Wer täglich Pendeln muss, kann sich einen Kleinwagen kaufen, der wenig verbraucht. Wenn ich sehe wie voll die Straßen mit hubraumstarken Motoren sind, dann ist Autofahren noch immer zu billig. Und in jedem Auto eine einzige Person...
Was wäre an einer kilometerabhängigen Maut verkehrt? Wer die Straße mehr konsumiert und mehr Schadstoffe in die Luft pustet, wird stärker belastet. Wer auf ein sparsames Auto umsteigt, fährt günstig.
Das ist richtig, aber wenn man eine Streuerungswirkung bzgl. CO2/Klima haben will, ist das einzig Sinnvolle, den Sprit (wie auch alle anderen fossilen Brennstoffe inkl. Flugsprit) zu versteuern. Idealerweise würde man damit ein Bürgergeld o.ä. finanzieren, so dass man bei sparsamem Verhalten mehr Geld übrig hat.
Wenn man die Jahresmaut eh gezahlt hat, muss man ja eigentlich möglichst viel fahren, um ordentlich was für sein Geld zu bekommen, was nicht im Sinne des Erfinders ist...
...
Wenn man die Jahresmaut eh gezahlt hat, muss man ja eigentlich möglichst viel fahren, um ordentlich was für sein Geld zu bekommen, was nicht im Sinne des Erfinders ist...
Das ist sicherlich das Problem bei pauschalen Abrechnungsmodellen wie in Österreich und der Schweiz praktiziert, die dafür den Charme haben, vergleichsweise wenig Bürokratie und Infrastruktur bei Neueinführung zu benötigen.
Gerechter für alle Nutzer ist sicher ein Mautsystem nach französischem oder italienischem System, bei dem pro Nutzung kilometerabhängig abkassiert wird, aber das nachträglich auf bereits gebauten Autobahnen mit all den hierfür erforderlichen Abrechnungsterminals einzuführen ist vermutlich illusorisch, erst recht nach den schlechten Erfahrungen mit der Einführung der LKW-Maut über das Tollcollect-System.
Eigentlich hat Deutschland ja ohnehin eine relativ hohe Mineralölsteuer und ich kann mich an die 90er-Jahre erinnern, als hohe Spritpreise auch noch als schmerzhaft empfunden wurden und bei Neuwagen genau auf den Verbrauch geschielt wurde und entsprechende Autos auch eine Zeit lang entwickelt und sogar in relevanten Stückzahlen verkauft wurden.
Mittlerweile ist der Sprit weitaus teurer als vor 20 Jahren, aber man hat sich längst an das Preisniveau gewöhnt und durch die noch deutlicheren Lohnsteigerungen im Vergleichszeitraum ist der Einkommensanteil, den das Tanken im Monat ausmacht unterm Strich geringer und kaum noch jemand interessiert sich so richtig für spritsparende, kleine und eher PS-schwache PKWs.
(...) Was wäre an einer kilometerabhängigen Maut verkehrt? Wer die Straße mehr konsumiert und mehr Schadstoffe in die Luft pustet, wird stärker belastet. Wer auf ein sparsames Auto umsteigt, fährt günstig.
Daran wäre gar nichts verkehrt. Eine CO2- aka erhöhte Mineralölsteuer - wäre allerdings noch einfacher in der Umsetzung und noch gerechter.
Daran wäre gar nichts verkehrt. Eine CO2- aka erhöhte Mineralölsteuer - wäre allerdings noch einfacher in der Umsetzung und noch gerechter.
Viele Grüße,
Christian
Dieses "Gerechtigkeitsargument" kommt meist von Bewohnern in Grenzgebieten die zum Tanken nach Österreich oder Luxemburg über die Grenze fahren.
Viele Menschen sind auf das Auto angewiesen. Aber kaum jemand ist auf ein Auto mit z. B. über 150 PS oder über 2,5 Liter Hubraum angewiesen. Meine Vorstellung von Gerechtigkeit gehen daher eher in Richtung einer Luxussteuer auf PKW wie es sie zum Teil in Skandinavien gibt.
Wer täglich Pendeln muss, kann sich einen Kleinwagen kaufen, der wenig verbraucht. Wenn ich sehe wie voll die Straßen mit hubraumstarken Motoren sind, dann ist Autofahren noch immer zu billig. Und in jedem Auto eine einzige Person...
Was wäre an einer kilometerabhängigen Maut verkehrt? Wer die Straße mehr konsumiert und mehr Schadstoffe in die Luft pustet, wird stärker belastet. Wer auf ein sparsames Auto umsteigt, fährt günstig.
Weil eine solche Maut die Finanzschwachen, die auf das Auto angewiesen sind und sich neben dem Familienauto nicht noch den Kleinwagen zum Pendeln leisten könnten ungleich schwerer treffen würde, während es dem geneigten SUV-Fahrer vermutlich egal ist, ob er ein paar Euro abdrückt. Fazit: man bekommt die Kleinwagen von der Straße, damit mehr Platz ist für die SUVs.
M.
Geändert von Matthias75 (19.06.2019 um 10:20 Uhr).
... Eine CO2- aka erhöhte Mineralölsteuer - wäre allerdings noch einfacher in der Umsetzung und noch gerechter.
Viele Grüße,
Christian
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
... Aber kaum jemand ist auf ein Auto mit z. B. über 150 PS oder über 2,5 Liter Hubraum angewiesen. Meine Vorstellung von Gerechtigkeit gehen daher eher in Richtung einer Luxussteuer auf PKW wie es sie zum Teil in Skandinavien gibt.
...
Besonders interessant ist die Ausgestaltung der CO2-Steuer in Norwegen, denn das ist ein Land, das ähnlich wie Deutschland mit seiner Autoindustrie seinen Reichtum gerade dem CO2-Verbrauch, nämlich in dem Fall der Erdölförderung verdankt. Trotzdem wird gerade in Norwegen alles dafür getan, dass möglichst wenig des dort reichlich vorhandenen und billigen Erdöls verbraucht wird und z.B. mit Benzin oder Diesel angetriebene SUVs über die CO2-Steuer um in der Regel rund 10 000 Euro zusätzlich verteuert werden, damit die aktuell noch teuren E-Autos im direkten Vergleich attraktiver werden.
Weil eine solche Maut die Finanzschwachen, die auf das Auto angewiesen sind und sich neben dem Familienauto nicht noch den Kleinwagen zum Pendeln leisten könnten ungleich schwerer treffen würde, ....
Die von dir angesprochene Gruppe kann die Aufwendungen für das zum Pendeln benötigte Auto direkt auf das damit erzielte Einkommen anrechnen lassen. Stichwort Pendlerpauschale.
Diese Kilometerpauschale ist ja auch mit daran schuld, dass bei uns derart viel und weit gependelt wird, da es gerade bei niedrigen Löhnen in der Regel attraktiv ist, weit entfernt vom Arbeitsplatz zu wohnen, wo die Mieten, Immoblienpreise niedrig sind und dafür längere Pendlerwege in Kauf zu nehmen.
Ich glaube auch nicht, dass man alleine mit Maut oder sonstigen Steuern die SUVs von der Straße bekommt, denn dafür ist Deutschland ein aktuell zu reiches Land, aber man kann damit zumindest Geld reinholen, das man in sinnvollere Infrastrukturmaßnahmen einer ökologischen Verkehrswende stecken kann.