nur mal am Rande über welche Größenordnungen wir reden...
Zitat:
Oder willst du vor einer Gruppe von ein paar hundert Vollpfosten kuschen und deswegen das Spiel absagen?
in diesem Fall JA, das wäre die logische Konsequenz. Wenn es sooo vorhersehbar ist, dass ein unverhältnismäßiges Großaufgebot an Polizei notwendig ist ein Fußballspiel abzusichern um "Megakrawalle" zu verhindern > dann eben kein Fußballspiel. Wo ist das Problem daran? Das gilt gleichermaßen für irgendwelche Naziaufmärsche oder ähnliches, die von hunderten Polizisten "geschützt" werden müssen. Warum müssen wir für so eine Scheiße wie selbstverständlich aufkommen?
Und wie soll das laufen? Die Vereine auflösen? Wie gesagt, dann gehen die Hools eben zu anderen Spielen. Es ist realitätsfern anzunehmen, dass die dann einfach verschwinden. Das hat was von "sieht nichts, hört nichts, sagt nichts".
Und zu den Kosten:
1. liegen die Einnahmen des Staates durch den Sport um eine Größenordnung höher (ich glaub es waren etwa 400 Millionen)
2. wäre ich bei solche Statistiken vorsichtig. Die Frage ist nämlich: Wieviel wäre wirklich gespart worden, hätten die Spiele nicht stattgefunden. Da die Polizisten wohl weiter ihr Gehalt bekommen hätten, vermutlich nicht viel, abseits von einigen Zulagen. Es sei denn es würden einfach weniger Polizisten eingestellt - dann müsste man aber wieder mehr Leuten Hartz 4 bezahlen - und du würdest dich aufregen, dass die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist.
3. gibt es keinerlei gesetzliche Grundlage so ein Spiel zu verbieten. Das Spiel hat ja nicht zum Ziel Krawalle zu schaffen, es wird nur dazu missbraucht. Wir leben zum Glück immer noch in nem Rechtsstaat und es kann nicht einfach ne Veranstaltung abgesagt werden, nur weil es ein paar Leuten nicht passt.
Der richtige Weg ist es, dafür zu sorgen, dass die Chaoten kein Land sehen. Zudem muss man ihnen den Nachwuchs nehmen, dafür sorgen, dass keine Teenies zu Hools werden.
Aufgrund von Punkt 1 wäre die Abschaffung von Fußball aber eh ein Schuss ins Knie, gerade weil du ja aus wirtschaftlichen und nicht gesellschaftlichen Gründen hier gegen Fußball polemisierst.
FuXX
PS: So lange die NPD nicht verboten ist, hat leider auch die das Recht auf Demos. Ich wäre ja dafür die einfach zu ignorieren, anstatt ihnen soviel Raum in den Nachrichten und Zeitungen einzuräumen. Das hat zwar auch was von wegschauen, aber durch weniger Aufmerkksamkeit bekommen die auch weniger Zulauf.
Schon eine unschöne Sache, wenn wegen 2 Zügen voller Hools ein derartiges Aufgebot an Polizei bereitgestellt werden muss.
Um es pauschal zu sagen, die Hools, die sich an derartigen "Aufmärschen" beteiligen bzw. die in den Stadien randalieren in welcher Form auch immer, denen sollte man einen hohen 3-stelligen Betrag wegen *hier muss was sinnvolles rein* abknöpfen. Wenn sie die Kohle nicht haben, dann wird halt gepfändet oder H4 gekürzt auf das Minimum, mit dem ein normaler selbstfinanzierender Student oder einer ANgestellter mit 20-30Std nach allen Abzügen, auskommen muss. Und das ist aus eigener Erfahrung echt wenig.
Zahlen statt andere zahlen lassen, und zwar die Hools und nicht die Allgemeinheit.
Es ist ja nicht so, daß diese Hools irgendwie dumm sind bzw. zu einer sog. "Unterschicht" gehören! Das ist ein gefährlicher Trugschluß! Beteiligt sind hier alle Schichten, genug Akademiker dabei, die sich bei den Spielen Woche für Woche ihren Adrenalinkick abholen. Diese Gruppen sind zudem intern sehr gut organisiert, die entsprechenden Anführer der Vereine sind auch untereinander in Kontkat und sprechen ihre Aktionen ab.
Bei einem Spiel St. Pauli-Rostock kommt ein gewisser politischer Aspekt dazu - die linksorientierten PAulianer gegen die rechten HRO's. Man sieht auch auf den Bildern eindeutig eher Autonome als die "klassischen Hools".
Das Phänomen "Gewalt im Fußball" ist uralt, m.W. gab es die ersten Toten nach Spielen bereits 1903 oder 1908... Warum das auch nur beim Fußball auftritt, ist ebenfalls unklar. Bspw. sind Eishockey-Spiele zwischen Köln und Düsseldorf völlig friedliche Sportveranstaltungen.
M.E. aber wird dieses Problem nie aufhören, lediglich sich von Spiel zu Spiel entsprechend der Brisanz ändern. Damit muß man wohl oder eher übel als Fußballfan leben.