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Alt 14.11.2022, 19:45   #1873
Gelbbremser
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Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Das ist ja die Frage: Wieweit ist die Verdi-Führung bereit und kann sie das organisatorisch noch, auch auf das Mittel von Streiks bei Tarifauseinandersetzungen überhaupt zurückzugreifen. (Z.B. sind halt die früher sehr hohe streikbereite Arbeitergruppe im öffentlichen Dienst oder die ErzieherInnen ausgelagert und wegrationalisiert worden.). Erst der mögliche Einsatz von Streiks macht letztlich die Gewerkschaften auch mitgliederstark, der jahrzehntelange Verzicht schwach.

Im Bankengewerbe sehe ich im Internet einen Verdi-Tarifabschluss vom Frühjahr 2022:

"Der Abschluss zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Verband der öffentlichen Banken (VÖB) sieht zusätzlich zu der bereits im März gewährten Einmalzahlung von 750 Euro, eine weitere Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro im April, 3 Prozent Gehaltserhöhung ab 1. Juli 2022 und weitere 2 Prozent zum 1. Juli 2023. Darüber hinaus wird die Arbeitszeit ab Januar 2024 wöchentlich um eine Stunde auf 38 Stunden verkürzt. Zudem erhalten die Beschäftigten einen tariflichen Anspruch, bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten zu können. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 35 Monate, bis zum 31. Mai 2024."

Das ist, abgesehen von den heftigen Reallohnverlusten, absurd lang für Frühling 2022, 35 Monate! Zu einer Zeit, wo man die Inflationsentwicklung gut absehen konnte! Mit solchen Abschlüssen gewinnt Verdi nur schwer neue Mitglieder.

Aber vielleicht verstehe ich die heutigen aktiven Mitglieder einfach nicht mehr und eine Tarifkommission, die sowas animmt. Sie hätte auf jeden Fall die deutliche Ablehnung zu meiner aktiven Zeit gefunden. Ein Jahr und gut.
Ich kann dir da in vielem zustimmen. Jedoch ist eine Gewerkschaft nur so stark, wie ihre Mitglieder, und wenn es halt wenige sind kommt halt so was dabei raus.

Ich gehe davon aus, dass im Bankensektor der Organisationsgrad sehr gering ist.
In Sparkassen, die einen Tarif des öffentlichen Dienste haben, da ist dies so. Da sie aber am TVÖD dranhängen profitieren sie davon.

Und ich denke du kennst das Prozedere der Tarifverhandlungen...., wie sich die Tarifkomisssion zusammensetzt, gescheiterte Verhandlungen, Urabstimmung und so, wegen der Frage ob die verdi Führung auf Streiks zurückgreifen kann.
Es ist bei einem Erzwingungsstreik eher eine Frage der Finanzierbarkeit. Und sind dann wieder beim Organisationsgrad.
Gelbbremser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 20:56   #1874
qbz
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Beiträge: 10.341
Zitat:
Zitat von Gelbbremser Beitrag anzeigen
Ich kann dir da in vielem zustimmen. Jedoch ist eine Gewerkschaft nur so stark, wie ihre Mitglieder, und wenn es halt wenige sind kommt halt so was dabei raus.

Ich gehe davon aus, dass im Bankensektor der Organisationsgrad sehr gering ist.
In Sparkassen, die einen Tarif des öffentlichen Dienste haben, da ist dies so. Da sie aber am TVÖD dranhängen profitieren sie davon.

Und ich denke du kennst das Prozedere der Tarifverhandlungen...., wie sich die Tarifkomisssion zusammensetzt, gescheiterte Verhandlungen, Urabstimmung und so, wegen der Frage ob die verdi Führung auf Streiks zurückgreifen kann.
Es ist bei einem Erzwingungsstreik eher eine Frage der Finanzierbarkeit. Und sind dann wieder beim Organisationsgrad.
ich habe den Abschluss einfach als ganz aktuelles Beispiel für eine viel zu lange Tariflaufzeit gewählt. Niemand kann für 35 Monate die wirtschaftliche Entwicklung prognostozieren, ausserdem sinkt damit auch der Anreiz für Beschäftigte, der Gewerkschaft beizutreten, wenn nur alle 3 Jahre über Tarife verhandelt wird.

Ich kenne natürlich Tarifstreiks. Wir haben damals in der ÖTV, dann Verdi Vertrauensleute in allen Bereichen gewählt, die halt für die KollegInnen auch ausserhalb der Tarifkämpfe aktiv gewesen sind. Das fehlt heute z.B. fast überall. Die meisten Kita´s gehörten übrigens in Berlin noch zum öffentlichen Dienst und die Erzieherinnen bildeten immer eine sehr aktive Gruppe neben der Arbeitergruppe.

Geändert von qbz (14.11.2022 um 21:03 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 20:59   #1875
qbz
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Beiträge: 10.341
Zitat:
Zitat von Gelbbremser Beitrag anzeigen
Genau so sieht´s aus.

