(Zugegebenermaßen kommt das Wort "Gaspreise" dort nicht vor, aber man darf wohl davon ausgehen, dass Habeck in den Augen dieser Bekloppten an allem, also auch daran, Schuld ist.)
Solchen Dingen muss man natürlich nachgehen, das ist nicht lustig.
Ich bin trotzdem gespannt, wie man mit normalem Protest umgeht. Den oben erwähnten Protest aus UK gibt es in DE ja auch schon.
Es hat vorher auch niemand (ausser den Betroffenen) interessiert, dass man mit ALG 2 nicht leben kann, z.b. als Alleinerziehende und man praktisch vom öffentlichen Leben ausgeschlossen ist, weil man es sich nicht leisten kann irgendwo mitzumachen (Theater, Kino, Kaffee trinken gehen......).
Absolut d'accord.
Die Gaspreise verschärfen diese Situation für diese Betroffen aber halt exponentiell.
Und es sind ja nicht nur H4-Empfänger, die finanziell aufm Zahnfleisch sind, siehe Beispiel der Vollzeit arbeitenden Mutter.
Ich würde fast so überheblich sein, zu behaupten, wennst eh finanziell von der Stütze lebst, dass du deine Heizkosten eh nicht selbst zahlst. Nur, wennst halt Vollgas arbeitest, so schon kaum über die Runden kommst, keinen Urlaub einsparen kannst und dich dann so ne Keule trifft, was dann?
Zitat:
Zitat von Nogi87
Die neu gegründete Initiative „Don’t pay, UK“ ruft die Menschen im Land dazu auf, ihre Energierechnungen nicht mehr zu bezahlen.
Ich frag mich bei jemand, der sowas initiieren will, ob der- oder diejenige auch nur von Zwölf Uhr Mittag bis dass es läutet, denkt.
Aber wenn schon knapp 100000 sich angeschlossen haben, scheints bei den wahrscheinlich auch nicht grad hellsten Leuchten aufm Kranz ganz gut anzukommen.
Keine Ahnung, was die Briten so machen, aber hier sitzte wahrscheinlich erstmal bei Kerzenlicht im Kalten, hast hinterher nen fetten Schufa-Eintrag und unterm Strich schon sowieso gar nix gewonnen.
Zitat:
Zitat von keko#
Solchen Dingen muss man natürlich nachgehen, das ist nicht lustig.
Ich habs gestern fassungslos gelesen, bin aber sicher, dass die Aktion durch Künstlerfreiheit gedeckt sein wird.
Wenn nicht dies, dann was anderes.
Ein weiterer Schritt, moralische Grenzen zu überschreiten, auszuloten, wie weit man peu à peu gehn kann, das eigentlich Unvorstellbare zur Normalität zu machen.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Ich habs gestern fassungslos gelesen, bin aber sicher, dass die Aktion durch Künstlerfreiheit gedeckt sein wird.
Wenn nicht dies, dann was anderes.
Ein weiterer Schritt, moralische Grenzen zu überschreiten, auszuloten, wie weit man peu à peu gehn kann, das eigentlich Unvorstellbare zur Normalität zu machen.
Ja, das Beispiel von Lidl ist dumm und krank. Aber das Prinzip, in kleinen Schritten auch Unvorstellbares nur Normalität zu machen, macht ja die Politik ständig vor (zum Beispiel die zunehmende Überwachung in Autos, oder auch beim Entzug von Grundrechten in den letzten Jahren).
Herr Juncker hat es ja auch ehrlich zugegeben:
Zitat:
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."(Der Spiegel, 27. Dezember 1999.)
Es ist eine alte Volksweisheit: wie der Herr so das Gescherr.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Naja, ich war damals dabei...
und es war nicht möglich, den GF in seiner Begeisterung für ein Gaskraftwerk zu stoppen, der Tausch eines fossilen Energieträges gegen einen anderen war auch zum damaligen Zeitpunkt bereits völlig unsinning.
Vermutlich sitzen im Wirtschaftsministerium in Berlin noch dieselben Leute
Schönes Beispiel, wie die Vergangenheit plötzlich in anderem Licht erscheint.
Den Markt hat er schön erklärt.
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt» (zitiert im Spiegel, Dezember 1999)
Achtung OT und nur für Politik-Feinspitze:
Deinen Einleitungssatz zu dem Zitat finde ich lustig, weil von Juncker ja einige seltsame Zitate überliefert sind, etwa folgendes: "Wenn es ernst wird, muss man lügen". Jemandem, der so etwas sagt, "ehrliches Zugeben" zuzuschreiben, hat schon was.
