für meinen Sohn (und uns) steht in Kürze die Frage nach der weiterführenden Schule an. In einem anderen Thread wurde ja schon über G8/ G9 diskutiert. Wenn es denn nun so wäre, dass wir unseren Sohn in die Mühlen eines G8 "Gumminasiums" schicken - was seinem Wunsch entspräche - dann stellt sich für uns die Frage, welche Sprachen soll er wählen bzw. sollen wir ihm vorschlagen.
Erste Fremdsprache Englisch, zweite Französich oder Latein.
Ich selbst hatte nie Latein. Erinnere mich aber gut daran, dass mich Französich genauso wie anfangs Englisch fast wahnsinnig machte, weil man Sachen schrieb, die man nicht sprach. Beispiel: gehen - französisch aller oder allez.
Wie ist das mit Latein. Warum haben alle soviel Respekt vor Latein? Was ist daran so schwierig? Warum höre ich oftmals, dass viele Probleme in der Schule mit Latein haben? Oder kommt mir das nur so vor?
Aus heutiger Sicht, glaube ich, dass es besser gewesen wäre Latein zu lernen, auch wenn es hier angeblich mehr auswendig zu lernen gibt.
Bitte erklärt mir, was an Latein anders ist als an einer anderen Sprache, die man in der Schule lernen kann/ soll/ muss.
Auch wenn der Nutzen gering ist (evtl. Medizin- o. Jurastudium).
Vorteile:
- es wird gesprochen wie geschrieben
- eine fast "mathematische" Sprache, d. h. klare Regeln (nominativ, genetiv, dativ, accusatic...trommelwirbel: ablativ!)
- keine Konversation im Unterricht, lediglich Übersetzungen
- lernen ist Fleissarbeit (Vokalen und Grammatik)
- es wird viel über Geschichte, d. h. auch über Gesellschaftsformen gelernt
- das Erlernen romanischer Sprachen - italienisch, spanisch - fällt hinterher sehr leicht
- man kann hinterher wunderbar klugscheissen, wenn man erwähnt, dass im "Asterix" der Auspruch "alea iacta est" mit "die Würfel sind gefallen" falsch übersetzt ist. Korrekt zu dieser Übersetzung ist: "aleae iactae sunt"!!!
Mein Criterium - "man" beacht die Schreibweise... - für die Auswahl:
Wie sprechen die Lateinlehrer das "C" aus.
Ein Bespiel:
circus
Die richtige Aussprache ist "K"ir"K"us.
Wählt der Lateinlehrer "Z"ir"K"us...nun ja, dann hat er die Sprache nicht verstanden, ab zum französichen.
Immer sehr schön zu hören bei der "Carmina Burana" von Orff.
Mir streben sich die Nackenhaare bei "semper kresschisch..."
Somit "Caesar" = "K"aesar und die Ableitung zum deutschen "Kaiser" erschliesst sich ganz von allein!
Heinrich
Geändert von silbermond (08.09.2012 um 21:10 Uhr).
Grund: unvollständig
Ich hatte Französisch und würde es immer wieder so machen(zumal das im Gegensatz zu Latein auch zu was zu gebrauchen ist ). Das liegt aber auch daran, dass ich Sprachen im Allgemeinen zwar ziemlich leicht lerne - aber absolut nicht über Grammatikpauken. Wenn man nicht der Typ ist, der über Grammatikregeln eine Sprache lernt, ist imho Latein eher kontraproduktiv, vor allem wenn es um Motivation für weitere Fremdsprachen geht. Das ist aber halt Typfrage... es gibt ja auch Menschen, die nur über Grammatikregelpauken Sprachen lernen wollen...
Ich hatte auch Latein und meine Faulheit, in Bezug aufs lernen, hat mir da das Genick gebrochen. Prinzipiell ist die Sprache nicht schwierig, aber man muss entweder fleißig sein, oder ein sehr gutes Gedächtnis haben.
Kaum habe ich dann in der 10. Klasse auch mal richtig gepaukt, ging es von ner 5 in Worten "Fünf" auf eine gute 3!
Bei meinem Bruder aber, der Französisch hatte und kein Talent für Sprachen hat, hat leider in Französisch bei imensem Zeitaufwand, niemals Land gesehen.
der Punkt kann vielleicht sein, dass man Sprachen sowieso nicht in der Schule, so wie sie heute ist, wirklich lernen kann
Also ENG, als die Pidgin-Version zuerst/oder als 2. und/oder Latein für den Kopf danach/davor.
Ich kenne persönlich Frz-LK Schnitt 1,3-Personen, die in Paris kein Taxi bestellen können, aber Moliere geht
Ich selber habe mit Französisch angefangen, billingual, dann English dazu und als dritte Fremdsprache Latein. Latein nur drei Jahre gemacht und dann Latinumsprüfung.
Also alle Sprachen sind einfach Übung und gut lernbar. Ich würde Latein erst am Schluss anschliessen wenn die Frage zwischen NWT(Naturwissenschaft und Technik) ,Spanisch oder Latein besteht.
Generell lässt sich sagen das Sprachen Fleiss erfordern und man einfach am Ball bleiben sollte. Also von Anfang an darauf achten, dass er die Vokabeln lernt etc. das hiflt ungemein. Denn ist einmal der Zug abgefahren ist eigentlich nicht mehr viel zu retten.
Später helfen dann Sprachaufenthalte ungemein. Kosten halt auch, bin deshalb froh , dass mir meine Eltern das ermöglichen.