Was kann ich tun? Ich will nicht das Gesetz bemühen und dann andere die Arbeit machen lassen.
Ich schaue hin, nicht weg. Aber was kann ich tun?
Das hängt sehr stark davon ab, welche Beziehung (Onkel, Bruder, Trainer, Lehrer, Kollege, Vorgesetzter ... ?) und vor allem welches Verhältnis (väterlich, freundschaftlich, offen, vertrauensvoll ... ?)Du zu diesem jungen Mann hast. Hat er sich den dir gegenüber geäußert, warum er nicht stationär gehen will?
Da musst Du leider schon viel konkreter werden, um vielleicht mal einen für Dich verwertbaren Ansatzpunkt zu erhalten.
Ich kenne jemanden - einen jungen Menschen - der Depressionen hat. Er ist auch soviel ich weiß in ambulanter Behandlung. Er will sich aber nicht stationär behandeln lassen. Seine Eltern wissen keinen Rat mehr, sind körperlich krank geworden. Der Vater denke ich trinkt mittlerweile etwas zuviel. Am Geld liegt es auch hier nicht - sie haben mehr als genug.
Was kann ich nun konkret tun um ihm zu helfen?
Das ist wirklich schwer zu beurteilen und davon abhängig, wie gut Du ihn kennst. Wenn Du Ihn gut kennst, geh doch mal mit Ihm spazieren und lass ihn reden, aber überfordere Ihn nicht mit "guten" Ratschlägen. Jede kleine Aktion sollte reichen, dass er merkt, daß er noch funktioniert und wertvoll ist.
Oft ist es ja auch notwendig, dass die Angehörigen Hilfe suchen, die vielleicht die Auslöser sind. Falsch ist es, dann den Schuldigen zu suchen...besser alle gemeinsam an den Tisch bringen. Wenn genug Geld da ist, sollte eine Familientherapie kein Problem sein.
Ist alles 'ne ganz schwere Nummer und ich hatte mal eine gute Freundin, die ich bei Ihrer Depression ein Stück begleitet habe...irgendwann war es mir zuviel und ich hab mich zurückgezogen, weil für mich kein Raum mehr war. Ich hab mir eine Zeitlang Vorwürfe gemacht aber irgendwann gemerkt, daß ich total überfordert war und nichts hätte bewegen können.
Du kannst erst einmal etwas für Dich selber tun. Dies wäre, zu akzeptieren, dass Deine Möglichkeiten zu helfen in diesem Fall endlich sind. Es steht vielleicht nicht in Deiner Macht, jemandem genau die Hilfe zu geben, die er gerade so dringend braucht. Es steht auch nicht in Deiner Macht, dafür zu sorgen, dass derjenige die angebotene Hilfe annehmen kann. Das ist nicht Deine Schuld und Du darfst akzeptieren, dass es so ist.
Gegenüber dem Freund gibt es meiner Meinung nach drei enorm wichtige Dinge, die Du tun kannst. Du kannst erstens zweifelsfrei klar stellen - ihm und allen anderen gegenüber - dass Du ihn als Menschen wertschätzt. Mit seinen Schwächen, mit seinen Stärken. Du kannst zweitens die Hand ausstrecken. An einem guten Tag ist auch ein depressiver Mensch empfänglich für Rückhalt. Und Du kannst drittens klar stellen, dass die Verantwortung für sein Leben bei ihm liegt.
Vielleicht ist das alles nicht sehr viel. Aber vielleicht reicht es, dass Dein Freund einen schlechten Tag übersteht.
Ich glaube, dass diese "drei wichtigen Dinge" eher eine Frage Deiner Grundhaltung sind. Man trägt das nicht plakativ vor sich her, sondern man verdeutlicht das durch seine Einstellung, oder durch ein offenes Gespräch zur rechten Zeit.
Indem Du fragst "was kann ich tun?" manifestiert sich eigentlich schon genau diese Haltung.
(Ich hab es trotzdem mal aufgeschrieben, vielleicht ist es manchem ein Denkanstoß.)
__________________
Mit der richtigen Verpflegung kann ich die größten Strapazen entbehren!
Deswegen sag ich ja: Richtige Entscheidung. Aber ich kann eben (wie auch HCM schrieb) verstehen mit welcher Intention Enke das alles verheimlicht hat. Vor allem, wenn der Fußball wirklich so wichtig für ihn war, wie seine Frau ja gesagt hat.
Vielleicht hilft dieser Fall ja wirklich ein bisschen, dass Depressive sich eher zu ihrer Krankheit bekennen und vor allem, dass andere diese Krankheit anerkennen und die Erkrankten respektieren, wie sie eben auch nicht über nen Krebskranken lachen.
Vielleicht hilft dieser Fall ja wirklich ein bisschen, dass Depressive sich eher zu ihrer Krankheit bekennen und vor allem, dass andere diese Krankheit anerkennen und die Erkrankten respektieren, wie sie eben auch nicht über nen Krebskranken lachen.
In tausend kalten Wintern nicht.
Spätestens nä. Wochenende rollt der Rubel äh. sorry der Bal wieder.
Und weisst du warum? Weil du und ich es uns gefallen lassen.