Ich frage mich bei den ganzen Berichten zur „Kälte“ ja ernsthaft, ob es im/für Kraichgau keinen Wetterbericht gab? Da investiert man unzählige Stunden an Training und horrende Summen an Starthilfe um dann während des Wettkampfes nicht auf die Witterung vorbereitet zu sein?!? Warum? Wenn’s warm wird sorgt man doch auch entsprechend vor? Warum zieht ihr keine Handschuhe und/oder Windweste/Jacke an?
Naja, WeatherPro hat für die Raduhrzeit 13°, Regenwahrscheinlichkeit von 15% und Sonnenscheinanteil von 24min/h vorhergesagt. Darauf waren wohl die meisten Teilnehmer eingestellt. Es heißt halt auch Wettervorhersage und nicht vorwärtsgerichteter Wetterbericht.
Ist ja auch niemand tiefgekühlt vom Rad gefallen (meine Wenigkeit vor T2 mal ausgenommen) aber ich werde auch weiterhin keine Rahmentasche mit Radjacke, Handschuhen, Notbiwak, Gasbrenner und ELB mitführen. Ist dann doch Triathlon und nicht Bikepacking.
Die Wettervorhersage am Tag vorher und auch noch am Morgen des Rennens, verkündet durch Ironman selbst, ließ nichts dramatisch schlimmes erwarten. Da ist aber auch jeder sehr, sehr unterschiedlich. Ich persönlich hatte keinerlei Probleme, schon gar keine gefrorenen Finger. Nach dem Regen waren meine Radschuhe/Socken natürlich trotz Neoprenkappen komplett durch und es hat beim Laufen 5km gedauert bis wieder Gefühl da war. Hatte auch nur ein Castelli ärmelloses Unterhemd unter dem Einteiler. Fand es zu keiner Zeit zu kalt. Aber wie gesagt, empfindet jeder anders. Ich fahr aber auch im Winter viel und lang draußen, vielleicht bin ich da etwas abgehärtet.
Kälteemflindliche hätten in der Tat vorsorgen können.
Ich als absolute Temperaturmimose haben mir ja im Vorfeld auch so meine Sorgen gemacht. Letztendlich bin ich in meinem üblichen Sommer-Triathlonoutfit ohne irgendwelche Zusatzteile in den Wettkampf und habe es ohne zu frieren überstanden. Nur beim Regenschauer auf der Radstrecke wurde es mal kurz kühl, aber von frieren war ich da weit entfernt.
Mein Vereinskollege, der mich am Samstag für meine Bedenken belächelt und mir von irgendwelchen Armlingen, Beinlingen oder Jacken abgeraten hat, saß dagegen eine Stunde im Bus vom DRK, bevor er wieder aufgetaut war und die Radfahrt ohne Zittern fortführen konnte.
Irgendwie reagiert da wohl jeder anders, bzw. manchmal ist es auch tagesformabhängig.
Wirklich kalt war mir dann erst nach dem Rennen. Die Rettungsdecke hat zwar etwas geholfen, aber ich wäre nach dem Wttkampf lieber in einer Halle oder einem Festzelt gesessen, als unter freiem Himmel. Ein Kaffee, warmer Tee oder eine Gemüsebrühe hätte ich auch dankend angenommen. Aber das will ich dem Veranstalter garnicht ankreiden.
ich weis nicht ob es von der Temperatur und dem Wetter bei mir kam, würde es aber gerne verstehen und bin mit meinem Problem gestern auf Ursachenforschung.
Wer von euch schon was ähnliches hatte, gerne her damit.
Ich hab auf dem Rad ab km 20 eine Bedürfnis zum pinkeln bekommen das ich so noch nie hatte.
7-8 Sekunden lang von jetzt auf gleich ein unheimlicher Druck der so stark brannte das es mir die Tränen in die Augen drückte, dann wieder 2-3 Minuten ruhe dann wieder dieser Schmerz.
Bin insgesammt 4x angehalten zum pinkeln, Dixi war nie in der Nähe und ich hatte Angst ne Karte zu bekommen.
Ist mir noch nie passiert, aber der Schmerz war nicht mehr zum aushalten.
Ich vermute die Kälte die Ursache. Hab ab Km 40 auf dem Rad mich nicht mehr getraut was zu trinken. Gels ja aber nix mehr sonst.
Auf den Auflieger zu fahren war bei den Schmerz oft nicht möglich.
Kraft in den Beinen war da. Mit meiner Zeit bin ich mehr als zufrieden unter den Umständen.
Beim Laufen musste ich dann noch 3x auf's Dixi.
Grob ab der Hälfte wieder warm. Geschwitzt hab ich gestern nicht.
Beim Laufen hab ich wieder normal an fast jeder Station Wasser getrunken, Laufbeine waren gut.
War trotz alledem doch sehr zufrieden und auf mich Stolz das ganze Durchgezogen zu haben.
War auch im Kraichgau am Start.
Wetter vor dem Schwimmstart: um die 10 Grad und ziemlich windig (die Baumkronen haben sich bewegt). Eigentlich war damit klar: auch eine Stunde später ist das kein warmer Sommermorgen. Für eine intensive Trainingsfahrt würde ich mich jetzt gut einpacken.
Noch am Schwimmstart habe ich Leute gefragt: zieht ihr eine Weste an? Ich glaube 3 haben gesagt "habe zwar eine im Beutel, werde sie aber wohl nicht anziehen".
Ich frage mich daher gerade: Warum frieren Leute freiwillig? Vielleicht:
1) Eine Windweste macht meine Investition in das Aerobike kaputt
2) Ich bin im Rennen und produziere so viel Wärme das ich nicht frieren kann
Vielleicht kann Arne ja mal eine Sendung zum Thema Kleidung bei 10-12 Grad machen.
Meine Thesen:
* Bei rund 31km/h im Schnitt der Teilnehmer kostet eine Weste vielleicht eine Minute, die ich durch die gesparte Energie beim laufen wieder reinhole
* Bei einer Halbdistanz bist du doch nur mit Teillast unterwegs, vielleicht unteres bis mittleres GA2. Das strengt die ersten 60min nicht sonderlich an, also wirst du auch nicht sofort warm (OD oder SD ist sicherlich anders)
Orga Kraichgau: Alles prima mit Ausnahme der zweiten Wechselzone. Hier waren nur ca. 6 Dixies aufgebaut und ich musste ca. 2min Schlange stehen.
Ich denke, die Prognosemodelle hat's durch die Bank weg am Sonntag auf dem falschen Fuß erwischt und damit auch die Triathleten an den Startlinien. Passiert und ist deutlich weniger schlimm als eine fehlerhafte Flut- oder Hochwasservorhersage.