gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Bestzeit!
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Skype-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Skype-Talk buchen!
(G)as(P)reis(P)rotest - Seite 184 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
Zurück   triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum > Offtopic > Politik, Religion & Gesellschaft
Registrieren Benutzerliste Suchen Heutige Beiträge

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 15.10.2022, 10:51   #1465
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.900
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich stimme dem in gewisser Weise zu: Es gibt unter den Volkswirtschaftern unterschiedliche monetaristische Ansätze, die alle auch heute (und nicht nur in den 80zigern!) an prominenter Stelle im wissenschaftlichen und medialen Geschäft vertreten sind. Diese sehen die Lieferkettenprobleme quasi als ein Zündfunke, der den Motor der Inflation gezündet hat, der läuft, weil und solange eben Brennstoff (Geld) im Tank ist.
Das die Geldpolitik der EZB nicht ohne Risiko war, ist klar. Das Bild des Zündfunkens passt da schon.

Ganz, ganz am Ende geht es um die Lohnstückkosten der hergestellten Waren und deren Verfügbarkeit für die Nachfrager. Das ist der wichtigste, wenn nicht sogar der einzig empirisch belegte, Treiber der Inflation.

Volkswirtschaftler interessieren mich zum Teil ehrlich gesagt nicht. Das gilt jedenfalls für die Chefvolkswirte der Banken, die ihren Sermon oft im TV oder auf Vorträgen zum Besten geben. Das sind pure Theoretiker die nicht aus dem Fenster in die Realität schauen. Es gibt kaum eine andere Disziplin, die in dem Maße sofort und unmittelbarer und mit massivem inhaltlichem Gewinn durch KI ersetzt werden könnte.

Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2022, 11:04   #1466
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
.....
Die Rüstungsgüter, die heute produziert werden, die sind ja alle schon durch die Staaten nachgefragt. So gesehen also kein Problem. Der Treiber der Inflation ist die Verknappung der Waren insb. Energie.

Natürlich sind der Haupttreiber der Inflation aktuell die Energiekosten. Deswegen sprach ich bei der schuldenfinanzierten Rüstung eben von einem Inflationsfaktor. Der Staat kauft doch die Rüstungsgüter mit den 100 Milliarden Schulden, was eben inflationsfördernd sein kann, wenn stattdessen nicht genug Produktionsmittel und Konsumgüter produziert werden. Ein Land kann abstrakt formuliert nur bis zu einem bestimmten Grad Rüstung für die eigene Armee über Schulden finanzieren, ohne sich, wird der Punkt überschritten, damit erhebliche wirtschaftliche Probleme zu schaffen, die dann wiederum Kriegsrisiken vergössern.

Geändert von qbz (15.10.2022 um 11:21 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2022, 11:52   #1467
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.900
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Der Staat kauft doch die Rüstungsgüter mit den 100 Milliarden Schulden, was eben inflationsfördernd sein kann, wenn stattdessen nicht genug Produktionsmittel und Konsumgüter produziert werden.
„Stattdessen“ ja sowieso nicht, wenn überhaupt dann „gleichzeitig“ oder „ zusätzlich“. Ich vermute aber, dass meinest du eh.

Bei dieser Betrachtungsweise geht man davon aus, dass die Nachfrage national bedient werden muss. Das ist aber sei Jahrzehnten nicht mehr so. Deshalb ist das ein Zusammenhang aus den 80ern, der bewiesenermaßen die letzten Jahrzehnte nicht mehr gilt. Ich hatte die Schulden in der Eurozone erwähnt.

Allerdings(!) und das ist dein Punkt, den du hast: Wenn sich die Fronten weiter so polarisieren, dann sind wir bald wieder da, wo wir in den 80ern waren und dann gilt der Zusammenhang wieder. Ursächlich dafür sind vor dem globalisierten Hintergrund aber nicht die Schulden, sondern mangelnde Verfügbarkeit und die sinkende Produktivität.

