"...Ms Johaug failed to conduct a basic check of the packaging..."
(edit: stammt aus dem letzten Absatz der gekürzten Erklärung)
Aus diesem Satz ergeht doch dann aber, dass jeder Athlet letztenendes verantwortlich ist für das, was er zu sich nimmt. Wie der Athlet das mit seinen Betreuern und Vertrauten macht ist ja dann (in dem Falle) Johaugs Verschulden und dem CAS egal. Oder les ich das falsch?
"...Ms Johaug failed to conduct a basic check of the packaging..."
(edit: stammt aus dem letzten Absatz der gekürzten Erklärung)
Aus diesem Satz ergeht doch dann aber, dass jeder Athlet letztenendes verantwortlich ist für das, was er zu sich nimmt. Wie der Athlet das mit seinen Betreuern und Vertrauten macht ist ja dann (in dem Falle) Johaugs Verschulden und dem CAS egal. Oder les ich das falsch?
Wenn sie nicht (mit)verantwortlich wäre, wäre sie nicht verurteilt worden.
Dabei war es dem CAS keineswegs egal, dass der Arzt als der Hauptschuldige gilt, der ihr versichert haben soll, dass das Mittel clean ist, und der als zuverlässig galt.
Ansonsten wäre ihr Verschuldensgrad höher eingestuft worden und damit die Sanktion härter ausgefallen.
Zur Erinnerung: So (klick auf den Link oben) sah die Verpackung der Salbe aus, wenn man sie in Italien in der Apotheke kauft, wie der Mannschaftsarzt von Johaug angegeben hat.
Um den fetten Aufdruck Doping zu verstehen, muss man kein italienisch können und man muss auch nicht Medizin studiert haben.
Im Fall von Johaug ist aufgrund dieser Begleitumstände versehentliches Doping ausgeschlossen. Sie kann sich glücklich schätzen, dass es nicht zu der eigentlich vorgesehenen 4-Jahressperre gekommen ist.
Kann man eigentlich in irgendeiner Weise quantifizieren, in wie weit diese Salbe leistungssteigernd wirkt?
Als medizinischer Laie kommt es mir ziemlich irre vor, dieses Risiko einzugehen (und ich gehe in ihrem Fall auch von bewusster Medikation aus), weil der "Leistungsertrag" doch eher gering sein dürfte? Warum macht man das?
Ich verstehe manchmal nicht wie diverse Medien nach wie vor so unkritisch sein können.
Nichts wurde offenbar gelernt.
Wie dominant hätten die Norweger im Winter denn noch sein müssen + den zwei Dopingfällen, dass man das mal kritisch(er) hinterfragt?
Nicht nur der Aufdruck auf der Verpackung, auch kürztestes Googlen hätte selbst für einen Laien ergeben, wie man die Salbe einordnen muss.
Abgesehen davon kann man sich bei Sonnebrand halt auch ganz anders behelfen.
Für mich ist das weiterhin ein ganz klarer Fall und die Tränendrüsenartikel völlig unangebracht. Das Zeug wurde ja wohl ganz bewusst verwendet... .
Habe gerade noch mal die Probe aufs Exempel gemacht.
trofodermin gegooglet.
1. Hit: mit erklärender Unterschrift "Trofodermin®. siehe unter Clostebol. "
3. letzter Hit auf der ersten Seite direkt der Wikipedia-Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Clostebol
Läuft. Eine einzelne Googlesuche, inklusive Eingabe vielleicht 10-20 Sekunden und man liest den 2. Absatz bei Wikipedia.
Schönes Thema - bei Norwegen warte ich auch schon seit längerem auf den "großen Knall"
Die Überlegenheit im Langlauf kommt aber nur daher, weil die Kinder dort im Winter täglich mind. 100 km, mit den Skiern, zur Schule fahren müssen...
Das ist eine genau so gute Schule, wie auch in großen Läufernationen, wie Kenia...
Ernsthaft, es ist schon ziemlich auffällig, wenn dann bei einer Biathlon Heim WM plötzlich Sportler abräumen, die vorher nicht besonders erfolgreich waren. Aber vielleicht will man in Norwegen nicht so genau hinschauen
Ernsthaft, es ist schon ziemlich auffällig, wenn dann bei einer Biathlon Heim WM plötzlich Sportler abräumen, die vorher nicht besonders erfolgreich waren. Aber vielleicht will man in Norwegen nicht so genau hinschauen
Immerhin lässt das die Hoffnung aufkommen, dass die anderen nicht alle voll sind.
