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Zitat von Adept
Das ist aber genau der Punkt. Wenn aufgrund von Corona das Kind mit omnipräsenter Angst, überbehütet oder isoliert aufwächst, hat es beste Chancen später mit psychischen Problemen zu kämpfen. Da nützt der beste Wohlstand nix.
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Wir sind in den 80er mit der Angst vor einem Atomkrieg und der Angst nach Tschernobyl aufgewachsen. Von saurem Regen etc. mal abgesehen. Das warne damals omnipräsente Themen, die - zumindest im Fall von Tschernobyl - ebenfalls über einen gewissen Zeitraum einen sehr präsenten Einfluss auf unser Leben als Kinder hatten. Ich würde behaupten, dass sich die meisten von uns trotzdem normal entwickelt haben.
Damit will ich weder etwas relativieren noch leugnen, dass es damals wie heute Kinder und Erwachsene gibt, die an Ängsten leiden und bei denen diese Ängste langfristige Auswirkungen haben.
Dieses ständige "Wir ziehen eine Generation von physisch kranken Kindern heran!" geht mir nur auf den Senkel.
Natürlich muss man in der aktuellen Situation ganz besonders auf die Kinder schauen. Vieles am Verhalten ihrer Kinder wird Eltern vermutlich auch jetzt erst auffallen, weil sie wegen Homeoffice und Homeschooling mehr Zeit bei/mit den Kindern verbringen.
Trotzdem glaube ich, dass viele Kinder das langfristig besser wegstecken als man denkt und das langfristig (zum Glück) auch vieles von den Kindern in der Erinnerung verklärt wird.
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Zitat von Estebban
Die Frage ist ja dann auch, wie ich das meinen Kindern kommuniziere. Und selbst ein Jahr in „omnipräsenter Angst“ vor einer pandemie - das ist nicht geil, aber um in Arnes Bild zu bleiben: immer noch deutlich geiler, als auf lesbos oder auf dem überwiegenden Teil dieser Welt wo es keine ausreichende Versorgung mit Nahrung und Hygiene gibt - von Bildung und Perspektive ganz zu schweigen.
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Das ist durchaus ein wichtiger Punkt. Natürlich sind ie Eltern gestresst und haben vielleicht auch Angst, z.B. um die Großeltern, um die Job etc. Das wird sich sicher auch auf die Kinder auswirken, wen die das ungefiltert mitbekommen. Hier sind auch die Eltern gefragt, das richtig mit ihren Kindern zu besprechen und/oder zumindest teilweise von ihrem Kindern fernzuhalten.
auch hier: ich möchte nicht abstreiten, dass es Eltern gibt, die mit der Situation überfordert sind und sich deshalb nicht adäquat um die Belange ihrer Kinder kümmern können bzw. bei denen die Kinder aktuell nicht gut aufgehoben sind.
Es gibt aber auch viele Haushalte, bei denen die Eltern dazu in der Lage wären. Und die sind eben jetzt auch selbst gefordert, sich um ihre Kinder zu kümmern statt gleich nach dem Therapeuten zu rufen.
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Zitat von Adept
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Es war ja vor Corona nicht so, dass man problemlos einen Therapieplatz in der Psychiatrie, ins. in der Kinder- und Jugendpsychatrie bekommen hat. Da gab es auch schon Wartezeiten. Jetzt fällt es eben mehr auf bzw. wird als neues Argument entdeckt.
M.