Bei Verbrechen die von langer Hand geplant werden, wägen das die Leute denke ich schon ab, also ich traue mich zu wetten, dass Baldauf und Hauke nicht gedopt hätten, wenn dafür die Todesstrafe vorgesehen wäre!
Da würde ich nicht drauf wetten! Es ist bekannt, das in Thailand für Drogenschmuggel und Drogenhandel die Todesstrafe droht. Das macht man auch nicht im Affekt, trotzdem werden immer wieder Leute verurteilt.
Da würde ich nicht drauf wetten! Es ist bekannt, das in Thailand für Drogenschmuggel und Drogenhandel die Todesstrafe droht. Das macht man auch nicht im Affekt, trotzdem werden immer wieder Leute verurteilt.
- die können es sich oft aber nicht aussuchen - im Gegensatz zu unseren beiden Büßern
Mein Eindruck ist, dass die 3 Hauptgründe für dieses schwer zu verstehende Verhalten Ego/Ego/Ego sind. Insofern denke ich auch, dass die wirksamste Strafe darin besteht, den Ruhm zu nehmen, weil das bei Sportlern, die darauf fixiert sind, am meisten abschreckt. Bei Ärzten wäre es entsprechend der Entzug der Approbation. Armstrong hat der Entzug der gelben Trikots vermutlich mit am meisten weh getan, und dass er letztlich bei den Triathleten doch nicht mehr starten durfte, um sich nochmals als geheilter Wundermann in Szene zu setzen.
Für Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, alles auf eine Karte setzen, ist die Hemmschwelle zu unerlaubtem Verhalten niedriger als für jemanden, der noch andere Optionen hat.
Ich verstehe letztlich nicht, weshalb hier ein lebenslanges Berufsverbot so problematisch sein soll. Wie vorher schon gesagt wurde, findet man auch am anderen Ort keinen Weg zurück in die Arbeitsstelle, wenn man entsprechend betrogen oder gestohlen hat. Man darf ja arbeiten, eben nur nicht in genau diesem Bereich.
Ich meine schon, dass Hafu recht hat, dass die Höhe der Strafe weniger abschreckend wirkt als die Sorge, wirklich erwischt zu werden durch häufigere/wirksamere Kontrollen.
Das Menschen von so weit weg nach Erfurt kamen, um sich dort "behandeln" zu lassen, spricht auch wie bereits gesagt dafür, dass diese Art des Dopings nicht jeder bei sich vor der Tür machen kann. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass es das einzige Nest ist. Neben Fuentes gab es ja auch gleichzeitig Michele Ferrari.
Solange die Kontrollen nur so selten erfolgreich sind wie bisher, und im Ergebnis abgesehen von ganz wenigen Opfern der Großteil der Beteiligten in Amt und Würden bleibt teile ich eher captains Pessimismus, wenngleich ich eigentlich lieber Hafus Optimismus hätte.
Lest doch mal auf NadaJus die Protokolle zu den Fällen. Positiv auf Steroide. in einem Beispiel 4 verschiedene. Für eins nen Rezept vom Hausarzt, für ein weiteres ein nachgereichtes, für 2 weitere eine vermutete, nicht nachweisebare NEM Verunreinigung. Strafmilderung anerkannt. Wegen guter Zusammenarbeit. Da haut man sich weg.
Und der Arzt ist ja auch ein Herzchen. Da musste das Zeug noch nicht mal illegal im Darknet gekauft werden.
Da laufen Leute mit TUEs rum, da denkt man sich (neben dem sehr faden Beigeschmack den manche Leute in der Szene eh haben), dass die angebliche "Krankheit" aber mal so garnicht zu dem Erscheinungsbild und dem Auftreten des Typen passt.
Das ist so ein Thema, da geht mir echt der Hut hoch.
Chefökonom der Industriellenvereinigung hat Angst durch Dopingskandal einen nachhaltigen Imageschaden zu verursachen der sich auf die Wirtschaft durchschlagen könnte. Mit Sport (Einkauf von T-Shirt bis hin zu Groß-Events) wird in Österreich pro jahr 17 Milliarden Euro Wertschöpfung erbracht => 6% des BIP in Österreich.
Das ist natürlich ein guter Hebel um Dinge verheimlichen zu können und erklärt auch warum damals bei Fuentes die Spanischen Politiker das Verbot ausgegeben haben die Liste zu veröffentlichen (ging damals um Fußballer von Real und Barca).
Ich verstehe letztlich nicht, weshalb hier ein lebenslanges Berufsverbot so problematisch sein soll.
Weil es zunächst gegen das Grundrecht der freien Berufswahl steht. Der Einzelne ist dadurch vor Eingriff in dieses Freiheitsrecht durch den Staat geschützt. Letztlich ist bei solchen Szenarien oft auch die Fragestellung der Verhältnismäßigkeit im Raum. Das so ein Freiheitsrecht, dass auch vor Eingriffen des Staates schützt, absolut Sinn macht, versteht man leicht, wenn man sich die Deutsche Geschichte und die Berufsverbote durch die Nazis ansieht.
Es ist deshalb wahrscheinlich, dass ein Zivilgericht eine lebenslange Sperre - vor allem bei Erstvergehen - durch ein Sportgericht recht zügig kassiert. Für Deutschland existiert ein BGH Urteil aus 2013, dass insbesondere bei Ersttätern sehr hohe Anforderungen an ein Berufsverbot stellt.
Gibt es zB gesetzliche Regelungen, die der Staat zur Voraussetzung zu einer bestimmten Berufsausübung macht, kann die Zulassung zur Ausübung eben dieses Berufes ggf bei Wegfall der Voraussetzungen auch wieder entzogen werden (entziehen einer Approbation zum Apothekerberuf zum Beispiel). Die Verhältnismäßigkeit ist freilich trotzdem zu wahren. Beispiele, in dem es ebenfalls zu Berufsverboten kommen kann gibt es auch für Vorstände, Geschäftsführer bei Dellikten im Insolvenzumfeld.
Mich stört allerdings dennoch, dass man seinen Beruf weiter ausüben kann, wenn man dem Wesen des Berufs in dieser Weise entgegen gearbeitet hat, ein bißchen so, als ob man als Krankenpfleger absichtlich Maßnahmen ergreift, die es den zu Pflegenden schlechter gehen lassen.
Sicherlich muss man hohe Hürden anlegen. Allerdings hat ein Sportler nach meinem Emfpnden diese Hürden überwunden, wenn er Blutdoping betreibt. Und er kann danach ja ein freies Leben führen in einem Radladen, beim Staat zB als Gerichtshelfer beim BGH ;-) oder sonst wo. Er soll nicht an den Pranger gestellt werde, nur nicht mehr als Leistungssprotler auftreten dürfen.
Beispielsweise Valverde als Weltmeister anschauen zu müssen, empfinde ich als amitionierter Freizeitsportler als heftige Zumutung.