Hat Wurf denn schon mal was von dem Konzept der Periodisierung des Trainings gehört? Sowas wie Offseason scheint der echt nicht zu kennen! Nach zwei LD in 3 Wochen hätte ich echt anderes zu tun wie ne OD gegen Spezialisten! Völlig bekloppt der Kerl! Ich bin gespannt!
Cameron Wurf war mal wieder zu Gast bei Bob Babbitt im Tri Club San Diego ( Link )
Das 40-minütige Interview in Kürze:
Wurf trägt ein Lionel Sanders Fan Shirt, das er von Lionel auf der Messe in Kona bekommen hat.
Am Wendepunkt der Schwimmstrecke in Kona sei ihm klar geworden, dass er ein nachhaltig besserer Schwimmer werden müsse. Schon dort sei ihm der Gedanke mit dem Ausflug auf die Kurzdistanz gekommen.
Er spricht davon, dass er sich tatsächlich für Olympia qualifizieren wolle. Er sieht seine Chance im Mixed Relay neben Jake Birtwhistle am Größten, da die Radstrecke in Tokio mit 8,4 km einen überproportional großen Anteil an der Gesamtdistanz habe. Für Kona sei er ja bereits qualifiziert, da könne er jetzt mal etwas anderes ausprobieren.
Auf Hawaii fühlte er sich dieses Jahr "flat". Er macht es daran fest, dass er in den 4 Wochen vor dem Rennen wegen des Ironman Italy und der Anreise nach Kona insgesamt zu wenig trainiert habe. Der im Vorhinein gut klingende Plan sei nicht komplett aufgegangen.
Er sagt über Kona: "I was struggling from the gun" und "For the first time ever, I had to race smart". Gegen Ende der Radstrecke habe er das Gefühl gehabt, er könne höchstens Zehnter werden. Letztlich sei er mit seinem Ergebnis als Fünfter sehr zufrieden. Er geht davon aus, dass auch an einem perfekten Tag nicht viel mehr drin gewesen wäre.
Er spricht mehrmals sehr anerkennend über Jan Frodeno. Dieses Jahr seien alle nach Hawaii gekommen, um ihn zu schlagen, "but he kicked our asses". Wurf hat das Gefühl, in den vergangenen Jahren habe mit Patrick Lange nie der insgesamt beste Athlet gewonnen, dies sei nun anders.
Er erzählt vom Überholvorgang von Patrick Lange und seinem Spruch "You look a little lonely out here this year". Er berichtet, er habe kurz Angst gehabt, dass "his friend Boris Stein" ihn in der Gruppe mitziehen würde, weshalb er nach dem Überholvorgang für kurze Zeit hart attackiert habe, um Lange aus der Gruppe fallen zu lassen.
Alistair Brownlee sieht er als große Gefahr für die Zukunft. Dieser habe sicher keine optimale Kona-Vorbereitung gehabt und dafür trotzdem ein sehr starkes Rennen abgeliefert. Bis zur Mitte des Marathons sei er schließlich noch in den Top 5 gewesen. In den nächsten Jahren werde er sicher stärker zurückkommen.
Außerdem verliert er viele anerkennende Worte über die Konkurrenz, z.B. Tim O’Donnell, Ben Hoffman, Joe Skipper, sogar Andy Starykowicz. Der einzige, den er gar nicht mag, ist offenbar Patrick Lange.
..[*]Er spricht davon, dass er sich tatsächlich für Olympia qualifizieren wolle. Er sieht seine Chance im Mixed Relay neben Jake Birtwhistle am Größten, da die Radstrecke in Tokio mit 8,4 km einen überproportional großen Anteil an der Gesamtdistanz habe. Für Kona sei er ja bereits qualifiziert, da könne er jetzt mal etwas anderes ausprobieren.
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Danke für die Zusammenfassung. (40 Minuten Zeit zum Anhören habe ich die nächsten Tage sicher nicht)
Die Olympia-Ambitionen überraschen mich aber jetzt mal echt.
Ist allerdings ziemlich naiv von ihm. Die Tokyo-Qualifikation ist seit über einem Jahr in vollem Gange und da kann man nicht mal so eben spontan ein paar Monate vor der endgültigen Quali-Entscheidung einsteigen.
Die Team-Relay-Nominierung ist außerdem auf Wunsch des IOC gekoppelt mit der Qualifikation für den olympischen Einzelwettbewerb, d. h. wer im Team-Relay nominiert wurde, darf auch im Einzelrennen an den Start, so dass der Australische Verband ganz sicher nicht Wurf nehmen wird (und auch nicht nehmen darf, da es dafür ja verbandseigene Kriterien gibt sowie ein ITU-Olympiaranking).
