Ich kann z.B. für mich selbst behaupten, dass mein Leben in den letzten 1,5 Jahren extrem entspannt war.
Schön für Dich, dass Corona für Dich extrem entspannt war.
Ich kenne auch welche, denen ging es (zB beruflich) auch viel besser zu Corona Zeiten im Vergleich zu vorher. Verständlich, dass sie dann immer für eine Verlängerung der Sanktionen/Einschränkungen plädierten, wenn sie danach gefragt wurden.
Aber ich vermute, Du arbeitest dann nicht in einer von Corona besonders betroffenen Branche wie Hotelgewerbe, Gastronomie, Reisbranche, Pflege usw.usw....oder?
Kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Corona für diese Leute auch so 'extrem entspannt' war.
Z.B. an dem Verlauf der Inzidenzen seit September letzten Jahres - immer parallel zu Deutschland, und Todeszahlen/100.000 Bevölkerung - immer identisch wie bis niedriger als Deutschland, auch bei deutlich höheren Inzidenzen (warum sterben bei uns dann so viele im Vergleich zur Inzidenz?), sowie an Zahlen für BSP-Einbruch, das in Schweden in 2020 halb so stark war, wie in Deutschland (habe ich früher mal verlinkt, suche ich jetzt nicht wieder. Nur in den ersten wenigen Monaten zeigen sich Fehler, die dort gemacht wurden, alles seither läuft analog zu oder besser als hier, was die Zahlen angeht, und das Leben ist deutlich entspannter.
Schweden hat anscheinend ihren Weg als Fehler eingestuft und daraus gelernt:
Im Klartext heißt das: Die Strategie der Regierung, primär auf Maßnahmen zum Schutz der vulnerablen Gruppen zu setzen, ist nicht aufgegangen. Zudem hat eine Recherche des schwedischen Radios ergeben, dass die schwedische Gesundheitsbehörde der Bevölkerung im Herbst des vergangenen Jahres die falschen Signale gesendet hat, sagt Tove Fall.
„Als die Zahlen Ende September um 35 Prozent pro Woche anstiegen, wurde das nicht als große Sache kommuniziert. Doch mit einer solchen Krankheit, bei der man darauf setzt, dass sich die Menschen an Restriktionen halten, ist es unglaublich wichtig, dass die Allgemeinheit weiß, dass es Warnsignale gibt, dass die Infektionszahlen stark ansteigen.“
Auch zur Wirtschaft steht in dem Artikel spannendes:
Zitat:
#Wirtschaft ist nicht besser gestellt als in den Nachbarländern
Auch da gibt es just heute Neues zu vermelden von der deutschen Wirtschaft, es gab ja Bedenken, dass die ergriffenen Maßnahmen zu einer Pleitewelle führen würde.
Zahl der Firmenpleiten fällt auf Rekordtief
Die befürchtete Pleitewelle bleibt weiter aus. Im Juli haben laut einer Studie so wenige Unternehmen Insolvenz angemeldet wie noch nie.
Aber aber das ist bestimmt weil Firmen noch immer keine Insolvenz anzeigen müssen:
Zitat:
...
Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat ist auch bemerkenswert, weil im Juli 2020 noch die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt war, um eine Pleitewelle in der Coronakrise zu verhindern. Normalerweise muss ein solcher Antrag spätestens drei Wochen nach Eintritt eines Insolvenzgrundes wie Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit gestellt werden. Seit Oktober 2020 gilt die Antragspflicht wieder für zahlungsunfähige Unternehmen, ab Ende Dezember auch für überschuldete Firmen. Die letzte Ausnahmeregelung für Unternehmen, die noch auf die Auszahlung der seit November vorgesehenen staatlichen Hilfen warten, entfiel zum 1. Mai 2021.
Die Hilfen und Zurückhaltung der Gläubiger scheint also Wirkung zu zeigen. (Sind sie perfekt, sicher nicht, aber es erfüllt sich eben nicht das Schreckensszenario das gezeichnet wurde).
Ich könnte jetzt ganz böse sagen, das unterscheidet Schweden auch noch von Deutschland. Ansonsten ist es eines der typischen Artikel, wie sie einige deutsche Medien gerne publizieren, mit dem Versuch, den Schwedischen Weg zu entzaubern. Da ich auch andere Quellen (dort lebende Deutsche, englische Zeitungen) lese, habe ich ein deutlich weniger negatives Bild, von den nackten Zahlen, die ich zuvor genannt habe ganz zu schweigen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich könnte jetzt ganz böse sagen, das unterscheidet Schweden auch noch von Deutschland. Ansonsten ist es eines der typischen Artikel, wie sie einige deutsche Medien gerne publizieren, mit dem Versuch, den Schwedischen Weg zu entzaubern. Da ich auch andere Quellen (dort lebende Deutsche, englische Zeitungen) lese, habe ich ein deutlich weniger negatives Bild, von den nackten Zahlen, die ich zuvor genannt habe ganz zu schweigen.
