Dachte schon, ihr haltet den Fred hier am Laufen, aber nu iss doch 2 Tage Pause gewesen.
Kaum iss man mal weg...
Bilder gibts leider noch keine.
Ich habs sehr genossen, andere fotografieren zu lassen, nur muss ich die Fotos nu halt erst einsammeln.
Die Anreise nach Sondershausen zum Bergwerk war mühsam, da ich mich mit meiner Route gegen ein Navi, dem die komplette A73 zu fehlen schien und zwo Pfadfinder-Apps-geschwängerte Eifohn-Juhser durchsetzen musste, um nicht in Berlin oder Schweinfurt rauszukommen.
Schon deppert, wie sehr einige auf dieses neumodische Zeug eingschossen sind unds Hirn dabei komplett ausschalten...
Sehr im Gegensatz zu unserem letzten Besuch in Thüringen war es diesmal gar nicht schwierig, noch ein göffnetes Lokal fürn Abendessen ausfindig zu machen.
Nachdem ich auf der Anfahrt schon mehrmal Studentenfutter, Obst und Nüsse mit dem Kommentar abgelehnt hatte, ich wolle lieber n Schnitzel mit Pommes, freute es mich natürlich ungemein, dass im "Ratskeller" Schnitzelwochen angesagt waren und es 25 verschiedene Geschmacksrichtungen für nur je 6,66€ gab...
Zum Glück bewahrheitete sich meine Furcht, es könne wegen der Salzförderung aufgrund des langanhaltenden Winters Verzögerungen beim Einfahren in den Stollen geben, nicht und wir kamen mit der üblichen halben Stunde Wartezeit in der zugigen Maschinenhalle vorm Aufzug 700m tiefer in den Stollen.
Ich hatte im Vorfeld einige meiner Kollegen mit den zusammengerechnet rund 2500Lumen Lichtleistung, die ich am Lenker montiert hatte, beeindruckt, und nu vergnügten wir uns die letzten Minuten bis zum Start mit Lichtspielen.
Obwohl ich ja von meiner Funzl todesbegeistert bin, da die ne recht ordentliche Lichtausbeute bringt, muss ich gestehen, dass der Beamer auf der anderen Seite meines Lenkers nochmal nen ziemlichen Quantensprung darstellt.
Während die Funzl ne Tesla gerade noch so auslöschen kann, kann man zwo Teslas und die Funzl auf nen Punkt richten und den mitm Beamer anleuchten, so dass man von den anderen Lampen nix mehr bemerkt.
Das war nu natürlich a weng frustrierend für jene Weggefährten, die vor nem guten Jahr wegen ner Lupine-Sammelbestellung bei mir anfragten, sich dann für 300irgendwas Öre die Tesla reinschwenkten und den Beamer mit Akkus und Ladegerät fürs gleiche Geld hätten haben können...
Aber gut, ratzefitzefatze gings los und nach wenigen Meter fiel mir auf, dass ich ne Gangart zu schnell bei der Musik war.
Ich hab ein wenig gehadert, mich dann aber entschieden, erstmal vorne mitzufahren, damit mir bergab keiner im Weg rumstehen würde.
Ne handvoll Hanseln musste ich ziehen lassen und wurde dafür mit ner steifen Brise Salzstaub auf der ersten schnelleren Abfahrt "belohnt", allerdings zahlte sich der fette Brenner am Lenker auch direkt gewinnbringend aus, weil die Voranfahrenden auf ein von hinten herannahendes UFO gefasst waren und ehrfürchtig Platz machten.
An der Spitze wars dann auch dank des hervorragenden Lichts deutlich einfacher, schnell zu fahren, weil man nicht im Staub den orientierungslosen Blinden hinterhergurken musste, die Bremspunkte viel später setzen und die Linie frei wählen konnte.
