Du gibst der Bank 100€, im Gegenzug zählt dir die Bank nach einem Jahr 2€ Zinsen.
In diesem Jahr verleiht die Bank diese 100€ an ThomasG, der in Geldnot ist und bereit ist, der Bank dafür 8€ Zinsen zu zahlen.
That’s it.
Natürlich kann eine Bank das nicht 1:1 umsetzen, dafür gibts diverse Grwnzen und regularien , aber im Prinzip funktioniert es so.
Aktuell ist ja aber das Problem: es gibt keine Zinsen. Insofern bekommst du deine 100€ nach einem Jahr einfach zurück (die Bank bekommt beim verleihen vielleicht 1-2%).
Deine 100€ sind aber dank Inflation eigentlich nur noch 98€ Wert.
Bei Aktien ist es ja anders: du investierst in ein Unternehmen (oder viele) in der Hoffnung, sie machen ordentlich Gewinne, wodurch der Wert der Firma wächst, wodurch wiederum der Anteil deiner Aktie wächst.
Dass im Hintergrund auch hier viele Faktoren eine Rolle spielen (Nachrichten, Kursmanipulationen, Psychologie etc.) ist kurzfristig manchmal ein Problem. Wenn aber über wine lange Zeit (5, 10 oder mehr Jahre) ein gesundes Wachstum herrscht, vermehrt sich das Vermögen eben - aber eben unter Schwankungen.
Statistisch (Vergangenheit) ist es zb so, dass ein Investment in den DAX über einen Zeitraum von 15 Jahren niemals zu einem Verlust führte.
Im Zeitraum 1 Jahr gibts es Schwankungen von über 30%, sowohl plus als auch minus. Das muss man halt aushalten können.
Legt man weltweit an, sind die Schwankungen etwas geringer, aber ganz ohne geht es eben nicht.
Um mal aufs „reale Leben“ zu kommen:
Ich hab mir jetzt ein TT für 10k gekauft. Ich weiß jetzt schon, dass es in 2-3 Jahren bestenfalls noch 6.000€ Wert sein wird.
Dennoch erscheint es dem gemeinen Triathleten/Sportler als sinnvolle Investition ;-)
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Derzeit kein Trainingsweltmeister. No sports. Vom Rad zur Playstation 5.
Du gibst der Bank 100€, im Gegenzug zählt dir die Bank nach einem Jahr 2€ Zinsen.
In diesem Jahr verleiht die Bank diese 100€ an ThomasG, der in Geldnot ist und bereit ist, der Bank dafür 8€ Zinsen zu zahlen.
That’s it.
Du hast bestimmt sehr viel mehr Ahnung als ich vom Bankwesen, aber ich denke, da hast Du wirklich ziemlich vereinfacht.
Ich habe mal gehört vereinfacht gesagt kann die Bank die 100 € von tuben sozusagen an bis zu 100 andere verleihen also sozusagen, je nachdem halt wie die Regularien so sind.
Banken traue ich keinen Meter über den Weg, da kann das Personal sagen und schreiben, was es will ;-).
So ich bin jetzt aber auch wieder still.
Den inneren Druck konnte ich einfach nicht aushalten, als ich das gelesen habe ;-).
Na klar ist es stark vereinfacht. Und ja das mit deinem Beispiel ist sich korrekt und gut so. Stell dir vor, Thomas kann seine 100€ nicht zurückzahlen. Dann kann die Bank deine 100€ auch nicht zurückgeben. Bei 100 Leuten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die 102€ zurückkommen.
Googelt mal nach „Bank Fristenkongruenz“, da wird das Thema ganz gut erklärt.
Ne Bank dürfte ja zb die 100€ gar nicht in Gänze verleihen.
Spricht übrigens noch mehr for Aktien: an die kann keine Bank ran, wenn sie pleite geht
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Derzeit kein Trainingsweltmeister. No sports. Vom Rad zur Playstation 5.
Ich schreib es ungern und auch etwas nervös, aber die Idee, das Banken nur Einlagen anderer Kunden als Kredit an Kunden weitergeben, ist nicht so ganz richtig, oder?
m.
Eine zweite Frage mit Aktien im Konkursfall, wenn man sich ETFs ansieht, hebe ich mir noch auf
was meinst du, wie das System sonst funktionieren soll? Warum sollte die Bank Interesse daran haben, dein Geld zu nehmen und dir Zinsen zu zahlen, wenn sie damit nicht arbeiten kann? (Mal davon abgesehen, dass es derzeit eben kaum Zinsen gibt)
Je länger ein Kunde Geld anlegt, desto mehr davon kann die Bank „ausgeben“.
