Seite 1 von 2  Empfehlenswert: Lauftraining für Triathleten Die Laufdisziplin ist im Triathlon zweifelsohne zumeist entscheidend.
„Lauftraining für Triathleten“ versucht diesem Umstand gerecht zu
werden und widmet daher dem dritten Wettkampfteil ein eigenes Buch. Von Uli Fluhme und Stefan Schröter
Wie jeder weiß, der einmal an einem Triathlon teilgenommen hat, unterliegt Laufen im Triathlon anderen Gesetzen als das reine Laufen. Doch wie schafft es der Autor diese spezifischen Aspekte umzusetzen, suggeriert doch der Untertitel „und für Marathonläufer“ bereits vorab, dass das Unterfangen nicht wirklich gelingen mag und sich der Autor zur Sicherung relevanter Umsatzzahlen auch der großen Läufermasse beugt. Handelt es sich also um das x-te Laufbuch in anderer Verpackung? Und wer braucht überhaupt ein separates Triathlon-Laufbuch? Ließe sich das nicht passender in ein umfangreiches Triathlonbuch integrieren? Laufstil Oftmals hört man, dass Laufstile individuell seien, man eben als Fersenläufer geboren sei und auch manche Spitzenläufer durchaus seltsame Eigenarten pflegten. Doch Autor Ken Mierke hält sich damit nicht lange auf und macht klar, dass es einen guten und viele schlechte Laufstile gibt. Er erläutert prima nachvollziehbar die Vorzüge einer sauberen Körperhaltung, der 180er Schrittfrequenz und des Vorfußlaufens. Eine klare Strukturierung des Buches lässt sich auf Anhieb zwar nicht erkennen, doch stört dies den Lesefluss keinesfalls. Wer bislang Fersenläufer ist und sich mit den (daraus resultierenden) verschiedensten Zipperlein herumschlägt, dem sei schon allein wegen des ersten Kapitels der Kauf des Buches nahe gelegt. Und es geht hilfreich weiter: „Effizientes Laufen am Berg“ ist für all’ diejenigen, die bergab bremsend unterwegs sind und damit unnötig Kraft und Tempo auf der Strecke lassen. Knapp aber fundiert Im eigentlichen Trainingsteil kommt dann erstmals die Krux eines Laufbuches für Triathleten zum Tragen. Durch die Überschneidungen mit den anderen Disziplinen wirkt vieles einerseits angerissen, andererseits für ein Laufbuch unpassend. Zweifelsohne sind aber auch diese Kapitel gut und sehr fundiert geschrieben, was ein wenig darüber hinwegsehen lässt. Im dritten und letzten Teil scheint unter „Weitere Aspekte der Vorbereitung“ alles reingepackt worden zu sein, was von Relevanz sein könnte. Auch hier fehlt es an einer klaren Struktur, doch gibt es viel zu lesen und lernen. Fast schade, dass das gesamte Wissen nicht in ein ultimatives Triathlonbuch gepackt wurde. So werden Wiederholungen in den auch erhältlichen Schwimm- und Radvarianten der Buchserie kaum zu vermeiden sein. Besonders gefallen hat mir im letzten Teil das Kapitel zur optimalen Erreichung des Wettkampfgewichts, das ohne platte Versprechen oder Schnörkel, aber mit viel praktischen Tipps und Hinweisen daherkommt. Auch die vom Autor bevorzugte Variante des Krafttrainings für Triathleten ist überzeugend. Abwechslungsreiche Koppeltrainingsprogramme runden das Angebot ab und lassen eher überflüssige Kapitel vergessen. FazitEin Buch, das ich Athleten empfehlen kann, die sich gerne etwas tiefer mit der Materie beschäftigen, offen für Neues sind und keine Amerikaphobie hegen. Da es sich um ein Buch für Jedermann handelt, werden erfahrene Athleten zwangsläufig weniger profitieren, doch auch diese sollten hier und da noch den einen oder anderen Tipp finden. Gut zwanzig Euro haben die meisten Triathleten schon schlechter angelegt, bedenkt man wie viel Geld aus triathletischen Reihen im Rachen der Nahrungsergänzungsmittelindustrie verschwindet. Mein derzeitiger Schützling auf dem Weg Richtung „Sub 10“ in Roth bekommt jedenfalls als Trainingslagerlektüre ein paar Kapitel des Buches verpasst. Uli Fluhme Auf der nächsten Seite: Die Meinung von Stefan Schröter sowie Informationen über den Buchautor.
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