Beim Film "Ikarus" hat ja der russische Laborleiter gesagt er schätzt die Quote bei den Russen auf 50%.
Man könnte zusätzlich die Frage stellen, wieso der Teamarzt eine bezüglich einer positiven Dopingprobe gefährliche Salbe im Gepäck hatte. Oder, falls er die Salbe vor Ort besorgt hat, warum genau diese besorgt hat bzw. eine, die er wohl nicht kennt.
Auch wenn es vielleicht ein Versehen war: Bei jeden Versehen, für das ein anderer Sportler verurteilt wird, muss ich doch selbst sensibler für dieses Thema werden. Dann muss auch bei einer Creme vorsorglich die Packungsbeilage und die Dopingliste studiert werden. "Wusste ich nicht!" darf meiner Meinung nicht strafmildernd sein, wenn die Wissenslücke auf so einfache Weise hätte geschlossen werden können.
Kann man eigentlich in irgendeiner Weise quantifizieren, in wie weit diese Salbe leistungssteigernd wirkt?
Als medizinischer Laie kommt es mir ziemlich irre vor, dieses Risiko einzugehen (und ich gehe in ihrem Fall auch von bewusster Medikation aus), weil der "Leistungsertrag" doch eher gering sein dürfte? Warum macht man das?
Der unten bereits zitierte Wikipedia Satz:
"Im Body-Building wurde die Substanz zum mäßigen Muskelaufbau von weiblichen Sportlern missbraucht, da die anabole und androgene Komponente gering ist und die Nebenwirkungen bei Frauen daher geringer als bei dem stärkeren Testosteron ausfallen."
sagt mir, dass die Wirkung vergleichbar mit Testosteron ist. Ich denke da würdest du die Frage wahrscheinlich nicht stellen. Bin ebenfalls medizinischer Laie, aber ich würde im Zweifelsfall vermuten, dass das Clostebol auf andere Weise zugeführt wurde und die Creme halt nur die Erklärung für die Öffentlichkeit darstellt.
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Kann man natürlich alles für frei erfunden halten, man kann's aber auch für möglich halten.
Kann man für möglich halten, die Erfahrung zeigt halt leider, dass nahezu jeder mit positivem Test irgendeine völlig skurrile Geschichte dazu hat. Ich glaube im Zweifelsfall eher nicht an die Unschuld, auch wenn ich mir bewusst bin, dass das zu falschen Verurteilungen führen kann. Beim CAS ist es deswegen auch etwas anderes. Dass ein Gericht im Zweifel für den Angeklagten entscheidet und deshalb die Sache eventuell anders interpretiert (interpretieren muss) ist ja auch völlig richtig. Für meine Privatmeinung behalte ich mir aber vor das auch anders zu sehen (auch wenn das mancher für falsch halten mag).
Wenn die Geschichte erfunden sein sollte und Johaug damit (mangels anderen Beweisen) eine Sperre von 18 Monaten statt 4 Jahren "erreicht" wurde ist das jedenfalls Grund genug, dass der nächste mit positivem Test wieder irgendeine Geschichte auftischt. Dass die Norweger mit ihrer, wie ich finde, ziemlich durschaubaren Taktik sie halt trotzdem zu Olympia zu bringen nicht durchkommen finde ich persönlich gut. "Scheinsperren" außerhalb der Wettkampfzeiten gibt es glaube ich auch sonst schon genug.
Kann man eigentlich in irgendeiner Weise quantifizieren, in wie weit diese Salbe leistungssteigernd wirkt?
Als medizinischer Laie kommt es mir ziemlich irre vor, dieses Risiko einzugehen (und ich gehe in ihrem Fall auch von bewusster Medikation aus), weil der "Leistungsertrag" doch eher gering sein dürfte? Warum macht man das?
Sie nimmt natürlich nicht die Salbe zur Leistungssteigerung. Sie knallt sich den Wirkstoff anderweitig (Tablette, intravenös, oä) rein und dann wird gesucht, wo das Zeug noch so drin ist, in dem Fall Salbe, und schiebt es darauf, wenn man erwischt wird.
Ist genauso bei Ephedrin. Die knallen sich das Zeug und dann erzählen sie, sie hätten WICK MediaNait genommen.