Du hattest in einem anderen Thread ja schon erklärt, dass du kein HNO-Spezialist bist. Vielleicht ist es dann hilfreich, wenn du nicht spekulierst.
Gerne. Im Gegenzug verlange ich, dass diese Argumente wie "ein Bekannter eines Bekannten meiner Kollegin" usw. aufhören und stattdessen Originalaussagen der Betroffenen verlinkt werden.
Ich hatte eingeräumt, dass ich kein HNO-Spezi bin, ja, allerdings möchte ich von dir gerne wissen, welche Viren sonst noch nachhaltig das gustatorische System stören, da du ja in dem anderen Thread eingetippt hast, dass es da ganz unterschiedliche Verfahren gibt um zu differenzieren, und ich daher folgere, dass du dich besser auskennst, du daher nicht spekulierst und ich gerne an deinem Wissen partizipieren möchte.
Ich würde diesen Punkt gerne nochmal diskutieren, weil es Kritiker und Befürworter der Maßnahmen glaube ich oft aneinander vorbei reden.
Was heißt denn exponentiell? Exponentiell heißt nach meinen Verständnis:...
Solche Modelle sind eben immer nur Modelle i.S.v. "wenn ... dann".
Es gibt keinen geschlossenen mathematischen Ausdruck, der "Corona" beschreibt und algebraisch zu behandeln ist. Das gleiche ist es mit den Klimamodellen. Das "wir fahren auf Sicht" ist die (auch mathematisch) richtige Konsequenz davon. Nur ist das halt sehr anstrengend und vielleicht nicht lange haltbar.
Ich hatte eingeräumt, dass ich kein HNO-Spezi bin, ja, allerdings möchte ich von dir gerne wissen, welche Viren sonst noch nachhaltig das gustatorische System stören
Wie nachhaltig die Störungen sind, kann ich Dir allerdings nicht beantworten:
Atrophe Glossitis
Influenza/Parainfluenzaviren
Paramyxoviren
Adenoviren
Herpesviren
respiratorische Synzytialviren
Coxsackie Viren
Quelle: HNO-Heilkunde, Ein symptomorientiertes Lehrbuch
Dietmar Thurnher, Matthäus Ch. Grasl, Boban M. Erovic, Piero Lercher
Einmal eine andere Sicht auf "Kollateralschäden" des Lockdown. Der Internationale Währungsfonds kann dem Lockdown durchaus etwas abgewinnen und findet, Lockdowns können (richtig konzipiert) bei einer Pandemie zu einer rascheren wirtschaftlichen Erholung beitragen.
Interessant finde ich den Aspekt (Zitat aus dem verlinkten Artikel):
Der freiwillige Verzicht vieler Verbraucher ist aus Sicht der Fachleute ein klarer Beleg dafür, dass eine Lockerung von Lockdowns nicht die gewünschten ökonomischen Effekte bringt, solange die Infektionsgefahr hoch ist. Es sei vielmehr genau anders herum: "Den Gesundheitsrisiken zu begegnen ist offensichtlich eine Vorbedingung für eine starke und nachhaltige wirtschaftliche Erholung."
Ein exponentielles Wachstum mit einer konstanten Basis (R-Wert) von 1,1 wächst eine sehr lange Zeit viel langsamer als ein sehr steiler linearer Anstieg.
1. Es gibt aber irgendwann einen Wert wo man das Ganze nur noch mit massivsten Massnahmen einfangen kann und von dem Punkt muss man recht weit weg bleiben da
2. Das Ganze eine Totzeit von ca, 2 Wochen hat.
D.h. ich kann Heute bei R=1.1 sein und mache nichts und bin evtl, in 14 Tagen bei 1,3 und wenn ich dann immer noch nichts mache oder zu wenig dann bin ich 14 Tage später bei ???
Nun ist in ganz Berlin (auch in Frankfurt) die 7 Tage-Infektionszahl über dem Wert von 52/100000 angekommen, was vor Beginn der Herbstferien eine schlechte Nachricht für viele ist, die in anderen Bundesländern ihren Urlaub buchten. Ob die neu angeordnete Sperrstunde ausreichend wirkt?
