Hat bei euch eigentlich das Diskussionsverhalten hier im Thema Auswirkungen auf die generelle Sympathie die ihr für Diskussionsteilnehmer empfindet?
A bisserl. Ich denke mir dann meist, dass es Internet ist und im echten Leben der Schreiber evtl. anders is. Dann denke ich mir, dass die Dinge meist nicht so heiß gegessen werden, wie sie gekocht werden. Dann auch, dass die jeweilige Lebensgeschichte viel mehr zum Weltbild beiträgt als irgendwelche Argumente. Ich denk mir auch, dass ich es ja nicht lesen muss oder hier mitschreiben muss. Und überhaupt is es auch nicht schlimm, dass ich nicht jeden symphatisch finde, mich mag auch nicht jeder (bitte jetzt keine blöden Kommentare von den billigen Plätzen ) Ausserdem habe ich nur noch sehr selten Lust mich aufzuregen, manchmal passiert es aber trotzdem aber alles in einem leicht altersmilden Rahmen.
Alles Gute für den Nachwuchs! Ich gebe allerdings zu Bedenken, daß gerade die "querdenkenden Demo-Deppen" u.a. auch dafür eintreten, daß Dir keiner verbieten kann, bei der Entbindung dabei zu sein...
Du denkst daß eine Klinik kein Hausrecht hat und daß eine Querdenker Demo darauf einwirken könnte?
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
vermutlich ab 27.5., nach meiner Herzklappen-OP bin ich eh auf Intensiv). Ich mache immer gerne Mitmenschen eine Freude. Leider ist in der Uniklinik Heidelberg Besuchsverbot, aber vielleicht kann ich mich streamen Auf jeden Fall würde mir bei keiner Infektionskrankheit je einfallen, die Schuld daran anderen Menschen zu geben - und das wird sich auch dann nicht ändern.
Wenn dein Doc bei der OP den Mundschutz weglässt und du dir deshalb eine Infektion am Herzen zuziehst - würdest du dann auch nicht auf die Idee kommen, dem Doc die Schuld zu geben?
Wenn man überzeugt ist, dass Corona harmlos ist, sagt sich das leicht, dass man anderen nicht die Schuld an einer Infektion geben würde. Wenn man (wie ich) anderer Meinung ist, sieht das anders aus.
Wie auch immer, dir alles erdenklich Gute für die OP!
Hab mir in der Mittagspause die regionalen Zeitreihen zu den positiven Covid Tests vom RKI runtergeladen und aufbereitet. Man sieht für jeden Landkreis taggenau, wie viele positive Tests relativ zur regionalen Bevölkerung dokumentiert wurden. Da Tübingen hier ab und an besonders erwähnt wurde, habe ich den Landkreis Tübingen neben den beiden extremsten Landkreisen besonders hervorgehoben. Mich hat die große Spreizung erstaunt, die mit der zweiten Welle entstanden ist. Im LK Plön ist weniger als ein Prozent der Lokalbevölkerung positiv getestet worden, während es im Erzgebirgskreis über sieben Prozent sind.
Einschränkend muss hier gesagt werden, dass wir hier die Meldezahlen des RKI sehen. Es gibt also keine Korrektur für die Dunkelziffer.
Wenn dein Doc bei der OP den Mundschutz weglässt und du dir deshalb eine Infektion am Herzen zuziehst - würdest du dann auch nicht auf die Idee kommen, dem Doc die Schuld zu geben?
Das wäre ein sehr konkreter 1 zu 1 Zusammenhang - aber sogar dann dürfte es schwierig sein , einen sicheren Zusammenhang nachzuweisen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit für die Ursache möglicherweise eine zweistellige Prozentzahl ist. Ich kann übrigens bei jeder OP mit nennenswerter Wahrscheinlichkeit (weit höher, als Corona im Alltag zu bekommen) eine nosokomiale Infektion einfangen - auch wenn es oft durch Fehler passiert, ist es statistisch Schicksal. Also nein, unwahrscheinlich daß ich ihm ein Vorwurf machen würde (außer er tut es, um mir bewußt zu schaden). Menschen machen Fehler, Fehler passieren. Shit happens.
