ich war vor zwei Jahren auf dem Kilimanjaro und habe dazu folgende Gedanken:
- Nur dorthin um auf den Berg zu gehen ist blödsinnig. Aber wenn man eh mal nach Afrika wollte und das mit einer netten Safari verbindet oder sich sonst mal Land&Leute anschaut, kann man auch gut auf den Berg.
- Ja, der Berg ist voll und überlaufen. (Aber nicht vermüllt, im Gegenteil, die Guides achten sehr darauf und sammeln auch viel ein. Ist ja schließlich auch deren Lebensgrundlage.) Aber wo hat man sonst schon die Chance ohne großes alpinistisches Können auf diese Höhe zu kommen.
- Seid 2016 ist der Berg auch für Mountainbikes freigegeben (Permit ist nur teurer). Die letzten 1000 Höhenmeter muss man tragen, das ist nicht fahrbar, aber wo hat man anschließend schonmal 4400 Hm Abfahrt am Stück ;-)
- Vergiss es mit dem "Gepäck selbst tragen". Ohne Guides, Träger und Koch kommst du da im Allgemeinen nicht hoch. Die Leute dort am Berg leben davon, soviele Jobs gibt es in Tansania nicht.
Gruß
Martin
PS: eine ausgedehnte Radtour durch Schottland macht mehr Spaß ;-)
Du fliegst nach Afrika, damit Du auf einen Berg wandern kannst und schimpfst dann über Leute, die 2/3 der Höhenmeter mit einem motorisierten Fahrzeug hochfahren?
Wenn Du austeilen willst, solltest Du vielleicht auch mit dem Zug zum Ausgangspunkt im Tal fahren.
Als ich dort war, gab es diese Klimadiskussionen noch nicht, ist schon fast 20 Jahre her.
Bin nicht stolz drauf, damals waren Fernreisen eben noch nicht so verpönt.
Heute verzichten wir total auf diese Reisen, aus Überzeugung.
Ansonsten haben wir fast jedem Luxus abgeschworen.
Eine ruhige Route gibt es nicht. Es gibt aber durchaus anstrengende und die sind logischerweise weniger begangen. Welche für Dich die richtige ist, musst Du selbst entscheiden.
Was die Höhe angeht, kann man sehr wohl darauf schliessen, dass man bei knapp 6.000 (nur der Gipfel!) nicht gleich höhenkrank wird, wenn es einem auf 4`600 noch gut ging. Das Du dann pumpst wie ein Maikäfer und Dir der Kopf vielleicht brummt oder Dir übel ist, kann schon sein und ist auch nichts Schlimmes. Du kennst ja Deinen Körper.
Ich war oben und es ist grandios!!! Es ist viel los, aber alleine der Vegetationsunterschied auf dem Weg ist unglaublich und einmalig.
So sind sie, die alten Männer, die in der zweiten Lebenshälfte einen Lustgewinn durch Verzicht erleben: Erst um die Welt reisen, überall gewesen sein, "Flower Power" in Californien, alte Peugeots nach Tamanrasset überführt, zur Selbstfindung mit dem VW-Bus nach Poona gefahren, mit zu viel Rotwein und Gras im Schädel auf Kreta nackt gebadet (als das für die Einheimischen noch ein absolutes "no go" war) und heute den jungen Leuten, die einmal im Leben auf dem Empire State Building stehen wollen, in den Tomatensaft spucken, der in der Holzklasse über dem Atlantik serviert wird.
I know. Meine dt. Übersetzung im Bücherregal ist von 1980.
Ich hatte aber extra etwas genannt, was sich im Kern auf das Klima bezieht, wovon jeder schonmal etwas gehört hat und was zeitlich nicht weit vor Körbels 20 Jahren liegt.