Die Regierung wird in dem Artikel zitiert sowie Tove Fall (https://katalog.uu.se/profile/?id=N9-1007) und du ordnest es unter "Versuch den schwedischen Weg zu entzaubern"?
Die meisten Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie in Schweden sind daher freiwillig.[8][9] Ende November 2020 griff die Regierung erstmals stärker in das öffentliche Leben ein und erließ Kontaktbeschränkungen. Seit März 2021 durften zudem Bars und Restaurants nur noch bis 20:30 Uhr öffnen.[10] Die Beschränkung der Öffnungszeiten von Restaurants und Bars durch die Behörde für Öffentliche Gesundheit in Schweden endete am 1. Juli 2021.
Welche Quellen der dort lebenden Deutschen oder englische Zeitungen meinst du denn?
Zu dem Punkt "das unterscheidet Deutschland von Schweden". Auch Deutschland hat dutzende Male die Maßnahmen angepasst, minimiert, ausgeweitet, reflektiert:
Deutschland ist in der Lage, sich an geänderte Gegebenheiten anzupassen. Die passen halt nicht zu deinem Maßnahmenkatalog auf einem Bierdeckel (schützt die Risikogruppen besser und überlasst den Rest sich selbst), weil die realen Zahlen und Zusammenhänge komplexer und abgestufter sind als "Der Impfstoff taugt, dann ist alles gelöst" - werden daher klein geredet.
(nochmal als Referenz was ich von dir als Maßnahmen Katalog im Kopf hatte wie du es machen würdest):
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ich würde es etwas anders sehen:
- Impfpflicht, dann auch kein Lockdown mehr, weil ja nur dann vertretbar, wenn die Impfung auch etwas taugt - und dann ist alles gelöst. Wenn trotz Impfpflicht ein Lockdown erforderlich scheint, taugt die Impfung nichts, und rechtfertigt auch keine Impfpflicht.
-keine Impfpflicht: dann muß (wie Sebastian Kurz zuletzt wohl formuliert hat) die nationale Verantwortung zumindest zum Teil in die persönliche Eigenverantwortung überführt werden - und nur wenn es außer Kontrolle gerät (also Überlastung des Gesundheitssystems), kann ggf. ein Lockdown vorstellbar sein (falls belegbar hilfreich). Die freiwillig Ungeimpften müssen durch den Staat dann nicht mehr speziell geschützt werden.
War vorhin in AT in der Zentrale eines österreichischen Sportbekleidungs Herstellers im Shop (ca 10 km hinter der D Grenze). Natürlich mit Maske reingelaufen und dann festgestellt, dass viele komisch schauen und erst dann bemerkt, dass keiner mehr eine Maske trägt. Auf meine Nachfrage hieß es „muss man nicht mehr“!
Hab ich was verpasst? ��
Weiß jemand ob in AT keine Maskenpflicht mehr gilt? Letzte Woche bei den Bregenzer Festspielen (kann Rigoletto auf der Seebühne sehr empfehlen) war das noch anders.
Meine sehr aufwändige Googlerecherche "österreich maskenpflicht" ergab folgendes:
An allen Orten, an denen die 3-G-Regel gilt, entfällt die Maskenpflicht grundsätzlich. Dies gilt auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in jenen Bereichen, in denen ein 3-G-Nachweis vorgesehen ist. Ausnahmen vom Entfall der Maskenpflicht gibt es für Alten- und Pflegeheime sowie Gesundheitseinrichtungen.
Wie oft warst du denn in Schweden um das beurteilen zu können?
Ich kann z.B. für mich selbst behaupten, dass mein Leben in den letzten 1,5 Jahren extrem entspannt war.
Ich bin aktuell und war auch letztes Jahr in Schweden. Er hat völlig recht. Hier ist alles viel entspannter.
Für die Großstädte kann und will ich nicht sprechen, aber ansonsten ist alles in jeglicher Hinsicht locker:
- keine Psychopathen, die mit Maske Fahrrad oder Auto fahren
- keine Masken im Alltag
- alle Menschen untereinander und zu uns freundlich und gut gelaunt
- niedrige stabile inzidenzen
- alle halten automatisch Abstand
- keine Grabenkriege zwischen CoronaLeugnern und Lockdownfetischisten
- normales soziales Leben
- gesunde Gastronomie, alle mit Hygienekonzept. Draußen, draußen, draußen und lüften, aber keine Pfeile auf dem Boden oder Masken auf der Außenterrasse
Uns tun 3 Wochen CoronaDauerAlarm-Urlaub gut. Meine Frau hatte longcovid oder Long lockdown-Syndrome entwickelt. Hat sich wie von Geisterhand merklich gebessert, mir geht es auch deutlich besser. Angst mich zu infizieren habe ich hier weniger als daheim, weil unsere teilweise idiotischen Massnahmen uns in falscher Sicherheit wiegen und andere Leute privat gleichzeitig alle sinnvollen Regeln massiv brechen.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen