Ich werde aus seiner Aussage nicht ganz schlau. Für sich selbst sagt er, für ihn sei Hawaii wichtig, nicht die WM. Er will lieber Hawaii-Sieger werden als Weltmeister.
Für die Agegrouper ist es doch dasselbe. Welcher Agegrouper will AK-Weltmeister werden? Die Agegrouper wollen nach Hawaii, genau wie Frodeno auch.
Aber was macht denn den Reiz von Hawaii aus?
Wäre es immer noch DAS Ziel, wenn man sich einfach anmelden könnte?
Ich glaube auch, dass es nicht um den Begriff "WM" geht, "By qualification only" ist doch der Punkt UND dass es eben Hawaii ist.
Als Konsequenz habe ich jetzt von Frankfurt 2023 auf Italien 2023 umgemeldet. Sehr schade, ich wäre gerne in Frankfurt gestartet, aber hilft ja nichts.
Geht das so einfach oder hattest du die Flex90 Option?
Warum muss der 15. einer AK zur WM? Warum gibt es einen Rolldown bis Ultimo?
Weil es nicht um die WM geht, sondern um Hawaii. Es wollen nunmal mehr Sportler nach Hawaii als Startplätze vorhanden sind. Dann ist es aus meiner Sicht auch legitim, einmal bei einem Rennen ausgeschriebene Startplätze auch vollständig unter die Sportler zu bringen. Der Rolldown hat für mich dann auch weniger die Status einer WM-Qualifikation, sondern eher die Funktion einer Nachrückerliste.
M.
Geändert von Matthias75 (02.12.2022 um 09:16 Uhr).
Mir geht es wie geschrieben genauso. Für mich klingt es so, als ob er meint: Es gibt zu viele Slots und deshalb kommen auch Leute auf die Insel, die leistungsmäßig dort nix zu suchen haben. Er nennt es "für jeden offen".
Messick sagt im Interview ... "we now have more than 45 Qualifiers". Es gibt, fasst man alles über 80J zu einer AG zusammen, 13 M und 13 F = 26 Agegroups. Nimmt man nun an, dass es "nur" 46 Qualifier (more than 45) gibt, dann ergibt sich bei 2 Slots pro AG im Schnitt (52 Slots pro Qualifier) ein Starterfeld von 26*2*46=2392 Athleten auf Kona und bei 3 Slots (78 Slots pro Qualifier) pro AG im Schnitt bereits ein Feld von 3588 Startern.
Lt. endurance-date.com gibt es 2023 genau 45 Langdistanzen mit Slots. In Summe bieten diese Rennen 2205 Slots. Und jetzt kommt's: Zusätzlich 1260 "extra Frauen Slots". Macht also gesamt 3465 Slots. Wieviel kostet gleich nochmal n Start? 1500 EUR? ... dann würden sich die zusätzlichen Frauenslots auf 1,89 Mio EUR summieren. Nur noch alle 2 Jahre Kona, dafür 1,89 Mio mehr Umsatz (+36%). Well. Not a bad trade off.
Ok. Vor diesem Hintergrund kann man Frodo (und btw. auch Messick) sicher verstehen. Als Fazit interpretiere ich Frodos Aussage so: Macht die Quali schwerer / weniger Slots dann könnt ihr alles an einem Tag auf Kona machen. Was er m.E. ins seiner Verbitterung übersieht sind die 1,89 Mio.
Aber was macht denn den Reiz von Hawaii aus?
Wäre es immer noch DAS Ziel, wenn man sich einfach anmelden könnte?
Ich glaube auch, dass es nicht um den Begriff "WM" geht, "By qualification only" ist doch der Punkt UND dass es eben Hawaii ist.
Das sehe ich genauso. Für mich war der "Mythos Hawaii" eine große Faszination und als ich dann mit Über 40 mit Triathlon begonnen habe das große Ziel. Auf dem Weg dorthin habe ich dann vor Augen geführt bekommen, dass der Hawaii-Triathlon das einzige Triathlon-Ereignis ist, das über die Triathlon-Community hinaus ausstrahlt. Völlig Sportuninteressierte hatten schon vom Hawaii-Triathlon gehört. Und diejenigen, die ein bisschen Ahnung hatten, wussten, dass es sehr schwer ist sich zu qualifizieren. Beide Aspekte haben mich motiviert.
Wenn aber der Aspekt der schwierigen Qualifikation wegfällt, bricht in meinen Augen auch ein bisschen was vom Mythos weg. Die Faszination war für mich schon, dass man die Hawaii-Teilnahme (zumindest als Normalsportler) nicht kaufen kann, sondern sich erarbeiten muss. Dass man dann vielleicht auch ein bisschen Glück braucht für den Slot, war klar. Aber mit Trainingsfleiß und kluger Auswahl des Quali-Rennens (den eigenen Stärken angepasst) musste man eben schon die Voraussetzungen für eine Quali legen. Ob WM oder nicht war tatsächlich nicht so wichtig für mich als Hawaii-Mittelfeld-Finisher.
Ich leiste mir jetzt den Luxus, die aktuelle Diskussion ohne allzu großes emotionales Engagement zu verfolgen. Ich hab´s zweimal nach Hawaii geschafft und würde es gerne ein drittes Mal probieren. Vielleicht nehme ich´s für 2024 in Angriff. Vielleicht aber auch nicht. Ein Hawaii-Rennen, für das ich mich "nur" anmelden muss, wäre mir den Aufwand und die Kosten vermutlich nicht wert.
Aus Profi-Sicht würde ich die Lage auch individuell bewerten. Wenn ich ein Hawaii-Typ wäre, würde ich mich ärgern. Wenn mir Hawaii gar nicht liegt und ich da eh keine Chance hätte, würde ich mich über eine rotierende WM freuen, obwohl vermutlich ein Hawaii-Sieg immer noch besser wirtschaftlich verwertbar wäre als ein WM-Titel irgendwo anders. Aber ein WM-Titel wo anders ist wohl immer noch besser als kein WM-Titel auf Hawaii.
Der ganze Mist fing doch damit an, das plötzlich aus Pseudogerechtigkeitsgründen diese unübersichtliche Anzahl Frauenslots reingeschmissen wurde. Aus IM-Perspektive ein nachvollziehbarer move - aus Perspektive der Athletinnen ist mir das schleierhaft. Ich hätte keine Freude an einer geschenkten Hawaiiquali. Als AK 23. von 48 Starterinnen nen Slot zu bekommen, stelle ich mir ähnlich freudvoll vor wie eine Strava-QOM in meinem Flur zu Hause.