Unsere Argumente wiederholen sich aber schon lange, ich würde deswegen gerne die Diskussion hier beenden.
Ja, können wir. Es geht mir eh nicht so sehr um die Begriffsdefinition, als darum, daß auch "Tatsachen" immer in Frage gestellt werden dürfen, da wissenschaftlicher Fortschritt nur daraus entsteht.
Zitat:
Zitat von qbz
... Deine eigene Begriffsdefinition von Fakt / Tatsache.......erschwert, verkompliziert halt leider nur in der Folge die Diskussion mit anderen
Hier finde ich wichtig, zu präzisieren: es ist nicht nur meine private Definition, es gibt viele andere die dies teilen, wie die zitierte Spektrum-Diskussion zeigt. Es ist eben ein mögliches Verständnis von wissenschaftlichen Erkenntnissen, sicher nicht die einzig sinnvolle. Im Zweifel müssen wir halt klären, was der einzelne meint - wie das hier erfolgt ist . Die Lösung ist sicher nicht, daß alle die gleiche Sicht teilen, dafür sind die Menschen zu verschieden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Mein Verständnis der Naturgesetze ist ein anderer. Alle Naturgesetze (wie Gravitation, Maxwellsche Gleichungen, Gasgesetzte, Radiokativität,...) wurden von Forschern formuliert als Erklärungsmodelle von beobachteten, meßbaren Daten, um Zusaemmenhänge herstellen und Vorhersagen treffen zu können. Solange kein Experiment diesem Modell widerspricht, gilt es als gültiges Naturgesetz.
nein, ein Modell ist etwas anderes als ein Naturgesetz.
Seriöse Wissenschaft erkennt (im Gegensatz beispielsweise zu Religionen und Verschwörungstheoretikern) immer die Grenzen der eigenen Ekenntnis und benennt dies auch klar. Dies spiegelt sich dann eben in der Bezeichnung Modell oder auch Theorie wieder.
Ein Beispiel ist das Licht. Bestimmte Phänomäne - wie bespielsweise die Beugung an einem Spalt - lassen sich sehr gut mit einem Wellenmodell erklären. Andere - wie bespielsweise die Energieübertragung im Vakuum - lassen sich sehr gut mit dem Teilchenmodell erklären. Keins dieser beiden sich widersprechenden Modelle nimmt für sich in Anspruch zu sagewn, was Licht denn nun ist. Deswegen heißen sie ja eben Modelle.
Aber selbst wenn ein noch besseres Modell den Widerspruch dieser beiden Modelle vereint oder erklärt, hat das Vorgängermodell die Strahlenoptik noch nicht ausgedient und wird es wohl auch nie: Die Funktionsweise eines Mikroskops oder eines Fernrohrs lässt sich damit wesentlich einfacher erklären und berechnen als mit Beugungsfronten.
Naturgesetze lassen dem gegenüber den Versuch einer Erklärung für ein Phänomen oft außen vor. Das von Dir als Beispiel angeführte Gravitationsgesetz macht keine Aussage über den Grund der Gravitationskraft und ist entsprechend kein Modell. Es gibt lediglich die Größe der Anziehungskraft zweier Massen an und wurde seit seiner Formulierung durch Newton vor ca. 400 Jahren so oft experimentell bestätigt, dass ich mir nicht anmaße, die Anzahl der Nullen in der Zahl der Bestätigungen anzugeben. Viele Naturgesetze lassen sich zusätzlich auch theoretisch herleiten wie beispielswese das allgemeine Gasgesetz. Weil diese Erkenntnis dann feststeht so wie die Summe der Winkel in einem Dreieck immer 180° bleiben wird, nennt sich so etwas dann Naturgesetz.
nein, ein Modell ist etwas anderes als ein Naturgesetz....Weil diese Erkenntnis dann feststeht so wie die Summe der Winkel in einem Dreieck immer 180° bleiben wird, nennt sich so etwas dann Naturgesetz.
Ich verstehe, auf welchen Unterschied Du hinauswillst, natürlich ist das auch richtig. Die so definierten Naturgesetze gelten natürlich immer - solange das betrachtete System und die zur Beobachtung und Beschreibung dessen benutzten Möglichkeiten sich nicht grundlegend ändern. Die Betrachtung, auf Grund dessen ich meine Sicht entwickelt habe, geht aber davon aus, daß diese Beschränkung auf ein System, das durch unsere Erfahrung und Wahrnehmung definiert ist, überschritten werden kann - und dann neue Erklärungen und damit auch geänderte Naturgesetzte definiert werden können (zumindest sollte man für diese Möglichkeit offen sein).
Konkretes Beispiel zur Summe der Winkel im Dreieck: das stimmt, solange wir in einer 3D-Welt das auf eine ebene Fläche beziehen. In einer 2D-Welt, die keine Krümmung wahrnimmt, haben Dreiecke keine konstante Winkelsumme (Stichwort sphärischer Exzess). Es ist also ebenso denkbar, daß es Dimensionen oder physikalische Phänomene gibt, die wir (noch?) nicht erfassen können, bei deren Kenntnis aber die beobachteten Ereignisse völlig neue Naturgesetze ableiten lassen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Lange war das terrazentrische Weltbild wissenschaftlicher Konsens oder dass die Erde eine Scheibe sei oder oder oder.
Da schaue ich hier rein und muss direkt einen solchen Satz zur Kenntnis nehmen. Damit ist klar, dass jede sachliche Diskussion nicht stattfinden wird. Dieser Thread war ein guter Versuch - aber mit dem angesprochenen "Publikum" einfach nicht möglich.
Ich mag Dich sehr für Deine angenehme Art einen möglichst großen Abstand zwischen Dir und dem „ Publikum „ weit unter Dir natürlich, herausstellen . Das machst Du mit am Besten . Wahrscheinlich weil Du wirklich intellektuell sehr sehr weit oben schwebst .
Im Grunde, und daran möchte ich erinnern, verbindet sich damit auch eine Aufgabe:
Publikum
Tun sich des Theaters Pforten auf,
Strömt ein der Pöbel in vollem Hauf,
Da ist es nun des Dichters Sache,
Daß er ein Publikum aus ihnen mache.
Franz Grillparzer
Also mit Eröffnung eines Threads muss man sich gerade ums einfache Volk kümmern .
Klar, damals dachte die ganze Welt, die Erde sei eine Scheibe und plötzlich kam da so ein Kugelmensch daher.
Aber worauf will man das jetzt in die aktuelle Pandemie referenzieren ?
Ein neuer Virus macht die Menschheit krank und man muss recht spontan einen Impfstoff entwickeln und leider in großer Anzahl bereitstellen.
Ähm ja... und wo ist da jetzt das Problem ?
Wo wurde denn die Welt der Wissenschaft aus den Angeln gehoben ?
Dass man bisher in der Medizin nur geisterförmigen Viren hinterher gehechelt ist, und jetzt aufeinmal weil es 7Mrd Menschen interessiert, war das alles falsch ?
Ich verstehe, dass es Dinge gibt, die wir mit unserem heutigen Wissen nicht erklären können, oder dass wir Dinge als sicher glauben, die vielleicht ganz anders sind.
Aber nur weil die überwiegende Menschheit versucht, diese Sonder-Situation irgendwie in den Griff zu kriegen und damit (natürlich) keinen 100%igen Konsens hinbekommt, muss das gesamte Ding in Frage gestellt werden ???