Für bestimmte Entscheidungen braucht er natürlich die Zustimmung des Senats. Im Vergleich zu Obama, der gegen eine republikanische Mehrheit regieren musste, besitzen die Republikaner eine Mehrheit. Darunter befinden sich einige Trump Kritiker, die es vielleicht riskieren, gegen Trump öffentlich aufzutreten. Da aber alle wieder gewählt werden wollen in ihren konservativen ländlichen Wahlkreisen, hängen sie sich eher an Trump´s Lügen und Demagogie und schlucken die Verachtung, die Trump ihnen sogar bei der Inauguration entgegen brachte.
Der Beamtenapparat wiederum besteht in der Spitze aus Leuten, die Trump einsetzte oder von Obama übernahm. Sie würden entlassen, handeln sie nicht nach seinen Intentionen. Das oberste Gericht wird Trump mit Erzkonservativen besetzen. Ausserdem wollen die Leute im Apparat Karriere machen, sie passen sich willfährig und mit vorauseilendem Gehorsam dem narzistischen, autoritären Patriarchen an.
Ich erwarte, dass Trump entlang seiner in der Inaugurationsrede geäusserten Leitlinien bzw. politischen Agenda agieren wird, die äusserst konkrete Punke benennt, die jeder nachlesen kann. Für mich gibt es keine rationalen Gründe spätestens nach der Inaugurationsrede, weshalb man die Umsetzung seiner Agenda bezweifeln sollte. Für den Umweltschutz, für soziale Gerechtigkeit, für die Bürgerrechtsbewegungen bedeutet seine Agenda und seine kompromisslose Linie nur Negatives und deswegen rechne ich künftig mit mehr ausserparlamentarischer Mobilisierung und Kampagnen in den einzelnen Konfliktfeldern. Es kommen politisch unruhige Zeiten auf die USA zu.
Seit der Wahl stellte er konsequent und kompromisslos ein Kabinett zusammen, das absolut loyal handelt wie man schon an den peinlichen Lügen der Pressesprecherin ("alternative facts" genannt) zum Wohl ihres Bosses sehen kann. Er machte bei der Kabinettsbildung keine Kompromisse, um Schwarze, Latinos, Umweltschützer usf. zu repräsentieren.
Danke @qbz für deine letzten Beiträge zu dem Thema hier.
Teile absolut deine Meinung und deine Prognose.
Spannende Geschichte, die sich in den USA anbahnt, aber alles andere als schön. Wie ein Unfall, bei dem man nicht wegschauen kann...
Habe schon ein wenig gestaunt, wie schnell zum Beispiel die Automobilhersteller nach Drohungen von Trump auf Kuschelkurs gegangen sind...
Ich habe Dir den Lückentext für die Zeit nach der Wahl in Deutschland schonmal vorbereitet.
Danke , ich weiss was ich wähle.
Werde mich nachher auch nicht beschweren, denn meine Partei wird wohl eher nicht an die Regierung kommen, naja vielleicht auch doch eine kleine Mitbeteiligung.
Mal schauen.
Waren alle die gegen DT demonstriert haben, auch wählen und wenn ja, haben sie auch die Demokraten gewählt?
Eine gute Frage. Interessant ist vor allem, dass sie Donald Trump selbst als erster gestellt hat, natürlich auf Twitter. Und er hat diese Frage als rhetorische Frage gestellt - er will also keine Antwort darauf, sondern behauptet einfach etwas.
Machen wir ihm doch die Freude und beantworten seine Frage trotzdem so gut wie möglich: es war nach Medienberichten in den USA eine "siebenstellige Anzahl" an Demonstranten gegen Trump unterwegs, weltweit waren es etwa 2,5 Millionen. Die weltweiten Demonstranten lassen wir mal beiseite, der Großteil von ihnen wird logischerweise nicht wahlberechtigt gewesen sein und Trump hat ja auch selbst klargemacht, dass es ihm um "America first" geht.
Also bleibt die "siebenstellige Anzahl" an Demonstranten in den USA. Rein mathematisch wären das 1.000.000 bis 9.999.999 Demonstranten, also 1 bis 9,9 Mio. Da es aber weltweit nur 2,5 Mio waren, können wir das als Maximum ansetzen. Dann schätzen wir mal großzügig und nehmen an, dass die "siebenstellige Anzahl" sich irgendwo zwischen 1,0 und 1,5 Mio bewegt.
Clinton wurde von knapp 66 Millionen gewählt. Die oben geschätzte Zahl der Demonstranten liegt (laut meiner Überschlagsrechnung) ungefähr bei 1,5 bis 2,3 Prozent der Clinton-Wählerinnen und Wähler.
