Grünen bei ihrem Boykott einer Vorbestellung nicht vorgebracht und kommt jetzt von Dir. Mit den Vorbestellungen der anderen Impfstoffe hat die EU übrigens genauso anderen Ländern die Mangelware weggekauft. Ausserdem muss das Russland entscheiden, wie es mit dem Impfstoff und der inländischen Versorgung plant. Soviel ich weiss, kann sich in Russland jeder / jede mit Sputnik V impfen lassen und man kann in DE Impfreisen nach Moskau buchen. Ungarn und auch Serbien haben Notzulassungen erteilt und Ungarn hat eine Impfquote von 30 %. Davon kann DE im Augenblick träumen.

Was den verlinkten Artikel zur Phase III Studie von Sputnik V betrifft, finde ich es sehr positiv, dass er einer der wenigen ist, welcher das spezielle Design (2 unterschiedliche Vektoren) sehr positiv hervorhebt. Nach meiner Lektüre hat das gerade die Wirksamkeit erhöht im Vergleichzu Astrazeneca. Die dort auch angeführten statistischen Auffälligkeiten kann ich nicht bewerten und Du ohne Daten auch nicht. Warten wir die Entscheidung der EMA ab, die im Juni / Juli (lassen sich Zeit) erwartet wird. Angenommen sie entscheidet sich positiv, stellt sich dann doch die Frage, weshalb keine Vorbestellungen, weil auch der russische Hersteller natürlich seine Produktionskapazitäten planen muss. Und in Illertissen würde dann der Impfstoff mitproduziert und Bayern erhält 2.5 Millionen bestellte Dosen.

Weshalb in China, Russland, Indien bisher so wenige Menschen im Verhältnis zur Population geimpft sind, damit beschäftigt sich dieser Artikel. (https://www.tagesanzeiger.ch/warum-china-russland-und-indien-trotz-eigener-impfstoffe-zurueckfallen-246760424168)

Hafu
21.04.2021, 19:12
...Ungarn und auch Serbien haben Notzulassungen erteilt und Ungarn hat eine Impfquote von 30 %. Davon kann DE im Augenblick träumen.
...

Die Lebenspartnerin meines Sohnes ist Ungarin und hat ihre komplette Familie dort. Die Osterferien hat sie wegen geschlossener Grenzen und des komplett runtergefahrenen öffentlichen Lebens in Ungarn bei uns verbracht, statt wie sonst in Ferien üblich bei ihrer Familie. Da habe ich diesbezüglich einen Einblick, der ein gutes Stück über das hinausgeht, was auf Dashboards ablesbar ist, auch wenn selbst dies bezogen auf Ungarn mehr als dramatisch ist.

An der Situation in Ungarn ist gar nichts, von dem man derzeit träumen könnte: Ungarn hat die aktuell höchste covid-19-Todesrate in der gesamten EU.
Das Gesundheitswesen dort ist weitgehend zusammengebrochen über freie Intensivbettenkapazitäten unterhält sich dort niemand, da es diese seit Wochen nicht gibt und das ganze Land hat einen insgesamt 6-wöchigen wirklich scharfen Lockdown, der seinen Namen verdient mit komplett geschlossenen Grenzen, Handel, Bürso und Ausgangssperren hinter sich. (https://www.euronews.com/2021/03/31/despite-vaccination-success-hungary-sets-daily-record-covid-deaths)

Sputnik-V ist dort zwar von Orban zugelassen aber faktisch nicht vorhanden. Geimpft wird dort neben den von der EU zugelassenen Impfstoffen v.a. mit einer beträchtlichen aus China gelieferten Menge an Sinovac.

qbz
21.04.2021, 19:55
.....
An der Situation in Ungarn ist gar nichts, von dem man derzeit träumen könnte:
.......


Mein Bezug war nur die Impfquote. Dass es sonst pandemisch gesehen dort schlimm aussiehst, hast Du ja dankenswerterweise ausgeführt.

Helmut S
22.04.2021, 07:23
Arrrrgggh.

Am WE gibt es bei uns ne Sonderimpfaktion, bei der sich jeder mit AZ impfen lassen kann. Cool :cool:

Die Zweitdosis wird bekanntlich ja nach 12 Wochen verimpft. Blöderweise fällt das genau auf das WE/den Tag an dem ich mit nem Kumpel in die französischen Alpen abdüsen will, um dort eine Woche lang die legendären und weniger legendären Pässe der TdF unter die Räder zu nehmen.

Echt blöd :(

dr_big
22.04.2021, 07:28
Ich habe meine Zweitimpfung eine Woche nach hinten verschoben, weil ich da auch gerade einen Triathlon geplant hab. So viel Flexibilität muss schon sein.