Hätten wir ohne Corona und Ukraine-Krieg 100 Mrd Schulden aufgenommen um die Rüstungsindustrie zu beauftragen, hätte das zu Wohlstandsmehrung geführt. Würden wir dagegen jetzt keine 100 Mrd Schulden machen um die Rüstungsindustrie zu beauftragen, wäre die Inflation wegen der sinkenden Produktivität und mangelnder Verfügbarkeit trotzdem da.
Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2022, 12:14   #1469
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Ich kenne die Vorträge von ihm. Er hat schon ein paar Jahre vor der Inflation in Vorträgen gewarnt und die EZB kritisch beleuchtet. Sein Ansatz unterstützt eigentlich meine These.

Geändert von qbz (15.10.2022 um 12:25 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2022, 12:30   #1470
Helmut S
Szenekenner
 
Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.900
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Ich kenne die Vorträge von ihm. Er hat schon ein paar Jahre vor der Inflation in Vorträgen gewarnt und die EZB kritisch beleuchtet. Sein Ansatz unterstützt eigentlich meine These.
Das sehe ich völlig anders. Er spricht nämlich über die Geldpolitik. Du dagegen sprachst darüber, dass die Rüstungsproduktion mit Schulden Ursache für die Inflation wäre. Das is was völlig anderes.

Zitat:
Die Geldpolitik war nicht die unmittelbare Ursache für Inflation, und sie kann sie auch nur bedingt bremsen. Sie hat die Inflation aber befeuert, indem sie die Staaten zu mehr Verschuldung veranlasst hat, und nun bremst sie nicht genug.
Allerdings ist richtig, dass die Geldpolitik die Inflation befeuert hat. Der Nachfrageüberschuss wäre jetzt aber so und so da und damit die Inflation. Hätte die EZB eine andere Geldpolitik betrieben, wäre sie ggf. jetzt nicht so extrem ausgefallen, weil die Wirtschaft auf einem niedrigeren Level gefahren wäre.

Du kannst es drehen wie du willst: Die 100 Mrd sind nicht die Ursache oder Teil der Ursache für die Inflation. Wir können ggf. darüber diskutieren welchen Einfluss die 100 Mrd auf die Höhe der Inflation haben. Allerdings dürfte das völlig homöopathisch bis bedeutungslos sein.

Außerdem behauptest du, es müssten Konsumgüter im Gegenzug hergestellt werden. Das ist schon seit Jahrzenten nicht mehr zwingend, denn die Produkte kommen z.B. aus China und aus der ganzen Welt. Nehmt die Sanktionen zurück und stellt die Lieferketten wieder her ohne selbst zusätzlich Konsumgüter zu produzieren und der Spuk normalisiert sich. Bis irgendwann die Welt des Wachstums an ihre Grenzen stoßt. Siehe Club of Rome.



P.S. Ohne die Geldpolitik der EZB würde heute der Euro in Südeuropa nicht mehr existieren. Übrigens ein Schritt (raus aus dem Euro) den Sinn z.B. für Italien längst propagiert.

Geändert von Helmut S (15.10.2022 um 12:42 Uhr). Grund: Ok der
Helmut S ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2022, 13:06   #1471
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Das sehe ich völlig anders. Er spricht nämlich über die Geldpolitik. Du dagegen sprachst darüber, dass die Rüstungsproduktion mit Schulden Ursache für die Inflation wäre. Das is was völlig anderes.
Ich bitte Dich Helmut, ich habe von einem Inflationsfaktor gesprochen, nicht von der Ursache. Prof. Sinn vertritt die monetaristische Auffassung, aus der folgt:
Wenn Deutschland sich weiter verschuldet, werden auch die Preise immer höher steigen, warnt der Ökonom Hans-Werner Sinn – und das sei extrem gefährlich, Januar 2022. . Und DE hat sich mit der Rüstung weiter verschuldet.
Zitat:
Herr Sinn, der deutsche Staat hat Schulden in Höhe von rund 70 Prozent der aktuellen Wirtschaftskraft – gut 2,3 Billionen Euro. Können wir uns noch mehr Schulden leisten?
Hans-Werner Sinn: Nach dem Maastrichter Vertrag sind nur Schulden in Höhe von 60 Prozent der Wirtschaftskraft erlaubt, wir haben aber 70 Prozent. Perspektivisch kommt noch die anteilige Corona Verschuldung der EU mit knapp 10 Prozentpunkten hinzu. Nein, wir brauchen nicht noch mehr Schulden, wir müssen Schulden tilgen.