Ist das tatsächlich eine Menge, die es rechtfertigt, auf Trumps Spin hereinzufallen? Wer den harten Wahlkampf und Trumps bisherige Auftritte verfolgt hat, müsste sich doch eigentlich eher darüber wundern, dass nicht mehr Menschen gegen ihn demonstriert haben.
Aber vielleicht sollte ich den folgenden Spin an Trump weitergeben: Lächerliche 2 Prozent der Clinton-Wähler haben demonstriert. 98 Prozent der Clinton-Wähler sind also mittlerweile für mich!
Was man auch nicht vergessen darf ist dass Trump ja tatsächlich nicht von einer Stimmenmehrheit, sondern nur durch eine grössere Anzahl Wahlmänner, also eine glückliche Verteilung der Stimmen, gewählt wurde.
Kein Wunder sind alleine dadurch schon ein bisschen mehr als 50% der Bevölkerung unzufrieden.
Diejenigen die gar nicht gewählt haben sind dabei komplett ausser Acht gelassen, viele davon werden allerdings auch nicht demonstrieren gehen.
Für bestimmte Entscheidungen braucht er natürlich die Zustimmung des Senats. Im Vergleich zu Obama, der gegen eine republikanische Mehrheit regieren musste, besitzen die Republikaner eine Mehrheit. Darunter befinden sich einige Trump Kritiker, die es vielleicht riskieren, gegen Trump öffentlich aufzutreten. Da aber alle wieder gewählt werden wollen in ihren konservativen ländlichen Wahlkreisen, hängen sie sich eher an Trump´s Lügen und Demagogie und schlucken die Verachtung, die Trump ihnen sogar bei der Inauguration entgegen brachte.
Der Beamtenapparat wiederum besteht in der Spitze aus Leuten, die Trump einsetzte oder von Obama übernahm. Sie würden entlassen, handeln sie nicht nach seinen Intentionen. Das oberste Gericht wird Trump mit Erzkonservativen besetzen. Ausserdem wollen die Leute im Apparat Karriere machen, sie passen sich willfährig und mit vorauseilendem Gehorsam dem narzistischen, autoritären Patriarchen an.
Ich erwarte, dass Trump entlang seiner in der Inaugurationsrede geäusserten Leitlinien bzw. politischen Agenda agieren wird, die äusserst konkrete Punke benennt, die jeder nachlesen kann. Für mich gibt es keine rationalen Gründe spätestens nach der Inaugurationsrede, weshalb man die Umsetzung seiner Agenda bezweifeln sollte. Für den Umweltschutz, für soziale Gerechtigkeit, für die Bürgerrechtsbewegungen bedeutet seine Agenda und seine kompromisslose Linie nur Negatives und deswegen rechne ich künftig mit mehr ausserparlamentarischer Mobilisierung und Kampagnen in den einzelnen Konfliktfeldern. Es kommen politisch unruhige Zeiten auf die USA zu.
Seit der Wahl stellte er konsequent und kompromisslos ein Kabinett zusammen, das absolut loyal handelt wie man schon an den peinlichen Lügen der Pressesprecherin ("alternative facts" genannt) zum Wohl ihres Bosses sehen kann. Er machte bei der Kabinettsbildung keine Kompromisse, um Schwarze, Latinos, Umweltschützer usf. zu repräsentieren.
So sprach Trumps Pressesprecher Sean Spicer am Wochenende von einer «absichtlich falschen Berichterstattung» der Medien. «Das war die grösste Zuschauerzahl, die jemals einer Amtseinführung beigewohnt hat», sagte er.
Die Menge an Barack Obamas Amtseinführung (oben) und jene an Trumps.
(Bild: Keystone)
So sprach Trumps Pressesprecher Sean Spicer am Wochenende von einer «absichtlich falschen Berichterstattung» der Medien. «Das war die grösste Zuschauerzahl, die jemals einer Amtseinführung beigewohnt hat», sagte er.
Die Menge an Barack Obamas Amtseinführung (oben) und jene an Trumps.
(Bild: Keystone)
Ich habe die Fotos nicht gemacht. Der nachfolgende Text stammt aus dem verlinkten NZZ-Artikel. Die NZZ ist für mich bezüglich Glaubwürdigkeit auf einem Level mit der FAZ.
"die Feierlichkeiten – inklusive der Zahl der Anwesenden – wurden tausendfach dokumentiert. Und die Bilder zeigen klar, dass deutlich weniger Menschen anwesend waren als bei Barack Obamas Vereidigung 2009, auch wenn keine offiziellen Teilnehmerzahlen veröffentlicht wurden."