Er fährt natürlich auch nicht so ideal Windschatten wie die Spezialisten, zudem war ein gewisser Sicherheitsabstand ratsam, um die Sturzgefahr über eine solch lange Zeitdauer und schwindende Konzentration zu minimieren.
Er hat sogar mindestens einmal (das habe ich gesehen) abreißen lassen und der ganze Zug musste warten.
@HaFu: Klingt ziemlich plausibel, aber eine Frage stelle ich mir, wenn Du die Wattzahlen von Dowsett anschaust. Können wir davon ausgehen, dass Blumenfelt genauso aerodynamisch wie Dowsett auf dem Rad sitzt und tatsächlich genauso "niedrige" Wattwerte ausgereicht haben?
Skipper hatte IMHO einfach die deutlich stärkeren Zeitfahrer in seinem Team und mutmaßlich auch mehr in der Gruppe die schwierigen Führungswechsel trainiert, so dass das deutlich höhere Tempo möglich war und wohl auch die bessere Taktik mit der größeren Schrittmachergruppe (8 Schrittmacher vor ihm, die z.T. die gesamten 180km mitgefahren sind und die etwas schwächeren im Team zumindest die gesamte Distanz auf dem Lausitzring) während bei Blummenfelt nur 6 Schrittmacher Windschatten produzierten, die dann dementsprechend auch öfter in die anstrengende Führungsarbeit mussten.
Für mich sieht das so aus als wäre das Absicht gewesen um das Rennen für den Zuschauer spannender zu machen. Bei der akribischen Planung der Norweger macht es nämlich überhaupt keinen Sinn nicht einfach noch ein paar mehr Leute vor sich herfahren zu lassen. Geld dürfte bei diesem Projekt nicht das ganz große Thema gewesen sein.
liegt die von Blummenfelt getretene Leistung auf jeden Fall nochmal unter der von Dowsett in den Entlastungsphasen getretenen Leistung, mutmaßlich also im Bereich von 250 bis 260 Watt.
Diesen Schluss könnte man aus den Strava-Daten ziehen (die ich übrigens schon gestern gepostet habe) aber die Aussagen von Blummenfelt selbst und sein Leistungsvermögen sprechen dagegen. 250 Watt müssten für einen Blummenfelt ein Spaziertempo sein, wenn Leute mit einer VO2max von 70 ganze 24 Stunden lang 275 Watt treten können. Es war aber ganz offensichtlich kein Spaziertempo für ihn, ganz im Gegenteil hat er nicht gut ausgesehen nach dem Radpart.
Er fährt natürlich auch nicht so ideal Windschatten wie die Spezialisten,...
Blummenfelt macht seit 12 Jahren international Triathlon mit Windschattenfreigabe. In dieser Disziplin ist er sogar Olympiasieger. Da würde ich dem nicht unbedingt mangelnde Erfahrung im Windschatten unterstellen.
Joe Skipper dagegen hat weder Erfahrung im ITU-Triathlon noch im Radsport, so dass dein Argument eher bei diesem zutreffen würde.
Wenn Blummenfelt tatsächlich recht hat, dass er etwa genauso viel Watt getreten hat wie in einem normalen Ironman-Rennen, dann lässt das tief blicken, wieviel Kraft er im Windschatten von Cam Wurf in St.George gespart hat. In St. George ist er eine 4:18h gefahren auf einem Kurs mit ordentlich Höhenmetern.
Sam Long, der ziemlich gut auf dem Fahrrad hockt und im Gegensatz zu Blummenfelt seine Leistungsdaten offen teilt hatte für 'ne 4:18er-Radzeit in St. George 311W NP und 296 AVG benötigt.
Bei Blummenfelt kommt auch noch hinzu, dass sein zweiter großer Hauptsponsor Texaco heißt.
Uff. Norwegens Einnahmequelle Nr. 1 ist Erdöl. Sie verdanken den ganzen Wohlstand diesem Öl. Kaufen alle Elektroautos und behaupten, dadurch eines der saubersten Länder zu sein. Diese Schizophrenie ist so quasi in den norwegischen Genen verankert.
Aber das Sponsoring von Texaco als bedenklich hin zu stellen ist schon harter Tobak.
Da müsste jeder Mensch, der in irgend einer Form Benzin oder Öl verbrennt, ein ungleich schlechtes Gewissen haben, weil wir ihnen dieses Geld besorgen.