2021 stiegen die Preise in Deutschland so stark wie zuletzt 1993. Ist das eine Folge der hohen Schulden?
Sinn: Zur einen Hälfte. Die Lieferengpässe kommen hinzu. Die Kombination aus Schuldendampf und Lockdowns erzeugt eine Inflation, die sich gewaschen hat.
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
Du kannst es drehen wie du willst: Die 100 Mrd sind nicht die Ursache oder Teil der Ursache für die Inflation. Wir können ggf. darüber diskutieren welchen Einfluss die 100 Mrd auf die Höhe der Inflation haben. Allerdings dürfte das völlig homöopathisch bis bedeutungslos sein.
Ich stelle es in den Kontext: staatliche Schulden für Corona, Rüstung in DE (plus EU-Kredite für Ukraine), Energiesubvention, Klimaschutz, EZB-Anleihe-Politik. 100 Milliarden für Rüstung kann ich in diesem gesamten Schuldenkomplex von der Grössenordnung her nicht mehr als homöpathisch (wirkungslos) inbezug auf die durch die Ausweitung der Geldmenge unterstützte Inflation ansehen. Als Vergleich: Der Etat für Bildung und Forschung beträgt 20 Milliarden.

Fakt ist, die staatliche Fiskalpolitik und die jetzige Geldpolitik der EZB (Leitzinserhöhungen) widersprechen sich, wahrscheinlich wird die EU eine Jahre anhaltende Inflation behalten und der Euro eine Weichwährung bleiben.

Geändert von qbz (15.10.2022 um 13:47 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2022, 13:40   #1472
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.287
Zitat:
Zitat von Helmut S Beitrag anzeigen
......
Außerdem behauptest du, es müssten Konsumgüter im Gegenzug hergestellt werden. Das ist schon seit Jahrzenten nicht mehr zwingend, denn die Produkte kommen z.B. aus China und aus der ganzen Welt. Nehmt die Sanktionen zurück und stellt die Lieferketten wieder her ohne selbst zusätzlich Konsumgüter zu produzieren und der Spuk normalisiert sich. Bis irgendwann die Welt des Wachstums an ihre Grenzen stoßt. Siehe Club of Rome.
Die globalisierte Wirtschaftwelt leidet heute unter den Sanktionen (dem Wirtschaftskrieg) der Nato-Staaten und Partner gegen Russland und auch zum Teil gegen China, zweifellos. Deswegen beteiligen sich auch 2/3 der Welt nicht daran. Ich befürworte die Aufhebung der Sanktionen.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

vB Code ist An.
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.
Gehe zu

Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:36 Uhr.

Durchbruch: Was wirklich schneller macht
Persönliche Tipps aus dem Training der Triathlon-Langstreckler Peter Weiss und Arne Dyck
Wettkampfpacing Rad
Nächste Termine
Anzeige:

triathlon-szene.de

Home | Impressum | Datenschutz | Kontakt | Forum

Social

Forum
Forum heute
Youtube
facebook
Instagram

Coaching

Individuelles Coaching
Trainingspläne
Gemeinsam zwiften

Trainingslager

Trainingslager Mallorca
Trainingslager Deutschland
Radtage Südbaden
Alle Camps

Events

Gemeinsamer Trainingstag
Gemeinsames Zeitfahrtraining
Trainingswochenende Freiburg
Trainingswochenende München
Zeitfahren Freiburg
Zwei-Seen-Tour München

TV-Sendung

Mediathek
Infos zur Sendung

Racewear

Trikot und Hose

Rechner

Trainingsbereiche und Wettkampftempo Rad
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Laufen
Trainingsbereiche und Wettkampftempo Schwimmen
Profi-Pacing Langdistanz
Vorhersage erste Langdistanz
Altersrechner
Wettkampfpacing 100 km Lauf und Marathon
Wettkampfgetränk selbst mischen
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.