Es wird schon für Wurf enorm schwierig, überhaupt mal in ein ITU-Continentalcup oder überhaupt Europacup-Startfeld hineinzukommen, weil ihm ja dafür die notwendigen Punkte fehlen.
Danke für die Zusammenfassung. (40 Minuten Zeit zum Anhören habe ich die nächsten Tage sicher nicht)
Die Olympia-Ambitionen überraschen mich aber jetzt mal echt.
Ist allerdings ziemlich naiv von ihm. Die Tokyo-Qualifikation ist seit über einem Jahr in vollem Gange und da kann man nicht mal so eben spontan ein paar Monate vor der endgültigen Quali-Entscheidung einsteigen.
Die Team-Relay-Nominierung ist außerdem auf Wunsch des IOC gekoppelt mit der Qualifikation für den olympischen Einzelwettbewerb, d. h. wer im Team-Relay nominiert wurde, darf auch im Einzelrennen an den Start, so dass der Australische Verband ganz sicher nicht Wurf nehmen wird (und auch nicht nehmen darf, da es dafür ja verbandseigene Kriterien gibt sowie ein ITU-Olympiaranking).
Es wird schon für Wurf enorm schwierig, überhaupt mal in ein ITU-Continentalcup oder überhaupt Europacup-Startfeld hineinzukommen, weil ihm ja dafür die notwendigen Punkte fehlen.
Du hast vollkommen recht - das kann eigentlich nichts werden Zumal einige der anderen australischen Konkurrenten, z.B. Aaron Royle oder Matt Hauser, auch keine absoluten Anfänger sind. Andererseits: Wer hätte gedacht, dass man vom olympischen Ruderer zum Grand Tour Radfahrer und anschließend zum Weltklasse-Triathleten werden kann? Wurfs große Stärke ist ja, dass er im Sport nichts für unmöglich hält. Das treibt ihn wahrscheinlich auch in diesem Projekt an.
Wäre mal spannend was der Lange gemacht hat, dass die Sportler selbst ihn so flächendeckend nicht leiden können. Sowas kommt ja nicht von nix.
Einerseits frage ich mich auch, ob es da noch ne inoffizielle Hintergrundgeschichte zu gibt, andererseits frage ich mich, wie viele es wirklich sind. Bisher Kienle, Frodeno und Wurf? Mit Stein, Dreitz oder Nilsson versteht er sich ja ganz gut. Und zumindest bei Frodeno habe ich den Eindruck, dass er sich auch aus strategischen Gründen daran beteiligt hat.
Was das Schwimmen angeht - ich frage mich, woher dieses Gerede übers Schwimmen sowohl bei Wurf als auch bei Sanders kommt. Auf das Niveau, um mit Brownlee und Frodeno mitzuschwimmen, kommen sie eh nicht. Und gerade dieses Jahr war es praktisch egal, ob man in der zweiten oder dritten war. Dazwischen lag kaum ne Minute. Letztes Jahr sowieso, wo nur einer aus der ersten Gruppe in die Top10 gekommen ist. Für Jemanden wie Wurf, der mit 36 vielleicht noch 3 Jahre hat um zu gewinnen (oder wenigstens Podium zu machen) ist das doch verschwendete Mühe.
Es wird schon für Wurf enorm schwierig, überhaupt mal in ein ITU-Continentalcup oder überhaupt Europacup-Startfeld hineinzukommen, weil ihm ja dafür die notwendigen Punkte fehlen.
Er steht allerdings bereits auf der Startliste für den WC in der Dom. Republik Anfang November (OD).
Er steht allerdings bereits auf der Startliste für den WC in der Dom. Republik Anfang November (OD).
Stimmt.
Da muss der Verband eine Tauschoption geltend gemacht haben, d.h. das erst ein anderer (in der Punkteliste gut plazierter) Australier gemeldet war, der warum auch immer nicht antreten konnte, so das Wurf dessen Platz übernehmen durfte.
Bei den Männern sind die meisten Weltcups ausgebucht und haben dann noch eine Warteliste von 10-20 Athleten. Wenn man nicht unter den besten 200 der Weltrangliste steht (Wurf ist dort noch gar nicht gelistet), hat man regulär keine Chance auf einen Startplatz.
Wird interessant sein, das Rennen zu verfolgen, aber ich räume Wurf wenig (eigentlich null) Chancen ein, dort eine nennenswerte Rolle im Rennen zu spielen. Ist auch noch eine flache anspruchslose Radstrecke, so dass es ein Schwimer-Läufer-Event wird.