War ich erstmal an jemandem vorbei, war der- bzw. diejenige (who knows?) innerhalb kürzester Zeit weg hinter mir;- erstens natürlich wegen dem Dreck, der hinter mir aufwirbelte und zweitens wegen der so begründeten Unmöglichkeit, hinter mir von meinem Licht zu profitieren.
Ich hab regelmässig in meinem Helm gejauchzt, weil ich mir den Weg mit dem Burner förmlich freigebrannt hab.
Die erste Runde ging so sehr flott, und zwar wesentlich zu schnell für mich, rum und weils grad so dahinflog, ging ich ohne anzuhalten in die zweite.
Ich war an sich nicht am Anschlag, konnte mir aber kaum vorstellen, diese Gangart bis zum Ende durchzuhalten, zumal ich nach ca. ner halben Runde auch einen meiner Kollegen überholt hatte, der für seinen Saisonhöhepunkt in ein paar Wochen, ein mehrtägiges Etappenrennen , trainiert hatte.
Aus Demut und Unsicherheit hielt ich also nach der zweiten Runde an der Verpflegungsstelle, nippte am Cola, futterte von allen angebotenen Obstsorten nen Schnitz, spülte mit Wasser nach und fuhr weiter.
Keine Ahnung, obs an der Cola lag oder an was sonst, aber mittlerweile musste ich mir eingestehen, dass vorallem der lange Anstieg, der den 18%er beinhaltete, ne gewisse Form der Anstrengung verlangte, die mir von den beiden vorangegangenen Runden fremd war, aber ich gönnte mir weiterhin vorallem auf den Abfahrten den Spass, Überholten bzw. Überrundeten mitm Brenner das Hinterteil zu versengen, ehe ich sie beim stets erfolglosen Versuch, an mir dranzubleiben, zurückliess.
Eigentlich hatte ich mir unterwegs die Strategie zurechtgelegt, die vierte Runde noch anzufangen, aber nach der Hälfte, wo die Strecke für rund 100m durchn gleichen Stollen mit Gegenverkehr führte, umzukehren.
Nu traf ich aber einen meiner Mitreisenden an der Verpflegungsstelle, fragte den nach der Uhrzeit (ich war nicht nur mit ner alten, ungefederten Möhre, sondern auch ohne Tacho und Uhr unterwegs...) und stellte erstaunt fest, dass ich noch eine voll Stunde für ne letzte Runde zur Verfügung hätte, so dass ich mich dafür entschied, den fiesen, nicht enden wollenden Anstieg mit dem steilsten Stück in der Rundenmitte doch noch mitzunehmen
Ich sags gleich: ich hätte es lassen sollen...
Mir iss natürlich klar, dass mir niemand, der´s nicht sselbst gesehen hat, den eklatanten Unterschied des Burners zu den restlichen Leuchten da unten im Tunnel abnimmt, daher, und damits nicht zuuu abgehoben klingt, füge ich nu mal hinzu, dass ich das Lichtschwert nur bergab einsetzte.
Ich war nicht hundertpro sicher, dass meine Akkus für die Funzl bis zum Schluss durchielten, und dachte mir, dasses bei nem Paar mitgeführter Ersatzakkus auf die paar Gramm für den Burner auch nedd ankäme, so dass ich mich kurzerhand entschied, das Ding noch zur Funzl an den Lenker zu stecken.
Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten, daher muss ich nu auch zugeben, dass der Brenner bisweilen sang- und klanglos ausfiel.
Mittlerweile und nach nem Telefonat aufm Heimweg scheint klar zu sein, dass das Teilchen ne Sicherheitsschaltung besitzt, die ne Überhitzung vermeidet;- da unten im Tunnel war aber die Unsicherheit gross, ob es nicht ein Wackelkontakt wär, wenngleich mir die Idee mit dem Überhitzungsschutz schon auch kam.
Letztlich krabbelte ich mühsam den langen Steilanstieg hinauf, rollte die ersten Ecken bergab ohne die Galabeleuchtung und nahm ausgerechnet in der fiesesten Ecke die Hand vom Lenker, um den Brenner für die lange, folgende Abfahrt einzuschalten.
