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Unschön, dass manche nichts dagegen tun wollen.
In meinem privaten Umfeld überwiegen die Impffreunde bei weitem. Mich verblüfft eher die Folgsamkeit und die Ernsthaftigkeit derer. Manche feiern dann die Impfung förmlich und beglückwünschen sich gegenseitig, obwohl sie sehr jung sind und kerngesund. Das kenn ich bisher nur von Personen, die erkrankt sind und dann gesund werden.
Warum impft man dann nicht einfach alle Kinder, wenn alles so klar ist? Vielleicht gleich bei Geburt? Würdest du das bei deinem (fiktiven) Neugeborenen machen lassen? Wenn man das nicht macht, warum nicht? Und wo ist die Grenze? Bei 5,5 Jahren? Bei 8 Jahren? Bei 10 Jahren?
Wo du es erwähnst...bei meinen Covidimpfungen haben ich mal meinen alten Impfausweis durchgeblättert. Die meisten Impfungen erhält man tatsächlich als Kleinkind. Erste Impfung 3 Tage nach der Geburt (BCG, was immer das heißt). Ich habe echt 17 Einträge im Impfausweis in den ersten 3 Lebensjahren :-)
Nein, es wurden ganz reguläre Phase 3 Studien durchegführt mit sehr vielen Teilnehmern, sogar mit deutlich mehr als bei vielen anderen Impfungen oder Medikamenten. Aufgrund der positiv verlaufenen Studien wurde eine zulassung erteilt. Kannst du mal ausführen, wo hier Arzneimittlgesetze übergangen wurden?
Das mag alles seinen guten Grund gehabt haben, aber die Entscheidung zur beschleunigten Zulassung auf einer kleineren Datenbasis (besonders wegen der fehlenden längeren Beobachtungszeiten und eingeschränkten Bevölkerungsgruppen) bedeutet einfach die Akzeptanz bzw. das Eingehen eines gewissen Risikos, das man als gering einschätzt (wissen kann man es ja nicht mit Sicherheit). Und speziell für Kinder ist die Datenbasis geradezu lächerlich klein.
Diese Entscheidung für die Akzeptanz des Risikos ist auch keine rein medizinisch-wissenschaftliche Entscheidung die sich allein aus der medizinischen Nutzen-Risiko-Betrachtung ergibt; dahinter steht ein starker politischer Druck, und sicher auch noch ein gewisser wirtschaftlicher Druck (die Hersteller müssen ja auch Gewinne erwirtschaften).
Vom Prinzip her ist es eine ähnliche Entscheidung zum gewissen Risiko, wie wenn ich ohne Maske einkaufen gehe (bzw. was z.B. Schweden praktiziert): ich akzeptiere das von mir als niedrig/akzeptabel eingeschätzte Risiko, im Bewußtsein der möglichen Ergebnisse, weil ich eine gewisse Priorität jenseits des Schutzes vor diesem einen Risiko habe. Der Unterschied ist, daß meine Entscheidung mich und schlimmstenfalls 1 - 2 Menschen direkt betrifft, ein Impfzwang jedoch u.U. sehr viele.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ja, das Virus übt auf uns alle ordentlich Druck aus.
Schön, dass wir was dagegen tun können.
Unschön, dass manche nichts dagegen tun wollen.
Warum immer dieses Schwarz-Weiß-Denken?
Vorab, damit es keine Missverständnisse gibt:
Ich bin für die Impfung und habe bislang auch jede Corona-Massnahme mitgetragen. Ich habe z.B. für mich auch die Entscheidung getroffen, mich mit AstraZeneca impfen zu lassen, falls verfügbar, da ich für mich entschieden habe, dass ich das Risiko einschätzen kann und auch meinen Körper so gut einschätzen kann, dass ich merke, wenn nach 10 Tagen irgendetwas nicht stimmt.
Es ist allerdings wesentlich einfacher, eine solche Entscheidung bzw. Risikoabwägung für sich selbst zu treffen als für jemand anderen!
Ich kenne das aus anderen Situationen z.B. wenn man bei einer Operation für ein Kind sämtliche Aufklärungsbogen unterschreiben muss. Auch wenn man weiß, dass die OP notwendig ist, denkt man doch länger darüber nach und liest sich die Dokumente ausführlicher durch, wenn man mit der Unterschrift die Entscheidung für jemand andere trifft. Für mich selbst tue ich mich bei sowas viel leichter.
Daher sollten man die Bedenken der Eltern auch ernst nehmen. Viele wollen ihre Kinder impfen lassen, so zumindest meine Einschätzung, machen sich aber natürlich auch Sorgen um ihr Kind, gerade wenn die Studienlage zu den Impfstoffen noch etwas dürftig ist.
Oder des nochmal klarzumachen: Nicht alle Eltern, die mit der Impfung noch etwas abwarten wollen, sind Impfgegner!
Es ist aber auch nicht fair, wieder den Kindern die Verantwortung für den Fortgang der Pandemie zuzuschieben. Das war schon im ganzen letzen Jahr der Fall.
...). Und speziell für Kinder ist die Datenbasis geradezu lächerlich klein.
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Deswegen hat ja auch noch kein Impfstoff eine Zulassung zum Einsatz bei Kindern. Die entsprechenden klinischen Studien laufen derzeit und die Diskussion hier im Verlauf der letzten 2 Tage ist arg hypothetisch, weil keiner von uns weiß, was bei diesen Studien herauskommt.
Wenn überhaupt geht es aktuell in der öffentlichen Diskussion um Impfungen bei Jugendlichen ab 12. Für diese Altersgruppen liegen Ergebnisse von regulären Phase 2 und Phase 3-Studien vor und in diesem Alter ist das Immunsystem auch voll ausgereift, so dass zu erwarten ist, dass auch die Daten von 20-jährigen jungen Männern und Frauen, für die sogar ausreichend Phase-4-Daten vorliegen, in die etwa jüngere Altersgruppe extrapolierbar sind.