Ich weiss auch nicht, was ich vom Frauenradsport halten soll.
Erst greift Moviestar während einer Pinkelpause die Führende bei über 100km vor Schluss an. Dann laufen die Gruppen überhaupt nicht, weil keine mit keiner fahren will, teilweise sogar teamintern.
Und zu guter letzt lutscht eine 50km hinter der anderen, um sie dann abzusprinten und sich wie ein Schneekönig zu freuen als hätte sie die Tour gewonnen. Wenn man schon so gewinnt, dann verhält man sich etwas diskreter.
Stutenbissigkeit par excellence! "Da gönnt die eine der anderen nicht mal das Zahnweh" würde Jean-Claude Leclercq sagen.
Anna ist gestern wieder alleine ins Ziel gekommen. Das kostet Kraft. Glaube nicht, dass sie heute fit genug ist, um was zu reissen. Aber vielleicht belauern sich Vollering und van Vleuten und warten bis zum Schlussanstieg, sodass früh eine Ausreissergruppe entstehen kann. Bin gespannt.
Und beim Thread-Thema zu bleiben, diese Missgunst im Frauenradsport hat man auch bei Annas Olympia-Sieg gesehen: So gut wie keine hat ihr spontan im Ziel zum Sieg gratuliert.
War echt ein peinlicher Moment, aber nicht für Anna...
Über den ersten Sieg auf World-Tour-Niveau kann man sich schon besonders freuen. Und die größte Hilfe für van Vleuten war sie allein durch ihre Anwesenheit am Hinterrad, was bis zu einem km/h Aero-Vorteil für die vorne Fahrende bringen kann. Ungeschriebene Gesetze bedürfen auch bestimmter Voraussetzungen, die gestern nur sehr bedingt gegeben waren. Tempoarbeit sollte (nicht "muss" wohlgemerkt) man dann machen, wenn zwei etwa gleichwertige Fahrer darum kämpfen, vor dem Feld ins Ziel zu kommen. Weder waren die beiden gleichwertig, vor allem nicht hinsichtlich der Erfolgsliste, noch bestand die Gefahr, eingeholt zu werden. Für Realini ging es um den mit Abstand größten Karriereerfolg, für van Vleuten um die Gesamtführung, obwohl sie den Etappensieg natürlich gerne mitgenommen hätte, aber da muss man halt taktisch ein bisserl cleverer fahren..
Wäre Realini zwei drei Ablösungen gefahren, hätte sie rasch reißen lassen müssen, weil sie schon im Windschatten zu kämpfen hatte. Insofern hat sie alles richtig gemacht.
Im Amateurradsport gab es früher sogar die Regel, dass man seine Siegchance wahrnehmen muss. Da hat die Rückversetzung bis Disqualifikation gedroht bei Missachtung.
Du kannst mit van Vleuten bei einer solchen Etappe keine Tempoarbeit teilen, weil sie dich sonst abhängt. Die Freude von Relaini war absolut gerechtfertigt. Sie hat damit auch ausgedrückt, was für eine herausragende Leistung es ist, an einem solchen Tag überhaupt das Hinterrad von van Vleuten zu halten.
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Alle Ausreißerinnen sind weit zurück in der Gesamtwertung, haben also ne Chance, dass sie ne Weile vorne fahren dürfen. Zum Etappensieg wird das höchstwahrscheiblich nicht führen, aber vielleicht zu noch nem weißen Trikot ...
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