Und wenn er emotional war, den Tränen nahe: wo bitte ist das Problem?
Ich sehe da sehr wohl ein Problem. Scholz darf so lange und so sehr emotional sein wie er will. Nur bitte nicht, wenn die Kameras laufen. Dann brauchen wir einen Churchill-Typen oder doch zumindest eine Baerbock.
Leider sehe ich kein kurzfristiges Exit-Szenario, wie man aus dem Krieg in der Ukraine herauskommen könnte. Putin hat viel zu viel Schaden angerichtet, als dass es eine realistische Verhandlungsmasse gäbe, um ihm irgendwas für einen für ihn gesichtswahrenden Waffenstillstand (und Rückzug aus der Ukraine) anbieten zu können.
Und andererseits sehe ich -wie auch in dem von Sybi verlinkten Guardian-Text gut dargestellt- absolut kein Szenario, wie Putin diesen Krieg gewinnen und seine "Kriegsziele" erreichen könnte.
Das kommt darauf an, wie er - vor allem innenpolitisch- diese Ziele definiert. Offiziell ist es ja kein Angriffskrieg, sondern eine Sonderaktion zum Schutz Russlands vor einem Angriff aus der Ukraine.
Unabhängig davon, ob er die Ukraine dauerhaft unter russische Kontrolle bringen kann, wird er die Infrastruktur des Landes - nicht nur die militärische - derart zerstören, dass die Ukraine vermutlich Jahrzehnte brauchen wird, um sich vollständig davon zu erholen. Sobald er das erreicht hat, kann er das Militär zurückziehen und die Aktion innenpolitisch als Erfolg feiern, da er erfolgreich die Gefahr eines Angriffs aus der Ukraine gebannt hat. Das Militär kann er hinter der Grenze als Drohgebärde stehen lassen, um sicherzustellen, dass die Ukraine nicht wieder aufrüstet.
Wie Russland außenpolitisch aus der Einbahnstraße/Sackgasse rauskommen könnte, da habe ich aber auch keine Ahnung.
Ich sehe das auch so: es wird keine kurzfristige Lösung geben. LEIDER!
Der Krieg eskaliert von Tag zu Tag weiter und es sterben sehr viele Menschen :-8
Wie traurig das Ganze. Mir scheint es ja fast so zu sein, dass Putin auf einen Vernichtungskrieg zusteuern mag? Und das gegenüber einem sogenannten Brudervolk…
Wenn die größten Städte tatsächlich eingekesselt werden sollten, dann wird das ein unfassbares Drama.
Die Frage müssen/sollten wir uns wahrscheinlich jetzt schon stellen: wie wird die Welt auf diese humanitäre Katastrophe reagieren? Tatenlos zusehen, wenn Kiew und Co dem Erdboden gleichgemacht werden? Wir haben wohl keine Wahl, wenn der „Westen“ nicht mit hineingezogen werden möchte. Und Putin weiß, dass der moralische Kompass bei uns ganz anders ausgeprägt ist als bei ihm.
Ich wünsche es eigentlich keinem, aber so ein plötzlicher Herzinfarkt von Putin wäre mal eine neue Perspektive. Wobei ich mich schon seit längerem frage, ob Russland dann im Bürgerkrieg versinkt. Wenn so ein Machtvakuum entsteht (und das ist ja nur eine Frage der Zeit), wer rückt für ihn nach? Für mich als Außenstehenden ist kein Nachfolger in Sicht.
+(....)
Leider sehe ich kein kurzfristiges Exit-Szenario, wie man aus dem Krieg in der Ukraine herauskommen könnte.(....)
Es ist verfahren und deprimierend, solange die Proteste in Russland nicht so weit zahlenmäßig angeschwollen sind, dass die Russische Polizei mit dem Verhaften von Demonstranten nicht mehr hinterherkommt.
(....) Russland auf dem Weg in die Rolle von Nordkorea: ein international komplett geächtetes, wirtschaftlich bitterarmes Land mit Atomwaffen.
+1
Es gibt nicht nur kein Exit-Szenarien, sondern auch mögliche Verläufe die absolut katastrophal werden können.
Ich sehe total schwarz.
Was sich in den letzten Tagen entwickelt, ist wirklich ein - wie soll man sagen - , "Zeitenbruch" - das wird die Weltgeschichte und unser Leben über die nächsten Jahrzehnte bestimmen und zwar nur negativ ....
Erinnert Ihr Euch noch wie vor ziemlich genau zwei Jahren unser Leben sich plötzlich und unvermittelt verändert hat (damals kam einem das drastisch vor) - das hier ist viel grösser und viel tiefer.
