Die Kanzler ist also 'überzeugt, dass die Maßnahme richtig ist. Und Sie hört 'Hilferufe' aus dem medizinischen Bereich. Alternativen - gibt es nicht.
Und damit will Sie die Welle brechen... die Maßnahmen gelten in Bayern schon in viel schärferer Form und deutlich länger und geholfen hat es nicht.
Und dass es kein Land geschafft hat die 3.Welle zu brechen ohne Ausgangssperren is so ja nicht ganz richtig... U.S.A. jetzt kann man diskutieren, ob man diesen Weg gehen will... aber die Aussage stimmt so einfach nicht.
Protokolle und Parlaments*materialien... Genau das meine ich mit fehlender Kommunikation.
Naja was du gerne hättest ist eben die Quadradur des Kreises. Du willst, dass jemand mit Regierungsverantwortung die Strategie erläutert, die Kanzlerin scheint dir da nicht genug.
Was willst du denn statt Protokolle und Parlamentsmaterial? Mehr direkte Kommunikation als dort wo die Debatten stattfinden geht nicht. Mit Verwertung, Interpretation und Aufarbeitung von dieser Primärkommunikation werden wir doch nun in Deutschland und weltweit die letzten 12 Monate dauerbeschallt. Wenn dir das nicht genug ist?!? Man muss ja auch mal realistisch sein, die Regierung hat nicht die Zeit, sich an jeden Esstisch zu setzen und Hans und Hänschen 2 Stunden lang zu erklären, wie wo warum.
Und damit will Sie die Welle brechen... die Maßnahmen gelten in Bayern schon in viel schärferer Form und deutlich länger und geholfen hat es nicht.
#gaehn
Solche Aussagen sind so alt wie die Pandemie und sind und bleiben auch solange kurzsichtig und falsch, denn stets wird dabei vergessen, was gewesen wäre wenn es diese Maßnahmen überhaupt nicht gegeben hätte. Das wäre in Theorie die Kontrollgruppe.
Oder wenn Dir bei einer schweren Krankheit eine äußerst riskante Behandlung vorgeschlagen wird – vom Hausmeister der Uniklinik. Die Fachärzte raten Dir hingegen mehrheitlich davon ab. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass Du dann nur das Argument bewertest, nicht aber die Expertise der Personen insgesamt?
Super Vergleich! Das muss ich mir merken!
Zitat:
Zitat von Pascal
#gaehn
Solche Aussagen sind so alt wie die Pandemie und sind und bleiben auch solange kurzsichtig und falsch, denn stets wird dabei vergessen, was gewesen wäre wenn es diese Maßnahmen überhaupt nicht gegeben hätte. Das wäre in Theorie die Kontrollgruppe.
Wenn es die Maßnahmen in Bayern gab und im Rest von Deutschland nicht, dann war doch theoretisch jedes andere Bundesland Kontrollgruppe.
Ich dachte du bist gegen staatliche Machtausübung und Diktatur?
Bin ich auch. Aber am Anfang hätte man einen kurzen Komplett-Lockdown noch durch gekriegt. Jetzt kannst du es vergessen.
Vielleicht ist aber eine Kultur, die mehr staatliche Macht akzeptiert, bei solchen Pandemien einfach effektiver. Nur so sind wir nicht aufgewachsen und wollen auch so nicht leben, wie man sieht.
Du Leute werden doch gehört. Sogar der Trainer des FC Bayern gibt vor einem Millionenpublikum seinen Senf zu Experten wie Karl Lauterbach ab, ohne rot zu werden.
Etwas sagen zu können, und gehört zu werden, sind zwei Paar Stiefel. Allein Dein Zusatz, "ohne rot zu werden" suggeriert, daß schon die Äußerung für Dich nicht in Ordnung ist.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wie stellst Du Dir das vor, soll der Bundestag zusammenkommen und abstimmen über die Ansichten von Karl Lauterbach, der WHO und Hansi Flick?
Diese überpolarisierte Darstellung ist genau das, was ich an der Debatte unmöglich finde. Als ob es nur die kompetente Meinung von Lauterbach und WHO gegen absolute Laien gäbe. Tatsächlich geht es darum, daß die echten Alternativen zu Lauterbach & Co unter den pragmatischen Fachleuten wie Schrappe, Ioannidis oder auch Palmer zu suchen sind; daß diese Alternativen auch u.U. ein Laie wie Flick gut findet, diskreditiert sie nicht. Und ja, der Bundestag und die Regierung müßten diese Abwägung nachvollziehbar durchführen - davon war bisher kaum was zu sehen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Oder wenn Dir bei einer schweren Krankheit eine äußerst riskante Behandlung vorgeschlagen wird – vom Hausmeister der Uniklinik. Die Fachärzte raten Dir hingegen mehrheitlich davon ab. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass Du dann nur das Argument bewertest, nicht aber die Expertise der Personen insgesamt? Das nehme ich Dir nicht ab. (No offense).
