Wenn du da mal nicht die Entscheidungskompetenz des einzelnen überschätzt. Ich selber wüsste trotz einiger Wettkampferfahrung nicht, ab welcher Wassertemperatur das Tragen eines Neos für mich zeittechnisch keinen Sinn mehr macht. Vom Wohlfühlfaktor müsste ich stets ab etwa 22° auf den Neo verzichten, aber in einem Wettkampf geht es ja nicht primär ums Wohlfühlen.
Letztes Jahr in Ingolstadt lag die gemessene Temperatur knapp unter 24° und ich empfand das Schwimmen mit Neo als hochgradig unangenehm, habe da schon während des Schwimmens die Profis beneidet, die ohne Neo schwimmen durften/mussten. Natürlich hätte ich selbst auch auf den Neo verzichten können, aber wer verzichtet freiwillig auf einen Zeitvorteil von 2-3 Minuten? Ich denke schon, dass mit den Neo-Temperaturobergrenzen die Teilnehmer vor sich selbst und ihrem Ehrgeiz geschützt werden müssen.
Sehr guter Punkt.
Man könnte es vergleichen mit der Entscheidung, beim Laufen am Limit zu leiden oder einfach etwas langsamer zu laufen und dafür einerseits nicht so zu leiden, andererseits auch das Risiko gesundheitlicher Folgen zu reduzieren. Es ist nun mal ein Wettkampf und wer das ernst nimmt geht ans Limit im Rahmen der Regeln.
Die Unterscheidung steht doch so in der DTU-Sportordnung drin!?
Ich verstehe nicht, was da nun in Roth explizit anders ist -> Bezug auf deine Aussage mit zwei komplett verschiedene Rennen in einer Ergebnisliste.
Oder geht es dir darum, dass in der Profistartwelle noch andere Teilnehmer reingepackt werden im Gegensatz z.B. zum Ironman Frankfurt?
Das Thema steht so in der Sportordnung und mag auch Sinn machen.
Allerdings wird es in dem Moment schwierig, wo im gleichen Rennen 2 unterschiedliche Grundvoraussetzungen entstehen.
Bei den Zeiten ~8:30 vermischt sich schön langsam das Profifeld und das Amateurfeld.
Der Profi, der ohne Neo startet und nach 8:30 h ins Ziel kommt ist dann hinter einem "Amateur", der 8:29 hat und dank Neo nicht nur schneller im Wasser war als ohne, sondern auch noch weitere Vorteile hatte.
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Win and lose, fast and slow, strong and weak - those are just categories.
If you do it with passion, you will not lose.
If you do it with love, you will not lose.
Daneben spielt natürlich das regelmässige Training eine Rolle. Wer immer bei 26-28 Grad im Hallenbad trainiert, fröstelt natürlich früher als derjenige, der bei kühlereren Temperaturen im Freiwasser trainiert. Und wer wie die Kanalschwimmer bei 12-14 oder weniger Grad übt, soll sogar mehr Unterhautfettgewebe bekommen.
Bei den Zeiten ~8:30 vermischt sich schön langsam das Profifeld und das Amateurfeld.
Der Profi, der ohne Neo startet und nach 8:30 h ins Ziel kommt ist dann hinter einem "Amateur", der 8:29 hat und dank Neo nicht nur schneller im Wasser war als ohne, sondern auch noch weitere Vorteile hatte.
Das ist mitunter der Grund warum Agegrouper kein Preisgeld verdienen. Sie starten in einem anderen Rennen als die Profis und der Vergleich derer Zeiten ist hart gesagt wie der Vergleich von Äpfel und Birnen.
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Bei den Zeiten ~8:30 vermischt sich schön langsam das Profifeld und das Amateurfeld.
Der Profi, der ohne Neo startet und nach 8:30 h ins Ziel kommt ist dann hinter einem "Amateur", der 8:29 hat und dank Neo nicht nur schneller im Wasser war als ohne, sondern auch noch weitere Vorteile hatte.
Eine Gesamtliste in der Profis und Amateure gleichzeitig auftauchen macht in meinen Augen generell keinen Sinn.
Das Profirennen sollte generell getrennt vom Agegrouper-Rennen betrachtet und gewertet werden, so wie es z.B. auch bei der Championship in Samorin gehandhabt wird . Dort wird man keine offizielle "Gesamteinlaufliste" finden, obwohl Neo sogar generell für alle erlaubt war, aber alleine schon unterschiedliche Startzeiten (mit unterschiedlichen Wind- und Wetterbedingungen würde einen Vergleich von Amateur und Profizeiten sinnlos machen, genauso wie das unterscheidlich volle Radstrecke bzw. auch der Medientross bei den Profis, der ebenfalls die Vergleichbarkeit erschwert).
