Was'n Glück, dass ich weder schnell, nicht mit aktuellem Material, noch mit Idealgewicht in ner höheren AK unterwegs bin, da kratzt mich die Konkurrenz wenig
Windschattenfahren, neuestes Bike, Wattmesser, Aerohelm....hab ich eh nicht, ich mach einfach mein Ding und kämpfe in Ermangelung konkurrenztauglicher Leistungsfähigkeit nur gegen mich und meine bisherigen Zeiten
Leider war der Sonntag ein einziger langer Kampf. Schon die Tage vorher und am Start tat ich mir schwer, mich zu motivieren und auf den Tag zu freuen. Ungewöhnlich. Beim Schwimmen habe ich zwar recht schnell meinen Rhythmus gefunden, aber nach der Hälfte fing es an mir übel zu werden. Die Schwimmzeit war mit 1:30 sehr bescheiden, der Wechsel kam mir ewig vor, Schwindel, Übelkeit. Auf dem Rad saft- und kraftlos, weiter Übelkeit, viel zu wenig Nahrung zu mir nehmen können. Wenn meine Kinder nicht schon seit Wochen an einem Pokal für mich gebastelt hätten, und so voller Vorfreude auf mich warten würden, hätte ich zum ersten Mal in meinen 16 Triathlonjahren abgebrochen. Also weitertreten, in Greding und beim Solarerberg glücklicherweise Stimmung und Euphorie mitnehmen können, bevor ich wieder in mein dunkles Loch gefallen bin. Den Kindern und meinem Mann betont fröhlich und lachend zugewunken. In T2 kam mir der Marathon nur noch unvorstellbar vor, ich war am liebsten einfach sitzengeblieben. Also los, und oh Wunder, die ersten 8km liefen gut. Prima, endlich fand ich' geil, war gut drauf, back in Race...bis nicht mehr. Km13 und ich war so platt, mir war schlecht und schwindlig, der Wandertag beginnt. Erstmal nur walken und gegen Aufgeben ankämpfen, weiter, die Familie ist wahrscheinlich schon auf den Weg nach Roth zum Stadion, Aufgeben geht also nicht, nur Wandern auch nicht, dann müssen sie so lange warten...also wieder losgerannt, run-walk-run, endlich km21, mal gings besser, mal schlechter. Cola ging ganz gut, ich fand es auch nicht zu heiss, zu später Stunde hat es bereits viel Schatten gehabt und es ging ein laues Lüftchen. Irgendwann war klar, wenn ich jetzt nicht umkippe, dann wird es noch was. Für den Zieleinlauf mit meinen megahappy, stolzen und begeisterten Kindern hat sich der Scheisstag gelohnt und überhaupt war nach einem kurzen Heulkrampf und einem Schlückchen Bier die meiste Qual auch schon vergessen.
Sonntag war mein anstrengendster Triathlon bisher, von Anfang bis Ende eine unschöne Quälerei. Ich rätsel noch warum, keine Ahnung, vielleicht zu viel Kanalwasser geschluckt, das mir nicht bekommen ist. Lustigerweise war Die Zeit mit 12:43 für mich zwar nicht toll, aber auch nicht so schlecht. Letztlich bin ich saufroh, mich durchgekämpft zu haben, das fühlt sich jetzt krass gut an. Und der Pokal war auch top!