Mußt Du nicht. Ich gehe aber davon aus, daß jeder (auch ein Laie) Kenntnis von etwas sinnvollem haben kann. Wenn er also etwas sagt, überprüfe ich den Inhalt, und verwerfe es nicht, weil er nur Hausmeister ist (bei der Prüfung ist die Zahl der Fachleut egal, die Inhalt zählen). Ich verwerfe es vielleicht, wenn der Stil zu agressiv, propagandistisch oder unreflektiert ist, aber nicht wegen der "Laienhaftigkeit" der Person an sich, auch nicht, weil er evtl. zu einer unliebsamen Partei oder den Hells Angels gehört.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das tun wir im Wesentlichen auch so. Schweden und Deutschland setzen beide auf die gleichen Mittel, nämlich Abstand und Impfen. Die Unterschiede sind klein und vor allem der höheren Bevölkerungsdichte in und um Deutschland geschuldet.
Ich nehme Dir wiederum nicht ab, daß Du den Unterschied nicht erkennst: Aufklärung und Empfehlung gegen Zwangsmaßnahmen und polizeilich durchgesetzte Einschränkungen weit über das hinaus, was Schweden je hatte; wer darin einen kleinen Unterschied sieht, braucht wohl eine Brille. Und 80 % der Schweden lebt unter ähnlicher Bevölkerungsdichte um Stockholm, Göteborg und Malmö, wie die deutschen Ballungsgebiete.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit sind natürlich Voraussetzungen für jede Maßnahme. Das versteht sich von selbst. Als weiteres Kriterium kommt nach meiner Meinung jedoch die Konsensfähigkeit hinzu. Beispielsweise hat sich der Vorschlag, die ganz alten Patienten einfach ersticken zu lassen, als nicht konsensfähig erwiesen.
Weil es sich von selbst versteht wurde der Mann im Innenministerium, der dies angeregt hat, versetzt und abgemahnt. Logisch. Und vom Vorschlag, alte Patienten einfach ersticken zu lassen weiß ich nichts. Ich weiß nur, daß in Ungarn zur Zeit erkannt wird, daß dort die extrem hohe Sterblichkeit u.a. damit zu tun hat, daß dort undifferenziert (und aus ungarischer Sicht anders, als in den meisten europäischen Ländern) jeder hoffnungslose Fall an die Beatmungsgeräte kommt, so daß todgeweihte Ü85-Patienten die Intensivstationen (mit 95 % Sterblichkeit) verstopfen, so daß die Versorgung der jüngeren Patienten zu kurz kommt. Italien hat anfangs auch diesen Fehler gemacht. Und wir hatten zuletzt auch Spanien als Beispiel für unterschiedlichen Umgang mit schwerstkranken Patienten - Intensivstation ist eben nicht für jeden die humanste Option - das hat nichts mit "ersticken lassen" zu tun.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die Diskussion über den richtigen Weg wird jedoch bereits sehr intensiv geführt. In allen Medien geht es seit über einem Jahr um kaum etwas anderes. Minderheiten aller Couleur sind in dieser Debatte vertreten.
Und werden durch die Bank, wenn sie keine härtere Vorgehensweise fordern, sondern Verhältnismäßigkeit anmahnen, in die Nähe von Verschwörungstheoretikern, Covidioten, u.ä.m. gerückt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Dein letzter Satz ist aus meiner Sicht falsch. Beispiel: In manchen Ländern plädieren die Grünen für den Ausbau der Atomenergie. Dabei geht es ihnen um den Klimaschutz. Es ist nicht dasselbe, wenn ein antisemitischer, nationalistischer Politiker im Iran, der zudem den Geburtstag von Adolf Hilter zum Feiertag erklären möchte, den gleichen Vorschlag macht.
Wiederum sehe ich es anders. Die aussage, daß Atomkraftwerke dem Klimaschutz helfen können, ist richtig, völlig unabhängig von der Person (lassen wir mal die Details über zwingender Notwendigkeit hier weg). Wenn man dem Iran diesen Weg des Klimaschutzes nicht erlauben sollte, dann nur weil die Sicherung von Frieden wichtiger ist, als Klimaschutz. Aber die Aussage stimmt. Punkt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das halte ich für eine weit übertriebene Darstellung. Wer "jegliche grundsätzliche Zweifel an aktuellen Mehrheitsmeinungen" äußert, würde in die Nähe von Nazis gerückt? Abweichende Meinungen würden mit mehr oder weniger Druck unterdrückt? Das scheint mir nicht den Tatsachen zu entsprechen. Ich respektiere Deinen Appell für eine rein sachliche, faktenbasierte Debatte. Die oben zitierte Formulierung ist Dir aber missraten, finde ich.
