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Alt 14.11.2022, 13:48   #1865
MattF
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Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 8.771
Zitat:
Zitat von Gelbbremser Beitrag anzeigen
So ist es. Für legale Streiks müssen erst die Tarifverträge gekündigt sein. Streiks in öffentlichen Dienst sind ab Ende Januar möglich, da die Forderung von 10,8 % endlich mal wieder korrekt ist.
Mindestens 500 €. Das ist die eigentliche Forderung. Z.b. bei einem Gehalt von 2500 € Brutto sind das 20 %.
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 13:51   #1866
MattF
Szenekenner
 
Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 8.771
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen

Ein Hauptproblem bei der gegenwärtigen Lohnsituation (den bisherigen Reallohnverlusten infolge der Inflation) liegt IMHO aktuell daran, dass die Gewerkschaften, als die Inflation noch niedrig war, jeweils Tarifverträge mit zu langen Laufzeiten abgeschlossen haben.

Weil die Gewerschaften ja allein die Macht haben über die Laufzeiten zu bestimmen
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 14:27   #1867
qbz
Szenekenner
 
Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.286
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Weil die Gewerschaften ja allein die Macht haben über die Laufzeiten zu bestimmen
Das ist ja die Frage: Wieweit ist die Verdi-Führung bereit und kann sie das organisatorisch noch, auch auf das Mittel von Streiks bei Tarifauseinandersetzungen überhaupt zurückzugreifen. (Z.B. sind halt die früher sehr hohe streikbereite Arbeitergruppe im öffentlichen Dienst oder die ErzieherInnen ausgelagert und wegrationalisiert worden.). Erst der mögliche Einsatz von Streiks macht letztlich die Gewerkschaften auch mitgliederstark, der jahrzehntelange Verzicht schwach.

Im Bankengewerbe sehe ich im Internet einen Verdi-Tarifabschluss vom Frühjahr 2022:

"Der Abschluss zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Verband der öffentlichen Banken (VÖB) sieht zusätzlich zu der bereits im März gewährten Einmalzahlung von 750 Euro, eine weitere Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro im April, 3 Prozent Gehaltserhöhung ab 1. Juli 2022 und weitere 2 Prozent zum 1. Juli 2023. Darüber hinaus wird die Arbeitszeit ab Januar 2024 wöchentlich um eine Stunde auf 38 Stunden verkürzt. Zudem erhalten die Beschäftigten einen tariflichen Anspruch, bis zu 40 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten zu können. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 35 Monate, bis zum 31. Mai 2024."

Das ist, abgesehen von den heftigen Reallohnverlusten, absurd lang für Frühling 2022, 35 Monate! Zu einer Zeit, wo man die Inflationsentwicklung gut absehen konnte! Mit solchen Abschlüssen gewinnt Verdi nur schwer neue Mitglieder.

Aber vielleicht verstehe ich die heutigen aktiven Mitglieder einfach nicht mehr und eine Tarifkommission, die sowas animmt. Sie hätte auf jeden Fall die deutliche Ablehnung zu meiner aktiven Zeit gefunden. Ein Jahr und gut.

Geändert von qbz (14.11.2022 um 14:39 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 14:45   #1868
MattF
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Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 8.771
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Erst der mögliche Einsatz von Streiks macht letztlich die Gewerkschaften auch mitgliederstark, der jahrzehntelange Verzicht schwach.
Das Problem von Henne und Ei.

Wenn an meiner Dienststelle gestreikt wird, fehlt genau Einer --> ICH

Zu behaupten die Gewerkschaft(sführung) wäre daran allein schuld, ist allerdings zu kurz gegriffen.


Rein praktisch hat es die Arbeitgeberseite durch die Trennung in die Tarifbereiche Länder und Gemeinden/Bund geschafft im Länderbereich die Durchsetzungmöglichkeit auf Null runter zu bringen. Für die Länderangestellen streikt kein Müllfahrer und kein Kitamitarbeiter. Ob an einer Hochschule (oder dem Finanzamt) die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter streiken, interessiert kein Mensch, nichtmal die Hochschulleitungen.
Die letzte Streikmacht wurde uns entzogen als die Kolleginnen und Kollegen aus der Autobahnmeistereien in eine GmbH ausgegliedert wurden. Die hätten zumindest noch den Winterdienst bestreiken können.
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 15:11   #1869
Helmut S
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Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 8.898
Wieviel Prozent der Arbeitnehmer:innen in D profitieren denn überhaupt von Tarifabschlüssen? Es waren vor Jahren doch schon nicht mal mehr de Hälfte. Das sind aktuell bestimmt noch weniger und in den neuen Bundesländern nochmal weniger wahrscheinlich.
Helmut S ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 17:33   #1870
Gelbbremser
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Registriert seit: 10.02.2008
Beiträge: 410
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Mindestens 500 €. Das ist die eigentliche Forderung. Z.b. bei einem Gehalt von 2500 € Brutto sind das 20 %.
Genau so sieht´s aus.

