Weiohweiohwei.....
nach Jahren der Verweigerung - abfälligen Bemerkungen über die Fittnessmäuse - spöttischen Blicken auf "Laufband-walker" -
Ich habe es getan, ich fasse es nicht, ich habe es tatsächlich getan.
Ich war in einem "Fittness-Studio" Ich musste erstmal im Duden schauen, wie man das schreibt. Nein, es war nicht ein Kraftraum, wie wir ihn so allgemein kennen. Es war ein richtiger Fittness-Tempel, eine Oase des Schweisses, eine Kathedrale der Körperkultur.
Freunde hatten uns eine Gästekarte besorgt und uns zum "Spinnen" eingeladen. ICH ?? Standradfahren ? bei gefühlten 47°C mit 40 anderen Irren ohne Ventilator - NIEMALS !
Aber gut, einem geschenkten Gaul schaut man nichts in Maul, packe meine TriTeam-Poser Radhose und das Hannes-Hawaii Ärmelos-Schaut-her-was-ich-für-Oberarme-habe-Radshirt ein und begebe mich in die Hö(h)(l)le des Löwen. Unsere Freunden hatten uns - wohlweisslich dass wir es dank "Feierabend auf dem Mittleren ring" nicht pünktlich schaffen werden 2 Räder reserviert. Und da sass ich nun auf dem Standrad - Laufschuhe in die Schlaufen gezurrt (Ich fahr eben keine Shimpanso-clickies) nochmal 13x die Sitzposition geändert, kritisch den weichen Sofa-Sessel aka Sattel begutachtet und langsam mal in die Gänge gekommen. Völlig ungewohntes gefühl, wenn es keinen Freilauf gibt. Locker pedallierend sitze ich so da und schaue mir die anderen Gestalten im Raum an. Die Frauenquote ist recht gut (kein Wunder - Radler sehen halt gut aus ;-) )Und dann kommt der Instructor: Arme wie aus Marmor gemeisselt, Beine aus Stahl und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. es geht gemütlich los, einrollen. Die Musik ist gut, ich schaue mich um, alles ruhig um mich. Dann kommen die ersten Steigungen, Widerstand reindrehen, den puls im Auge, aufpassen, da sind noch 70min, wer weiss was noch kommt. Wir fahren zu fetziger Musik, im Rhytmus, im Stehen, mit viel - mit wenig Widerstand, hochfrequent, stehend. Zum ende wird es immer intensiver, alle 2min den Widerstand steigern, eine Minute sitzend, eine Minute stehend, viermal das ganze. Der Puls reisst locker die 160er, schaffe ich draussen auf dem Rad nur selten. Um die Räder bilden sich Seen aus Schweiss - und alle ziehen durch. Lockere Sprüche, immer wieder fetzige Musik. Ich glaube ich muss mein urteil revidieren - Spinning macht Spass.
Aber das war ja erst der halbe Abend. Wir haben ja nur die Beine bewegt. Nach einer Umziehpause geht es in den "Saal". Matten raus, Handtuch drauf. Langhantel mit Gewichten bestücken und eine Stunde BBPR (Bauch-Beine-Rücken-Po). ich kann nur eines sagen: ich gehe lieber einen 30er Laufen. Der Instruktor ist übrigens der gleiche wie beim Spinning - und nicht totzukriegen. Er zählt die Wiederholungen nicht hoch, nein, er lässt und anfangen und irgendwann, wenn ich schon lange vor Schmerzen gerne weinen würde, fängt er an von 20 runterzuzählen. und es stimmt: vor dem Fernseher auf dem teppich daheim hätte ich das nie gemacht. Der ganze Körper ist dran, Oberschenkel brennen, die Rückenmuskeln verweigern und Schulter/Arme drohen mit Streik. Und der Instruktor macht noch Scherze dazu.
OK, wo soll ich unterschreiben. Ich weiss was zu tun ist !
Ich hatte mir ja für die anstehende Trainingssaison vorgenommen, eininges anders zu machen, neues zu probieren, neue Reize zu seten....ABER DOCH NICHT ALLES AN EINEM ABEND.
Gegen Mitternacht falle ich erschöpft in die federn - und zufrieden zu wissen, dass es ein leben nach Schwimmen-Radfahren und Laufen gibt.
Wie du warst schon wieder dort?
Kriegst wohl den Hals auch nicht voll.
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,,Alles hat seine Grenzen, nur der Mensch hat keine. Für die menschliche Natur ist es ein essentieller Faktor, sich kontinuierlich selbst zu übertreffen, keine Grenzen zu akzeptieren. Die Freiheit, die wahre Einmaligkeit des Seins, lässt sich nicht konditionieren. Sie kann nicht auf Ziele und Wünsche verzichten. Das ist der Grund dafür, warum ich diesen Sport betreibe...
Es ist das Meer, das mich gewinnen lässt."
(U. Pelizzari)
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