Freunde der Sonne- Keller ist ja nicht gleich Keller.
Gut wäre alles auf einer Eben freilich. Zum einen bedeutet einen zusätzliche Funktion im Erdgeschoss zusätzlichen Flächenbedarf. Abgesehen, dass aktuell Boden völlig überteuert ist, hat das Implikationen. Nicht nur Bebauungslinien begrenzen die Grundfläche des Hauses, sondern auch Baumaßzahlen wie GRZ oder GFZ. Man muss dafür also nicht nur das Grundstück haben, sondern es muss auch groß genug sein und der Bebauungsplan muss es hergeben. Auch muss freilich die BO beachtet werden, das gilt ja auch im Planfreistellungsverfahren. In Bayern bedeutet dies z.B. auch H/2 oder mind. 3m Anstand zur Grundstücksgrenze. Wenn man dann noch moderne Heizsysteme wie Grundwasserwärmepumpe haben will, wird der Platz auch durch die Lage der Brunnen begrenzt, die ja vorgeschrieben ist. Mancher möchte dann noch ne erlaubnisfreie Versickerung von Oberflächenwasser betreiben, wobei er sich an die TRL zu halten hat. Auch das benötigt Platz. Fazit: Fläche ist kostbar!
Heutzutage werden Grundstücke in neuen Baugebieten eher kleiner ausgewiesen, als noch in den 80ern, denn man will eine nachhaltige und flächensparsame Entwicklung. Auch möchte man junge Familien fördern, die sich normal große Grundstücke bei den aktuellen Bodenpreisen gar nicht leisten können. Letztlich wird durch mehr Funktion auf einer Ebene das gesamte Haus (logischerweise) größer, man kann den zusätzlichen Funktionsraum ja nicht einfach „ranflanschen“. Das verursacht nicht zu unterschätzende Kosten, was statische Aspekte (abfangen größerer Deckenspannweiten, Ünterzüge bei Hebe-Schiebetüren und Glasfronten/Ecken etc) oder Leitungslängen von allen Leitungen und Rohren bzw. Heizkreise angeht.
Keller baut man deshalb schon seit einigen Jahren so, dass sie höchste Wohnraumqualität und Beanspruchungsklasse haben. Das beginnt bei den Bebauungsplänen. Je nach Grundwasserthema werden Höhenbezüge von OKFFB meist sehr großzügig gewählt, damit die Bauherren Kellerräume mit eine Fertigraumhöhe von 2,40m oder mehr bauen können. Dann macht man in die wohnräumlich genutzten Kellerräume auch keine Kellerschächte oder sowas, sonder üblicherweise werden großzügige Lichthöfe für genug Tageslichteinfall gebaut und man verwendet die selben hochwertige Fenster wie in den Wohnräumen. In allen Räumen ist selbstverständlich Fußbodenheizung. Isolierung und Ausführung von Bodenplatten, Wänden und Isolierung ist dementsprechend. Letztlich ist das Treppenhaus in den Keller offen und es ist vielmehr eine zusätzliche Wohnebne, die auch in das gesamte Lüftungskonzept ggf. mit Wärmerückgewinnung eingebunden ist. Türen sind üblicherweise hochwertige Wohnraumtüren.
Ich habe u.a. auch ein kleines Home-Studio und ne Menge Musikinstrumente im „Selbigen“. Das gesamte Equipment und die Elektronik profitiert von dem konstanten Raumklima und sind dort optimal gelagert. Gerade Musikinstrumente reagieren sehr empfindlich, wenn das Klima in nem Raum nicht stimmt.Weder Gitarren, Bass, Saxophon, Klarinette oder Akkordeon noch Mikrophone haben Probleme. Das Klavier im Wohnraum hat es auch nicht besser. In einem der beiden Technikräume habe ich den Netzwerkschrank des Hauses mit Gigabit Switchund alle CAT 7 Verkabelung kommt da am Patchpanel an, dort ist die Sat Verteilung und die Server meiner „private Cloud“. Das ist alles empfindlich und profitiert von dem hochwertigen und konstantem Wohnraumklima.
Der TE baut neu. Er wird also eher keinen Keller im „alten“ Sinne bauen. Was ein bodenebener Keller ist, weiß ich nicht. Evtl. Ist es ein Hanghaus?