Wie wird sich der Strompreis mit dem geplanten Deckel bei 40ct/kWh entwickeln?
Ich habe gerade den Anbieter gewechselt und bezahle ab Dezember 23ct/kWh, allerdings ohne Preisgarantie. Was werden die Stromanbieter machen? Können die Preise z.b. beliebig erhöht werden und der Staat erstattet alles über 40ct? Dann wäre das eine Lizenz zum Gelddrucken. Da mein Anbieter ab Dezember noch einen Neuvertrag für 23ct anbietet kann ich mir auch kaum vorstellen, dass der Preis plötzlich um 100% erhöht wird. Mir ist gerade völlig unklar, wie sich die Preise entwickeln werden und ob der Strompreisdeckel für die Anbieter nicht eher ein Anreiz zur Erhöhung der Preise ist.
Wäre es nicht sinnvoller gewesen, etwas an dem Merit-Order Prinzip zu ändern?
Da mein Anbieter ab Dezember noch einen Neuvertrag für 23ct anbietet
Wo gibt es noch solche Tarife? In Vergleichsportalen finde ich (für meine Region) nichts unter 40 ct, mein Anbieter hat mir schon letztes Jahr auf über 30 ct erhöht (bin allerdings immer noch bei ca. 35 ct bis nächsten Herbst). Liegt es an meiner geringen Strommenge (< 1500 kWh/Jahr)? Oder sind das regionale Unterschiede?
Zitat:
Zitat von dr_big
Wäre es nicht sinnvoller gewesen, etwas an dem Merit-Order Prinzip zu ändern?
M.M.n. ja - das System scheint aber sehr starke Beschützer/Nutznießer zu haben, daß daran nicht gerüttelt wird.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Langfristige Kunden bei Stadtwerken scheinen tatsächlich im Moment die besten Konditionen zu haben. Bei mir 28 Cent/kWh für Haushalt 21 Cent/kWh für Wärmepumpe. Bei jeweils 60 €/Jahr Grundgebühr.
Dauerwechsler, die in den vergangenen Jahren gerne diverse Boni für Neukunden mitgenommen haben, sind derzeit die Gekniffenen.
23 Cent/kWh bei gerade erfolgtem Wechsel ist allerdings wirklich ein Schnäppchen. Unser örtlicher Anbieter nimmt gar keine neuen Kunden an (ist aber auch nicht der Grundversorger)
Unser örtlicher Anbieter nimmt gar keine neuen Kunden an (ist aber auch nicht der Grundversorger)
Ist bei unseren Stadtwerken ähnlich:
Zitat:
Neukundengeschäft Strom vorübergehend eingestellt
In den letzten Monaten gab es nie dagewesene Preisschwankungen an den Energiemärkten, weshalb wir vorübergehend unser Neukundengeschäft einstellen müssen.
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Ich habe gerade den Anbieter gewechselt und bezahle ab Dezember 23ct/kWh, allerdings ohne Preisgarantie. Was werden die Stromanbieter machen? Können die Preise z.b. beliebig erhöht werden und der Staat erstattet alles über 40ct? Dann wäre das eine Lizenz zum Gelddrucken. Da mein Anbieter ab Dezember noch einen Neuvertrag für 23ct anbietet kann ich mir auch kaum vorstellen, dass der Preis plötzlich um 100% erhöht wird. Mir ist gerade völlig unklar, wie sich die Preise entwickeln werden und ob der Strompreisdeckel für die Anbieter nicht eher ein Anreiz zur Erhöhung der Preise ist.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Wo gibt es noch solche Tarife? In Vergleichsportalen finde ich (für meine Region) nichts unter 40 ct, mein Anbieter hat mir schon letztes Jahr auf über 30 ct erhöht (bin allerdings immer noch bei ca. 35 ct bis nächsten Herbst). Liegt es an meiner geringen Strommenge (< 1500 kWh/Jahr)? Oder sind das regionale Unterschiede?
Wie bereits erwähnt, spielen regionale Aspekte in der Regel keine Rolle bei der Preisbildung. Lediglich die Höhe der Netzentgelte sind in den jeweiligen Verteilnetzen unterschiedlich. Beschaffungsstrategien und Bezugsmöglichkeiten der Energie sind entscheidend.
Wer bereits im Jahr 2020 langfristig Mengen für seine Kunden am Terminmarkt für das Jahr 2023 beschafft hat, konnte diese wohl für ca. 3-6ct/kWh kaufen. Die gleiche Menge kostete im August 2022 um 70-90ct/kWh. Aktuell gibt es sie für 40-45ct/kWh.
Wenn ein Versorger selber Eigenerzeugungsanlagen betreibt , kann er in der Regel ebenfalls auf günstigere Mengen zurückgreifen.
Aber eine Revolte wird es in D niemals nicht nie geben.
Ich hatte mich von Beginn an gegen die Privatisierung der Energie und der Versorger engagiert, über die ÖTV (Verdi). Leider hatte man bis weit in die SPD-Spitze, Gewerkschaftsleitungen und Betriebsratsvorsitzenden hinein die bisherigen Verantwortlichen mit lukrativen neuen Posten in den neu geschaffenen Unternehmen AG´s bestochen, so dass ein breiter Widerstand über die Belegschaften und in der Öffentlichkeit nicht zustande kam, während FDP, CDU, Grüne sowieso aktiv für die Privatisierungen votierten. Die internationalen Investmentgesellschaften gaben sich in den Rathäusern die Klinke in die Hand und verdienten sich bei den Börsengangen eine goldene Nase.
Die damaligen Versprechen, die Privatisierung würde dem Kunden billigeren Striom bringen, sind durch die Wirklichkeit der vergangenen Jahre eindeutig widerlegt. Leider ist der Weg rückwärts, nachdem die öffentliche Hand alles verscherbelt hat, sehr teuer.