Abgesehen davon ist das natürlich ziemlich blöd, was Juncker da gesagt hat, aber angesichts seiner grundsätzlichen Verhaltensoriginalität würde ich das nicht überbewerten. Zudem war Juncker damals ja noch Provinzpolitiker (als Premier von Luxemburg). Und er selbst hat sich zu dem Zitat übrigens auch geäußert, zum Beispiel so:
"Ja, das habe ich gesagt. Aber ich habe das kritisch gemeint. Ich wollte beschreiben, dass es lange Zeit so war, dass die Regierenden allein den Anspruch stellten, für die europäischen Dinge zuständig zu sein. Und das hat zu vielerlei Verwerfungen und Verirrungen geführt, weil wir uns nie im Gespräch mit den europäischen Bürgern, mit der europäischen Zivilgesellschaft, mit den europäischen Parteien oder mit den europäischen Gewerkschaften befanden. Das war keine Wunschvorstellung, sondern im Gegenteil eine kritische Beschreibung eines unzufriedenstellenden Zustandes, den man beenden müsse." https://www.luzernerzeitung.ch/inter...ate-ld.2101820
Ob diese Erklärung glaubwürdig ist, kann eh nur jeder/jede für sich selbst bewerten. Ich denke nicht, dass Juncker ein Volltrottel ist. Ich denke aber, dass man ein Volltrottel sein müsste, wenn man das - falls man es tatsächlich als "Strategie" anwenden wollte - öffentlich erklärt.
Übrigens war das eigentliche Thema 1999 im Spiegel-Artikel, aus dem das Zitat stammt, die Weiterentwicklung der Europäischen Union: Der Spiegel schreibt u.a.: "Nach derselben Methode soll der Bau des Bundesstaates Europa weitergehen." Wäre das also tatsächlich die Strategie gewesen, um einen Bundesstaat Europa zu errichten, dann wäre diese Strategie zum jetzigen Stand August 2022 grandios gescheitert. Von einem "Bundesstaat" EU kann derzeit keine Rede sein. Eher im Gegenteil.
Willst du damit jetzt andeuten, weils an einer Stelle verwerflicherweise so gemacht wird, sei es legitim, wenns andere gleichtun?
Oder lieg ich so daneben, wenn ichs in beiden Fällen für völlig daneben halte?
Es ist ja generell kein negativer Aspekt, wenn die gesellschaftliche Entwicklung step by step in kleinen Schritten voranschreitet, zeigt an anderer Stelle natürlich aber auch, wie komplex unser gesamtes Umfeld geworden ist, wenn selbst bei kleinen Schritten und Veränderlichkeit bei Gesetzen, Richtlinien und Regularien niemand mehr folgen kann.
In Parlamenten gibts die Oposition, die aufgerufen ist, die Entwicklungen wach zu begleiten und auf Missstände hinzuweisen, ich sehe jetzt den Punkt nicht, Entwicklungen gutzuheissen, wenn Kräfte, die die Abschaffung einer solchen Opposition vorantreiben und wieder so ne Naziherrschaft anstreben, die gleiche 'Politik der kleinen Schritte' mit dem Ziel betreibt, bestehende Tabugrenzen auszuloten und Stück für Stück zu überschreiten bzw. weiter zu stecken.
Der Punkt, an dem ne Demokratie das aushalten muss, wie immer alle so schön propagieren, ist für mich hier bereits weit überschritten.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Willst du damit jetzt andeuten, weils an einer Stelle verwerflicherweise so gemacht wird, sei es legitim, wenns andere gleichtun?
Oder lieg ich so daneben, wenn ichs in beiden Fällen für völlig daneben halte?
Nein, ich wollte nur andeuten, daß die beschriebene Methode eine in der Politik häufig gerne angewendete ist, und man sich nicht wundern muß, wenn die Methoden der "Obrigkeit" auch von Gegnern übernommen werden. Wenn die Methode "die Guten" anwenden, dann wird es wohlwollend gesehen, bei den Bösen, ist es moralisch verwerflich. Ich finde kein Zweck heiligt die Mittel, aber auch keine Seite ist primär wegen seiner Mittel, sondern vor allem wegen seiner Ziele zu kritisieren oder zu verurteilen.
Zitat:
Zitat von sybenwurz
Kräfte, die die Abschaffung einer solchen Opposition vorantreiben und wieder so ne Naziherrschaft anstreben...,
Jetzt kann ich nicht mehr folgen. zumindest im Bundestag kann ich keine Partei erkennen, die "eine Naziherrschaft anstrebt". Aber egal, das löscht Arne wohl eh gleich, wir driften ganz off-topic ab.
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