Zitat:
Zitat von -MAtRiX-
Ist NSAR als Tabletten wirklich die Wahl bei Venenentzündung?
Bei meiner TVT war das im Verdacht dies mit begünstigt zu haben.
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Davon habe ich tatsächlich noch nicht gehört, das will aber nichts heißen; von vielem habe ich noch nichts gehört.
Eine kurze und oberflächliche Recherche in den einschlägigen Datenbanken hat mich auch nicht weiter gebracht, leider.
Letztendlich verhindern ja NSAR die Aktivität der Cyclooxygenasen Cox 1 und Cox 2, welche einen elementaren Zwischenschritt in der Prostaglandinsynthese katalysieren. Prostaglandine gibt es vielfältiger Art mit einem bunten Strauß unterschiedlicher Effekte am jeweiligen Organsystem (in meinem Fach benutzen wir Prostaglandine regelhaft zur Geburtseonleitung und auch zum Schwangerschaftsabbruch). Eine andere Sorte Prostaglandin (namentlich das Prostaglandin E2) hat proinflammatorische und pyrogene Wirkung, sprich: es macht Entzündung und Fieber. Wird nun also durch NSAR die Prostaglandinsynthese gehemmt, hat das entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung. Dies jedoch erkauft man sich insbesondere langfristig mit zum Teil relevanten Nebenwirkungen.
Interessanterweise wird auch die Thrombozytenaggregation gehemmt, doch das nur in geringem Ausmaß, deutlich weniger als zum Beispiel Aspirin das kann.
Wodurch es jetzt im Kanon all dieser Effekte zu einem erhöhten Risiko für Thrombose kommen soll, kann ich gerade nicht herleiten.
Tatsächlich findet sich in einigen Arbeiten ein marginal erhöhtes Risiko für thrombotische Ereignisse im arteriellen Gefäßsystem bei einem bekanntermaßen erhöhten kardiovaskulären Risiko unter NSAR.
Aber über venöse Thrombosen hab ich nix gefunden.
Anyone?