Unabhängig davon, ob er die Ukraine dauerhaft unter russische Kontrolle bringen kann, wird er die Infrastruktur des Landes - nicht nur die militärische - derart zerstören, dass die Ukraine vermutlich Jahrzehnte brauchen wird, um sich vollständig davon zu erholen. Sobald er das erreicht hat, kann er das Militär zurückziehen und die Aktion innenpolitisch als Erfolg feiern, da er erfolgreich die Gefahr eines Angriffs aus der Ukraine gebannt hat.
Du glaubst der Westen würde die Ukraine, wenn Putin sie wieder sich selbst überlässt, dann alleine lassen? Da wäre ich von unserer Politik enttäuscht.
Ich sehe ihn eher unter Zugzwang tatsächlich dauerhaft dort zu bleiben um westliche Hilfen & demokratische Strukturen dauerhaft zu unterbinden.
Die militärischen Strukturen der Ukraine sind ja wohl tatsächlich für einen Angriffskrieg gegen Russland nicht wirklich geeignet. Da wäre ja auch die Motivationslage der Russischen Soldaten eine andere.
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PB
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Das kommt darauf an, wie er - vor allem innenpolitisch- diese Ziele definiert. Offiziell ist es ja kein Angriffskrieg, sondern eine Sonderaktion zum Schutz Russlands vor einem Angriff aus der Ukraine.
Ich möchte einmal anmerken, dass es das offiziell nicht ist. Das ist die russische Erklärung, die aus der Wissenschaft heraus längst als Lüge entlarvt wurde. Dies ist ein russischer Angriffskrieg bei dem die politische Weltöffentlichkeit ihre Glaubwürdigkeit nur dadurch wahren / wieder herstellen kann, wenn sie dies (im Nachgang) völkerrechtlich sanktioniert.
Ich möchte einmal anmerken, dass es das offiziell nicht ist. Das ist die russische Erklärung, die aus der Wissenschaft heraus längst als Lüge entlarvt wurde. Dies ist ein russischer Angriffskrieg bei dem die politische Weltöffentlichkeit ihre Glaubwürdigkeit nur dadurch wahren / wieder herstellen kann, wenn sie dies (im Nachgang) völkerrechtlich sanktioniert.
Mit „offiziell“ meinte ich natürlich nicht die öffentliche Wahrnehmung, sondern die offizielle russische Begründung, mit der Putin die Aktion auch innenpolitisch begründet. Die russische Regierung hat z.B. allen Medien untersagt, von Krieg zu reden/schreiben. Der Krieg darf in Russland nur als militärische Sonderaktion bezeichnet werden.
Dass Putins Begründung für diesen Angriffskrieg eine glatte Lüge ist, ist wohl, vor allem außerhalb Russlands, unstrittig.
Um einen erklärten Krieg zu beenden, gibt es IMHO zwei Möglichkeiten: Kapitulation der besiegten Kriegspartei mit oder ohne Bedingungen oder Waffenstillstand mit Friedensvertrag.
Jeder Tag, an dem der Ukraine-Krieg weitergeht, fordert in hoher Zahl Menschenleben, Flucht und Vertreibung, und er weitet sich täglich aus. Bei Corona unternahmen unsere Staaten in Europa riesige Anstrengungen, um Menschenleben zu schützen. Jetzt sollen Menschen sterben, verletzt und geschädigt werden, bis die Menschen in Russland irgendwann einen Regierungswechsel schaffen oder die Ukraine zerstört kapituliert. Ich kann das persönlich nicht nachvollziehen.
Es bräuchte IMHO einen sofortigen, anhaltenden Waffenstillstand (ohne Vorbedingungen) und Verhandlungen zwischen der ukrainischen und russischen Regierung bis zu einem Friedensvertrag, der den Abzug der russischen Truppen und die Souveränität der Ukraine beinhaltet. Die USA könnten in dieser Richtung durchaus entscheidenden Einfluss auf Ukraines Regierung nehmen, China andererseits auf Russland. Ob die USA das aufgrund ihrer geostrategischen Überlegungen tun, ist unsicher (Ziel: destabilisiertes Russland und Regime Change), bei China weiss man zuwenig. Da ein destabilisiertes Russland als Atommacht vermutlich kaum in chinesischem Interesse liegen kann, nehmen sie vielleicht einen kriegsbeendenden Einfluss auf Russlands Regierung?
Eigentlich war für heute ja ein zweiter Verhandlungstag angekündigt, aktuell liest man darüber allerdings nichts. Hat da jemand News dazu?