Ich kenn die genauen Zahlen nicht (mehr), aber sagen wir zb. von 100€ Tagesgeld darf die Bank 5€ weitergeben, da ja das Risiko besteht, dass der Kunde jederzeit das Geld abholen könnte.
Von einem 10 jährigen Festgeld kann die Bank deutlich mehr und deutlich länger als Kredit herausgeben.
Mit arbeiten ist gemeint: das Geld in Form von Krediten weitergeben.
Deine Frage zu ETF werde ich wahrscheinlich nicht kommentieren können, da ich nicht in ETFs investiere.
Edit: sehe das bitte nicht als persönliche Kritik: ich finde es extrem schade, dass viele Leute zu solchen Themen keinerlei schulische Grundlagen mitbekommen (bekam ich ja auch nicht). Meine Frau, 1er Abi und angehende Fachärztin kann mir keine 2 Minuten folgen, wenn es um solche Themen geht (zugegeben, mir geht es andersrum genau so )
@ Carlos 85 "Edit: sehe das bitte nicht als persönliche Kritik: ich finde es extrem schade, dass viele Leute zu solchen Themen keinerlei schulische Grundlagen mitbekommen (bekam ich ja auch nicht). Meine Frau, 1er Abi und angehende Fachärztin kann mir keine 2 Minuten folgen, wenn es um solche Themen geht (zugegeben, mir geht es andersrum genau so )"
Hi Carlos 85
ich kann dir folgen,
ich sitze im AR einer Bank und das ist nicht immer leicht.
was meinst du, wie das System sonst funktionieren soll? Warum sollte die Bank Interesse daran haben, dein Geld zu nehmen und dir Zinsen zu zahlen, wenn sie damit nicht arbeiten kann? (Mal davon abgesehen, dass es derzeit eben kaum Zinsen gibt)
Je länger ein Kunde Geld anlegt, desto mehr davon kann die Bank „ausgeben“.
Ich kenn die genauen Zahlen nicht (mehr), aber sagen wir zb. von 100€ Tagesgeld darf die Bank 5€ weitergeben, da ja das Risiko besteht, dass der Kunde jederzeit das Geld abholen könnte.
Von einem 10 jährigen Festgeld kann die Bank deutlich mehr und deutlich länger als Kredit herausgeben.
Mit arbeiten ist gemeint: das Geld in Form von Krediten weitergeben.
....
Welches Verhältnis müssen die Banken bei der Kreditvergabe zwischen Krediten mit Kundengeldern (Einlagen), wie Du es als einfaches Beispiel angeführt hast, und bei der Vergabe von Krediten aus bei der Zentralbank geliehenem Geld oder der Giralgeldschöpfung einhalten? Die Banken erhalten doch Geld von der Zentralbank heutzutage fast ohne Zins, das sie dann verleihen oder mit dem sie handeln. Ausserdem können sie selbst Giralgeld schöpfen und als Kredit verleihen und müssen davon nur, glaube ich, ca. 1 % bei der Zentralbank deponieren. Die Summe des geschöpften Giralgeldes soll ein Mehrfaches der Kundeneinlagen betragen.
"Die Giralgeldschöpfung ist ein Buchungsakt. Insbesondere müssen Geschäftsbanken dieses neue Geld (D) nicht vorher als Eigenkapital besessen haben, nicht als Kundeneinlagen in ihrer Bilanz gehalten haben und nicht von der Zentralbank oder anderen Geschäftsbanken leihen. Sie müssen allerdings in der Folge dieser Giralgeldschöpfung die Mindestreserveanforderungen der Zentralbank einhalten sowie die Mindesteigenkapitalanforderungen für Kreditrisiken erfüllen."
Ich schreib es ungern und auch etwas nervös, aber die Idee, das Banken nur Einlagen anderer Kunden als Kredit an Kunden weitergeben, ist nicht so ganz richtig, oder?
m.
Bauer A erntet Korn, braucht aber einen Traktor. Er geht zur Bank und bringt sein Korn ein. Darauf hin bekommt er einen Wechsel über 100 EUR. Diesen Wechsel, der durch das Korn von Bauer A gedeckt ist, gibt die Bank auch an die Bauern B bis D aus und verlangt von allen, A bis D Zinsen. Bei 2% sind das 8 EUR p.a. Für den Fall, dass der Bank das Geld ausgeht, ruft diese bei der BB (Bundesbank) an. Dort wird ein bisschen Geld nachgedruckt und schon passt wieder alles. Wen kümmert schon die Inflation? Notfalls wird eine Bank mit Steuergeldern subventioniert und Rettungspakete geschnürt, falls die Bank die Einlagen beim Glücksspiel an den internationalen Börsen verzockt hat.