Mir schmerzt es übrigens auch regelrecht, wenn Profis bei der Siegerehrung der Altersklassen auf dem Treppchen stehen (neben echten Amateuren). Das kommt desöfteren bei kleineren Rennen vor und tut mir jedesmal für die dann zweit- oder drittplazierten Amateure leid. Zuletzt ist mir das wieder negativ aufgefallen beim Chiemseetriathlon, wo -nachdem bei der Gesamtsiegerehrung die besten Profis schon ihre verdienten Preisgeldschecks erhalten hatten- Thomas Steger noch als "Sieger" der AK25 und Michael Raelert als "Sieger'" der Ak30 aufgerufen wurde.
Diese Unsitte gibt es zum Glück bei Challenge- und bei Ironmanrennen seit Jahren nicht mehr: wer dort mit Profilizenz startet wird bei den Profis gewertet und kann nicht mehr seine Altersklasse gewinnen, wo grundsätzlich nur Athleten ohne elite-Lizenz gewertet werden.
Aber auch das ist trainierbar.
Früher bin ich auch nur dann im Meer geschwommen wenn das Wasser warm war.
Heute ist meine Temperaturtoleranz wesentlich breiter gefächert.
Wie gesagt, alles Trainingssache.
Beim ersten Triathlon in Roth haben die Erststarter bei 17,5º de 3,8 km auch ohne Neo geschommen und fast alles haben gefinisht.
Klar sagt jeder:
Der Neo ist ein Kälteschutz, aber gerade die schlechteren Schwimmer bauen immer darauf, das sie damit schneller sind.
Keiner von den Schlechtschwimmern kommt auf die Idee, einfach mehr im Schwimmbad zu trainieren und das Defizit zu kompensieren.
Rothstarter vertrauen darauf, das in Roth niemals ohne Neo geschwommen wird.
Deswegen ist es für mich auch unverständlich das Pros bei 22º ohne Neo schwimmen müssen und AG den neo bis 24,5º anziehen dürfen.
Rothstarter vertrauen darauf, das in Roth niemals ohne Neo geschwommen wird.
Ich oute mich mal als Roth-Starter, der nach der Diskussion hier trotzdem dort startet.
Bei mir liegt der Grund auch sicher nicht an dem Neo-Schwimmen, sondern einfach an der Tatsache, dass ich aus der Gegend bin. Vor 25 Jahren war ich das erste mal als Zuschauer dort und ich habe mir gesagt, wenn ich je eine Langdistanz mache dann dort. Wenn ich nach Frankfurt gehe, stehe ich da alleine da. Nach Roth haben Verwandte/Bekannte/Freunde teils nur 5k zur Laufstrecke am Kanal.
Vor einer vollen Radstrecke hab ich schon bedenken. Aber leere Radstrecken findet man glaub ich auch nicht mehr so häufig. Im Kraichgau hab ich es in meinem allerwelts-Zeitbereich auf den ersten 30-40km auch sehr voll empfunden.
Zitat:
Zitat von Körbel
Deswegen ist es für mich auch unverständlich das Pros bei 22º ohne Neo schwimmen müssen und AG den neo bis 24,5º anziehen dürfen.
Das hat aber mit Roth immer noch nichts zu tun. Es gibt auch Ironman-Rennen bei denen das der Fall war bisher. Ist mir bei Felix Hentschels Video Blogs öfter aufgefallen, als er erwähnt hat, dass die Profis ohne und die Agegrouper mit Neo gestartet sind. Kommt wohl halt auf die Temperatur des Wassers an
Ich persönlich bin auch eine Frostbeule. Und ich finde persönlich, dass nicht nur die Wassertemperatur entscheidend ist. Wenns die Luft zum Schwimmstart/Ende superwarm und es sonnig ist, dann empfinde ich 23-24 Grad Wassertemperatur auch anders, als wenn es an der Luft regnerisch und unter 20 Grad hat.
Im Kraichgau hatte das Wasser 20-21 Grad? Aber ausserhalb wars so warm in der Sonne, dass es echt eine Qual im Neo war bis es los ging. Ich kann mir vorstellen, dass es dieses Jahr in Roth sehr sehr angenehm war im Neo zu warten bis es losgeht, da es sicher weit unter 20 grad hatte.