Wenn ich aber im "Alltag" eine Infektion einfange, ist es normal Schicksal. Es ist praktisch unmöglich, die Änderung des Risikos zu quantifizieren, die durch die (statistisch bei der aktuellen Inzidenz) ca. 20 - 60 Corona-Infizierte unter den 15000 Demonstranten zu dem vorhandenen Grundrisiko beiträgt. Ob einer von 1000 oder zwei von 1000 Menschen auf der Straße Corona haben, ist absolut gesehen eine sehr geringe Änderung des Risikos. Daher halte ich Schuldzuweisungen für überzogen.
Zitat:
Zitat von canoeist
Wenn man überzeugt ist, dass Corona harmlos ist, sagt sich das leicht, dass man anderen nicht die Schuld an einer Infektion geben würde.
Wer sagt, daß ich überzeugt wäre, daß Corona harmlos ist? Wenn es einen erwischt, ist es eine üble Krankheit. Angesichts meines Alters, Fitness und Blutgruppe halte ich mein persönliches Risiko für ein schlimmes Ende für relativ gering (im Vergleich mit "Risikogruppen". Und angesichts der faktisch geringen Zahl der möglicherweise Corona-Infizierten und weil ich der Ansicht bin, daß ich mit meinem Verhalten die größten Risiken begrenzen kann, halte ich das Risiko, überhaupt infiziert zu werden (und damit die Infektion weiterzugeben), für nicht so hoch, daß es den aktuellen Ausmaß an Einschränkungen rechtfertigen würde. Ein Restrisiko halte ich für akzeptabel als Preis für möglichst normales Leben und Vermeidung von den aktuell schweren Kollateralschäden.
Zitat:
Zitat von canoeist
Wie auch immer, dir alles erdenklich Gute für die OP!
Danke, wird schon schiefgehen, die ca. 2 % Risiko daß es schiefgeht finde ich akzeptabel (ist immer noch Größenordnungen höher, als alles was mir Corona droht)
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Es ist praktisch unmöglich, die Änderung des Risikos zu quantifizieren, die durch die (statistisch bei der aktuellen Inzidenz) ca. 20 - 60 Corona-Infizierte unter den 15000 Demonstranten zu dem vorhandenen Grundrisiko beiträgt. Ob einer von 1000 oder zwei von 1000 Menschen auf der Straße Corona haben, ist absolut gesehen eine sehr geringe Änderung des Risikos. Daher halte ich Schuldzuweisungen für überzogen.
Dass die Zahl zusätzlicher Infektionen durch die Demos nicht quantifizierbar ist, da ist die Wissenschaft aber anderer Meinung:
Der wissenschaftliche Wert dieser Publikation wie auch die Realitätsnähe des Modells wurde hinreichend diskutiert, sowohl hier, als auch von Wissenschaftlern in öffentlichen Medien. Du kennst sicher auch die unterschiedlichen Meinungen dazu.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Anderen Leuten sowas zu wünschen ist genauso unsozial wie das Verhalten der Leute auf den Demos, die hier m.M.n. zurecht kritisiert wird.
Da bin ich ja froh, dass ich nicht derjenige war, der es gewünscht hat. Warum hast Du eigentlich mich und nicht das Originalzitat zitiert?
Exit: Du hast es erklärt - wegen des Smileys ... wobei das noch nicht erklärt, was genau Du damit bezwecken wolltest, denn die Aussage kam ja nicht von mir. Ich habe lediglich angemerkt, dass manche Menschen nur durch Schmerzen lernen. Zu dieser Aussage stehe ich.
(Finde ich es gut, dass es so ist? Nein. Bin ich der Überzeugung, dass sich dies verändert? Nein. Ist es trotzdem so? Ja.
Den Schuh des unsozialen/assozialen (Verhaltens) ziehe ich mir nicht an. Im Gegensatz zu Dir weiss ich ja, dass es nicht so ist)
Zu Captains Frage: Ja, definitiv. Bei mir geht das soweit, dass ich manchen Personen des Forums nur ungerne im realen Leben begegnen möchte, ihnen nichts verkaufen würde und Artikel von ihnen auch geschenkt nicht annehmen würde.
Im privaten Umfeld habe ich mich ebenfalls von Menschen distanziert - sogar von Familienmitgliedern. Es gibt Menschen, da entscheide ich in all meiner individuellen Freiheit: "Mit diesem/dieser XYZ möchte ich nichts mehr zu tun haben."