Die Forderung ergab sich aus Diskussionen an der Basis in den Bezirken, das ist schon seit Jahren so. Verblüffend für mich ist dieses Mal, dass die Forderung unseres Bezirks, wir lagen normalweise in anderen Jahren in einem hohen Forderungsbereich, dieses Jahr fast 1 zu 1 übenommen wurde.
Was wird am Ende herauskommen, wenn es nicht zu Streiks kommt? Vielleicht 6 % und mind. 250-280 Euro, was deutlich unter der Inflation liegt und auch keinen rückwirkenden Ausgleich darstellt.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 21:18   #1876
qbz
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Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
....
Rein praktisch hat es die Arbeitgeberseite durch die Trennung in die Tarifbereiche Länder und Gemeinden/Bund geschafft im Länderbereich die Durchsetzungmöglichkeit auf Null runter zu bringen. Für die Länderangestellen streikt kein Müllfahrer und kein Kitamitarbeiter. Ob an einer Hochschule (oder dem Finanzamt) die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter streiken, interessiert kein Mensch, nichtmal die Hochschulleitungen.
Die letzte Streikmacht wurde uns entzogen als die Kolleginnen und Kollegen aus der Autobahnmeistereien in eine GmbH ausgegliedert wurden. Die hätten zumindest noch den Winterdienst bestreiken können.
Sicher stellt das Auslagern der Arbeitergruppen und anderer Sektoren Verdi im öffentlichen Dienst vor Probleme. Es gibt allerdings schon Bereiche, wo Streiks beim öffentlichen Dienst eine direkte Wirkung haben, nämlich überall da, wo direkt Kundenleistungen zu erbringen sind und keine Beamten beschäftigt, sondern die Angestellten beschäftigt sind, wie z.B. Bürgerämter, Zulassungsstellen, Grünflächenämter, Medizinische und Gesundheitsdienste etc. .
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 21:22   #1877
qbz
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Beiträge: 10.341
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Wieviel Prozent der Arbeitnehmer:innen in D profitieren denn überhaupt von Tarifabschlüssen? Es waren vor Jahren doch schon nicht mal mehr de Hälfte. Das sind aktuell bestimmt noch weniger und in den neuen Bundesländern nochmal weniger wahrscheinlich.
Diese Tarifabschlüsse wirken allerdings auch auf die Löhne, die aussertariflich vereinbart sind, und sogar auf meine Rente.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2022, 07:48   #1878
keko#
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Registriert seit: 06.11.2015
Beiträge: 17.500
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
....

Wer von den Foristen hat schon mal an einem mehrtätigen Streik teilgenommen? Vermutlich niemand. Ich kann mich noch erinnern.
Vor 40 Jahren oder so arbeitete ich in den Ferien immer in dem Unternehmen, in dem mein Vater arbeitete. Da ging es um 35h Woche (37.5?) bei vollem Lohnausgleich und solche Dinge. Am Eingangstor standen morgens Streikposten und es ging auch manchmal ordentlich zur Sache. Mein Vater war natürlich Streikbefürworter und es gab manchmal heftige Diskussionen. Weniger arbeiten und das gleiche Gehalt? Das fand ich gut!!

Heute bin ich viel älter als mein Vater damals und ich arbeite in einem anderen Unternehmen. Mir kommt es aber so vor, als sei die Belegeschaft damals geschlossener und kämpferischer gewesen. Bei manchen meiner Kollegen habe ich den Eindruck, sie würde für längere Arbeitszeiten bei weniger Gehalt kämpfen. Sie reden daher wie wohlhabende Arbeitgeber.

"strong men create good times, good times create weak men and weak men create hard times"
keko# ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2022, 09:19   #1879
Helmut S
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Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.936
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Diese Tarifabschlüsse wirken allerdings auch auf die Löhne, die aussertariflich vereinbart sind, und sogar auf meine Rente.
Primär wirkt in einem ungebundenen Gebiet der Arbeitsmarkt. Ganz krass ist das im Wirkungsbereich der IG Metall.

Wer in so einer Region innerhalb ungebundener Unternehmen aktuell den Arbeitsplatz wechselt, bekommt i.d.R. eine Gehaltserhöhung "mitgeliefert", die eine IG Metall trotz hohem Organisationsgrad niemals aushandeln kann. Ähnliches gilt übrigens auch für den Mindestlohn. In der Realität kriegst du für den gesetzlichen Mindestlohn in so einem Umfeld niemanden mehr.
Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2022, 09:43   #1880
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.341
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Primär wirkt in einem ungebundenen Gebiet der Arbeitsmarkt. Ganz krass ist das im Wirkungsbereich der IG Metall.

Wer in so einer Region innerhalb ungebundener Unternehmen aktuell den Arbeitsplatz wechselt, bekommt i.d.R. eine Gehaltserhöhung "mitgeliefert", die eine IG Metall trotz hohem Organisationsgrad niemals aushandeln kann. Ähnliches gilt übrigens auch für den Mindestlohn. In der Realität kriegst du für den gesetzlichen Mindestlohn in so einem Umfeld niemanden mehr.
Sicher bestimmt der Arbeitsmarkt wesentlich den Lohn. Es hängt meines Erachtens allerdings auch sehr stark von der Branche, von der Region und vom Arbeitgeber ab (siehe Altenpflege, Reinigungsfirmen, Gastronomie, Landwirtschaft etc.).

Nach Google:
Ab 1. Oktober 2022 liegt der Mindestlohn bei zwölf Euro brutto je Stunde. Von der Erhöhung profitieren mehr als sechs Millionen Menschen, vor allem in Ostdeutschland und viele Frauen."

Geändert von qbz (15.11.2022 um 09:55 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
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