Üblicherweise wird Russland auch 2022 als Grossmacht bezeichnet, deswegen finde ich Deinen Beitrag etwas überzogen.
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"Nach den Vereinigten Staaten (USA), der aktuellen Supermacht, gelten die Europäische Union, die Volksrepublik China, Indien und Russland als potenzielle Supermächte des 21. Jahrhunderts, auch wenn die Europäische Union ein Staatenbund und kein eigentlicher Staat ist. "
Ich hatte Hafu zitiert und habe Deinen Beitrag doch mehr oder weniger bestätigt (auch wenn ich ihn noch nicht gesehen hatte, als ich meinen Beitrag geschrieben habe).
"Nach den Vereinigten Staaten (USA), der aktuellen Supermacht, gelten die Europäische Union, die Volksrepublik China, Indien und Russland als potenzielle Supermächte des 21. Jahrhunderts, auch wenn die Europäische Union ein Staatenbund und kein eigentlicher Staat ist. "
Ich habe das Wichtige mal markiert.
Gemäß deinem Wikipedialink gibt es also nur eine aktuelle Supermacht und vier potenzielle Supermächte.
Drei von diesen vier potenziellen Supermächten wachsen seit Jahren in ihrer Bedeutung (v.a. China und Indien), bei einer, nämlich Russland, sehe ich seit Jahren nur einen schleichenden Bedeutungsverlust, der sich durch die bereits erkennenden Sanktionswirkungen und die negativen Auswirkungen des kostspieligen Ukrainekriegs rapide beschleunigt hat.
Die Finanzierung des russischen Staates hängt mangels Steuereinnahmen sehr einseitig zu über 50% vom Verkauf fossiler Rohstoffe ab. Wegen des Klimawandels und der zunehmenden weltweiten Decarbonisierung ist somit absehbar, dass Russland weiterhin in den nächsten Jahren massiv an Wirtschaftskraft und politischer Bedeutung verlieren wird.
Ich würde vermuten, dass man den Wikipedia-Eintrag bald überarbeiten und die "potenziellen" Supermächte anders gewichten muss.
Es ging ursprünglich aber um Grossmächte und nicht um Supermächte ;-)
Wenn man Großmacht als Synonym für Atommacht benutzt, dann ist Russland sicherlich eine Großmacht, aber was nutzen Atomsprengköpfe in einer globalisierten Welt, in der es vor allem um Handel, Vernetzung, Digitalisierung und politischen Einfluss geht?
Ich glaube nicht, dass irgendein westliches Unternehmen, solange sich Putin und seine Clique noch an der Macht hält, noch irgendeine Investition mit Russland oder ein joint venture planen wird.
Das hierfür erforderliche Vertrauen ist mit dem Angriffskrieg (und allen Begleitumständen) auf Jahrzehnte hinaus verspielt und darüberhinaus fehlen mittlerweile in Russland auch alle notwendigen Voraussetzungen für Rechtsstaatlichkeit. Kaum ein Nicht-Russe wird zukünftig noch bereit sein, in Russland zu arbeiten, angesichts der Risiken, die freie Meinungsäußerung und Nutzung von im Westen selbstverständlichen Internetmedien dort mit sich bringen.
Mit dem einseitigen Stopp der Öl- und Gaslieferungen nach Polen und Rumänien hat Russland auch belegt, dass selbst bilateral geschlossene Verträge mit diesem Land keinen Wert mehr besitzen und das ist absolutes Gift in einer globalisierten Gesellschaft, in der ein Großteil von Investitionen nicht über Vermögen sondern über Kredite finanziert werden.
Mir ist Russland mit seinen Atomwaffen groß genug um Großmacht zu sein oder sogar Supermacht.
Außerdem glaube ich, dass sie auch konventionell stark genug wären um z.B. die komplette Ukraine in Schutt und Asche zu legen.
Richtig fette Bomber und Luftangriffe in großem Maßstab sind sie noch nicht geflogen.
Kaum ein Nicht-Russe wird zukünftig noch bereit sein, in Russland zu arbeiten, angesichts der Risiken, die freie Meinungsäußerung und Nutzung von im Westen selbstverständlichen Internetmedien dort mit sich bringen.
Das stimmt so sicher nicht, wenn Du mich als Beispiel nimmst.
Was ALLE meine Mandanten derzeit machen ist 1) Exit aber nur wenn sanktionsbedingt 2) wir nennen das Winterschlaf also, Abverkauf des Lagers und Weiterbeschäftigung des Key Personals, das betrifft vor allem die Distributoren 3) Weitermachen ggfls. Anpassung der Strukturen, das betrifft alle mit Produktion 4) eine Kombination von 2 und 3) also Übertrag an einen Treuhänder oft das derzeitige Management
Ich prüfe derzeit 125 Mandanten von denen weiß ich von 2 das sie unter 1 fallen, ich weiß von 5 das Sie unter 2 fallen, 4 machen Nr. 4, der Rest bleibt unverändert.
Das große Problem für alle ist die Logistik und Spezialkomponenten die es in Russland nicht gibt, da werden wir Verwerfungen sehen, wenn alle Ihre Lager aufgebraucht haben. Beispiel der Kleber für Schreibpapier der wird so ab Juni aus sein, die Finnen und die Schweden liefern nicht mehr und die anderen 2 Produzenten sind in Südamerika und ausgebucht, das wird richtig sowjetisch.