Ich habe gerade mal wieder ein paar unausgegorene Gedanken, die ich nicht für mich behalten will. Ich bitte vorsichtshalber schon mal um Nachsicht: Ich finde Sebi toll und will ihm nicht auf den Schlips treten.
Ich habe nochmal überlegt, warum Sanders beim Schwimmen augenscheinlich viel schneller Fortschritte macht als Kienle und warum mein Gefühl mir sagt, dass Lionel Sanders im Lauf der Zeit es tatsächlich schaffen wird, in die vordere Gruppe zu schwimmen, während Sebastian Kienle sich nicht mehr wesentlich verbessern wird.
Zum einen ist Sanders Technik für jemanden, der so relativ schnell schwimmen kann, unterirdisch. Wenn er ein paar offensichtliche Fehler abstellt, bekommt er den daraus resultierenden - meiner Meinung nach beträchtlichen - Zeitgewinn quasi geschenkt. Bei Kienle ist das schwieriger weil es bei ihm eigentlich ganz vernünftig aussieht; ich wüsste nicht, was man ihm raten sollte. Bei Sanders fällt einem gleich eine ganze Liste ein.
Der wesentliche Punkt scheint mir aber dieser zu sein: Sanders ist richtig geil drauf, ein besserer Schwimmer zu werden. Er erzählt im Interview mit Bob, wie auf dem Weg zur Wende die zweite Gruppe angeführt und beim Ausstieg mit Sebi darüber gewitzelt hat. Wenn man ihm - auch in anderen Interviews - so zuhört, ist er gedanklich schon in der vorderen Gruppe - in seiner Vorstellung muss er nur noch ein die Arbeit investieren um ein paar Sachen gerade zu rücken, dann passt das. Bei Sebi kommt es mir immer so vor als fände er es angenehmer, sich ein paar Zähne ausreißen zu lassen als zu schwimmen.
Sanders hat den Willen, die Lust und keinerlei Zweifel, dass er es schaffen wird. Sebi hat nichts als Zweifel, die dadurch, dass er trotz Unterstützung hochkarätiger Schwimmcoaches nicht recht vom Fleck kommt, zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung geworden sind.
PS: Um mal konkret zu werden - ich behaupte, dass Sanders in 2021 mit der ersten Gruppe aus dem Wasser kommt. Mark my words.