Bedauere, aber es entspricht meiner Beobachtung; es wird leider zunehmend akzeptabel, nach Berufsverbot oder Entlassungen zu rufen (und auch durchzuführen), nur weil jemand unliebsame Meinungen öffentlich vertritt (faszinierend, wenn man sich an die "weg mit den Berufsverboten"-Zeit erinnert). Der Druck ist nicht staatlich, aber medial und sozial zunehmend, und nicht harmloser, bloß weil es nicht vom Staat direkt ausgeht.
Offene Diskussion und Meinungsfreiheit sind nur etwas Wert, wenn sie nicht nach Idi Amin interpretiert werden: "There is freedom of speech, but I cannot guarantee freedom after speech."
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Der springende Punkt ist doch, inwiefern ich selbst die Möglichkeit / Fähigkeit habe, den Inhalt der Nachricht zu überprüfen / begreifen / einzuschätzen. Ist das gegeben, spielt der Überbringer keine Rolle. Ist es (in Teilen) nicht gegeben kommt bei der Annahme der Nachricht das Vertrauen gegenüber dem Überbringer ins Spiel.
Nachricheninhalte sowie Möglichkeiten und Fähigkeiten des Empfängers unterscheiden sich wie individuell eingeschätzte Vertrauenswürdigkeit des Überbringers.
Die Diskussion scheint mir müßig.
Bin ich auch. Aber am Anfang hätte man einen kurzen Komplett-Lockdown noch durch gekriegt. Jetzt kannst du es vergessen.
Wie sieht denn dein Anschlußkonzept aus nachdem man kurzfristig die heiligen Zahlen gedrückt hätte ?
Lückenlose "Kontaktnachverfolgung" durch Komplettüberwachung ?
...
Offene Diskussion und Meinungsfreiheit ..."[/url]
Destruktiver Zynismus ist IMHO keine "offene Diskussion", auch wenn es selbstverständlich von der Meinungsfreiheit und noch viel mehr von der Kunstfreiheit gedeckt ist.
Grundsätzlich haben gerade Bühnen-Künstler alles Recht der Welt, öffentlich ihren Unmut über eine in Teilen problematische Behandlung ihrer Branche durch die Politik zu beklagen. Aber es hängt eben stark davon ab, ob man diese Kritik in einem vernünftigen Rahmen präsentiert, so wie es zum Beispiel Sebastian Puffpaff in seiner Video-Kolumne sehr gut gelingt, ober ob man sich auf billiges Querdenker-Niveau hinabbegibt, wie es der Wendler vor einigen Wochen vorgemacht hat und wie es jetzt einige Schauspieler angefangen haben nachzumachen.
Sehr viele der Mitwirkenden in dem #allesdichtmachen"Video sind im übrigen von der Pandemie kaum stärker als wir alle hier im Forum betroffen, da es meist keine oder keine reinen Bühnenkünstler sind. Kino- und Fernseh-Filme und Tatort-Folgen werden ja mit Hygienekonzepten ganz normal weitergedreht und finanziell bedrohliche Situationen dürften bei den mitwirkenden Schauspielern nach einem Jahr Pandemie auch kaum bestehen.
Immerhin hat das Video bei allem Widerspruch ja auch ausrücklichen Zuspruch von prominenter Seite bekommen, nämlich von Kanzlerkandidat Laschet
Zitat:
Zitat von Laschet
...„Was ganz schlimm ist: Wenn jemand so was sagt, immer gleich sagen, das ist rechts. Von diesen 50 ist keiner AfD, ist keiner rechts.“
]
Gegen diese Aussage ist grundsätzlich nichts einzuwenden.
Allerdings hat derselbe Laschet sich vor einigen Monaten in scharfem Ton gegen eine (IMHO) gelungene Klima-Satire des NDR gewehrt, in dem ein Chor von Kindern das klimaschädliche Verhalten der Seniorengeneration ("Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad") aufs Korn genommen hat.
Zitat:
Zitat von Laschet
...Der WDR hat mit dem Lied „Meine Oma ist ne alte Umweltsau“, das die Redaktion den Dortmunder Kinderchor singen ließ, Grenzen des Stil und des Respekts gegen über Älteren überschritten. Jung gegen Alt zu instrumentalisieren ist nicht akzeptabel.