1. Das ist richtig, es gibt aber irgendwann einen Wert wo man das Ganze nur noch mit massivsten Massnahmen einfangen kann und von dem Punkt muss man recht weit weg bleiben da
2. Das Ganze eine Totzeit von ca, 2 Wochen hat.
D.h. ich kann Heute bei R=1.1 sein und mache nichts und bin evtl, in 14 Tagen bei 1,3 und wenn ich dann immer noch nichts mache oder zu wenig dann bin ich 14 Tage später bei ???
Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass der R-Wert nochmal 14 Tage später wieder sinkt. Denn angenommen die Maßnahmen bleiben wie sie sind, warum sollte der R-Wert immer weiter ansteigen? Die Zahl der Neuinfektionen nimmt schneller zu weil mein Ausgangswert höher ist, aber der R-Wert sollte nicht dauerhaft größer werden bei gleichbleibenden Maßnahmen. Dass die Fälle "explodieren" liegt ja primär nicht am steigender R-Wert, sondern daran, dass bei gleichem R-Wert aufgrund des immer höheren Ausgangswertes die Anzahl der täglichen Neuinfektionen immer schneller zunimmt.
Auf der anderen Seite haben ich mit zunhemender Immunität einen hemmenden Einfluss, welcher den R-Wert wieder drückt und sich irgendwann auch in der Anzahl an Neuinfektionen bemerkbar macht (wenn ich also das umgangsprachliche "exponentielle Wachstum" verlasse und in eine "lineare Phase" eintrete. In Wahrheit ändert sicher aber nur der R-Wert).
Übrigens hier mal ein Update zu (möglichen)positiven Begleiteffekten der Pandemie und der Maskenpflicht:
Ich arbeite seit 20 Jahren in derselben Klinik und wir haben normalerweise jedes Jahr um diese Zeit (ab etwa Ende September/ Anfang Oktober) die erste große Welle an banalen Erkältungsinfekten (Rhinitis, Bronchitis, grippale Infekte) rollen.
Fast alle unsere Patienten sind wegen kürzlich stattgehabter großer Operationen und des damit verbundenen Stresses für den Organismus sowie wegen des oft erheblichen Blutverlustes immunsupprimiert und maximal empfänglich für solche Infekte.
Jedes Jahr springen diese Infekte dann auch auf Physiotherapeuten und Masseure über, die den Patienten im Schnitt wesentlich näher und länger nahe kommen als z.B. Ärzte oder Pflegekräfte.
Normalerweise sind im Oktober/November von 80 Therapeuten stets mindestens 10 krankgeschrieben (10% - 15% Krankheitsquote ist auch die übliche Quote für das Gesundheitswesen bezogen aufs gesamte Kalenderjahr).
Aktuell (und das schon seit Wochen; eigentlich seit Beginn der Pandemie) haben wir unter allen 260 Patienten keinen einzigen mit Erkältungssymptomen. Niemanden der Halstabletten, Schnupfenspray, Gurgellösungen usw. benötigt, was wir normalerweise im Herbst zweimal die Woche nachbestellen müssen. Auch die Krankheitsquote unter dem Personal und insbesondere den Therapeuten ist auffallend niedrig (aktuell lediglich zwei Krankmeldungen), obwohl (im Gegensatz zu früheren Jahren) die ausdrückliche Maxime gilt, schon mit Halsschmerzen sich krank zu melden und sicherheitshalber einen Covid-19-Abstrich durchführen zu lassen.
Unabhängig davon, inwieweit die ganzen Hygienemaßnahmen helfen, die Covid-19-Zahlen im Mikrokosmos unserer Klinik unter Kontrolle zu halten, helfen sie offensichtlich auch exzellent, die Zahl banaler Infekte/Erkältungssymptome auf frappierend niedrigem Niveau zu halten.
Ich bin gespannt, wie das in den nächsten Monaten weitergeht.