Dieses Jahr erst- (und wohl auch letztmalig

) die volle Distanz.
Les Sables d'Olonne ist ein Badeort in der Vendee, aber auch einfach ein hübsches Städtchen mit einem wunderschönen Hinterland. Eine Freundin hatte hier ihren 70.3 gemacht und war total begeistert. Da der Termin dieses Jahr (Fronleichnam vorneweg, bei uns Feiertag) passte, schob Ehemann von Thun und ich melde mich an.
Nicht geplant war Sturz mit Bruch im Ellbogen (Radiusköpfenfraktur) an Karfreitag. Das Rad ist immer noch defekt in der Werkstatt, der Bruch heilte. Ich versuchte das Training einarmig auf der Rolle wenigstens so halbwegs weiterzuführen. Letzten Mittwoch gab der Orthopäde die Freigabe, ich dürfte den Arm wieder belasten (von Ironman sagte ich lieber nichts...).
Die letzten Tage war es weitgehend windstill gewesen und sehr sonnig. Der Sonntag empfing uns mit Grau und Wind und Wellen.
Gestartet wurde am Strand. Fast eine Stunde nach den Profifrauen durften auch wir ins Wasser. Schwimmen ist eh nicht meine Stärke, dass ich 6 Wochen Pause hatte, machte e nicht besser. Der Arm ist zwar heil, aber die Kraft weg. Die Wellen schlagen mir aufs Ohr (Morbus Meniere), also ging es darum heil durchzukommen. Geschwommen wurde die erste Hälfte in der Bucht, der zweite Teil im Kanal bis zum Schwimmausstieg im Segelhafen. Bei ruhigem Wasser und für gute Schwimmer bestimmt wunderschön, so war es für mich eher der Kampf mit den Elementen. Brustschwimmen mag der Arm nicht, also kämpfte ich mich mit Kraul durch. Am Ende kletterte ich die Rampe hoch und war überzeugt, bestenfalls knapp unter 2h geblieben zu sein.
Oh nein, 1:33, das ist die Einstellung meiner Bestzeit. Läuft.
Die Wechselzone zog sich, war aber bestens sortiert, mein Rad schnell gefunden. Da ich nicht wieder mit dem Gravelbike starten wollte, hatte ich noch kurzfristig bei Canyon zugeschlagen (es wurde ein Ultimate).
Die Radstrecke ist landschaftlich wunderschön, "rolling" (1374 Hm gibt mir Garmin), sehr kurvig mit frankreichtypisch eher rauem Asphalt. Die Sonne brannte nun und der Wind zehrte an den Nerven und Kräften. Aber toll. Etwas nervig waren die Schnellen, die auf ihrer zweiten Runde in Pulks an uns vorbei donnerten und gleich mal ihren Abfall entsorgten, so bekam ich auch eine Geltube ab. Muss nicht sein, Leute, auch wenn ihr es eilig habt. Schön waren die Menschen, die in jedem Dorf und an jedem Bauernhof uns anfeuerten. Auch uns hinten.
Ich konnte einige Frauen meiner AK überholen, musste aber mit zunehmender Strecke mehrfach wegen dem lahmen Arm und krampfenden Fuß (ich nehme an, da ist wegen er einseitigen Belastung noch einiges verzogen) kurz anhalten. Da sind für mich 6:36h völlig ok.
Die Laufsterecke ging in den Ort rein, über den Strand (Sand ist nicht meins, wenn man drauf laufen muss) und dann vier Runden über die Promenade. Und hier war die Hölle los. Bei keinem meiner Triathlons habe ich so eine Stimmung erlebt, auch nicht in Hamburg, Kopenhagen oder Frankfurt. Die Sonne brannte weiter, der Wind blies und ich kämpfte mit dem Trainingsrückstand. So kam ein Marathon mit etwas über 5h zustande, egal. Ich war wohl der glücklichste Triathlet im Feld.
Am Ende war es mit 13:32h (und Platz 11/21) tatsächlich eine neue Bestzeit für mich und ich war so überrascht, dass sie mich im Ziel festhalten mussten, ich wollte weiter laufen.
Und da wir heute noch etwas Zeit vor der Rückfahrt hatte, gingen wir zur Siegerehrung und Slot Vergabe. Und dann gab es wieder Tränen, denn plötzlich hörte ich meinen Namen und jetzt darf ich nach Hawaiii! Ja, unverdient und im Rolldown, aber ich freue mich trotzdem. Wie ich das finanziere und ob ich frei kriege, ist eine andere Frage, das kläre ich ab morgen.
Fazit: super organisierte Veranstaltung, tolle Gegend mit wunderbaren Menschen. Klare Empfehlung! Nächstes Jahr wieder als 70.3