So wie hier irgendwelche Klischees über 'die Amis' entstehen, dürften die wiederum genau dieses Klischee über Deutschland wahrnehmen, so wenig das Eine wie das Andere für sich alleine richtig ist.
Ich bleibe aber so oder so dabei: Ruhr, Pest oder Cholera stehn zur Wahl.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Trotz der ohne Frage reichlichen Verfehlungen in der älteren und jüngeren Geschichte wird aus den USA noch lange nicht das Monster, zu dem man es gerne macht. Dann noch ordentlich Verschwörungstheorien dazugepackt. Und krude Zusammenhänge gezimmert, insbesondere was die generelle Verantwortung der USA für die Missstände im nahen Osten betrifft. Und schon ist es einer der schlimmsten Schurkenstaaten dieser Welt... Ist gerade schwer in Mode. Obwohl, das war es in vielen Kreisen sog. Intellektueller eigentlich schon immer...
Grüße
Jog
Ich bin kein Clinton-Fan, falls das falsch rübergekommen sein mag, aber Clinton war unter Obama viele Jahre Außenministerin, sie war diesbezüglich berechenbar und es gibt gerade für uns Europäer keinen Grund anzunehmen, dass die Außenpolitik einer Präsidentin Clinton sich substanziell von der Außenpolitik unterscheiden wird, die die Außenministerin Clinton schon vor 2012 vertreten hat.
Das mag aus unserer europäischen Sicht langweilig sein, weil wir nicht mit Überraschungen im positiven Sinne zu rechnen haben, d.h. die Fehler (aus unserer Sicht betrachtet) die Obama (im Interesse der USA im nahen Osten oder im Verhältnis zu Russland/ Putin) begangen hat, werden sich höchstwahrscheinlich unter einer Präsidentin Clinton so ähnlich fortsetzen, aber das Risiko unkalkulierbarer negativer Überraschungen unter einem möglichen Präsidenten Trump ist eben dann auch nicht vorhanden.
Vor letzterem habe ich als Europäer viel mehr Angst (und es würde, wenn ich wählender US-Amerikaner wäre, mit Sicherheit auch meine Wahlentscheidung zugunsten von Clinton beeinflussen.)
Gefühlsmässig ist mir Clinton auch lieber. Aber ich gehe halt nicht davon aus, dass ein US-Präsident alleine seine Entscheidungen trifft, sondern er/sie sehr stark abhängig ist und beeinflußt wird und diese treibenden Kräfte sich kaum ändern (das muß nicht mal negativ sein, sondern kann sich durchaus positiv auswirken).
Im Kleinen sehe ich das mal wieder hier in Stuttgart. Was war das für ein Untergang, als Stuttgart einen grünen OB bekam im CDU-Land.... mittlerweile ist das ganze Land grün. Und was hat sich geändert? Es ändert sich kaum was, weil sich die Politik sehr stark den wirtschaftlichen und anderen Entwicklungen beugen muss und nicht umgekehrt (auch hier: das muss nicht mal negativ sein).
Ich hoffe auch, dass Clinton gewinnt, habe auch keine Angst vor Trump.
Und andere Staaten, die genau dasselbe tun und getan haben, haben das Glück, dass sie im Laufe der Geschichte wiederholt zumindest ihren Namen gewechselt haben, und daher bei solchen Auflistungen immer eine gute Ausrede haben. Ein Beispiel: Man muss ja vielleicht nicht bis zu den Mongolen zurückschauen, aber die russischen Kriege auf die russische Föderation zu beschränken (gegründet 1992) scheint mir auch ein bisschen lächerlich.
Und nur für den Fall, dass mir jetzt irgendwer unterstellt, ich sei zu russlandunfreundlich: ganz im Gegenteil. Ich halte es nur für sinnlos, in der Beurteilung eines Landes (USA) so zu tun, als wären die Amis besondere Schurken, in dem man einfach den Rest der Welt ausblendet. Und Russland als eine der wenigen andere Weltmächte ist halt meiner Meinung nach ein geeignetes Vergleichsobjekt.
Als Österreicher weiß ich übrigens, dass die Liste der österreichischen Kriege ebenfalls recht eindrucksvoll ist und viele Jahrhunderte umfasst. Mit der "österreichischen Weltmacht" ist es allerdings schon länger vorbei, weshalb sich Österreich nur bedingt als Vergleichsobjekt mit den USA oder Russland anbietet.
Und das ist ein Beleg wofür? Daß die USA das Monster bzw. der Schurkenstaat ist? Oder was magst Du hiermit in Bezug auf meinen Beitrag sagen? Erschließt sich für mich jetzt nicht so ganz. Hilf mir, bevor ich das jetzt falsch interpretiere.
Aber vielleicht machen wir es gleich konkret: Welche der hier aufgelisteten Interventionen lassen Dir USA im besonders üblen Licht erscheinen?
Und was wären aus Deiner Sicht jeweils die stattdessen angemessener Reaktion gewesen?
Der Wohlstand der westlichen Welt ist zum großen Teil begründet auf dessen Vergangenheit mit Kriegen und Ausbeutung anderer Länder. Das reicht natürlich bis in die Gegenwart hinein. Zeig mir ein führendes westliches Land, das kein Dreck am Stecken hat. Und DE sollte besser nicht auf die USA zeigen. Wir sind gut mit dabei und sind und waren Profiteure von diesem System.
Mit dem Flüchtlingsstrom kommt eine unschöne Seite des Systems auf uns zurück und wie viele damit umgehen, spricht für sich selbst.