Servus,
damit hab ich eigene leidvolle Erfahrung - mit meinen Piriformi.
Im Regelfall sind Triggerpunkte die Ursache oder zumindest am Geschehen beteiligt - wobei man dabei nicht nur den Piriformis behandeln sollte, sondern den gesamten Bereich der Muskulatur im unteren Rücken, Hüfte und hinteren Oberschenkel.
Was Du brauchst ist ein mit Triggerpunkten vertrauter Physio oder einen Osteopathen. Oder Du machst Dich selbst ans Werk, was erstaunlich gut funktioniert.
Dazu brauchst Du einen Tennisball auf den Du Dich so legst, dass beide typischen Stellen, wo der Piriformis Trigger haben kann, behandelt werden. Wenn es richtig übel wehtut beim Drauflegen, dann bist Du fündig geworden und solltest für 30-90 Sekunden drauf liegen bleiben und dabei versuchen zu entspannen, bis sich der Muskel entspannt. Alternativ kannst Du jemanden bitten, dass er sich mit dem Ellenbogen in den Trigger lehnt, während Du mit leicht angewinkelten Beinen auf der Seite liegst (in etwa ne Lage die der stabilen Seitenlage ähnelt).
Meistens sind noch andere Muskeln beteiligt. Die einschlägigen Verdächtigen sind: Quadratus Lumborum, Gluteus Medius, Gluteus Minimus, Tensor Fasciae Latae, Iliopsoas aber je nach Schmerzbild können auch die Hamstrings beteiligt sein. Wenn sich deine Beschwerden aufs Gesäß konzentrieren und nicht in den Oberschenkel einstrahlen, dann eher nicht.
Auch wenn nur eine Seite betroffen sein sollte, ist es ratsam, beide Körperseiten zu behandeln, da die Ursache der Trigger im Piriformis links zB in Verwringungen des Beckens durch Muskelverkürzungen/Trigger in der rechten Körperhälfte liegen können. Der Zug des Piriformis am Iliosacralgelenk kann schließlich auch dieses aus der Fassung bringen und ISG-Beschwerden provozieren. Hinweis darauf wäre zB eine funktionale Beinlängendifferenz, die oftmals bei einem Piriforis-Syndrom parallel vorliegt und beseitigt werden muss, will man die Trigger im Piriforis dauerhaft loswerden.
Dehnen ist keine gute Idee, wenn man vetriggerte Muskeln hat. Erst müssen die Trigger eliminiert werden, dann sollte man stretchen, andernfalls macht der Muskel weiter zu und der Trigger wehrt sich anschließend noch hartnäckiger gegen seine Auflösung.
Wenn die Trigger beseitigt sind, solltest Du gezielte Kräftigung der Hüftregion betreiben, um nicht bald wieder aus dem Rennen zu sein. Keine Geldbeutel in der Gesäßtasche, aufrecht sitzen und nicht nach hinten im Sitz lümmeln, denn so wird Druck auf den Piriformis ausgeübt, was zu Triggern führen kann. Bei längeren Autofahrten öfters Pause machen und das Gesäß dehnen (sofern aktuell keine Trigger drin sind).
Wenn's sehr hartnäckig ist, kannst Du es auch mal mit sensomotorischen Einlagen versuchen, die Deine Statik zzu einem neuen Gleichgewicht anregen. Eine dauerlösung ist das m.E. aber nicht, wenns aber hilft, ein wenig Bewegung ins Geschehen zu bringen, dann heiligt der Zweck die Mittel.
Gruß Robert
Zum
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