Die Argumentation der Mensch ist vernünftig und desshalb braucht keine Regeln ist nicht mein Argument, es anzubringen ist einfach in nahezu jeder Diskussion eine Sackgasse. Aber ich höre gerne mal, welche Regeln Oder Gesetze denn sinnvoll sind...
Du kannst anscheinend keinen Unterschied zwischen Regeln und gängelnden Entmündigung erkennen. Oder hast Du Angst davor, Verantwortung für Dein Verhalten zu übernehmen? Mein Argument hat noam gut zusammengefasst:
Zitat:
Zitat von noam
Regeln in einer freien Gesellschaft sind dazu da, ein Zusammenleben in einem definierten Raum mit möglichst viel Freiheit und möglichst wenig Gängelung des einzelnen zu ermöglichen. Regeln sollen nicht zum Selbstzweck werden und damit den Bürger entmündigen, sein Verhalten zu gestalten. Etwas zu machen, nur weil es erlaubt ist und sich darauf zu berufen, ist für mich kein erstrebenswerter Zustand.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Wie viele Unfälle passieren weniger weil man statt 100 km/h nun 80 km/h fährt. Wenn ich die Zeitung bei uns so ansehe, waren die meisten tödlichen Unfälle bei Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h. Denen ist auch in Zukunft egal ob 80 oder 100 km/h.
Ich persönlich wäre eher dafür, das jetzige Limit besser zu kontrollieren. Zusätzlich auch noch mehr die Handynutzung zu achten. Würde aus meiner Sicht mehr bringen!
Ich bin für minimale Gängelung der Menschen, weil sie nur dann tatsächlich Verantwortung für ihr Handeln übernehmen, und anderen gegenüber verantwortlich handeln können.
Das ist vollkommen falsch, minimale Gängelung bedeutet alles ist erlaubt. Dann hat man eben keine Verantwortung zu tragen, dann tragen die Opfer die Konsequenzen ohne daß jemand Verantwortung übernehmen muß.
Aber es wurde bereits mehrfach zurecht geschrieben, Du willst nur provozieren.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Das mag Deine Interpretation sein - in einer schwarz-weißen Welt, in der wenige "Wissende" den vielen Unmündigen in engstem Rahmen vorgeben, was sie zu tun haben, und verhindern (wollen), daß sie Fehler machen. In einer freien Welt, wie ich sie in den vergangenen Jahrzehnten persönlich in Deutschland, England und USA erlebt habe, sieht es eher so aus, wie es noam schön formuliert hat:
Zitat:
Zitat von noam
Regeln in einer freien Gesellschaft sind dazu da, ein Zusammenleben in einem definierten Raum mit möglichst viel Freiheit und möglichst wenig Gängelung des einzelnen zu ermöglichen. Regeln sollen nicht zum Selbstzweck werden und damit den Bürger entmündigen, sein Verhalten zu gestalten. Etwas zu machen, nur weil es erlaubt ist und sich darauf zu berufen, ist für mich kein erstrebenswerter Zustand.
Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der meine Mitmenschen durch engste "Führung" an jedem Fehler gehindert werden - denn diese Mitmenschen werden keine eigene Vorstellung von Rücksicht und Verantwortung mehr entwickeln - das macht mir mehr Angst, als mögliche Fehleinschätzung des Einzelnen. Es reicht, die größten "Risiken" durch Regeln abzufangen. Noam formuliert auch hier sehr passend:
Zitat:
Zitat von noam
Im Endeffekt wäre ein entsprechender goldener Mittelweg aus individueller Verantwortung da, wo man es den Menschen zutrauen kann, und klare Regeln, wo der Mensch aufgrund von Informationsdefiziten einer tragischen individuellen Fehleinschätzung obliegen kann.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das stimmt so pauschal nicht; ich spüre bei meinem Auto wie auch beim Rennrad sehr wohl die Grenze nahe kommen bevor es anfängt aus der Kurve zu rutschen,
Beim Auto glaube ich dir das sogar (auch wenn ich finde, dass solche Übungen in ein Fahrsicherheitstraining gehören) aber beim Rennrad? Niemals! Wenn das rutscht, dann legt es dich hin.
Auch wenn es hier um Landstraßen geht: Ich bin gerade mit dem Womo in Italien. Auf der Autobahn hier und in der Schweiz ist es mal wieder viel entspannter, wenn man beim Überholen nicht die ganze Zeit damit rechnen muss, dass ein Trottel mit 200 Sachen angeballert kommt.
Tempo 80 auf Landstraßen fände ich vernünftig. Damit provoziert man weniger riskante Überholmanöver. Und überhaupt: Wer Action will, soll sich gefälligst nicht ans Steuer setzen. Es gibt soo viele tolle Sachen, die man stattdessen machen kann.
Beim Auto glaube ich dir das sogar (auch wenn ich finde, dass solche Übungen in ein Fahrsicherheitstraining gehören) aber beim Rennrad? Niemals! Wenn das rutscht, dann legt es dich hin.
Auch wenn es hier um Landstraßen geht: Ich bin gerade mit dem Womo in Italien. Auf der Autobahn hier und in der Schweiz ist es mal wieder viel entspannter, wenn man beim Überholen nicht die ganze Zeit damit rechnen muss, dass ein Trottel mit 200 Sachen angeballert kommt.
Aha. Derjenige, der 200 fährt ist also automatisch und selbstverständlich ein Trottel. So viel zum offenen und unvoreingenommenen Miteinander.
... In einer freien Welt, wie ich sie in den vergangenen Jahrzehnten persönlich in .... USA erlebt habe,...
Bist du tatsächlich schonmal in den USA Auto gefahren?
Das ist gerade was Tempolimits, deren Einhaltung (auch wenn keine Radarfallen drohen) sowie auch gegenseitige Rücksicht im Straßenverkehr angeht tatsächlich für mich so etwas wie das gelobte Land.
110km/h auf der Autobahn, 70 bis 90km/h auf Landstraßen je nach Bundesstaat: dort definiert sich niemand durch Geschwindigkeit im Straßenverkehr.
Besonders gefallen mir die Kreuzungsregelungen: anstatt an Kreuzungen eine Fahrtrichtung als Vorfahrtstraße zu definieren oder auf Einhaltung von Rechts-Vor-Linksregeln zu hoffen, stellt man in den USA gerne mal an alle 4 Einmündungen 4 Stopp-Schilder, so dass grundsätzlich jeder an der Kreuzung anhalten muss und man sich gegebenfalls durch zuwinken gegenseitig die Vorfahrt (in dann nur noch Schrittgeschwindigkeit) gibt.
Autofahren fand ich in den USA immer sehr entschleunigend