"Bauf" machte es und ich lag da.
Das war nu wirklich "Aua"! Sehr "Aua".
Durch das Salzmehl aufm Boden merkte ich sofort die Kontaktstellen: Knie/Schienbein rechts und rechter Ellenbogen, nen Sekundenbruchteil später kam ich mit der Birne dem Boden nahe genug, um ne volle Ladung Salz in die Augen zu kriegen und bemerkte gleichzeitig ein ungutes Brennen unterm Fingernagel des rechten Zeigefingers, was mir auch blind verriet, dass da was aufgerissen war und Salz reingekommen ist.
"Zum Glück" muss ich sagen, bluteten die Wunden ausreichend stark, um den schlimmsten Salzdreck rauszu"waschen", so dass ich innerhalb kurzer Zeit wieder Herr meiner Sinne war.
Aufs Rad gestützt humpelte ich erstmal die 30m zur nächsten Leuchtstoffröhre, ignorierte das vom Arm abtropfende, rote Rinnsal und führte, nachdem ich mit Wasser ausm Trinkrucksack die Augen leidlich gespült hatte, ne Bestandsaufnahme durch.
Der Burner gab gar nix mehr her, der Lampenhalter der Funzl war gebrochen, die Rückwand, die am Kabel hing, daher rausgerissen, der Rest vom Bike sah noch ganz brauchbar aus, nur das linke Knie quietschte noch, weils beim Absieg wohl etwas verdreht wurde.
Mittlerweile kamen noch drei Hanseln ausm Tunnel und fragten, ob alles ok wäre und nachdem ich mich vergewissert hatte, dass sie erst in der dritten Runde wären, schickte ich sie weiter, ehe ich daranging, die Funzl wieder zusammenzusetzen und aufn Halter des Burners zu montieren.
Dann gings autschend die letzten, glücklicherweise weitestgehend bergab führenden Kilometer ins Ziel.
Sofortige Vorsprache bei der Sanität bescherte mir noch nen Krampf im Bein, weil die mich zur Toilette schickten, ersmtal den groben Dreck wegzuwaschen, was ich versuchte, indem ich das rechte Knie übers Waschbecken schwingen wollte.
Autsch! Bein oben, Krampf, geht nicht weg und ich kriegte das Bein nimmer runter...
Dank Wasserkontakt brannte alles wieder hübsch und ich konnte so, mit der Aussicht, dasses beim Desinfizieren nicht mehr schlimmer kommen könnte, ins Lazarett zurückkehren.
Wir haben dann die Wunden nur mit Wasserstoffperoxid ausgewaschen und das Desinfizieren verschoben bis nach der Dusche.
Dort war ich nicht der Einzige mit Bodenkontakt, wenngleich ich wohl am meisten Tapete von allen eingebüst hatte.
Allerdings muss ich meine Wunden ausgiebigst loben, da die schon nach sehr kurzer Zeit absolut nicht mehr schmerzten und ich mich schon auf der Heimreise nur angenehm mürbe, wie nachm Wettkampf halt, fühlte und so pünktlich zum Essen in Hilpoltstein einlaufen konnte.
Nachdem mich keiner überholte, der weiter als bis zur nächsten Abfahrt kam, würde ich mal sagen, trotz Sturz ein nahezu perfektes Rennen...
Und nach der Heimfahrt, wo wir mitm vollbesetzen Bulli ne Vollbremsung aus 180Klamotten deutlich im Regelbereich des ABS hinlegten, um einen von der Beschleunigungsspur der Auffahrt mit geschätzten 60Sachen direkt zum Überholen auf die linke Spur wechselnden Passat nur um 2m zu verfehlen und dem Meeting in Hilpoltstein, das ich pünktlich zum Abendessen erreichte, auch ein perfekter Tag.
Was will man denn mehr...