Vielen Dank für alle eure Antworten, ihr seid spitze!
Wenn zu einem so heiklen Thema so nette und vielseitige Ratschläge kommen,
wird man mit Triathlon-Alltagsproblemen ja sicher erst Recht auf gute Ideen gebracht werden..
Jetzt kann ich ja an meinem Notfallset basteln und hoffentlich dauert es noch eine Weile, bis mich die nächste Sportpause erwischt und ich das Notfallset ausprobieren muss.
Ich habe ein altes Hobby wieder aufleben lassen und musiziere wieder ein wenig. Das beruhigt, lenkt mich ab. Vielleicht hast Du auch noch irgendwas in der Art? Basteln, Instrument lernen...?
Klappt aber, ehrlich gesagt, auch nicht immer.
Ja, das gehört auf mein Notfallkit drauf. Gute Idee!
Lernen muss ich zum Glück nicht mehr, Klavier und Geige sind spielbereit und deutlich unterbeschäftigt.
Zitat:
Mir hilft, dass ich mir dann schon was Leckeres, vielleicht auch selbst gemachtes genehmige. Aber nur eine begrenzte Menge und mit eher "gesunder" Tendenz. Aber wichtig: einfach Lecker. Dann bin ich beschäftigt bis es fertig ist, kann mich freuen und das "schlechte Gewissen" und der negative Gedankenkreislauf kommen dann nicht auf. Ablenkungsstrategie halt.
Nee. Für mich lieber die einfache Regel "nur zu mahlzeiten".
Mit einer begrenzten Menge reicht halt bei mir für eine Minute. Danach ist entweder direkt Dammbruch oder Gedankenkino und Kampf mit mir selbst, der irgendwann verloren geht...
Hi, ich habe hier bisher noch fast nichts geschrieben, nur still mitgelesen, aber dieses Thema hat mich auch lange Zeit betroffen, daher schreibe ich nur mal kurz wie ich das ganz gut in den Griff bekommen habe. Mein Verhalten war dem von Sonus sehr ähnlich, nur nicht so extrem und auch eher immer als nur wenn ich keinen Sport gemacht habe. Irgendwann wurde es mir dann zu viel, weil ich wegen der resultierenden Verdauungsprobleme und Hungerattacken ständig echte Schmerzen im Magen-Darm-Bereich hatte und ich habe mein Verhalten geändert. Die Anleitung dazu war eigentlich simpel und kam kombiniert aus mehreren Sportpodcasts mit Ernährungsthemen. Insbesondere im Trainerroad-Podcast wird zB ständig darauf hingewiesen wie wichtig es ist bei intensiven Einheiten Energie nachzufüllen um die erforderliche Leistung bringen zu können. Wenn man das nicht macht oder auch wenn man sehr häufig trainiert, insbesondere mehrmals täglich, können die Glykogendepots im Körper dauerhaft zu stark entleert sein was den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringt und zu Heißhungerattacken führen kann.
Ich mache es daher seit einiger Zeit so, dass ich außerhalb des Sports komplett auf Einfachzucker (nicht auf Kohlehydrate) verzichte, also keine Schokolade, keine Süßigkeiten, gar nix, vielleicht mal ein kleines Stück Kuchen bei einem Geburtstag um nicht unhöflich zu sein. Dafür führe ich bei jeder Einheit die auch nur ein klein wenig belastend ist Kohlehydrate zu. Natürlich in Maßen, also nicht immer die volle Packung 80g/h für eine Stunde GA1, sondern der Einheit angemessen, zB 40g/h ab 1,5h locker laufen oder 40-60g/h für 3-4h locker Radfahren. Das ist einerseits gut für Trainingsziel und Regeneration und - was ich genauso wichtig für mich finde - scheint meinen Bedarf an Süßem zu stillen. Und der ist immer noch groß... Das heißt auch, dass ich auf längeren Radausfahrten kein Problem damit habe auch mal einen Schokoriegel oder zwei Stück Kuchen zu essen. Ein Einwand gegen diese Taktik ist vielleicht aus sportlicher Sicht, dass das zu Lasten des Fettstoffwechsels geht. Das ist natürlich möglich, habe ich bei mir Gott sei Dank noch nicht festgestellt, und das wäre es mir persönlich auch wert.
Das jetzt nur als kleiner Erfahrungsbericht nicht als Allheilmittel. Wenn das Problem bei Sonus viel größer ist wird das aller Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen. Als unterstützende Maßnahme kann ich es aber sehr empfehlen. Viele Grüße und viel Glück!
Hallo, ich kann Deine Situation bestens nachempfinden. Bei mir gab’s aich etliche Baustellen (167kg sind denke ich ein ganz gutes Maß, das da mehr schiefläuft als „ja der nascht halt gerne). Meine Ernährung ist seit Coron Erkrankung auch nicht die Selbe. Ich esse zwar meinen gesunden Krams aber zusätzlich Quatsch. Waage wird es mir Danken.
Ich persönlich glaube da steckt (bei mir) viel belohnen wollen fürs Leiden in Kombination mit einer starken Negativspirale (jetzt trainierst Du nicht, Deine Ziele rücken weg) und vielleicht (und deshalb lasse ich es auch in Maßen zu) braucht der Körper ja auch mehr Energie für den Viruskamof als man denkt.
Für mich das Wichtigste ist neben den beschriebenen seelischen Effekten nicht in eine negative Emotionaspirale „jetzt hast Du nen Stück Kuchen gegessen, Du bist so schlecht…beingt eh alles nix…ikannste eh gleich die gabze Packung essen“ zu geraten. Das sind die für mich gefährlichen Stimmunglagen in denen ich wirklich unfassbare Energiemengen in sehr kurzer Zeit aufnehmen kann. Und es macht nichtmal Spaß.
Also wenn ich krank bin gilt mehr Nachsicht mit mir selbst. Normale Esser machen ja auch Ausnahmen.
Ich wünsch Dir alles Gute!
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Bin auf dem Weg von 167kg zur Mitteldistanz! Wen‘s interessiert - RelaxedTriathlon auf Insta…
Heikles Thema, zunächst wünsche ich dir, dass du aus dem Teufelskreis raus kommst. Irgendwann wird es klick machen.
Denke bei dem übermäßigen Essen bitte jedesmal und bei jedem Bissen daran, was du deinem Körper antust. Das ist für deinen Körper jedes Mal ein extrem zerstörender Zustand, der lebensgefährdend ist.
Ich habe mal ein Bild von einer 18-jährigen gesehen. Sie aß auch übermäßig, also bis nichts mehr reinging, im Anschluss wollte sie erbrechen, konnte es aber nicht, was da genau anatomisch kaputt gegangen ist weiß ich nicht mehr. Sie starb auf der Toilette hängend und alleine. Ihr Bauch war derart aufgebläht, da so viel Nahrung drin war, der Rest des Körpers war mager. Ich werde dieses Bild niemals vergessen, da es so grausam war.
Mir ging durch den Kopf, dass sie bestimmt bei jeder Ess-Attacke dachte es wird schon gut gehen. Genau darum geht es, mache dir Gedanken was du deinem Körper antust.
Ich drücke dir die Daumen, dass du es bald in Griff bekommst.