Die Forderung ergab sich aus Diskussionen an der Basis in den Bezirken, das ist schon seit Jahren so. Verblüffend für mich ist dieses Mal, dass die Forderung unseres Bezirks, wir lagen normalweise in anderen Jahren in einem hohen Forderungsbereich, dieses Jahr fast 1 zu 1 übenommen wurde.
Gelbbremser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 17:48   #1871
Gelbbremser
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Registriert seit: 10.02.2008
Beiträge: 410
Zitat:
Zitat von qbz Beitrag anzeigen
Streiks für Lohnforderungen ausserhalb der gekündigten Tarifverträge oder politische Streiks gelten in Deutschland als rechtswidrig. Sie könnten jedoch nachträglich von den Gewerkschaften übernommen und Streikgelder (Lohnanteile während des Streiks) ausbezahlt werden.

In Deutschland haben im September 1969 sehr umfangreiche sog. wilde Streiks in der Metallindustrie stattgefunden für Lohnerhöhungen, als die Inflation auch sehr hoch war und sich die Gewerkschafen über eine sog. "Konzertierte Aktion" vom Staat einbinden liessen. Die Streiks haben damals die Gewerkschaftsmitglieder, die Basis organisiert. Allerdings gab es damals einen höheren Organisationsgrad.

In gegenwärtiger Zeit haben vor allem die Beschäftigten von Gorilla, einem Lieferdienst in Berlin, sog. wilde Streiks organisiert, weil sie einen Betriebsrat und bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen wollten. Das Arbeitsgericht Berlin erklärte die Kündigung der Streikenden für unwirksam, mit Verweis auf die Europäische Menschenrechtscharta. Die rechtliche Situation bei sog. politischen Streiks ist keineswegs so eindeutig, wie dieser Artikel von der regierungsnahen Website des BPB feststellt: "Ein-bisschen-verboten-politischer-Streik". Aber klar: Beschäftigte gehen in Deutschland bei Streiks ausserhalb von reglementierten Tarifkämpfen ein sehr, sehr hohes Risiko bis zur fristlosen Kündigung ein.

Ein Hauptproblem bei der gegenwärtigen Lohnsituation (den bisherigen Reallohnverlusten infolge der Inflation) liegt IMHO aktuell daran, dass die Gewerkschaften, als die Inflation noch niedrig war, jeweils Tarifverträge mit zu langen Laufzeiten abgeschlossen haben. Sie müssen jetzt, um Reallohnverluste zu verhindern, auch rückwirkend Erhöhungen fordern.

Die Abschlüsse in der Metallbranche und dem Öffentlichen Dienst werden sicher besonders wichtig für die Reallöhne in Deutschland, weil ihnen quasi eine Leitfunktion für weitere Sektoren zukommt. So arbeiten viele ausserhalb des Öffentlichen Dienstes mit Verträgen, wo die Bezahlung direkt "in Angleichung" an den öffentlichen Dienst vereinbart ist.

Es würde mich allerdings aus diversen Gründen überraschen, wenn es im Rahmen der Tarifverhandlungen zu Lohnstreiks in Deutschland kommt. Ich denke, die Tarifparteien einigen sich nach dem üblichen Procedere, ohne es zu Streiks, die länger als sog. Warnstreiks als Teil des Procederes andauern, kommen zu lassen.

Wer von den Foristen hat schon mal an einem mehrtätigen Streik teilgenommen? Vermutlich niemand. Ich kann mich noch erinnern.
Ich

Ich hatte in den letzten 17 Jahren mehr Streiktage als Krankheitstage. 2015 SuE Streik (sog. Kita Streik). Wir haben wir 4 Wochen am Stück gestreikt, es war eine klasse Erfahrung mit den Kolleg*innen, es war aber auch eine Niederlage, da für einen Teil der Berufsgruppen sehr wenig heraussprang. Der Tarifvertrag wurde in der ersten Variante von der Basis abgelehnt. Es wurde dann etwas nachgebessert und Sept. 2015 angenommen, es war auch einfach die Luft raus.

Letztes Jahr SuE Tarifverhandlungen war es ein etwas besseres Ergebnis, für eine großen Teil eine Zulage von 130/180€ für alle 2 zusätzliche freie Tage - Aufwand für mich insgesamt 8 Tage Warnsstreiks. Für 2 weitere freie Tage, kann die Zulage umgewandelt werden. Leider bekamen die Leitungskräfte bzw. stellvetr. Leitungskräfte keine Zulage.

Im Januar sind wir dann wieder dabei, da sind wir an der Basis, ehrenamtlich, nach Feierabend, schon seit längerem in der Vorbereitung.

Zu verdi an sich - das sind die Mitglieder die sich engagieren und mitmachen. "verdi muss... verdi sollte..." , das kommt in der Regel von Menschen die in keiner Gewerkschaft orgaanisiert oder wenn doch sich an nichts beteiligen, das ist halt so.

Und die öffentlichen Arbeitgeber spielen ja auch noch mit
Gelbbremser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2022, 17:51   #1872
Gelbbremser
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.02.2008
Beiträge: 410
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
Das Problem von Henne und Ei.

Wenn an meiner Dienststelle gestreikt wird, fehlt genau Einer --> ICH
So hab ich auch mal angefangen, mittlerweile hab ich die halbe Abteilung, bei irgendwelchen Streiks, und auch aus anderen Bereichen und Abteilungen. War aber über die letzten Jahre, eher die letzten 20 Jahre, sehr sehr zäh.
Gelbbremser ist offline   Mit Zitat antworten
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